Elara - Deli Bal

elara delibalJetzt wird's undergroundig. Aus dem tiefsten Schwaben kommt das Trio ELARA. Ganz frisch untergekommen beim badischen (!) Underground-Label PsyKA Records. So geht Völkerverständigung. Zu tun haben wir es hier mit einer Fusion aus Psychedelic-/Art-Rock a la PINK FLOYD, Progressive Rock mit TOOL-Anleihen und dem mittlerweile obligatorischen Spritzer Stoner Rock.

Ein erster Blick auf die Hülle von "Deli Bal" verspricht Spaß für alle, die etwas mehr Zeit mitbringen. Gerade mal 5 Songs teilen sich die amtlichen 56 Minuten Spielzeit, wobei der längste Song sich über rund 17 Minuten streckt. Wir haben Punk-Bands gesehen, die ein ganzes Doppelalbum in der Zeit abwickeln. Aber Spaß beiseite, die Zielgruppe dieser Band ist somit klar abgesteckt. Aber es ist ja immer eine Frage, ob man mit der Zeit auch was anfängt oder sich um ständige Wiederholungen dreht oder mit endlosen, nichtssagenden Shred-Solos den Zuhörer in den Schlaf wiegt. Spoiler: Not gonna happen on ELARAs watch!

Gitarrist Felix Schmidt – ein Natural Born Lead Guitarist – hält sich nicht lange mit schnödem Riff-Geballer auf, sondern füllt seine Rolle als Lead-Gitarrist voll aus. Langweilig wird das nur sehr selten, denn er weiß was er da tut und kleidet die Songs meisterhaft mit Melodien aus. Er dreht sich dabei nie um ständig wiederholende Muster, sondern lässt sich immer etwas neues einfallen. Das macht dieses Album zu einem echten Dauerbrenner, bei dem es bei jedem Durchlauf Neues zu entdecken gibt. Dabei erinnern die Songs gerne mal an bekannte Vorbilder. Nur gerade soviel, dass man sich immer ein bisschen zu Hause fühlt, aber immer originell genug, um nicht als Rip-off zu gelten.

Letztlich gibt es aber wenige Platten, bei denen es nicht auch was zu meckern gibt. Die Produktion ist oft sehr gitarrenlastig geraten. Da würde man sich doch wünschen mehr von Schlagzeug und Bass zu hören. Dort gibt es nämlich auch eine ganze Menge zu entdecken. Zum Beispiel die Floyd’sche Bassline von Bassist und Sänger Daniel Wieland in der zweiten Hälfte des Monster-Tracks “Harmonia”. Und auch Schlagzeuger Martin Wieland weiß die Songs stilsicher und auf den Punkt umzusetzen ohne sich dabei in allzu komplexen Arrangements zu verlieren.

Die Vorbilder von ELARA wurden bereits genannt, die Zielgruppe ist klar und die wird hier bedient und zwar, dass ihr hören und sehen vergeht. Ob die Band über diese Zielgruppe hinaus Publikum erreichen kann wird sich zeigen, das Potential dazu ist da. Sicher ist aber, dass sich der Südwesten der Republik, neben BUDDHA SENTENZA, DEAF PROOF und den ebenfalls relativ neuen BEES MADE HONEY IN THE VEIN TREE, mit ELARA ein weiteres Genre-Schwergewicht zugelegt hat. (Uwe)


Bewertung: 

Uwe8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 56:09 min
Label: PsyKA Records
Veröffentlichungstermin: 01.05.2017

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden