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vorbericht dong 6Man sagt ja, je älter man wird, umso schneller vergeht die Zeit. Da muss was dran sein. Und ich muss schon ganz schön alt sein. Denn das letzte Jahr ging so schnell vorbei. Einmal umgedreht, schon ist Dong Open Air 2016. In diesem Jahr gibt es mal wieder ein neues Zelt, dieses Mal in schickem Rot mit weißen Streifen, was dem ein oder anderen jedoch gar nicht aufgefallen ist („Wie, das Zelt ist dieses Jahr nicht weiß?“) Ansonsten hat sich auf den ersten Blick jedoch nicht viel geändert. Die Duschen sehen etwas anders aus, und gut, der Backstagebereich wurde etwas umorganisiert. Aber alles in allem gibt es zunächst nicht viel Neues auf dem Berg.

Ganz glatt gelaufen ist aber trotzdem längst nicht alles. Und das begann schon donnerstags an der Bändchenausgabe, die einfach ewig dauerte. Heutzutage gibt es ja das schnelle Facebook, also beschwerten sich die Leute auf dem schnellen Facebook, wo sich die Dongorga auch genauso schnell entschuldigte und Besserung gelobte. Schneller ging es davon aber auch nicht und der ein oder andere verpasste seine Lieblingsband, die drinnen vor deutlich weniger Zuschauern spielen musste, als möglich gewesen wäre, da die ja alle noch in der Schlange standen.

Doch genug gemeckert, dafür ist ja eigentlich das Fazit da. Jetzt soll es erst mal mit den Bands losgehen, die am Donnerstag, wie in den letzten Jahren üblich schon ordentlich früh ran mussten.


Donnerstag, 14.07.2016

EBONY WALL
Wie so oft in den letzten Jahren, spielen am Donnerstag zunächst Finalteilnehmer der Wacken Metal Battle auf. Und wie eigentlich immer, hab‘ ich das Konzept nicht verstanden. Ist das jetzt hier eine offizielle Wacken Metal Battle Show? Nur halt nur mit zwei Bands? Wer wählt den Sieger? Wie wird der Sieger ermittelt? Und überhaupt, wer hat denn nun gewonnen und wie wird das bekanntgegeben? Ich konnte es noch nie herausfinden (zumindest nicht im Laufe des Festivals und so ist es mir mittlerweile relativ wurschd). Wie auch immer, das diesjährige Dong Open Air wird von EBONY WALL aus Sachsen eröffnet. Ihre Musik ist relativ nichtssagender Power Metal mit Hang zu Balladen, der mich jetzt nicht wirklich vom Hocker reißt. Sängerin Nina Irmscher wirkt oft unsicher und auch etwas hilflos, insbesondere an Stellen, an denen sie gerade nicht singt. Aber schieben wir das einfach mal auf das Alter der Sängerin. Jeder hat irgendwann mal angefangen und mit den Jahren kommen sicher Erfahrung und Sicherheit. Von ihren Männern, die ihr Outfit wohl bei POWERWOLF gemopst haben, wird sie immer wieder am Mikro unterstützt. Das Zelt ist nicht wirklich gut gefüllt, aber ich denke, das lag eher am Chaos an der Bändchenausgabe. Zwei wirklich enthusiastische Fans, die den gesamten Auftritt über wild auf und ab hüpfen, hat man aber doch auch im Gepäck und obwohl mir persönlich die Band nicht so zugesagt hat wird sie am Ende mit mehr als nur Höflichkeitsapplaus bedacht. (Anne)

Setlist EBONY WALL:
Strangers In Hell
Creatures Of The Night
Dance Of The Dead
Oracle
Waiting For The Sun
Like A Renegade…
Headless Horseman
Die In Flames
Time

live 20160714 0107 ebonywallalive 20160714 0110 ebonywalla


SYNDEMIC
Ihren Kollegen SYNDEMIC fällt es doch deutlich leichter, das Publikum zum Mitmachen zu animieren und sie treten auch eindeutig mehr Arsch. Der Fünfer aus Hamburg legt von Beginn an richtig los und macht ordentlich Stimmung im Zelt. Viel mehr Zuschauer als EBONY WALL haben sie jedoch nicht – denn die meisten stehen noch immer an der Bändchenausgabe an. Sehr unglücklich. Aber immerhin kann die Band die Anwesenden mit ihrem Death Metal derart begeistern, dass am Ende sogar eine Zugabe gefordert wird. (Anne)

Setlist SYNDEMIC:
Intro
Shelter In Disease
Silent Wrath
Amaurosis
Exileseeker
Carnal Sedation
Ruins
Thought Labyrinth
Progeny Of Sorrow

live 20160714 0207 syndemicalive 20160714 0204 syndemica


HARPYIE
Als nächste Band kommt dann eine, die schon dem ein oder anderen bekannt sein dürfte. Die HARPYIE hat auch so einige Fans mitgebracht, die schon während des Soundchecks Stimmung machen und jede Menge Spaß haben. Die Band, die zwar aus Bad Oeynhausen stammt, sich aber wohl denkt, dass das sowieso kein Schwein kennt, stellt sich als Band aus Bielefeld vor, worauf es „Bielefeld!“-Sprechchöre gibt. Was wiederum zu Begeisterung bei der Band führt, denn: „Das ist das erste Mal, dass die Leute nicht „Gibt’s gar nicht!“ rufen!“. Der Gruselzirkus auf der Bühne hat Spaß, das Publikum vor der Bühne erfreut sich am folkig-mittelalterlichen Rock bis Metal der Band und hat auch ordentlich Spaß. Und frisst der Band aus der Hand. Als Sänger „Aello die Windböe“ die Zuschauer fragt, ob sie auch eskalieren könnten, braucht er eine Antwort nicht abzuwarten. Man eskaliert gerne. Hinknien und aufspringen ist nur eine der vielen Performances, die man gerne mitmacht. Und völlig verdient wird am Ende des Auftritts auch in außergewöhnlicher Lautstärke nach einer Zugabe verlangt, die aber leider nicht drin ist. Egal, dieses war trotzdem der erste Auftritt, der so richtig Spaß gemacht hat. (Anne)

Setlist HARPYIE:
-
Freakshow      
_
Fauler Zauber      
Elisa           
Dunkle Wissenschaft  
Der schwarze Mann 
Das Zweigesicht  
Blue
Sturmvögel       

live 20160714 0309 harpyiealive 20160714 0301 harpyiea


ELVELLON
ELVELLON dürften wohl die kürzeste Anreise gehabt haben. Aus dem benachbarten Moers kommt der Fünfer, Teile der Band haben bereits mit RAVIAN auf dem Dong gespielt. Ganz unerfahren ist man also nicht. Schon der Name lässt vermuten, was sich dann auch bestätigt: Es wird symphonisch. Das finde ich grundsätzlich schon mal nicht schlecht, auf dem doch recht thrashlastigen Dong ist das immer eine nette Abwechslung. Tatsächlich erinnert man leicht an NIGHTWISH, insbesondere Sängerin Nele Messerschmidt kommt beeindruckend nahe an Floor Jansen heran. Ganz toll sind natürlich auch die Bodenventilatoren. Diese Welt braucht eindeutig mehr Bodenventilatoren! Aufgrund des noch jungen Alters der Band gibt es hauptsächlich Songs der im letzten Jahr erschienenen EP „Spellbound“ zu hören, aber auch einiges an neuem Material, darunter ein Song, der so neu ist, dass er noch gar keinen Namen hat. Trotzdem klappt das Mitsingen beim Publikum schon sehr gut. Auffallend ist, dass die Musik doch arg keyboardlastig ist, so dass ich vermute, dass der Keyboarder auch der Hauptsongwriter ist. Aber Keyboards müssen ja auch nicht unbedingt schlecht sein. Mir jedenfalls gefällt die Musik der Truppe so gut, dass ich mir nach dem Auftritt gleich mal die EP sichere. (Anne)

Setlist Elvellon:
Intro
Dreamcatcher
Born From Hope       
King Of Thieves
My Wings           
Oraculum          
Neuer Song
Dead-End Alley       
Outro

live 20160714 0409 elvellonalive 20160714 0404 elvellona


CRAVING
Jetzt wird es aber wieder etwas heftiger, denn die nächste Band ist CRAVING aus Oldenburg. Deren beide ersten Alben hatte ich ja seinerzeit rezensiert und obwohl mir das erste Album nicht so zugesagt hatte, konnte das zweite doch schon eher überzeugen und so bin ich nun auf die Livequalitäten der Band gespannt, die ich bisher noch nicht gesehen habe. Musikalisch gibt es viel vom letzten Album „At Dawn“ zu hören, das aber auch schon drei Jahre auf dem Buckel hat. Da ist es mal Zeit für ein neues Album und das ist auch schon in der Mache. Mit „Penelope’s Prayer“ (wenn ich mich recht entsinne) wird denn doch ein Song vom neuen Album präsentiert. Insgesamt ist es für meinen Geschmack einen Ticken zu rumpelig, die Band kann auch nicht ganz so viele Zuschauer wie ELVELLON vor die Bühne ziehen, aber insgesamt ist das hier Gebotene schon nicht schlecht. Und einen amtlichen Moshpit kann man ebenfalls verbuchen. Auch der Band scheint der Auftritt richtig Spaß zu machen und die Zeit vergeht wie im Fluge. Da kann es einem leicht so gehen wie Sänger Ivan Chertov: „Wir kommen jetzt zum letzten Song – oh – das war der letzte Song…“ (Anne)

live 20160714 0506 cravingalive 20160714 0508 cravinga


SUIDAKRA
SUIDAKRA sind ja mittlerweile so etwas wie die zweite Hausband des Dong Open Airs. Bereits dreimal haben die Monheimer auf dem Festival gespielt. Unvergessen bis heute ihr erster Auftritt vor 12 Jahren, der sich dank Stromausfall „etwas“ verzögerte. Einzelne Mitglieder standen auch schon als Helfer hinter der Bühne und so wird es jetzt auch mal wieder Zeit, dass sie nach 4 Jahren Abstinenz auch mal wieder auf der Bühne stehen. Bei SUIDAKRA kann man sich eigentlich von Anfang an sicher sein, dass der Auftritt ein großer Spaß wird. Beim Instrumental „Dead Man’s Reel“ verbringt Sänger und Gitarrist Arkadius Antonik dann auch mal einige Zeit im Publikum – und kaum jemand bekommt es mit. Umso mehr machen dann aber bei der neuen Erfindung „Circlepit-Polonäse“ mit. Nun denn. Bei „Pair Dadeni“ hüpft und springt das ganze Zelt – SUIDAKRA sind auf dem Dong einfach immer ein Garant für gute Stimmung und so lässt auch der erste Crowdsurfer des Tages nicht mehr lange auf sich warten. Und wenn dann noch Klassiker wie „Isle Of Skye“ ausgepackt werden, dann gibt es kein Halten mehr. Auch neue Songs wie „Lion Of Darcania“ werden begeistert gefeiert. Das Zelt ist zum Brechen voll und zum abschließenden „Wartunes“ geben Band und Publikum noch einmal alles. Natürlich wird da auch eine Zugabe gefordert, die heute aber leider nicht drin ist. Schade. SUIDAKRA kann ich mir ja nicht immer ansehen, aber heute hat die Band mal wieder so richtig Spaß gemacht. (Anne)

Setlist SUIDAKRA:
Dark Revelations   
Pendragon’s Fall   
March Of Conquest   
The Hunter’s Horde  
Dead Man’s Reel   
Darkane Times   
Pair Dadeni     
Isle Of Skye       
Lion Of Darcania   
Balor          
Pictish Pride       
Wartunes       

live 20160714 0602 suidakraalive 20160714 0603 suidakraa

 

RAGE
RAGE haben sich im letzten Jahr ja mal wieder neu erfunden bzw. neu formiert, was es in der Bandgeschichte nun ja schon öfter gab und daher nicht wirklich überrascht. Offenbar braucht Peavy das. Victor Smolski und André Hilgers sind nun nicht mehr dabei, was ich ja schon etwas schade finde. Dafür komplettieren jetzt Marcos Rodriguez und Vassilios Maniatopoulos die Band. An die wird man sich zwar erst gewöhnen müssen, aber schlechte Leute hat Peavy ja noch nie eingestellt. Den Zuschauern auf dem Dong scheint es auch relativ egal zu sein, wer da auf der Bühne steht und so kann die Party beginnen. Vom aktuellen Album „The Devil Strikes Again“ gibt es nur 3 Songs, der Rest des Sets besteht aus den guten alten Hits der Band und dürfte vor allem langjährige Fans freuen. Wie schon beim letzten Mal, als RAGE auf dem Dong Open Air spielten, wird der Refrain des letzten Songs, „Higher Than The Sky“ vom Publikum noch minutenlang gesungen. Die Band versucht mit „Sweet Home Alabama“ und dem Ronnie James Dio gewidmeten „Holy Diver“ zu intervenieren, doch die Zuschauer lassen sich nicht irritieren. Vehement wird noch eine Zugabe gefordert, aber im Gegensatz zu vor 4 Jahren, als man die Band zurück auf die Bühne singen konnte, gibt es heute leider keine. Man ist ja auch kein Headliner. Aber trotzdem schade, denn RAGE waren heute mal wieder richtig gut. (Anne)

Setlist RAGE:
The Devil Strikes Again      
Days Of December          
My Way             
End Of All Days          
Back In Time               
Spirits Of The Night       
Solitary Man              
Don’t Fear The Winter      
Higher Than The Sky         

live 20160714 0712 ragealive 20160714 0713 ragea


AMORPHIS
RAGE hätten eigentlich locker noch eine Zugabe spielen können, denn der Headliner AMORPHIS lässt sich erst mal Zeit. Viel Zeit. Wir warten und warten, uns Fotografen wird im Graben fad, es kommt zu Ausschreitungen in Form von wildem gegenseitigem Knipsen. Das Publikum wird auch unruhig und mit mehr als 30 Minuten Verspätung kommen AMORPHIS dann endlich auf die Bühne. Doch sofort ist aller Ärger vergessen, denn die Band ist am Ende doch einfach nur sympathisch (entschuldigt sich sogar für die Verspätung) und kann einen auch musikalisch sofort in den Bann ziehen. Allerdings fehlt Tomi Joutsens monströser Mikroständer, den die Band seit Jahren herumschleppt. Ob der für die Verspätung verantwortlich ist? Den Auftakt bilden zwei Songs vom aktuellen Album „Under The Red Cloud“, bevor es mit älterem, teilweise richtig altem Material weiter geht. Leider rufen Songs wie „On Rich And Poor“ nur wenige Reaktionen hervor. Stagediver gibt es aber trotzdem. Und einen Tomi Joutsen, der über den verregneten finnischen Sommer jammert. Was sollen wir in Deutschland da erst sagen, Herr Joutsen? Ich jammere dann mal lieber über den Sound, der weiter hinten im Publikum nicht gerade prall ist. Also, ab nach vorne, denn dort ist er besser. Die Stimmung auch. Nach der Bandhymne „House Of Sleep“ ist erst mal Schluss, aber so einfach lässt man einen Headliner ja nicht ziehen und so gibt es dann gleich drei Zugaben. Wobei sich meiner Meinung nach „House Of Sleep“ als letzter Song besser gemacht hätte als „Black Winter Day“. Nichtsdestotrotz waren AMORPHIS mal wieder einfach nur gut. Ich habe die Band in diesem Jahr bereits so oft gesehen, aber ich werde ihr einfach nicht überdrüssig. Wieder mal ein toller Auftritt der Finnen! (Anne)

