Das im Frühjahr 2003 in Schweden aufgenommene Live-Akustikalbum „12:5" gehört sicherlich zu den Sternstunden einer nicht gerade an Highlights armen Diskografie der Progressive Band PAIN OF SALVATION, wenngleich besagte Platte seiner Zeit etwas untergegangen ist. Dass es zu „12:5" irgendwann einmal einen Nachfolger geben wird, davon konnte man ausgehen, gute zehn Jahre später ist es soweit und „Falling Home" geht an den Start.
Die Herangehensweise bei „Falling Home" ist dieses Mal eine etwas andere, weil dieses Album komplett im Studio und nicht live eingespielt worden ist, außerdem geht die Band deutlich mutiger und individueller an die Umsetzung heran und macht auch vor dezenten Jazz Einflüssen nicht Halt, ja man wagt es sich sogar einen der ganz großen Rockklassiker („Holy Diver" von DIO) zu covern, in einer Version, bei der nur noch die Lyrics originalgetreu sind.
Mit „Perfect Day" (LOU REED) findet sich auf „Falling Home" auch noch eine zweite Coverversion, hier bewegen sich PAIN OF SALVATION sehr nahe am Original, viel verkehrt machen kann man bei so einem fantastischen Song sowieso nicht. Ansonsten gehen Daniel Gildenlöw und seine Begleitmusiker, die ich nach all den Besetzungswechseln immer noch nicht ganz als Einheit sehen kann, auf „Falling Home" sehr konsequent zu Werke, sie scheuen nicht davor zurück die eigenen Songs zum Teil deutlich umzuarrangieren („Stress", „Spitfall") und wählten im Vorfeld Songs aus der eigenen Historie aus, die auf den ersten Blick nicht nach einer akustischen Variante schreien.
Umso löblicher fällt das Ergebnis aus, denn an sich sperrige Songs wie „Flame To The Moth", „Stress" und „Spitfall" (herausragend) funktionieren auch so und man entdeckt immer wieder Passagen, sei es hier ein Orgelsolo oder da ein kurzes Basssolo, die eine zusätzliche Spannung aufbauen. Weniger spektakulär sind da die ohnehin bereits recht ruhig gehaltenen Songs wie „1979" oder „To The Shoreline", auch das Titelstück, das als einziges eine Neukomposition ist, gehört zu dieser Kategorie und hat aufgrund seiner Langsamkeit eine sehr entspannende Wirkung, was als Albumabschluss heervorragend passt.
Alles in allem ist „Falling Home" eine sehr runde Sache, nicht ganz so gut wie „12:5", aber empfehlenswert. (Maik)
Bewertung: 8,5 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 48:37 min
Label: Inside Out Music
Veröffentlichungstermin: 07.11.2014
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