MOONSPELL hatten in der nun fast zwanzigjährigen Bandhistorie beinahe alle Höhen und Tiefen und düsteren Stilistiken hinter sich gebracht - vom Black Metal der Anfangstage über lupenreinen Gothic Metal und Industrial-Sounds und wieder die Rückkehr zu den dunkel-metallischen Wurzeln war da fast alles dabei - allerdings auch resultierend in wechselndem Erfolg.
Das letzte Studio-Lebenszeichen ("Night Eternal") wurde bei den "alten" Fans und Kritikern jedenfalls erneut (auch von mir) ziemlich abgefeiert.
"Alpha Noir" markiert jetzt also nach vier Jahren Wartezeit den zehnten Schlag aus Lisboa und wird defintiv wieder für Überraschungen und Stirnrunzeln allenthalben sorgen...
Nach den ersten zwei erfolglosen Durchgängen war ich bereits kurz davor, bei "Alpha Noir" den Deckel drauf zu machen und als hoffnungslosen Fall in die hintere Ecke meiner Review-Sammlung zu verbannen. Da blieb echt nix, aber auch gar nix hängen; der Frust über ein solch vermeintlich schwaches Nachfolgealbum nach "Night Eternal" saß aber mal so richtig tief!
Aber komm, Brixi, der "Butterfly Effect" konntest du doch mit der Zeit auch noch etwas abgewinnen, streng dich an und such halt ein wenig nach den guten Momenten. Is ja schon gut. Ich bin ja wirklich nicht bekannt dafür, musikalisch engstirnig zu sein und toleriere oft genug Stiländerungen einer Band. Also grabe ich mich tiefer in "Alpha Noir" hinein und siehe da, werde auch halbwegs fündig.
Geht man nicht mit der Erwartung an ein "typisches" MOONSPELL-Abum an den Silberling heran, sind Songs wie "Lickanthrope", der Titelsong, "Opera Carne" oder der Opener "Axis Mundi" doch recht amtliche Nackenbrecher - mehr aber auch nicht. Denn trotz allem guten Willens sind die Riffs nicht mehr als Standardware, die Songs insgesamt zu monoton und trotz allem Bombast und Druck in der Produktion (erneut von Tue Madsen verantwortet) ist kein "Hit" auf "Alpha Noir" zu finden - dass das abschließende Instrumental "Sine Missione" der beste Track der Scheibe ist, spricht Bände.
Der Gipfel der Frechheit ist jedoch, daß in der Special Edition, "Omega White" betitelt, das ruhigere Gegenstück zu der uns vorliegenden Rezension beiliegt - dies hätte als Gesamtkonzept vielleicht in einer besseren Bewertung resultiert, so bleibt mir aber nichts anderes übrig, als "Alpha Noir" mit enttäuschenden und für MOONSPELL-Verhältnisse mageren sechs Pünktchen abzuspeisen. Schade! (Brix)
Bewertung: 6 / 10
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Judas Priest
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