Setlist AMORPHIS:
Under The Red Cloud       
Sacrifice           
Sky Is Mine         
The Wanderer          
On Rich And Poor       
Drowned Maid       
Dark Path           
The Four Wise Ones      
Silent Waters           
My Kantele          
Hopeless Days         
House Of Sleep       
----------------------------
Death Of A King      
Silver Bride         
Black Winter Day       

live 20160714 0802 amorphisalive 20160714 0810 amorphisa

 

 




Freitag, 15.07.2016

Dass es auf dem Dong Open Air dieses Jahr nicht so abartig heiß ist wie in den letzten beiden Jahren, ist zunächst einmal positiv. Die erste Nacht ist jedoch sternenklar und entsprechend kalt. Da wir eine zweite Decke vergessen haben, friere ich mir mal schön den Arsch ab. Das ist dann doch etwas unlustig. Aber eins ist schon mal gut: Als morgens die Sonne aufgeht, wird es angenehm warm im Zelt und man wird nicht im eigenen Saft gegart. Die neuen Duschen probiere ich auch gleich aus und schaffe es, vor dem allgemeinen großen Andrang vor Ort zu sein. Die neuen Duschen sind toll, doch dazu mehr im Fazit. Nach etwas herumlungern an unserem Camp geht es kurz vor 12:00 auch schon zur ersten Band des Tages.


KRYPTOS
Der Vierer KRYPTOS ist die erste indische Band, die auf dem Dong spielt und hat damit gleich den Exotenstatus inne. Das macht offenbar viele neugierig, denn obwohl die Inder die erste Band des Tages sind ist schon ordentlich was los im Zelt. Geboten wird uns schöner Thrash mit etwas Melodie, das geht sofort ins Ohr. Wenn man Inder hört, denkt man natürlich sofort auch an den lustigen Akzent, den Inder beim Englischsprechen aufweisen. Doch – Überraschung – wir bekommen nicht nur keinen (nennenswerten) Akzent zu hören, nein, Gitarrist Rohit Chaturvedi macht sogar die ein oder andere Ansage auf Deutsch. Die Band aus Bangalore macht ordentlich Laune und groovt auch richtig schön. KRYPTOS kommen – nicht ganz unerwartet – beim Dong Publikum richtig gut an. Ihr Thrash ist eben nicht nur stumpfes Geholze, sondern hat auch Melodien und Groove, aber keine folkigen Elemente. Ob das jetzt ein Vor- oder Nachteil ist, muss jeder selbst entscheiden, aber mir gefällt es. Und da bin ich wohl nicht der einzige. (Anne)

live 20160715 0106 kryptosalive 20160715 0108 kryptosa


ANOTHER PROBLEM
Die nachfolgende Band, ANOTHER PROBLEM kann da nicht mithalten. Von Anfang an sind deutlich weniger Zuschauer im Zelt (gut, das kann natürlich auch daran liegen, dass viele auf KRYPTOS neugierig waren – diese sind dann aber auch geblieben). Setlistentechnisch macht es sich die Band ganz einfach: Man spielt einfach das komplette Debütalbum „Chains Of Reality (C.O.RE)“ komplett durch. Dazwischen kommuniziert man gerne und viel mit dem Publikum und die Band ist sich auch nicht zu schade, sich zwischendrin mal selber aufs Korn zu nehmen: „Moment, ein alter Mann muss mal einen Schluck Wasser trinken!“. Die Songs der Essener sind alle knackig kurz und so ist auch der Auftritt. Denn die Band verlässt die Bühne bereits bevor die Ihnen zustehende Zeit abgelaufen ist. Finde ich persönlich ja immer etwas seltsam. Andererseits war das jetzt für mich auch nicht so schlimm, denn Metalcore ist nicht so wirklich mein Ding. Das sahen wohl auch viele andere so, denn ANOTHER PROBLEM haben das Zelt gegen Ende doch ziemlich leergespielt. (Anne)

Setlist ANOTHER PROBLEM:
We Are Another Problem
Lesson Learned
Shaking With Fear
Line Baby
Amigo
Your Rules
True Face, True Lies
Defile A Sacred Place
Shame Of Regression
My Anchor, Myself
Dipicting A Picture

live 20160715 0205 anotherproblemalive 20160715 0208 anotherproblema


DELIRIOUS
DELIRIOUS sind nicht nur alte Metalveteranen, sondern auch alte Dongveteranen. Bereits 2005 spielten sie auf der Halde Norddeutschland und seit fast 30 Jahren machen sie die Bühnen Europas unsicher. Hier stehen also alles andere als Neulinge auf der Bühne und das merkt man der Band auch deutlich an. Trotz langer Livepause wirken die Musiker routiniert und wissen, was sie tun, haben dabei aber offensichtlich stets jede Menge Spaß. Sänger Markus Bednarek erinnert mich irgendwie an Jon Oliva. Nicht nur vom Gewicht, das er zum Glück nicht erreicht, sondern von der Stimmgewalt. Ja, es ist eine andere Tonlage, aber die Stimme des Sängers ist einfach phänomenal. Das Zelt ist nur mäßig gefüllt, aber als der Markus fragt, wer denn den Sturm von 2004 überlebt hat, da melden sich doch überraschend viele. Offenbar haben sowohl Dong Open Air als auch DELIRIOUS besonders treue Fans. Musikalisch konzentriert man sich neben dem aktuellen Album „Moshcircus“ vor allem auf die 2006er Scheibe „Made For The Violent Age“. Ich muss ja gestehen, dass ich DELIRIOUS wirklich gut finde, aber hier das gleiche Problem habe wie bei fast allen Thrashbands: Nach einer Weile langweilt es mich einfach. Die Fans vor der Bühne sehen das anders und wollen am liebsten noch eine Zugabe hören, aber die ist heute nicht drin. (Anne)

live 20160715 0303 deliriousalive 20160715 0307 deliriousa



JESUS CHRÜSLER SUPERCAR
Wie schreiben die Macher des Dong so schön: „Bands die Jesus und irgendwas mit Autos im Namen tragen, die müssen halt gut sein!“ und spielen damit auf MOTORJESUS, eine der weiteren Dong-Hausbands an. Auch wird der Vergleich mit CROSSPLANE gezogen, eine weitere, auf dem Festival sehr beliebte Band. Das weckt natürlich hohe Erwartungen und ich bin gespannt, ob die drei Schweden die erfüllen können. Das Gospelintro verrät schon mal, dass da seltsames auf uns zukommen wird. Das Zelt ist gut gefüllt, offenbar wurden also nicht nur bei mir hohe Erwartungen geweckt. Allerdings gibt es kaum Reaktionen auf die Ansagen, die meist von einem der beiden Gitarristen stammen, was doch etwas schade ist. Die Band, die es erst seit 2011 überhaupt gibt, konzentriert sich bei ihrem Auftritt vor allem auf das aktuelle Album „35 Supersonic“, aber auch vom Debüt „Among The Ruins And Desolate Lands“ gibt es ein paar Songs zu hören. Die drei machen überraschend viel Druck, es macht auch richtig Spaß, aber es gelingt den Stockholmern nicht, das Publikum so mitzureißen, wie dies MOTORJESUS oder CROSSPLANE mit Leichtigkeit hinbekommen. Dabei ist die Band beileibe nicht schlecht. Aber so ist der Auftritt gewissermaßen enttäuschend, denn man hat sich einfach mehr erwartet. (Anne)

