FDW_SchriftzugMit „Inhale The Sacred Poison“ haben die Franzosen von FOLGE DEM WIND einiges an Zündstoff für die Presse geliefert. Nur selten unterscheiden sich die Meinungen über ein Album so stark wie bei diesem. Der Hauptgrund dafür liegt wohl in den alten Veröffentlichungen dieser Band, die für manche offenbar als unantastbar gelten.
Dennoch ist das aktuelle Album eine durchaus anspruchsvolle Angelegenheit geworden, welches dem französischem Black Metal alle Ehre machen dürfte (Review).
In folgendem Interview äußern sich die fünf Jungs von FOLGE DEM WIND unter anderem darüber, warum deutsche Bandnamen in Frankreich so beliebt sind, und worauf es wirklich bei der Erstellung eines neuen Songs ankommt. Viel Spaß beim Lesen!

folgedemwind_InhaleTheSacredPoisonJannick: Leider ist FOLGE DEM WIND in Deutschland eher unbekannt. Stellt doch mal kurz eure Band und ihre Absichten vor.

F.D.W.: FOLGE DEM WIND startete als embryonische Kreatur, die ihren Hass auf die moderne Welt mitsamt ihren entfremdeten Auswüchsen laut hinausschrie. Dabei bediente sie sich vor allem dem epischen Black Metal. Im Laufe der Jahre wuchs diese Kreatur sowohl ideologisch als auch oberflächlich zu dem an, was sie heute ist.
FOLGE DEM WIND schafft eine Art der totalen Kunst, die ohne Einschränkungen oder Regeln auskommt. Sie ist in keinster Weise an die Grenzen gebunden, welche von konventioneller Musik aufgezogen werden.
Ziel dieser Band ist es, sich immer wieder zu ändern. Das spiegelt sich auch in der Musik wieder.

Jannick: Mit „Inhale The Sacred Poison“ habt Ihr ein sehr reifes, puristisches und starkes Stück Schwarzmetall geschaffen. Was hat Euch zu diesem Album angereizt bzw. inspiriert?

F.D.W.: Das Erbe der altsteinzeitlichen Flamme…aber auch die neueren Bathory, Neurosis, William Blake, Iron Maiden, Patrick Lamaison, Ulver, Enslaved, Godspeed You Black Emperor, J.S. Bach, Rimbaud, Sol Invictus, Lautréamont, Rosa Crvx, Emperor, Hermann Hesse, Stille Volk, Pink Floyd, Gaë Bolg And The Church Of Fand, Gerard de Nerval, Alejandro Jodorowsky, Immortal, The Moon Lay Hidden Beneath A Cloud, Antonin Artaud, Dead Can Dance, Fernando Pessoa, Burzum, Meredith Monk...möchtest Du noch mehr hören?
Mit „Inhale The Sacred Poison“ wollten wir in erster Linie die Seelenreise eines einfachen Mannes durch die unbekannten Sphären unaussprechlicher Realitäten skizzieren: Wie aus völliger Blindheit Visionen entstehen, aus denen dann wiederum die Unendlichkeit entspringt.


"Musik muss etwas handfestes sein. Sie muss ihren eigenen Weg gehen und ihre eigenen Richtungen einschlagen."
Was viele Bands nicht einsehen wollen, spricht FOLGE DEM WIND hier unverhohlen aus.



FDWBild1Jannick: Neben recht komplexen Strukturen gibt es auf „Inhale The Sacred Poison“ auch eher leichtläufige Riffs. Die Rohheit und die Progressivität gehen immer Hand in Hand, und das durch das ganze Album hindurch. Meiner Ansicht nach wurde „Inhale The Sacred Poison“ dadurch zu einer kompositionellen Glanzleistung, was heutzutage leider immer seltener anzutreffen ist. Welche Schritte nehmt ihr vor um einen Songs zu kreieren?

F.D.W.: Dankeschön! Bei uns gibt es kein „Rezept“, oder so etwas in der Richtung. Die einzige „Regel“, an die wir uns versuchen zu halten ist, dass wir wirklich starke Emotionen durch den Song spüren müssen. Wir wollen durch unsere Musik richtig wegdriften und uns selbst in ihr vergessen. Musik muss etwas handfestes sein. Sie muss ihren eigenen Weg gehen und ihre eigenen Richtungen einschlagen. Sie hat etwas zu sagen, das wir versuchen zu verstehen.

