Philip Sayce - InfluenceAls mir vor ungefähr zwei Jahren „Steamroller" um die Ohren flog und seither nicht mehr los ließ, konnte ich das neue Album von PHILIP SAYCE kaum noch erwarten. Der wirklich einzigartige Blues-Gitarrist bricht auch auf seinem neuen Longplayer „Influence" jegliche Gesetze und spielt seine ganz eigene Version von Bluesmusik. Dies macht ihn nicht nur zu einem einzigartigen Gitarristen, sondern auch zu einem genialen Songwriter, dem man nur zu gerne zuhört.

Wie es der Titel des Albums bereits vermuten lässt, geht es bei „Influence" um „Einflüsse", und somit ist es wenig verwunderlich, dass viele Hommagen an alte Bluessongs enthalten sind. Anstatt Songs einfach zu kopieren, hat sich PHILIP SAYCE etwas ganz Besonderes überlegt und sich sehr spezielle Tracks vorgenommen, die bis zum Ursprung des Blues zurückreichen. Dadurch ist „Influence" zu einem sehr gefühlvollen Album geworden. Das Herzblut, mit dem PHILIP SAYCE die Stücke aufgenommen hat, hört man bei jedem Song deutlich heraus. Manche Songs wie „Tom Devil" zünden zwar erst nach ein paar Durchläufen, die meisten anderen („Out Of My Mind", „Light Em Up") stammen aber offensichtlich noch aus einigen „Streamroller"-Sessions und gehen sofort ins Ohr. Dabei sorgt Mr. Sayce mit seinem außergewöhnlichen Spielstil für sehr viel Abwechslung. Auf einen rhythmischen Song wie „Sallin' Shoes" samt Backgroundgesang folgt mit „I'm Going Home" ein rockiger Ohrwurm mit prägnantem Gitarrenriff. Dicht gefolgt von der Ballade „Fade Into You", die den Zuhörer in fremde Welten abtauchen lässt und ihn daraufhin mit „Blues Ain't Nothing But A Good Woman On Your Mind" wieder aus dieser zurückholt, nur um ihn mit dem nächsten Stück weiter abtauchen zu lassen. Dieser Rhythmus zieht sich durch das gesamte Album, sollte manch einem Blues-Musik zu eintönig sein, kennt er PHILIP SAYCE noch nicht. Neben den eigenen Stücken interpretiert Sayce auch einige Songs bekannter Größen, „Green Power" stammt zum Beispiel von LITTLE RICHARD und „Better Days" von GRAHAM NASH. Auch hier übt der Gitarrist sehr viel Einfluss auf die Songs aus und macht sie damit zu etwas ganz Besonderem.
Soundtechnisch klingt das Album modern und bissig, das geniale Gitarrenspiel des Bluesgitarristen kommt überall sehr gut zur Geltung. Der einzige Kritikpunkt der hier bleibt ist der etwas sperrige Opener „Tom Devil", dessen Sound zu Beginn sehr befremdlich klingt. Allerdings gelingt dem Stück dadurch auch eine ganz eigene Atmosphäre, die man nach einigen Durchläufen zu schätzen weiß.
Erneut schafft es PHILIPY SAYCE mit seinem Gitarrenspiel zu überzeugen, im Gegensatz zu manch anderem verliert er sich dabei aber nicht in schnödem Sologedudel und präsentiert äußerst gelungene Songs, die sofort ins Ohr gehen. Die Eigenwilligkeit des Gitarristen, die bei jedem Song zu spüren ist, bringt auch diesem Album seine große Klasse. Zwar fand ich den Zugang zu „Influence" nicht so schnell wie zu „Steamroller", doch nach ein paar Durchläufen möchte man das Album gar nicht mehr aus dem Player nehmen. (Pascal)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 55:20 min
Label: Mascot Label Group
Veröffentlichungstermin: 22.08.2014

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