Setlist JESUS CHRÜSLER SUPERCAR:
From Hell           
Backfire         
Death Row Blues      
I Can Get It           
Killing Machine      
Down Down Down     
Let It Roll           
Digging My Grave       
Death Street 16       
Eternity’s Cold Black Night   
Jesus Chrüsler Supercar   
Before I Turn You Down   

live 20160715 0406 jesuschrüslersupercaralive 20160715 0410 jesuschrüslersupercara


BURDEN OF GRIEF
Freitags gegen 16 Uhr stürmen BURDEN OF GRIEF die Bühne, die sie mittlerweile schon des Öfteren heimsuchen durften. Frohgelaunt geht’s nach etwas Gelaber zur Sache. Die Band aus Kassel hat mittlerweile schon über 20 Jahre auf dem Buckel, was man ihr zum Glück nicht anmerkt. Die fünf Jungs spielen traditionellen Melodic Death, der zum Glück auch heute noch überzeugt. Das erkennen nach und nach auch mehrere Festivalbesucher, die sich während des ersten Songs noch vorm Zelt rumtreiben und nun ins Innere streben. Schon ab den ersten Takten füllt es sich stetig. Die Songauswahl erstreckt sich in erster Linie auf die drei letzten CDs. Insbesondere findet sich Material von der aktuellsten Scheibe “Unchained“, die mittlerweile auch schon zwei Jahre auf dem  Buckel hat, der sehr groovige Titeltrack „Unchained“ als auch „Your Heaven Is Gone“, als auch “Rise Like A Phoenix” vom 2010er Album „Follow The Flames“ das auf Platte noch unter einem etwas flachen Sound litt und live doch um einiges brachialer um die Ecke kommt. Von der „Death End Road“ finden sich mit “Swallow The Sun”, “Running Scared”, “The Killer In Me” drei Liveperlen die sich aufgrund ihres ausgewogenen Mixes aus Brutalität und Eingängigkeit, nicht hinter aktuellem Material zu verstecken brauchen. Die Band steht treu zu dieser Tugend des traditionellen Melodic Death und damit bereichern sie die musikalische Vielfalt des Dongs seit Jahren. Auch vom 2003er „Fields Of Salvation“ findet sich mit „The Nightmare Within“ ein Song im Liverepertoire. Dessen teilweise wohl an IRON MAIDEN angelehnte Melodieverläufe auf Platte noch etwas, um nicht zu sagen, unbeholfen wirkten. Ein Cover der Szenegröße SEPULTURA ist auch im Gepäck und so wird das „Chaos A.D.“ auf die Meute losgelassen. Außerdem haben Sie laut eigener Aussage sogar ein T-Shirt zu verkaufen. Was eigentlich gelogen war, denn beim Mercher gab es zumindest mehrere T-Shirts auch in verschiedenen Größen. (Michael)

Setlist BURDEN OF GRIEF:
Black Evolution 666
Swallow The Sun
Unchained
Running Scared
Your Heaven Is Gone
The Nightmare Within
Refuse/Resist (SEPULTURA Cover)
The Killer In Me
Like A Phoenix

live 20160715 0510 burdenofgriefalive 20160715 0508 burdenofgriefa


THE POKES
Anschließend ist mal wieder Zeit für fröhliches Herumhampeln. THE POKES halten dieses Jahr (mal wieder, zum 2 Mal seit 2007 (das kam mir doch öfter vor)) die Folkfahne hoch und sollen die würdige Nachfolge von FIDDLER’S GREEN antreten, die im letzten Jahr den Dongberg bewaffnet mit einer Quetschkommode unsicher machten. Ein Akkordeon haben auch THE POKES dabei und so geht es von Anfang an rund. Ganz unbescheiden fordert man schon im ersten Song „God Save The Pokes“. Und ich muss gestehen: so sehr ich Folk im Grunde mag, aber diese pseudofröhliche Quetschkastenmusik geht mir schon nach kurzer Zeit auf die Nerven. Letztes Jahr bei FIDDLER’S GREEN bin ich nach etwa der Hälfte geflüchtet – mal sehen, wie lange ich es heute aushalte. Auf dem Dong hat diese Musik ja doch immer viele Freunde. Es wird begeistert mitgesungen, das ganze Zelt ist eine einzige große Party. Allerdings fordert das ausgelassene Tanzen auch das ein oder andere Opfer und so mancher muss fußkrank aus der Menge geschleppt werden. Und weil THE POKES so vielen Menschen so wahnsinnig viel Spaß machen, überziehen sie mal eben ihr Set um einige Minuten. An sich nicht schlimm, aber meine Ohren sind schon froh, als es endlich vorbei ist. Nein, mit dieser Art von Folk kann ich wirklich nichts anfangen. (Anne)

Setlist THE POKES:
God Save The Pokes
Bitch Cow
Bottoms Up
Hiding Out
Honeymoon
Poking The Fire
High Hopes
Get Me Out
Berlin
Muddle
Yearning Home
One For The Road

live 20160715 0608 thepokesalive 20160715 0604 thepokesa


GLORYFUL
Mit GLORYFUL feiert dann der wahre Metal sein Comeback auf der Dongbühne. Auch wenn die Band generell eher nicht so mein Ding ist, so ist sie nach der Folkattacke eine willkommene Abwechslung. Auch wenn Sänger Johnny La Bomba offensichtlich in einem anderen Raum-Zeit-Kontinuum lebt und gerne mal etwas seltsame Ansagen macht („Habt ihr heute schon ein paar Tage Spaß gehabt?“). Vielleicht ist das auch der Grund, warum der Rest der Band ihm verboten hat, zu viele Ansagen zu machen. Ich sage: „Junge, lass dir von denen nichts einreden!“ Im Zelt sind leider deutlich weniger Leute als noch bei THE POKES (die müssen ja jetzt ausgepowert im Biergarten sitzen und aufwendig reanimiert werden), was doch schade ist. Und auch irgendwie gar nicht klug, denn hier gibt es endlich mal anständigen Power Metal auf die Nüsse. Auch wenn Johnny bei „Ocean Blade“ „irgendwas falsch gemacht“ hat. Zum Ende hin ist das Zelt dann ziemlich leer, was ich ehrlich gesagt überhaupt nicht verstehen kann. Aber immerhin machen die Anwesenden ordentlich Stimmung und fordern am Ende noch eine Zugabe, die es aber leider nicht gibt. Schade. Ein grundsolider Auftritt einer Band ohne viele Schnörkel, der echt Spaß gemacht hat. Gerne mehr davon! (Anne)

