birthad iblameyouWohl selten war die Definition „Old School" angebrachter, um den Sound einer Band zu beschreiben, als im Fall der Texaner BIRTH A.D. und ihrem Debütalbum „I Blame You". Klingen die hier enthaltenen 18 Stücke doch nicht wie aus dem Jahr 2014 sondern als hätte man sie direkt aus dem Jahr 1982 in die Gegenwart importiert.

Offen gesagt klingen BIRTH A.D. dermaßen nach D.R.I., S.O.D., WEHRMACHT und Konsorten, dass man glatt denkt Jeff Tandy (Bass, Gesang), Brian Morrison (Gitarre) und Mark Perry (Schlagzeug) würden bereits seit den frühen 80ern gemeinsam Musik machen. Fakt ist jedoch, dass BIRTH A.D. erst 2008 gegründet wurden.

Führt man sich das Album zu Gemüte, dann merkt man schnell, dass das Trio aus Austin mit den in Houston beheimateten D.R.I. nicht nur die texanische Herkunft gemeinsam hat. Die Musik der Jungs geht schon beinahe als Anachronismus durch. Eins ist bereits nach den ersten Klängen des Openers „Mission Statement" klar, nämlich, dass BIRTH A.D. hier keine Gefangenen machen. Stattdessen spielen sie über die gesamte Länge des Albums in einem wahnwitzigen Tempo. Technische Finessen sucht man auf „I Blame You" vergeblich, was allerdings bei einem Werk dieser Art nur logisch ist.

Auch Sänger Jeff Tandy wandelt stimmlich alles andere als auf den Spuren eines Dio. So liefert er hier auch keine herausragende, jedoch eine stets zur Musik passende Gesangsleistung ab.

Das größte Manko bei BIRTH A.D. ist, dass sie in ihren Texten auf die bereits hinlänglich bekannte Provokationsmasche setzen und teilweise recht krude Ansichten vertreten. So bedarf es wohl eines ziemlich ausgeprägten Sinnes für Ironie, um die Aussage, dass die Band einfach alles und jeden hasst, sowie den Lösungsvorschlag einfach alle umzubringen, als das zu erkennen was sie sind nämlich ausgemachter Blödsinn, der genauso wenig ernstgemeint ist wie S.O.D.s Aufforderung „Speak English Or Die" aus dem Jahr 1985. Zum Reinhören empfehlen sich „Failed State" und „Kill Everybody".

Letztendlich bleibt zu sagen, dass auf „I Blame You" das einzig moderne die Produktion ist. Wer bereits die Frühwerke von D.R.I. und S.O.D. in seiner Sammlung hat und nicht alles was BIRTH A.D. so von sich geben für bare Münze nimmt, der dürfte mit diesem Album bestens bedient sein. (Matthias)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 18
Spielzeit: 36:54 min
Label: Metal Age Recordings
Veröffentlichungstermin: 23.06.2014

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