Die "Through The Noise"-Tour versprach in diesem Jahr ein ganz besonderes Leckerli zu werden: Neben den zu erwartenden, üblichen Core-beeinflussten Bands gesellten sich nämlich die norwegischen Black´n´Roller von KVERLERTAK mit auf´s Billing - ein Umstand, der neben der Käppi- und Unterhemden-Fraktion, die wohl hauptsächlich wegen den grandiosen COMEBACK KID in die Saarbrücker Garage pilgerte, auch einige langhaarige Düsterheimer an diesem Freitag Abend anzog.
Leider war der Zuschauerzuspruch fast schon erwartungsgemäss nicht der Hit (ich schätze ca. 500 Leute), aber ich wollte mir von dieser Tatsache nicht den Abend vermiesen lassen und freute mich auf ein buntes Programm!
Nun also GRAVE MAKER aus Vancouver mit Hardcore der Neunziger des vergangenen Jahrhunderts. Aber Kinners: Ist ja schön und gut, dass ihr die Flagge des Old-School-Hardcore´s wacker in den Himmel reckt, aber das haben wir schon hundertachtzigtausend Mal und vor allem: "Besser" gehört! Zwar liessen sich die ersten Motivierten vor der Bühne ausmachen, aber ich fands nur stinklangweilig.
Also mussten nun KVELERTAK einiges wieder herausholen! Aber kein Problem für dieses norwegische Monster mit den drei Gitarrenhälsen: "Fossegrim", "Blodtoerst", "Nekroskop", "Ulvetid" und selbstverständlich "Mjod" liessen das vordere Drittel der Garage komplett ausflippen! Es wurde gebangt, getanzt, die Fäuste gereckt und lauthals die Texte der nördlichen Sagenwelt mitgejohlt. Rock´n´Roll eben!
Fast selbstredend, dass die Unterhemden-Fraktion sich dieses Spektakel eher ungläubig aus dem hinteren Bereich anschaute und froh war, als es endlich vorüber war.
Auch wenn der Sound mitunter etwas im Matsch zu versinken drohte, war meine KVELERTAK-Livepremiere ein Volltreffer - vor allem, weil mir drei Tage später immer noch diverse Körperpartien schmerzten...was wird das erst nach den Auftritten beim WITH FULL FORCE und SUMMER BREEZE? Ich beantrage schon mal jetzt eine Post-KVERLETAK-Wellness-Beauftragte!
Von THE GHOST INSIDE hörte ich im Vorfeld fast nur Gutes, konnte mich selbst aber nicht mit der Band aus L.A. beschäftigen. Aber diesen Vorschusslorbeeren wurden die Kalifornier leider nicht gerecht. Auch wenn der Fünfer einen Querschnitt durch die noch junge Bandhistorie mit Fokus auf dem aktuellen "Returners"-Album (u.a."The Brave", "Overlooked", "Walk Away From The World", "Unspoken" und "Between The Lines" mit Gast-Vokalist) spielten, regte sich bei mir nicht viel - die Meute vor der Bühne sah das natürlich anders und sorgte für reichlich Betrieb. Warum bei den üblichen Grüssen an alle mitspielenden Bands KVELERTAK ausgelassen wurde, war mir ebenso ein Rätsel.
Nun gut, die 45 Minuten gingen auch vorbei und der Headliner sollte ja noch auf sich warten lassen...
Und dieses Warten sollte sich verdammt nochmal lohnen! Denn COMEBACK KID machten alles das richtig, was ich an den vorhergehenden Bands kritisieren musste: Abwechslung ist Trumpf! Wenn schon Hardcore, dann so, dass es positiv Aggression schürt! Wenn schon Metalcore, dann bitte nicht das 08/15-Breakdown. Wenn schon Punk, dann so, dass es in Ohr und Beinkleid fährt. Und all dies beherrschen die Kanadier in wirklich beeindruckender Manier.
Der geschmackssicher in einem ENTOMBED-Shirt gekleidete Shouter Andrew dirigierte in perfekter Manier ohne große Worte durch das Set und gab einige Hits zum Besten. Überraschenderweise bestand der Löwenanteil des Gigs aus Titeln der Debüt-Scheibe "Turn It Around", von dem u.a. "False Idols Fall", "Partners In Crime", "Wake The Dead" und natürlich am Ende "Final Goodbye" zu hören waren. Vom aktuellen "Symptoms & Cures" fischte man sich die Rosinen heraus und spielte "Do Yourself A Favor" (als Opener), "G.M. Vincent and I" und "Pull Back The Reins" mit seinem geilen Endpart; "Broadcasting", "Step Ahead" und "Die Tonight" ergänzten die somit top durchmischte Playlist.
Auch wenn Andrew das ein oder andere Mal die Kids zu mehr Action auffordern musste, war doch einiges an Alarm im Pit zu sehen.
Alles in allem ergab dies dann doch einen schönen Start ins Wochenende, da KVELERTAK und COMEBACK KID einiges zu bieten hatten und die Schwachpunkte im Billing mehr als ausgleichen konnten. Alle Fotos schoss im Übrigen unser Jochen! (Brix)
Judas Priest
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Saxon
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Saxon
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Uriah Heep
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Byrta
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Saxon
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