Setlist GLORYFUL:
Intro
This Means War
Gloryful’s Tale
Cradle Of Heroes
Ocean Blade
Hiring The Dead
For Victory
The Warrior’s Code
The Glorriors

live 20160715 0707 gloryfulalive 20160715 0701 gloryfula


FLESHGOD APOCALYPSE
Von FLESHGOD APOCALYPSE habe ich schon einiges gehört, aber irgendwie bin ich nie dazu gekommen, mich näher mit der Band zu beschäftigen. Laut Dong-Infoheft kommt die Band auch gerne mal mit Piano auf die Bühne. Das würde ich gerne sehen, gehe aber mal fest davon aus, dass es auf dem Dong dann doch „nur“ ein Keyboard sein wird. Aber lassen wir uns doch einfach mal überraschen. Wie zu erwarten, konzentriert sich der Auftritt der Italiener vor allem auf ihr aktuelles Album „King“, das in diesem Jahr erschienen ist. Dass ein Teil der Musik vom Band kommt, ist bei dem Stil der Truppe unvermeidlich. Die Musik des Fünfers ist intensiv, bombastisch und theatralisch, ohne dabei jedoch zu übertrieben zu wirken. Der fiese italienische Akzent von Sänger Tommaso Riccardi lässt das ganze nur noch authentischer wirken. Ein weniger erinnert mich die Band an THE VISION BLEAK, schafft es aber durch die höhere Mitgliederzahl doch etwas mehr Bombast auf die Bühne zu zaubern. Aber neben Bombast kann man auch richtig hart und auch das Publikum macht mit und liefert zu „Gravity“ eine astreine Wall Of Death. FLESHGOD APOCALYPSE konnten mich jetzt zwar nicht sofort zum Albumkauf überzeugen, aber ich werde diese Band nach ihrer eindrucksvollen Vorstellung auf dem Dong definitiv im Auge behalten. (Anne)

Setlist FLESHGOD APOCALYPSE:
Marche Royale    
In Aeternum       
Pathfinder        
Cold As Perfection    
The Violation        
Gravity      
The Fool        
The Forsaking        

live 20160715 0810 fleshgodapocalypsealive 20160715 0807 fleshgodapocalypsea


EQUILIBRIUM
Damals, 2004, als wir zum ersten Mal das Dong Open Air besuchten, wurde uns von irgendjemandem im Vorbeigehen EQUILIBRIUM empfohlen. Also sahen wir uns damals die Band an und waren begeistert. Zu jener Zeit war noch nicht einmal die Demo auf dem Markt, die sicherten wir uns dann später auf dem Summer Breeze, bevor diese innerhalb weniger Stunden ausverkauft war. Von Anfang an konnten EQUILIBRIUM überzeugen und auch die nachfolgenden Alben waren großartig. Seitdem hat sich bei der Band jedoch einiges getan. Das Besetzungskarussell drehte sich wild, zeitweise trat man sogar mit Drumcomputer auf und mittlerweile ist nur noch René Berthiaume von den Gründungsmitgliedern verblieben. Geblieben sind auch die deutschen Texte, dazugekommen ist eine Vorliebe für Panflöten und Sambarhythmen. Damit kann ich so rein gar nichts anfangen und finde die Band spätestens seit „Rekreatur“ auf Platte nur schwer zu ertragen. Nachdem Heiden- und Paganfest auch nicht mehr so wild touren wie zu Hochzeiten des Pagan Metals habe ich die Band etwas aus den Augen verloren, aber ein neuer Blick kann ja nie schaden. Also frohen Mutes auf zur Bühne. Ich muss gestehen, dass ich die Band deutlich besser finde als vor drei Jahren auf dem Metalfest an der Loreley, aber überzeugen kann mich die Truppe nicht. Die schönen alten Lieder werden gar nicht gespielt, stattdessen gibt es nur Songs von den neuen Alben – mit den von mir so verhassten Sambarhythmen und Flötenoverkill. Das Publikum sieht das anders, von Anfang an geht es rund im Zelt, Wall Of Death und Stagediver en masse. Allein – mir gibt das gar nichts mehr. Diese EQUILIBRIUM sind nur ein Abklatsch der Band, die ich vor 12 Jahren an gleicher Stelle gesehen habe, auch wenn sie technisch besser sein mögen. Mir fehlt die Authentizität, die einstige Paganband ist zur Partymucketruppe verkommen. Schade. (Anne)

Setlist EQUILIBRIUM:
Intro
Ankunft
Was Lange Währt
Waldschrein
Uns’rer Flöten Klang
Prey
Himmelsrand
Der Ewige Sieg
Karawane
Apokalypse
Unbesiegt
-----------------------
Blut im Auge

live 20160715 0909 equilibriumalive 20160715 0901 equilibriuma


BLOODBATH
BLOODBATH sind eine der Juwelen, die die Organisatoren des Dong Open Airs immer mal wieder aus dem Hut zaubern und auf den Berg zerren. Die All-Star-Truppe aus Schweden spielt auf dem Dong erst ihren siebten Deutschlandauftritt in 18 Jahren Bandgeschichte – das will schon was heißen. Und wer weiß, ob man die Band in dieser Besetzung überhaupt wieder zu Gesicht bekommt? Alleine deshalb ist der Auftritt von BLOODBATH ein Pflichttermin für jeden Dongbesucher. Mit „Let The Stillborn Come To Me“ vom aktuellen Album „Grand Morbid Funeral“ eröffnet man das Set und Sänger Nick Holmes ist mit reichlich Haaren im Gesicht kaum wiederzuerkennen. Der gibt sich jedenfalls viel Mühe, mit dem Publikum zu kommunizieren und sagt jeden einzelnen Song an. Die Band tritt mächtig Arsch und der Auftritt macht richtig Spaß. Die Setlist zeigt einen schönen Querschnitt durch das gesamte Schaffen der Band, angefangen von der 2000er EP „Breeding Death“ bis zum aktuellen, mittlerweile auch schon 2 Jahre alten Album. Leider fallen wohl viele Zuschauer der Müdigkeit zum Opfer und das Zelt leert sich gegen Ende des Auftritts zusehends. Dennoch wird natürlich eine Zugabe gefordert, und die Band kommt dem mit gleich zwei Songs nach. Ein toller Auftritt, den nur irgendwie zu wenige Leute gesehen haben. (Anne)

Setlist BLOODBATH:
Let The Stillborn Come To Me   
Mental Abortion           
So You Die               
Breeding Death           
Anne                   
Ways To The Crave        
Cancer Of The Soul           
Weak Aside               
Soul Evisceration          
Unite In Pain               
Like Fire               
Outnumbering The Day       
Mock The Cross           
-----------------------------------
Eaten              
Cry My Name            

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Samstag, 16.07.2016

Die letzte Nacht war wenigstens nicht so kalt wie die erste. Die Sonne scheint auch nicht, so dass man mal ausschlafen könnte. Wenn da nicht ein Arschloch namens Blase wäre. Das sind dann die Momente, die an Festivals so richtig nerven. Andererseits überlege ich mir dann angesichts der quasi nicht vorhandenen Schlange an den Duschen, da gleich noch schnell einmal drunter zu hüpfen, was sich als kluge Entscheidung erweist, denn später steht man teils weit über eine Stunde an. Wie auch immer, der letzte Festivaltag startet geruhsam, bevor es dann kurz vor 12:00 Uhr mit der ersten Band weiter geht.

