Keitzer - Ascension

Keitzer AscensionEine weitere Band, die leider in der Veröffentlichungsflut untergeht. Aber trotz Herkunft aus deutschen Gefilden sagte mir nur der Name ganz weitläufig etwas, und das auch nur im Zusammenhang mit der kürzlichen Livepräsenz im benachbarten Trier. Nun liegt mir das neueste Stück Gegrinde vor, und ich muss feststellen, dass man ja schon seit 1999 eifrig zu Werke geht. Immerhin handelt es sich ja schon um Album Nummer sechs.

Live war die Truppe auch schon sehr oft unterwegs, aber trotz meiner Affinität zu solcher Mucke war mir der Name bisher nicht bewusst im Hirn geblieben. Das soll sich nun mit „Ascension“ ändern. Was kann KEITZER bieten, was sie von den anderen Bands abhebt? Schwierige Frage, weil es eben so viele davon gibt. Dennoch zieht sich der Fünfer keine Karte vom großen Stoß der Death-Metal-Auswahl, sondern spielt sein eigenes Spiel. Ebenso wird hier in alle Ecken mal geschaut und nicht stur nach einem strengen Konzept vorgegangen, und gerade das macht „Ascension“ schon interessant.

Viel Abwechslung gibt es zwar nicht, bis auf den Ausreißer „Ritual“, der mit ruhigen orientalischen Klängen ein Wehgeklage zum Schicksal unseres Planeten beiträgt; dafür gibt es jede Menge vor den Latz. Und bei allem stimmbandvernichtenden Gegrolle und Gebelle hört man sogar mal deutschsprachige Textzeilen heraus, auch wenn der Titelbegriff „Übermensch“ ja über die Grenzen hinaus Verwendung findet. Wenn man auch rein äußerlich nicht direkt an eine Death Metal Band denkt, so ist auch „Ascension“ ein ebensolches Werk mit vielen Einflüssen aus Grindcore und ausreichend Groove-Elementen, damit der Kopf nicht direkt abfällt. Denn KEITZER verstehen es, kurz vor dem Blastbeat-Kollaps noch was Schmissiges zum lockeren Moshen einzustreuen. Hauptsächlich wird man jedoch in Grund und Boden geblastet, wenn Drummer Tim sein Set verdrischt, bis nur noch Späne übrig bleiben.

Freunde der harten Schiene werden mit der Scheibe auf jeden Fall ihre wahre Freude haben, da ist wirklich für jeden etwas dabei. Technisch auf einem sehr hohen Niveau kann auch das 2017er Werk wieder über eine Dreiviertelstunde den Fans das geben, was sie wollen. In Anbetracht der Konkurrenz kann man nur hoffen, dass das Qualitätslevel auch weiterhin die nötige Beachtung findet, um hier ein Dasein zu fristen. (Jochen)


Bewertung:

Jochen7,5 7,5 / 10


Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 46:21 min
Label: Give Praise Records
Veröffentlichungstermin: 31.03.2017

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