enthroned logDie Vorzeigeband des belgischen Black Metals ENTHRONED gehört mittlerweile definitiv zu den alten Hasen im Geschäft. Dies verwundert nicht weiter, berücksichtigt man, dass diese schwarze Horde schon seit über 20 Jahren ihr Unwesen in den Gefilden okkulter Extremmetalkultur treiben. Dabei veröffentlichten sie im Schnitt alle zwei Jahre ein Album, von denen keines nicht zu empfehlen wäre. Diesem Trend folgend ist auch das nun zehnte Studioalbum „Sovereigns“ ein Werk, dass man nicht nur einmal gehört haben sollte. Über das neue Lineup, die Konzeption des Albums, Kunst und dumme Fragen äußert sich hier Nornagest, das dienstälteste Mitglied dieser Band. (Jannick)

 

Jannick: Hi! Wie geht es Euch? Hast Du Deinen Umzug ins neue Haus gut über die Bühne gebracht?

Nornagest: Yeah, soweit verlief alles gut, es ist aber noch einiges zu tun. Gestern erst wurde „Sovereigns“ veröffentlicht und die Releaseparty, die von Menschen aus aller Welt besucht wurde, war ein enormer Erfolg. Es war sehr eindrucksvoll mitzubekommen, dass Menschen extra aus den USA und den Philippinen herkommen, um an der Show teilhaben zu können.

enthroned photo03Jannick: Wie fühlt es sich an, das nun zehnte Album zu veröffentlichen?

Nornagest: Nun ja, das ist schon eine ordentliche Errungenschaft! Die Zeit verging wie im Flug und ich kann es immer noch nicht ganz wahrhaben, wie weit wir es schon gebracht haben.

Jannick: Ihr habt seit „Obsidium“ (2012) einen neuen Gitarristen und einen neuen Drummer. Wie fanden sie ihren Weg zu ENTHRONED? Werden sie als permanente Mitglieder bleiben?

Nornagest: Ich hoffe zumindest einmal, dass sie das werden. Ich gehe aber stark davon aus! Wir kennen diese Jungs schon länger. Zarzax kenne ich schon seit 1995 und Menthor schon seit gut fünf Jahren. Beide sind uns schon in der Vergangenheit oft sehr hilfreich gewesen. Sie waren sofort die Musiker der Wahl, als wir neue Mitglieder gesucht haben. Sie sind mit die motiviertesten und hingabevollsten Mitglieder, die ENTHROEND seit Gründung 1993 in seinen Reihen begrüßen durfte. Daher stehen die Zusammenarbeit mit den Jungs unter einem sehr guten Stern. Ich wüsste nicht, warum das nicht so bleiben könnte.

Jannick: Beschreibe doch mal die Gesamtsituation von ENTHRONED. Was sind die gewichtigsten Veränderungen seit Eurem letzten Lineup und wie beeinflussen die Neulinge den Sound?

Nornagest: Beide hatten sehr viel Einfluss auf den Konzeptions- und Aufnahmeprozess. Menthor hat das gesamte Intro ausgearbeitet. Sie haben genauso viel gemacht wie jeder der alten Hasen. Darum ist mit Sicherheit ein gewaltiger Teil des Sounds auf das junge Blut zurückzuführen. So wie es momentan aussieht, wird das auch in Zukunft so bleiben.

enthroned-logoJannick: Gibt es jetzt, da die „Tetra Karcist“ - „ Pentagrammation“ - „Obsidium“ - Trilogie ihr Ende gefunden hat, ein neues Konzept das Ihr verfolgt?

Nornagest: „Sovereigns“ folgt hinsichtlich seiner Konzeption unserer universalen Richtlinie. Die Thematik ist dieselbe wie in der Trilogie, wird diesmal allerdings aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.

Jannick: Worum geht es denn dann genau auf „Souvereigns“?  Und wie seid ihr auf den Titel gekommen?

Nornagest: Wir haben den thematischen Ansatz mühevoll ausgearbeitet, was sich als schwierige Herausforderung erwies. Die Kunst war es, die Grundidee des alten Konzepts aus Sicht der Gegenseite zu formulieren. Dabei handelt es sich eben nicht um diejenigen, welche die besungenen Erfahrungen selbst gemacht haben.
Der Titel „Sovereigns“ kann auf zweierlei Art interpretiert werden, einerseits in direktem Bezug zum Thema des Albums, andererseits in Bezug auf das, was wir mit der Band aus unserer Sicht für uns selbst erreicht haben. Und nicht etwa für die Szene oder so etwas in der Art... es wäre ziemlich eingebildet und arrogant so etwas zu behaupten.

Jannick: Ich persönlich halte den Sound auf „Sovereigns“ ausgeprägt vielseitig. Die Harmonie zwischen den Bandmitgliedern ist deutlich zu hören. Wie lief die Kooperation innerhalb der Band ?

Nornagest: Ich war bereits mit der Zusammenarbeit unseres letzten Lineups sehr zufrieden. Wohl ein Aspekt der fruchtbaren Kooperation war, dass keine Kompromisse eingegangen werden mussten, da jeder das selbe wollte. In diese Richtung soll es auch wieder gehen, nur halt mit dem neuen Lineup.  Diese Sache geht allerdings viel tiefer. Es ist wie mit einem Zwillingsbruder: wir wissen alle was der andere will und alles läuft so schnell und natürlich wie es kann. Ich glaube kaum, dass es Leute gibt, bei denen diese Harmonie noch besser sein könnte.

Jannick: Werden kommende Alben wieder so extrem und vergleichbar komplex strukturiert sein?

Nornagest: ENTHRONED ist niemals eine Band gewesen, die originell sein wollte. Wir haben uns immer darauf konzentriert, die Energie aus unserem tiefsten Inneren musikalisch auszudrücken und nicht darauf, Fans, Labels oder was auch immer zufriedenzustellen. Darum nehme ich an, dass sich alles in eine Richtung ändern - und dennoch anders sein wird. Wir priorisieren unsere Gefühle höher als die Erwartungen Anderer. Allerdings ist es noch viel zu früh, Vermutungen anzustellen, wie sich der Nachfolger zu „Sovereigns“ anhören wird. Die Zeit wird das zeigen.

enthroned photo02Jannick: Hast du dir schon einmal vorgestellt ohne Musik zu leben? Gäbe es etwas, das Du machen würdest, wenn Du nicht für ENTHRONED spielen würdest?

Nornagest: Das ist definitiv keine der Frage, die ich mir immer wieder selber stelle. In ENTHRONED spiegeln sich viele Gesichtspunkte meines Lebens wider. Nicht nur musikalisch, sondern auch im Hinblick auf meine okkulten Studien. ENTHROEND ist eine Art Katalysator durch den ich verschiedene Erfahrungen und Energien ableiten kann. Müsste ich dafür ein anderes Mittel heranziehen, so wäre das eventuell die Malerei oder visuelle Künste, denen ich mich auch ab und an hingebe.

Jannick: Gibt es eine Frage, die ihr noch nie gestellt bekommen habt, aber gerne mal beantworten würdet?

Nornagest: Um ehrlich zu sein, habe ich in 21 Jahren wohl alle Fragen gestellt bekommen, die man sich vorstellen kann. Von den intelligentesten bis hin zu den dümmsten. Ich würde sagen, die dümmste Frage, die mir jemals gestellt wurde war „Was denkst Du über Kult-Black Metal Bands, die sich weiterentwickelt haben, und dadurch Kopien von jüngeren Bands geworden sind? Zum Beispiel verstehe ich nicht, warum man MARDUK immer noch so sehr verehrt, obwohl „Mortuus“ ohne Zweifel eine billige Kopie von Arioch (FUNERAL MIST) ist.“  Diese Frage fand ich ziemlich interessant... Ansonsten hätte ich noch diverse Büchertipps: „Die Geheimlehre“ und „Die Stimme der Stille“ von Blavatsky oder „The Ninth Arch“ von Kenneth Grant.

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