ufo conspiracyofstarsMehrfach-Wertungder RedaktionNun soll die Zeit der Skandale also vorbei sein, nachdem Michael Schenker schon länger nicht mehr in der Band ist, scheint auch für Partyanimal Pete Way die Tür zu. Erstmals seit dessen Ausstieg ist mit Rob De Luca ein Bassist als offizielles Mitglied vermerkt, dazu hat sich der Mann gleich ins Songwriting mit eingebracht. Mit Vinnie Moore ist ja schon etwas Ruhe bei den Briten eingekehrt, die nun einen weiteren Amerikaner in ihren Reihen haben. Besetzungswechsel ist man bei dem Hardrockflaggschiff ohnehin gewohnt, mal sehen, wie lange das aktuelle Line-up hält, zumindest der Gitarrist scheint sich ja fest etabliert zu haben. UFO reihen sich mit Longplayer Nummer 22 in die Riege der ewigen Bands ein, das neueste Werk lautet auf den Titel "A Conspiracy Of Stars.

Wie schon "Seven Deadly" startet dieses mit zwei härteren Titeln, die jedoch nicht ganz so heraus stechen wie bei dem Vorläufer. Dabei wäre die metallische Schlagseite, welche "Fight Night" und "Wonderland" zeigten eher die Sache von Chris Tsangarides, der hier produktionstechnisch Hand angelegt hat. Doch dem Landsmann der Formation gelang es, die Scheibe etwas homogener zu gestalten, was sich auch in der Qualität niederschlägt, negativ gesehen gibt es leider auch keine Ausreißer nach oben.
Was der Fünfer hier zeigt ist aber immer noch grundsolides und urbritisches Handwerk, welches auch vom Engagement zweier Amerikaner nicht verwässert wird. Trocken, immer mit dem Drang nach vorne, aber nie überdreht, gestaltet sich auch "A Conspiracy Of Stars". Und trocken fällt auch das erste Riff aus, mit dem Moore "Killing Kind" einleitet, zum Auftakt völlig ohne Begleitung.

Schon hier wird deutlich, dass seine Axt auf dem Longplayer tonangebend, die Tasten von Paul Raymond rücken ein Stück weit in den Hintergrund. Dabei lässt Moore gerne mal den Blueser raushängen, womit aber schon so mancher bei den letzten Alben seine Probleme haben dürfte ihm das abzunehmen. Doch wie schon Schenker auf seiner letzten Zusammenarbeit "Sharks" gibt auch der gute Vinnie eine passable Figur ab, und weiß das nötige Feeling vorzuweisen. So mancher der typischen Flitzefinger der Achtziger kann sich also auch entwickeln und mehr als Skalen dudeln.

Nach dem kraftvollen Auftakt stellt er dies zum ersten Mal bei "Ballad Of The Left Hand Gun" unter Beweis. Mit akustischen Slide-Klängen eingeleitet entwickelt sich die Nummer zu einem tollen Groover, der ein wenig an "How Many More Times" erinnert. Hier muss sich der geneigte Hardrocker immer wieder über den überlebensgroßen Einfluss von LED ZEPPELIN wundern. Schon mit THUNDER oder EUROPE haben zuletzt gestandene Musiker ganz klar in Richtung von Page & Co. geschielt.
Einen ähnlichen Groove zaubern UFO auch bei "Messiah Of Love" hin, während der in "One And Only" am stärksten an ihre eigene Geschichte angelehnt ist. Sehr lässig und beseelt spielt Vinnie Moore in "Sugar Cane" auf, hier darf Raymond auch mal mit seinen Orgelklängen vermehrt in den Fokus rücken. Auch im ruhigen Refrain des ansonsten eher ruppigen "Devil´s In The Detail" macht er auf sich aufmerksam, was ihm sonst nur noch im finalen "Rollin´ Rollin´" gelingt, in dem auch Rob de Luca ein Stück die Führungsrolle übernehmen kann.

Dass er etwas zu kurz kommt, muss den guten Paul dann doch wurmen, weswegen er im nach vorne rockenden "The Real Deal" selbst zur Gitarre greift. Damit gelingt auch die griffigste Nummer, was auch die Frage aufwirft, ob es nicht besser wäre, wenn Moore seine Parts mit dem Rest der Truppe einspielen würde, anstatt alleine zuhause auf der anderen Seite des großen Teichs.
Ich war noch nie ein Verfechter dieser bequemen Techniken, vielleicht weil ich selbst kein bequemer Mensch bin. Dass auch Routiniers von einem gemeinsamen Studioaufenthalt profitieren können, zeigten zuletzt DEEP PURPLE. Zumindest ist jene Erfahrung, welches das Album von spielerischer Seite her rettet, hier passt alles. Dennoch ist "A Conspiracy Of Stars" ein bisschen zu unspektakulär ausgefallen, um sich mit den eigenen Klassikern messen zu können. (Pfälzer)

Bewertung: 7 / 10


Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 47:58 min
Label: Steamhammer/SPV
Veröffentlichungstermin: 20.02.2015

Wertung der Redaktion
David Pascal Jochen Maik Anne Ralf Andreas
7,5 6 7,5 6,5 7 7 7,5
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