interview Casablanca 20140306 002Zum aktuellen Album der hier in Deutschland noch recht unbekannten CASABLANCA, hatten wir Mats im Gespräch. Dabei sind wir uns beide einig, dass sich CASABLANCA und Deutschland sicher gut verstehen würden. Ob es eine Tour durch Deutschland geben wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht zu 100% fest.

Pascal: Zuerst würde mich interessieren, wie lange die Aufnahmen und die gesamte Produktion des Albums gedauert haben.

Mats: Wir haben das Album in drei Sessions, mit je drei bis vier Songs, aufgenommen. Das Budget für das Album war minimal, also probten wir drei bis vier Songs, und sobald wir zufrieden waren mit den Arrangements, nahmen wir die Songs auf. Anschließend produzierten wir die Songs in unserem Proberaum mit der Hilfe des großartigen Soundtechnikers Jon Bordon. Wir spielen schon seit einiger Zeit zusammen und wissen somit mehr oder weniger, wie wir klingen möchten.
Viele der Songs nahmen wir live auf, fügten nachträglich aber ein paar Gitarren und Stimmen dazu. Wie lange das Ganze gedauert hat, ... also ich schätze etwa sechs Monate ab den ersten Aufnahmen gerechnet. Aber wirkliche Aufnahmezeit davon waren vielleicht 10 – 15 Tage.

Pascal: Wie schreibt ihr Songs? Alle zusammen?

Mats: Meistens ist es Anders oder ich, der mit einem Song auf einer Akustikgitarre ankommt. Dann arrangieren wir die Songs gemeinsam in unserem Proberaum. Nachdem Ryan letztes Jahr von der Tour mit ALICE COOPER zurückkam, war er erst sehr spät in diesen Prozess eingebunden. Aber unglaublich, mit welchen Ideen er ankam, nachdem er ein paar Tage Zeit für sich hatte und die Gitarre mal zur Seite legen konnte.

Pascal: Wer schreibt die Texte? Gibt es eine spezielle Botschaft darin?

Mats: Anders schreibt alle Texte. Er hat viele Ideen und auch „Botschaften" für jeden Song, er sollte derjenige sein der dir diese Frage beantwortet.

Pascal: Bei einigen Songs klingt die Stimme von Anders ein wenig soft, auf anderen mehr kratzig. Ich mag eher den kratzigen Stil. Daher habe ich auf einigen Songs das Gefühl, dass sie ein wenig „überproduziert" klingen. Wie denkst du darüber?

Mats: Gut, jedem, den du fragst, gefällt ein anderer CASABLANCA-Song am Besten, und ich denke, einige mögen eher die soften Songs, andere eher den etwas kratzigen Stil. Ich bin sehr froh darüber, dass Anders die Möglichkeit hat, beide Stile zu singen. Das ist ein Teil des CASABLANCA-Sounds, und wir entwickeln uns als Band immer weiter. Daher wäre ich nicht verwundert, wenn es auf der nächsten Platte mehr härtere Songs geben würde.

interview Casablanca 20140306 001Pascal: Bist du mit dem Sound der Platte zufrieden?

Mats: Ich bin sehr zufrieden. Es ist ein wenig roher als unser Debüt und hat auch mehr Hooklines. Ich bin sehr stolz auf das Album. Aber ich denke, dass wir unser Limit noch nicht erreicht haben. Da gibt es noch einiges, was von CASABLANCA zu erwarten ist.

Pascal: Welche Bands sind für CASABLANCA große Einflüsse?

Mats: Wir sind alle Fans der NWOBHM, mit Bands wie HAMMER, WITCHFINDER GENERAL, DIAMOND HEAD, SATAN etc., aber wir mögen auch Bands wie BLUE ÖYSTER CULT, HANOI ROCKS, APRIL WINE, RIOT und CHEAP TRICK. Ich denke ein Mix aus all diesen, aber mit einem modernen und persönlichen Touch. Zumindest ist das unser Ziel und auch das, was uns als gute Band ausmacht (zumindest in unserer Vorstellung).

Pascal: Denkst du, es wird eine Tour in Deutschland zum aktuellen Album geben?

Mats: Wir würden sehr gerne nach Deutschland kommen. Das ist eines der Länder, die Heavy-Metal lieben, und wo Leute ihre Musik sehr genau kennen. Wir sind gerade von einer zehntägigen Tour durch Spanien zurückgekommen, und nun haben wir vor, nach England und hoffentlich auch Deutschland zu kommen. Auch eine Rückkehr nach Spanien würde uns gefallen. Ich bin ziemlich sicher, dass sich Deutschland und CASABLANCA gut verstehen würden.

Pascal: Als ich im Internet nach Informationen über die Band recherchiert habe, fand ich heraus, dass es nur eine Facebookseite gibt. Wer kümmert sich um die Seite? Übernehmt ihr das selbst oder ist da ein Promoter am Zug?

Mats: (Lacht) Wenn wir auch viel von unserer Musik verstehen und das alles gut hinbekommen, sind wir nicht gut darin, uns selbst im Internet zu promoten. Wir sollten da wirklich mehr tun, aber alles, was wir lieben, ist es nun mal, Songs zu schreiben und live zu spielen. Wir möchte unsere Zeit nicht vor einem Computer verbringen. Wie auch immer, um unsere Facebookseite kümmern wir uns selbst. Das ist alles, was wir in diese Richtung hinbekommen.

Pascal: Denkst du, Facebook ist ein Vorteil für Bands? Ich meine, auf der einen Seite ist es eine gute Sache, auf der anderen Seite ist es für viele Bands schwierig, die Aufmerksamkeit der Leute zu bekommen. Denn in diesem sozialen Netzwerk gibt es eine richtige Überflutung von Informationen.

Mats: Ich denke, dass es eben das ist, was momentan in der Welt passiert. Jeder (ob gut oder schlecht), der Songs aufnehmen möchte, kann dies tun, sie auf YouTube oder Soundcloud hochladen etc. Anschließend kann man eine Facebook-Seite veröffentlichen und so Teil der Industrie werden. Auf der einen Seite ist das wirklich großartig, aber persönlich denke ich, dass es einen richtigen Dschungel von Bands und Informationen da draußen gibt. Es gibt keinen Filter, und du musst wirklich Stunden verbringen, um etwas Gutes zu finden. Denn mal ehrlich, das meiste davon ist Mist.

Pascal: Hast du irgendeinen lustigen Tourmoment, den du mit unseren Lesern teilen möchtest?

Mats: Wir hatten jeden Abend auf der Tour in Spanien unseren Spaß. Für mich persönlich war der größte Moment am letzten Abend. Es war mein Geburtstag, und wir spielten in Cadiz bei vollem Haus. Bei unserem letzten Song „Downtown" hat Ryan in der Mitte des Songs aufgehört zu spielen und das Publikum zum Singen von „Happy Birthday" angestiftet. Zur selben Zeit kam einer der Promoter mit einer riesigen Geburtstagtorte auf die Bühne. Die Tatsache, dass die Anzahl der Kerzen auf der Torte 12 Jahre anstelle von hmm, ... mein wahres Alter macht es nicht weniger lustig.

Pascal: Vielen Dank für deine Zeit!

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