katatonia.jpgMein lieber Schieber! Alleine schon die Ankündigung, daß KATATONIA mal endlich in eine zum Saarland nahegelegene Location eincheckt, ließ bei so manchem Tränen der Vorfreude kullern.
Und als dann noch der Toursupport mit LONG DISTANCE CALLING und SWALLOW THE SUN bekannt wurde, gab es keine andere Alternative, als das Säckchen am Montag Abend zu schnüren und gen Esch-sur-Alzette in die Kulturfabrik zu pilgern - zu diesem Date hätte ich glaube ich auf auf Schusters Rappen aufgemacht! 

Dies sahen scheinbar viele Landsleute ähnlich und man konnte so manches heimische Gesicht in der für Montag Abend ordentlich besuchten Kulturfabrik begrüssen. So stand einem intensiven Konzertgenuss also nichts im Wege!

Dieser Genuss sollte sich auch sofort mit den ersten Tönen von LONG DISTANCE CALLING einstellen. Diese Band ist mittlerweile weit mehr als ein Geheimtipp und ich weiß nicht genau, wie die Münsteraner das schaffen, aber diese rein instrumental gehaltene Musik ist schlicht und ergreifend immer wieder magisch!
In leider nur 35 Minuten schafften es vier Tracks ("Black Paper Planes", "Fire In The Mountain", "I Know You, Stanley Milgram!" und "Metulsky Curse Revisited") auf die Setlist und nahmen den Hörer (sofern er sich darauf einließ) einmal mehr mit auf eine akustische Reise - wie diese über einen längeren Zeitraum sein kann, könnt ihr hier nachlesen.  
Leider zerschlugen sich damit auch die Hoffnungen "The Nearing Grave", welchem KATATONIA´s Johan Renske auf Scheiblette seine Stimme lieh, einmal live zu hören. Dies hatte den einfachen Grund, daß keine Zeit war, den Song gemeinsam zu proben, wie mir Gitarrist Flo hinterher verriet.

Sei´s drum: Das Szenario wie beim Opener-Slot bei OPETH in Wiesbaden vor rund einem dreiviertel Jahr (hier) wiederholte sich: Die Band konnte nach und nach beim aufgeschlossenen Publikum punkten und sah sich vielen Autogrammwünschen und CD/Shirt-Absätzen am Merch-Stand konfrontiert. Somit war auch die vorangegangene anstrengende Fahrt über Nacht von den britischen Inseln nach Luxemburg schnell vergessen und die Premiere im Steuerparadies ein voller Erfolg.
In diesem Sinne: Weiter so und wir sehen uns auf dem SUMMERBREEZE! 

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Da war es für die Finnen von SWALLOW THE SUN schwer, mithalten zu können. Aber die Skandinavier wurden von Teilen des Publikums mit großer Vorfreude erwartet - schließlich halten sie bei steigendem Bekanntheitsgrad mittlerweile die Bastion des Death-/Doom-Metal und können immer mehr Fans gewinnen.
Nach einem düsteren Intro rollten auch schon die beiden ersten Tracks des aktuellen "New Moon", "These Woods Breathe Evil" und "Fallen World", intensiv aus den Boxen. Heaviness gepaart mit Düsternis und Aggression machen SWALLOW THE SUN zu mehr als nur einem Abklatsch.
Sänger Mikko Kotamäki verleiht der Show durch seine introvertierte Perfomance den passenden Anstrich und wenn ich mich nicht irre hat der Gute auch so einige Ritz-Narben auf seinen Armen - authentischer gehts wohl kaum. Der zwischen Black-Metal-nahem Gekreische, Grunts und clenen Parts variiende Gesang geriet jedenfalls makellos.

Das rund 50-minütige Set war mit Songs aus nahezu allen Alben gut durchmischt; "Sleepless Swans", "Don´t Fall Asleep (Horror Pt.2)" und "These Hours Of Despair" sowie das abschließende "Swallow" boten richtig gute Dunkelheimer-Kost. Ebenso konnten STS einen Teil des "Plague Of Butterflies"-Epos mit einbauen.

Auch wenn ein paar Längen in den Songs vorhanden waren und den ein oder anderen, der mit dem Material nicht vertraut ist, nicht mitreissen konnte, war ich mit der Darbietung der Finnen mehr als zufrieden. 

Auch hier gilt: Ich freue mich schon auf die Festival-Saison, wo ich beim WITH FULL FORCE und SUMMERBREEZE gleich zweimal die Gelegenheit habe, mich aus der allgemeinen Feierlaune für ein paar Minuten zu verabschieden. (Brix)

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Bei einem solchen Support konnte man sich an diesem wunderschönen Abend keineswegs beschweren. Wie mein werter Kollege Brix schon näher beleuchtete wurde mit fabelhaften Klängen auf den Hauptact des Abends hingearbeitet. Endlich betraten KATATONIA die Bühne und die Kulturfabrik in Luxemburg füllte sich endlich komplett. Bereits bei den Vorbands waren so einige Leutchen vor der Bühne, doch beim Headliner des Abends wurde es teilweise sogar ein wenig eng direkt vor der Stage und die Männer und Frauen warteten gespannt auf ihre schwedischen Helden.

Den Anfang machten KATATONIA, wie es schon fast zu erwarten war, mit dem Opener ihres neuen Albums „Night Is The New Day“. Allerdings wollte „Forsaker“ bei dem Publikum irgendwie noch nicht wirklich zünden. Wie versteinert stand der Großteil der Menschen vor der Bühne und lauschte dem neuen Track. Vielleicht war dieser bei den Fans einfach noch zu unbekannt oder es lag an den stimmlichen Einfindungsschwierigkeiten von Frontmann Jonas Renske. Schon mehrfach konnte ich miterleben, dass die ca. ersten drei Songs von Seiten des Gesangs nicht unbedingt das sind was man von der Platte gewohnt ist. Spätestens nach den darauf folgenden beiden Tracks („Consternation“ vom der Vorgängerplatte „The Great Cold Distance“  und „Liberation“, welches ebenfalls auf dem neuen Output zu finden ist) war aber auch diese Hürde genommen und Renske glänze wieder einmal mit seiner fabelhafte und faszinierenden Stimme.

Mit „Day And Then The Shade“ und „Onward  Into Battle“ wurden schließlich noch zwei weitere Stücke von „Night Is The New Day“ präsentiert und das Publikum lockerte mit Renskes immer besser werdendem Gesang sichtlich auf. Endlich war die Magie zu spüren, wie man sie von KATATONIA Konzerten gewohnt ist, falls man bereits mehrfach in diesen Genuss kommen durfte. Nun fehlten nur noch die alten Klassiker um die Fans endgültig zufrieden zu stellen und das restliche Eis zu brechen.

Gesagt, getan. Mit „Soil´s Song“ ging man zunächst zwar nicht gerade weit in die Discographie zurück aber dennoch stieß der Song auf so einige freudige Gesichter und die Fans tauten immer mehr auf. Kontinuierlich sollten nun die nächsten Tracks in der Albenhistorie zurückgehen und so wurde man mit fabelhaften Songs wie „Wealth“ („Viva Emptiness“), „Teargas“ („Last Fair Deal Gone Down“) und „Saw You Drawn“ („Discouraged Ones“) belohnt. Da kann ein KATATONIA Herz doch einfach nur höher schlagen.

Die Stimmung stieg zunehmend an und von Song zu Song verzauberten die Klänge der Schweden immer mehr das sichtlich begeisterte Publikum. Weitere Perlen wie „Criminals“ oder „Tonight´s Music“ wurden zum Besten gegeben und so endete der KATATONIA Gig nach 90 Minuten und insgesamt 19 Songs mit dem wahren Klassiker „Ghost“ bei welchem auch eindeutig der Höhepunkt des Publikums erreicht wurde. Zum guten Schluss wurde noch ein Riff der Landskollegen ENTOMBED angehauen und die schwedischen Helden verließen unter gehörigem und gerechtfertigtem Applaus die Bühne.

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Setlist:

Forsaker
Consternation
Liberation
Day And Then The Shade
Onward Into Battle
Soil´s Song
Wealth
Teargas
Saw You Drawn
Idle Blood
My Twin
The Longest Year
Criminals
July
Evidence
Tonight´s Music
For My Demons
--------------------------
Dispossession
Ghost


Einen wahrlich glänzenden Abend bescherte uns hier die Kulturfabrik in Luxemburg. Drei Bands wie sie nicht hätten besser zusammenpassen können dürften diesen Montag für so manch einen noch lange in guter Erinnerung halten. Ich persönlich kann vor allen drei Bands nur den Hut ziehen und mich von ganzem Herzen für diese wahnsinnigen mitreißenden Klänge bedanken.(Sebastian)

Mehr Bilder wie immer in der Galerie!

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