theflyingeyes leaveitallbehindsessionsVor nicht allzu langer Zeit habe ich in meinem Review zum BLACK LUNG Debüt bereits die Band THE FLYING EYES erwähnt, nun ist es an der Zeit sich etwas genauer mit der Hauptband von Adam Bufano und Elias Schutzman (die Köpfe hinter BLACK LUNG) zu beschäftigen, die zusammen mit William Kelly und Mac Hewitt die Psychedelic Rock Band THE FLYING EYES bilden. Recherchiert man ein wenig über die Band aus Baltimore, dann stellt man schnell fest, dass das Quartett in Fan- und Insiderkreisen hoch geschätzt wird und ihre Musik wird mit vielen großen Bands der Sechziger und Siebziger Jahre verglichen (PINK FLOYD, BLACK SABBATH, DOORS, IRON BUTTERFLY, JEFFERSON AIRPLANE).

Für ihr aktuelles Album „Leave It All Behind Sessions" gilt diese Beschreibung allerdings nur mit ganz großen Einschränkungen, denn die vier Musiker haben über einen längeren Zeitraum ein Album mit im Grunde genommen rein akustischen Folksongs aufgenommen, die auf das Wesentliche reduziert sind und bei denen Instrumente wie Banjo, Mandoline und Mundharmonika zu den tragenden Klangproduzenten gehören.

Man muss also schon ziemlich weit über den Tellerrand des Alltäglichen hinaussehen, wenn man „Leave It All Behind Sessions" beurteilen möchte, denn diese Musik klingt so antiquiert, dass sie selbst für einen Oldieradiosender zu sehr „vintage" sein wird. Auf der anderen Seite ist das Ganze fraglos gut gemacht und wirklich authentisch produziert worden, so dass Freunde der Band und Freunde dieser Art der Musikkunst, nun ja, ihre Freude haben werden.

Dass es „Leave It All Behind Sessions" gerade einmal auf eine Spielzeit von gut 30 Minuten bringt passt dazu, denn länger waren Schallplatten zu der gegebenen Zeit auch nicht. „Leave It All Behind Sessions" lebt zudem von seinem Livecharakter und dem Wechsel zwischen richtigen Songs wie „On My Mind", „Lead Me Blindly" oder „Hold On" und kürzeren Zwischenspielen/Instrumentalstücken „Two", „No Change", „One". Gerade „Lead Me Blindly" hat es mir besonders angetan, klingt die Melodie dieses Stück doch ähnlich wie ein gewisser iphone Klingelton und das ist kein Scherz.

Man kann dieses Album zu jeder Tages-und Nachtzeit eigentlich gut hören und es ist trotz des geringen Energiefaktors wenig ermüdend, was mir fehlt sind herausragend gute Songs, alles wirkt etwas zu sehr improvisiert, und auch die Emotionen kommen etwas zu kurz, gerade weil die Gesänge etwas zu wenig eindringlich sind.

Musikhistorisch betrachtet ist „Leave It All Behind Sessions" deshalb auch nichts so besonderes, besonders ist da schon eher, dass es im Jahr 2014 und nicht im Jahr 1964 erscheint, alles in allem scheint mir eine 7,5 eine angemessene Bewertung zu sein. (Maik)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 31:00 min
Label: Noisolution
Veröffentlichungstermin: 19.09.2014

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