 

KADAVRIK
KADAVRIK sind auch kein unbeschriebenes Blatt mehr, was das Dong Open Air angeht und haben bereits 2013 auf dem Berg gespielt. So früh am Metalmorgen wirkt die Band noch etwas verschlafen und nach den ersten Songs frage ich mich, ob die eigentlich schon immer so langsam waren? Irgendwie habe ich die Band deutlich schneller in Erinnerung. Kann aber auch täuschen, immerhin ist es schon 3 Jahre her, dass die Band zum letzten Mal live gesehen habe. Andererseits sind Songs wie „Die Flut Sind Wir“ auch sehr ruhig, fast schon doomig. Das Zelt ist trotz der frühen Stunde schon gut gefüllt, nicht gerade wenige wollen die Weseler sehen. Und ich muss sagen, zu Beginn des Auftritts gefällt mir der Fünfer richtig gut, gegen Ende verliert der Auftritt dann etwas an Spannung. Um wach zu werden, ist das hier nicht so wirklich das richtige, dafür dürfte es gerne etwas schneller sein. Aber hey, mit „On The Edge To Lose It All“ gibt es am Schluss noch einen „Song für die Mädchen“. Na dann! (Anne)

Setlist KADAVRIK:
Wine Will Turn To Blood Again       
Wither Away                  
All The World But One           
Rußgeschwärzt              
Von Zerstörung Und Von Neuanfang       
Die Flut Sind Wir               
Lords                       
Open Wounds In Salted Sea         
On The Edge To Lose It All          

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IGNITION
Die nächste Band ist ganz neu und doch schon ein Dongveteran. Aus den aufgelösten SYNASTHASIA und RAVAGE, die beide schon auf dem Berg gespielt haben, ist IGNITION entstanden. Die haben zwar erst eine EP auf dem Markt, aber als Lokalmatador natürlich trotzdem einen Stein im Brett. Und natürlich deutlich mehr Songs im Gepäck als auf der EP sind, was auf einen Release des Debutalbums in absehbarer Zeit hoffen lässt. Seltsamerweise sind aber dennoch nur relativ wenige Zuschauer im Zelt. Schade eigentlich. Die ersten drei Songs hauen mich noch nicht von den Socken, aber „Valhalla Calling“ hat dann nochmal deutlich mehr Power und Tempo und macht damit richtig Spaß. Der Sänger kommuniziert viel mit dem Publikum, fast jeder Song wird angesagt und so sind auch IGNITION eine willkommene melodische Abwechslung zwischen all den vielen Thrashbands, die auf dem Dong immer so spielen. (Anne)


Setlist IGNITION:
Unstoppable
Guided By The...
I’ll Take The Shelter       
Valhalla Calling
Reveal My Way      
A Whisper From The Dark   
Into The Fire
We Are The Force       

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CAN OF WORMS
Die Franzosen CAN OF WORMS sorgen dann wieder für die richtige Dosis Thrash, die jedes Dong einfach braucht. Der Vierer wirkt auf den ersten Blick etwas übertrieben und aufgekratzt, was dann aber wieder zur brutalen Musik passt. Bevor dann aber hin und wieder doch mal eine Melodie um die Ecke hüpft. Die Ansagen sind, wie bei den meisten französischen Bands, die Ansagen auf Englisch machen, größtenteils unverständlich. Macht aber nix. Meistens geht es um Thrash, Metal und Arschtreten. Das lassen sich die Anwesenden Fans nicht zweimal sagen und feiern die Band ordentlich ab, zur Not auch zwischendurch mal mit Fußballgesängen. Besonders viele sind allerdings nicht anwesend, das Zelt ist doch recht leer. Und ich muss sagen, zu Beginn sagt mir die Band auch nicht wirklich zu, der Funke will nicht überspringen. Gegen Ende finde ich die Truppe aber zumindest nicht schlecht, allerdings immer noch viel zu übertrieben. Und warum man dann sogar 5 Minuten vor dem Ende der der Band zustehenden Spielzeit aufhört, muss ich nun auch nicht verstehen… (Anne)

Setlist CAN OF WORMS:
World Collapse     
Mechanical God Of War   
Children Of Nuke 
Endless Vortex       
Future Breed Necromancer   
Running Dead           
The Crusher           

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RAVEN WOODS
Zu RAVEN WOODS gibt es heute einige Aufregung. Gestern hat der Putschversuch in der Türkei stattgefunden und als die Bandmitglieder mit ihren Familien telefonierten, konnten sie im Hintergrund die Gewehrsalven hören. Entsprechend beunruhigt waren sie natürlich und überlegten schon, den Auftritt abzusagen. Die vereinigten Überredungskünste der Dongorgas brachten sie dann aber dazu, die Sache doch durchzuziehen. Stephan Liehr forderte schon bei den vorher spielenden Bands die Zuschauer auf, doch bitte zahlreich zu erscheinen, um dem Fünfer die Sorgen wenigstens für 45 Minuten zu nehmen. Diesem Aufruf sind auch zahlreiche Festivalbesucher gefolgt, so das RAVEN WOODS sich über eine beträchtliche Zuschauermenge freuen können. Zum Militärputsch selber macht die Band nur eine kurze Ansage. Was will man auch groß sagen? Vom Publikum gibt es jedenfalls jede Menge Zuspruch, auch das Drumsolo wird bejubelt und am Ende wird auch eine Zugabe gefordert, sogar auf Englisch. Trotzdem gibt es keine. Schade eigentlich. Aber wenigstens hatten alle, hoffentlich auch die Band, eine gute Zeit. (Anne)

Setlist RAVEN WOODS:
-
Inward Massacre      
Enfeebling The Throne   
Torture Palace       
Raven Woods           
Drumsolo
Ecstasy Through Carnage   
Stolen And Ereased       
Stay         

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APRON
Jetzt wird es bunt – oder auch nicht. Zirkus hatten wir auf dem Dong ja schon öfter. Zirkusmäßiger als dieses Jahr sah das Zelt auch noch nie aus. Warum also nicht wieder eine Ladung Zirkusmetal auf die Ohren? Aber trotz großer Zirkusaffinität sind APRON dann doch anders. Zu ihrem aktuellen Album „Der Punch“ gibt es gleich einen richtig fetten Comic dazu und auch musikalisch hüpfen sie über sämtliche Stühle hinweg. Dabei gehen sie zwar äußerst plakativ vor, sind aber auch enorm unterhaltsam. Da hat nicht nur die Band mit dem offensichtlich wahnsinnigen Drummer, sondern auch das ganze Publikum mal richtig Spaß. Gerne spielt man dann mit dem Publikum auch mal ein Spiel. Der Preis? „Ein imaginäres Bier, weil Hannes krank ist!“. Zur allgemeinen Belustigung werden auch Bälle ins Publikum geschmissen, denn Bälle funktionieren immer und in jedem Alter. Hey, ein Ball! Aber Bälle kann ja jeder, das hatten ja schon Dutzende Bands. Also wird kurzerhand die Wall of Konfetti eingeführt, deren Existenz mit dem Verteilen und Erklingen lassen diverser Tröten gefeiert wird. Von brüderlichem Teilen hält man dabei nicht allzu viel, da hat man andere Lösungswege parat: „Wer zwei hat, kann eine hinten rein stecken!“ Pervers. Dass es da mal etwas länger dauern kann – geschenkt. „Die Sportschau verschiebt sich um 10 Minuten!“. Jap. Das war anders, das war lustig und das war auch musikalisch gut. Auch wenn ich mich aufgrund der Tröten im Popo nicht mehr wirklich drauf konzentrieren kann. Aber: Wer die Gelegenheit hat, diese Band mal live zu sehen: Hingehen! (Anne)



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DUST BOLT
DUST BOLT sind wieder eine jener jungen Bands, die die Dongorganisatoren aus irgendeinem Hut gezaubert haben und die äußerst vielversprechende Auftritte hinlegen. Die Show ist, wie sich das für eine junge Thrashband gehört, schnell und energiegeladen, die Bandmitglieder nutzen jeden Quadratzentimeter der Bühne und stehen keine Sekunde still. Als sich Sänger Lenny einen Circle Pit wünscht, bekommt er nicht nur einen Höflichkeits-Circle-Pit, sondern ein derart massives Teil, dass so mancher die Flucht antritt, der da nicht mitmachen möchte. Groß auffordern müssen hätte er das Publikum dazu ohnehin nicht, denn eigentlich gibt es sowieso bei fast jedem Song einen Circle Pit in unterschiedlichen Ausmaßen. Das einzige, was nicht so wirklich klappt, ist die gewünschte Wall Of Death. Aber hey, die Leute rennen jetzt seit ‘ner halben Stunde im Kreis, da kann nun wirklich keiner verlangen, plötzlich wieder geradeaus zu laufen. Zum Abschluss nimmt Gitarrist Flo noch ein Bad in der Menge. Wozu auch auf der Bühne spielen, wenn man es auch mitten im Publikum tun kann? Ein Erfolgsrezept, das schon so manche Band ausprobiert hat, und das fast immer aufgeht. Crowdsurfend geht es anschließend zurück zur Bühne. DUST BOLT haben, obwohl Thrash nicht wirklich meine Baustelle ist, richtig Spaß gemacht. Davon gerne mehr! (Anne)


Setlist DUST BOLT:
-
Awake The Riot  
Turned To Grey   
Soul Erazor       
BAM
Sick X Brain      
Toxic Attack    
Slayer
Agent Thrash      

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HACKNEYED
Die (immer noch) jungen Abtsgmünder HACKNEYED sind ebenfalls alte Dongveteranen, schon 2011 spielten sie hier als Co-Headliner vor ICED EARTH und waren schon damals, trotz ihres quasi nicht vorhandenen Alters eine Macht. Mittlerweile sind aus den Bubis von damals richtige Kerle geworden und damit werden sie auch neue Kapitel in ihren Leben aufschlagen. Denn HACKNEYED sind Geschichte, Ende des Jahres wird die Band zu Grabe getragen. Die Show auf dem Dong Open Air ist eine der letzten, die die Band spielen wird. Von Wehmut ist allerdings nicht viel zu spüren. Die Band gibt von Anfang an Vollgas und auch dass mit Ingo ein Ersatzmann an den Drums sitzt, fällt nicht groß auf. Da fällt schon eher auf, dass das Zelt eher mau gefüllt ist. Leute, was ist los? Bei all dem Geknüppel komme HACKNEYED nämlich auch noch richtig sympathisch rüber und am Ende fordern sie die Anwesenden auf, dem Dong treu zu bleiben: „Kommt immer wieder, so wie wir wieder zurückgekommen sind!“. Goodbye, HACKENEYED! Kommt ihr auch bald wieder, in welchen Bandkonstellationen auch immer. (Anne)

Setlist HACKNEYED:
The Flaw Of Flesh       
Maculate Conception       
Axe Splatter           
How I Am Become Death   
God’s Own Creation       
Ashfall             
Deatholution 
Bugging For Mercy    
Feed The Lions       
Death Toll           
Gut Candy         

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SKYCLAD
Wenn es eine Hausband auf dem Dongberg gibt, dann diese: SKYCLAD sind die Band, die mit Abstand am häufigsten auf dem Festival gespielt hat und es gibt mittlerweile eine tiefe Verbundenheit zwischen Band und Festival. Bereits siebenmal haben die Briten auf dem Dong gespielt, 2005 sogar gleich zweimal, um ihr 15-jähriges Bandjubiläum zu feiern. Dabei hatten sie immer wieder mit den Fluggesellschaften zu kämpfen, die gerne mal Teile des Gepäcks in eine andere Richtung schickten als die Band. Ob das auch dieses Jahr der Fall war, weiß ich nicht, aber auf jeden Fall gewinnen SKYCLAD den Preis für das innovativste Backdrop – ein T-Shirt am Kleiderbügel, bei dem man sich sicher ist, dass es eindrucksvoller als das von TESTAMENT ist. SKYCLAD sind immer ein Garant für gute Stimmung, auch wenn es den ein oder anderen Festivalbesucher gibt, der die Band nicht mehr hören kann. Viele kommen auch nur wegen den Briten aufs Dong, ist es doch regelmäßig die einzige Möglichkeit, die Band in Deutschland live zu sehen. SKYCLAD machen jedoch nicht nur Spaß, sondern sie sind durchaus politisch. Und angesichts des Brexit-Desasters ist klar, dass Sänger Kevin Ridley „Parliament Of Fools“ den Out-Votern widmet. Aber auch die Party kommt im gut gefüllten Zelt nicht zu kurz und bei „Anotherdrinkingsong“ fällt Kevin in einen regelrechten Geschwindigkeitsrausch. SKYCLAD machen einfach immer Spaß und ich finde es nur schade, dass die Band schon so früh ran muß. Wenn  man schon so selten in den Genuss kommt, dürfte es auch gerne etwas länger sein. (Anne)

Setlist SKYCLAD:
Earth Mother, The Sun And The Furious Host
Spinning Jenny
Another Fine Mess
The Cry Of The Land
Parliament Of Fools
The One Piece Puzzle
No Deposit No Return
Anotherdrinkingsong
The Widdershins Jig
Inequality Street
Penny Dreadful
Declaration Of Indifference
Thinking Allowed

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HAGGARD
Auf die nächste Band freue ich mich schon das ganze Festival. HAGGARD bekommt man nicht oft live zu Gesicht und ich verehre die Band mittlerweile seit Jahrzehnten (Mann, bin ich alt). Mainman Asis Nasseri sitzt vor dem Auftritt am Merchstand und unterhält sich wunderbar sympathisch mit den Fans. Ich mag einfach seine leicht schrullige Art. Gespannt ist man auch, wie das Orchester auf die Bühne passen wird. Laut Dongorga wird die Band ja den Personenrekord auf der Bühne brechen. Offensichtlich bin ich da aber auch nicht alleine und das Zelt ist gut gefüllt. HAGGARD fangen stark an und so geht es weiter. Ich könnte Assis knutschen für seine Ansage zu „The Observer“: „Wenn ihr mal nach Italien fahrt, dann werdet ihr dort so ein leichtes Brummen hören. Das ist Galileo Galilei, der im Grab rotiert, weil Pro7 so eine Pseudowissenssendung nach ihm benannt hat!“. „Herr Mannelig“ wurde ja schon von vielen Bands interpretiert, aber die Version von HAGGARD gefällt mir auch nach all den Jahren immer noch am besten. Bei „Eppur Si Muove“ entscheiden sich die Gitarristen der Enge der Bühne zu entfliehen und kurzerhand im Publikum weiterzuspielen. Das verwirrt Fronter Assis: „Habt ihr meine Gitarristen gesehen?“ Zum Ende des Auftritts kommt einer der Höhepunkte des Abends: Der großartige Song „Awaking The Centuries“. Ich kann das gar nicht tippen, ohne im Kopf die erste Zeile mitzusingen. Leider wird der Genuß getrübt durch viele Rückkopplungen und auch den ein oder anderen leichten Verspieler. Trotzdem. Ich liebe diesen Song! Viel zu schnell ist der Auftritt der Münchner zu Ende, ich hätte gerne noch mehr gehört. Hoffentlich bald wieder! (Anne)

Setlist HAGGARD:
Tales Of Ithiria            
Per Aspera Ad Astra         
Upon Fallen Autumn Leaves        
All'Inizio È La Morte          
The Observer                
Herr Mannelig
Heavenly Damnation         
The Final Victory            
Eppur Si Muove         
Awaking The Centuries     
Of A Might Divine          

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TESTAMENT
TESTAMENT haben für diesen Abend ordentlich Bühnenmaterial aufgefahren, darunter auch stylische Totenschädel mit rot leuchtenden Augen, für den truen Thrash-Metaller. Nach längerem Warten und Begutachten der eher seltsam anmutenden Requisiten, wie den in Äpfel steckenden Räucherstäbchen, betreten Testament die Bühne zum Sound einer fast schon klischeehaften Bombensirene. Mit dem Song "Over The Wall", der fast so alt ist wie die Band selbst, starten die Thrashmetaller und ernten dafür Stagediver noch während der ersten Takte. Und es geht auch gleich weiter mit Klischees, jede Menge Saufsprüche, der Sänger spielt ständig Luftgitarre und ruft zu Wall of Deaths und Moshpits auf. Weiter geht es mit dem Song "Rise Up" und die Stimmung unter den Fans steigert sich nur und sie beginnen von sich aus, Walls of Death zu bilden. Insgesamt bieten TESTAMENT einen schönen Schnitt durch ihre Bandgeschichte. Leider ist dieser Schnitt musikalisch gesehen nicht sonderlich gemischt. Klingt eher alles wie Einheitsbrei. Die Musikfans vor Ort lassen sich jedoch davon nicht abschrecken und bangen fröhlich weiter. Die ganze Vorstellung dauert knappe zwei Stunden oder in Musikerzeitrechnung, fünfzehn Songs. Denn mit "Disciples Of The Watch" und "Formation Of Damnation" verabschiedet sich der thrashende Altherrenverein von der Bühne und lässt glückliche Fans zurück. (Dirk)

Setlist TESTAMENT:
Over The Wall
Rise Up
The Preacher
Dog Faced Gods
More Than Meets The Eye
Practice What You Preach
The New Order
The Haunting
Dark Roots Of Earth
Into The Pit
D.N.R. (Do Not Resuscitate)
Native Blood
3 Days In Darkness
Disciples Of The Watch
The Formation Of Damnation

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Fazit:

Und wie war es sonst so auf dem Dong Open Air 2016? Die Orgas haben mal wieder einiges geändert. Am auffälligsten war sicher, dass es schon wieder ein anderes Zelt gab. Mit der knalligen roten Farbe hatte man nun noch mehr den Eindruck eines Zirkuszeltes. Im Zelt selber war es dadurch sehr dunkel. Für Bands und Fans sicher schön, für die Fotografen nicht so sehr, zumal viele Bands auch auf eine eher dunklere Bühnenshow setzten. Aber gut. Ich hätte einfach gerne wieder das weiße Zelt zurück. So.

Auch backstage hatte man einiges umorganisiert, so dass die Bands mehr vom Rest getrennt waren und auch wir Fotografen nicht mehr so dicht an den Bands vorbeirennen müssen wie sonst immer. Gleichzeitig gab es noch ein größeres festes Aufenthaltszelt mit Handyladestation. Insgesamt eine kluge Entwicklung. Auch die Duschen waren neu. Im letzten Jahr waren sie klein, eng und dreckig. Aber immerhin Duschen, man ist ja schon mit wenig zufrieden. Dieses Jahr waren sie dann sehr viel größer, geräumiger, sauberer und edler (mit Haken und Holzfußbodenimitat!). Dafür waren die Schlangen dann auch immer recht lang, so mancher stand eine Stunde an. Andererseits war aber auch so mancher Trödler unter der Dusche. Insgesamt auf jeden Fall auch positiv. Und wer früh genug wach war, der musste auch nicht so lange warten.

Auch positiv war das Essen. Der geile Veganstand, der letztes Jahr zum ersten Mal aufgetaucht ist, war wieder da und das sogar mit erweitertem Angebot (nur leider ohne Cookies – Was seid ihr für Menschen?). Wirklich lecker und empfehlenswert. Die Gerichte am Thaistand waren auch wieder lecker. Wo ich dieses Jahr überhaupt nicht war, war der traditionelle Orgamamastand. Früher gab es hier super Essen. Mittlerweile kann ich die vegetarischen Nudeltöpfchen überhaupt nicht mehr essen. Die werden von Jahr zu Jahr salziger und pfeffriger und sind für meinen Geschmack mittlerweile ungenießbar. Schade. Als ich dann Pommes wollte, waren die ausverkauft. Eigentlich würde ich den Stand ja gerne unterstützen. So trage ich mein Geld dann eben zum Veganer.

Für das Wetter kann ja niemand etwas, aber dieses Jahr war es mal echt gut. Ja, in der ersten Nacht hab‘ ich mir den Arsch abgefroren, da war es echt schweinekalt. Aber ansonsten war es trocken und die Temperaturen angenehm niedrig, aber nicht zu kalt. So musste man weder schwitzen noch frieren. Ich bitte die Dongorgas, dem Wettergott ein angemessenes Opfer zu bringen, damit wir das auch nächste Jahr haben können.

Doch kommen wir zu dem, was nicht so gut war: Zuallererst: Die Schlange an der Bändchenausgabe. Vor ein paar Jahren gab es das Problem schon einmal, da eines der Scangeräte defekt war. Woran es dieses Mal gelegen hat, weiß ich nicht. Aber so manch ein Fan reagierte sehr ungehalten, als er noch in der Schlange verharren musste, während die Lieblingsband bereits spielte. Und auch für die Bands ist das ja nicht schön, wenn potentielle Fans noch vor der Tür stehen. Ich bin mir aber sicher, dass die Organisatoren das Problem erkannt haben und es nächstes Jahr nicht wieder vorkommen wird.

Ebenfalls nicht toll war der Sound im Zelt. Der war bei vielen Bands sehr basslastig, es gab öfter mal Rückkopplungen und insgesamt war der Sound im Zelt bei fast allen Bands einfach schlecht.

Was mir in den letzten Jahren generell aufgefallen ist: Früher war bei jeder Band das Zelt mehr oder weniger voll. Da hat man sich fast jede Band zumindest ein paar Minuten angesehen. Heute spielen viele Bands vor fast leerem Zelt. Ich denke, ein Grund hierfür ist das Haldenhaus sowie der Bierstand in diesem Bereich. Sogar ein eigenes Zelt wurde dort aufgebaut. Und dort versacken dann nicht wenige Besucher. Wer früher sein Bier am Bierstand am Zelt trank, der guckte sich grade mal noch ein paar Minuten der gerade spielenden Band an. Heute sitzen die Leute stundenlang am Haldenhaus und gucken in die Landschaft. Ja, das ist auch schön. Aber für die Bands schon doof.

Alles in allem war das Dong Open Air aber auch dieses Jahr wieder rundum gelungen und ist einfach ein kleines, entspanntes, gemütliches Festival, zu dem ich jedes Jahr gerne fahre. (Anne)

 

 

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