Wo das "Stoneage" in Saarbrücken für die kleineren Konzerte der Marke NEAERA zuständig ist, steht die "Garage" für die größeren Namen. So suchten sich am Montag, dem 24.04.2006 auch die Briten von BOLT THROWER die "Garage" als Station für den zweiten Teil ihrer "Those Still Loyal - Tour" aus. Als Support wurden GOD DETHRONED und KATAKLYSM in die saarländische Hauptstadt geladen. Viel zu früh, nämlich um ganze 20 Minuten wurden die Holländer GOD DETHRONED dann um 19:40 auf die Bühne geschickt. Absolut unverständlich, wie es immer wieder passieren kann, dass die erste Band des Abends schon vor der angekündigten Uhrzeit das Set beginnen muss und somit nicht nur auf einen Teil des Publikums verzichten muss, sondern auch einige Fans ihre Lieblingssongs verpassen.
Nun gut, trotz allem begannen GOD DETHRONED standesgemäß mit "Nihilism" den bösen Reigen und die ersten Reihen wurden auch gleich dichter. Bei den ersten Songs hatte die Band etwas mit dem Sound zu kämpfen, was die "Oranjes" aber mit ihrer Spielfreude locker wettmachten. Man konnte sehen, dass die Gigs mit den Briten für GOD DETHRONED nur eine Verlängerung einer langen Welttournee sind, man zeigte sich motiviert und gut aufeinander eingespielt. Die Rolle als Anheizer erfüllten die Jungs durchaus zufrieden stellend, das Publikum bedankte sich für Knüppler wie „Boiling blood“, "Villa Vampiria", "Serpent King" und Hits wie "The Warcult", "Nihilism", "Tombstone" und "Sigma Enigma" mit lautem Applaus.



Gut aufgewärmt konnten sich die mehreren Hundert Metaller nun auf die Frankokanadier KATAKLYSM freuen. Wie sich herausstellte, war die Aufwärmphase zuvor auch bitter nötig, denn der "Northern Hyperblast" brachte die Halle zum kochen. Begonnen wurde gleich mit den zwei Überhits "Shadows and Dust" und "Like Angels Weeping". Kaum eine andere Band im Death Metal Bereich kann einen solch steten Aufstieg verzeichnen wie KATAKLYSM. Nach Alben wie "Serenity In Fire" und das aktuelle "In The Arms Of Devastation" ist die Zeit eigentlich reif für eine ausgedehnte Headliner Tour. Die Jungs um Frontsau Maurizio (der Mann mit den dicksten Armen der Welt) haben ihren Zenit noch lange nicht erreicht und das bewiesen sie in Saarbrücken ein weiteres Mal ganz deutlich. Ein Killeralbum nach dem anderen, massig gut besuchte Toure, ausrastende Fans auf der ganzen Welt, KATAKLYSM werden den endgültigen Durchbruch bald schaffen, längst überfällig.
Leider konnte ich vor der Bühne nur ein paar Songs genießen. Den Rest hörte ich nur von hinter den Kulissen aus, während einem netten Plausch mit GOD DETHRONED. Aber selbst durch die Backstage Räume konnte man den Jubel der Fans hören. Es gab nach dem Konzert kaum noch jemand, der nicht völlig kaputt mit runter geklappter Kinnlade und erfreutem Grinsen den Kanadiern seinen Respekt zollte.



Zwei Monate nachdem der britische Panzer im 90 km entfernten Trier nichts als Schutt und Asche hinterlassen hatte, drohte nun der saarländischen Hauptstadt das gleiche Schicksal.
Haben BOLT THROWER schon einmal die Erwartungen nicht erfüllt? Schon beim obligatorischen klassischen Intro und dem Einzug auf die Bühne bricht lauter Jubel los. Die Briten werden gefeiert wie lang vermisste Kriegsgefangene, die schließlich ruhmreich in die Heimat zurückkehren. Mit "At First Light" beginnt das Kriegsinferno, dass mit Songs wie "Inside The Wire", "4th Crusade", "Cenotaph" und "The Killchain" immer mehr angeheizt wird. Keine Gnade für die "Garage". Sympath Karl Willets grinst wieder wie ein Honigkuchenpferd, man sieht im den Spaß ganz deutlich an. Diese Band gehört einfach auf die Bühne. Den etwas schwierigen Sound kann man getrost außen vor lassen, denn BOLT THROWER sind eine absolute Macht und jeder Anwesende hat garantiert seinen Spaß an diesem Abend.
Nach einer Zugabe von zwei Songs ist nach etwa über einer Stunde dann allerdings Schluss und die Lichter werden wieder hochgefahren. Völlig kaputt, schweißnass aber mit einem fetten Grinsen im Gesicht bewegt sich der Mob langsam in Richtung Ausgang.
Viel zu früh allerdings! Denn die Band entert überraschenderweise noch einmal die Bühne zum letzten vernichtenden Schlag. Überraschend nicht nur für die Fans, auch die Roadies und Tontechniker schauen etwas verdutzt und fahren in Windeseile wieder die Regler hoch und knipsen die Amps an. Dezimiert durch die kranke Joe Bench knallen BOLT THROWER noch ein den Fans gewidmetes "Those Once Loyal" in die Menge und beschließen damit einen sehr gelungenen Konzertabend, der wohl keinen einzigen Fan unzufrieden zurück lassen sollte.

Mission: completed
Target: annihilated
Collateral damage: 100%



Alle Bilder von Bernie (mit großem Dank an Max)
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