Jannick: Wovon handeln eure Texte?

F.D.W.: Jeder Song steht für einen Schritt, eine Vision oder ein Eingebung des Reisenden durch den Äther. Es beginnt alles mit der Einatmung, was stellvertretend für das Ende aller menschlichen Einschränkungen ist. Das Ende wird mit einer Geburt der großen Leere in Form der letzten Vision besiegelt: Nichts wird mehr da sein...


"Wie aus völliger Blindheit Visionen entstehen, aus denen dann wiederum die Unendlichkeit entspringt."
Wer braucht schon Drogen, wenn man derartige Musk hat?!

Jannick: Ihr macht ja schon seit 1999 Musik, also seit gut zwölf Jahren. Was waren die einschneidendsten Erlebnisse für FOLGE DEM WIND in dieser Zeit? Gab es besonders wichtige Schritte, die ihr gegangen seid?

F.D.W.: Das wohl wichtigste Ereignis ist „Inhale The Sacred Poison“ selbst, weil wir in dieses Album wirklich viel Herzblut hineingesteckt haben. Es ist, wie wenn unsere Stimmen Teile unserer Körper in Richtung des „Nichts“ gesendet hätten.
Jeder Schritt ist wichtig, wenn du läufst.

Jannick: Was bedeutet euch persönlich der Black Metal nach all den Jahren?

F.D.W.: Black Metal bedeutet: Gehe soweit du kannst ins Ungewisse, und lass dich dabei durch keine Regeln und Grenzen einschränken.


"Wir entschieden uns für einen deutschen Namen, weil die deutsche Sprache zugleich ruhig und subtil aber auch gewaltsam und beängstigend wirkt, genauso wie unsere Musik!"

FOLGE DEM WIND klärt hiermit ein für alle mal, warum deutschsprachige Bandnamen so beliebt sind.



FDWbild2Jannick: Warum habt ihr euren Bandnamen so oft geändert? Was hat euch dazu bewegt, einen deutschen Namen zu wählen?

F.D.W.: Wir befinden uns in einer ständigen Evolution. Die ersten Namen die wir hatten, wollten nicht so recht mit unserer musikalischen und spirituellen Orientierung harmonieren. Darum mussten wir den Namen einfach ändern. FOLGE DEM WIND lässt uns völlige Freiheit, egal welchen Weg wir auch einschlagen werden. Keine Kompromisse, keine Regeln. Das ist die Bedeutung dieses Namens.
Wir entschieden uns für einen deutschen Namen, weil die deutsche Sprache zugleich ruhig und subtil aber auch gewaltsam und beängstigend wirkt, genauso wie unsere Musik!

Jannick: Viele Kritiker loben Eure alten Werke, während sie „Inhale The Sacred Poison“ regelrecht verschmähen. Wie steht ihr dazu?

F.D.W.: Wir denken klar und deutlich, dass diese Kritiker das ganze Konzept der Weiterentwicklung einfach nicht zu schätzen wissen. Stagnation mag für manche Bands eine durchaus gute Wahl sein. Aber keinesfalls für uns! Wir sind Seelenreisende, und FOLGE DEM WIND ist unsere Stimme!
Wer unsere Worte nicht versteht, sollte sie sich einfach nicht anhören, und stattdessen lieber seinen eigenen Weg gehen. Das ist es nämlich, was wir auch machen!


"Black Metal bedeutet: Gehe soweit du kannst ins Ungewisse, und lass dich dabei durch keine Regeln und Grenzen einschränken."

FOLGE DEM WIND verstehen sich darauf, Abstrakte Begriffe kurz und bündig zu umschreiben 



Jannick: Die letzten Worte gehören euch.

F.D.W.: Wascht eure Federn in Gottes Blut, vergesst eure Ängste, haltet die Hand des Todes und folgt dem Wind…es ist an der Zeit, mitzutanzen!
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