Hardcore Superstar - HCSSEinige der Songs ihres neuen Longplayers „HCSS" präsentierten die Schweden bereits auf ihrer Europatournee im Frühjahr. Live kamen die neuen Songs, zumindest beim Publikum in Mannheim, sehr gut an. Das dürfte nach dem ersten Durchlauf der neuen Platte auch niemanden verwundern, denn HARDCORE SUPERSTAR klingen wie nach einer Frischzellenkur. Dem Stil von „Split Your Lip" und dem Vorgänger „C'Mon Take On Me", dreht die Band zwar ein wenig den Rücken zu, doch die neuen Sounds stehen den vier Schweden verdammt gut.

Dabei musste ich mich an den Stil und den Sound von „HCSS" zuerst gewöhnen, was nicht im negativen Sinn gemeint ist. Denn mehr als jemals zuvor klingen HARDCORE SUPERSTAR, meiner Meinung nach, nach dem von ihnen erfundenen Genre „Street Metal". Die MÖTLEY CRÜE-Parallelen der „Split Your Lip"-Zeit sind zwar nicht vollständig verschwunden, dennoch geht die Band auf „HCSS" neue Wege und baut moderne und teils grungeartige Riffs in ihre Songs ein. Dabei verformt die Band ihren Stil keinen Deut zu viel, sondern bleibt ihren Wurzeln stets treu und bringt frischen Wind in ihre Songs und vor allem ihren Sound. Was keinesfalls verwundern dürfte, da die Band alte Demosongs durchhörte und ohne Produzent an dem Album gearbeitet hat. Der Opener „Don't Mean Shit" eröffnet das Album ziemlich stark, wobei man hier auf jeden Fall die Lautstärke hochdrehen sollte, erst dann kommt der Song richtig zur Geltung und entfacht den nötigen Druck. Dass die Band ihrem Stil dennoch treu bleibt, zeigt der Text des darauf folgenden Songs „Party Till I'm Gone", ein ebenfalls sehr gelungener Track mit sehr geilen Gitarrenmelodien. Die Band bietet auf „HCSS" bei jedem Song richtig viel Abwechslung, und es dürfte wohl eine der dynamischsten Platten der Schweden sein. „The Cemetary" kann durch seinen grandiosen Rhythmus und den coolen Refrain punkten, und dass sich auch an der Gitarrenfront einiges getan hat, wird bei „Off With Their Heads" deutlich. Mit „Fly" bietet die Band ein sehr umfangreiches Stück, das sich nach dem zweiten Durchlauf als eines der besten der Bandgeschichte entpuppt. „The Ocean" hingegen startet mit einem sehr ruhigen Intro, bevor uns Jocke Berg unbedingt ein Geheimnis mitteilen möchte – sehr gelungen. Die ersten paar Takte von_„Touch The Sky" werden von einer jamaikanischen Sängerin gesungen, die dem Einstieg von Jocke Berg noch mehr Druck verleiht. Das darauf folgende sehr rhythmische „Growing Old" spukt noch Wochen später im Kopf herum und besitzt, wie viele der anderen Stücke, Ohrwurmcharakter.

HARDCORE SUPERSTAR beweisen auf ihrem neuen Longplayer einmal mehr, welch fantastische Songwriter sich hinter dem Bandnamen verbergen. Bei ziemlich jedem Stück macht es spätestens beim zweiten Durchlauf „Klick" und man kann ziemlich jeden Titel mitsingen. Etwas, das sich bereits bei der Livepräsentation der Stücke bemerkbar gemacht hat. Mein persönlicher Favorit des Albums ist der Abschluss mit „Messed Up For Sure", der neben „Glue" wohl als einziges Stück des Albums noch viel Thrash-Metal in sich trägt. Die restlichen Songs könnten unterschiedlicher nicht sein, und genau das macht „HCSS" so verdammt gut.

Der Sound der Platte ist trotz oder gerade wegen der eigenen Produktion richtig gut geworden, und die Band hat hierbei scheinbar genau die richtige Entscheidung getroffen. Gemixt wurde „HCSS" von Joe Barresi, der schon mit SLIPKNOT, QOTSA und SOUNDGARDEN gearbeitet hat. Auch hier haben die Schweden die richtige Entscheidung getroffen, der Sound klingt schön dreckig, was dem Album eine schöne Atmosphäre und gewisse Spontanität beschert.
„HCSS" ist ein rundum gelungenes Album geworden, das man immer und immer wieder hören möchte. Dabei präsentieren sich HARDCORE SUPERSTAR abwechslungsreicher als je zuvor und sprengen einige der Grenzen, in denen sie sich zuvor bewegt haben. (Pascal)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 44:29 min
Label: Gain Music
Veröffentlichungstermin: 24.04.2015

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