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Ganz so alt wie das deutsche Traditionsfestival Rock am Ring ist das Sweden Rock nicht. Es konnte 2017 jedoch auch bereits seinen nunmehr 26-jährigen Geburtstag feiern und gehört damit definitiv zu den europäischen Urgesteinen. NAZARETH und WISHBONE ASH waren beim allerersten Line-Up des Festivals dabei, als dieses noch in Olofström stattfand und Sommarfestivalen hieß. Schwerpunkte waren seinerzeit Classic Rock, Hard Rock, Folk und Blues. 2500 Menschen nahmen an der Erstauflage teil.

Mehrere Jahre gastierte man anschließend in Karlshamm als Karlshamn Rock Festival. 1998 zog man schließlich in die Norje-Bucht nach Sölvesborg weiter, behielt den Namen jedoch zunächst bei. Den heutigen Namen Sweden Rock bekam das Festival erst ein Jahr später und wurde dann zu dem Hard Rock und Metal Festival, welches es heute darstellt, als Bands wie MANOWAR und MOTÖRHEAD auftraten.
33.000 Menschen aus mehr als 50 Ländern strömen heute jährlich in das kleine Städtchen in der Nähe von Malmö. Diese Größenordnung ist in Deutschland etwa vergleichbar mit dem Summer Breeze in Dinkelsbühl (40.000) oder dem leider inzwischen beerdigten Folklore-Festival in Wiesbaden (ca. 30.000).
Umso erstaunlicher ist es, welche ausgesprochenen Top-Acts das Festival-Management unter Michael Ivarsson alljährlich verpflichten kann. Im Laufe der Jahre lief dort alles auf was Rang und Namen hat: Von KISS über BLACK SABBATH, GUNS’N’ROSES, ALICE COOPER, TWISTED SISTER, POISON, STATUS QUO, ZZ TOP, WHITESNAKE oder eben in diesem Jahr Bands wie AEROSMITH oder den SCORPIONS.

Das Wetter im Juni in Schweden entscheidet sich nicht sehr von dem in Deutschland und ist damit besser als sein Ruf. Trockenheit und sonnige Tage sind genauso wahrscheinlich oder unwahrscheinlich wie hierzulande.

Insgesamt stehen den Festivalfans auf dem Sweden Rock fünf Bühnen zur Verfügung. Die großen Acts bespielen die größte, die Festival-Stage, die zwei weiteren Hauptbühnen liegen zum einen direkt gegenüber (Rock Stage) und zum anderen in ca. 5 Minuten Laufweite (Sweden Stage) . Diese Festival Stage wechselt sich im Programm wechselt sich im Programm in der Regel mit 15 Minuten Unterschied mit den beiden kleineren Hauptbühnen ab, die jeweils parallel bespielt werden. Darüber hinaus gibt es eine kleiner Bühnen (4Sound Stage), sowie eine überdachte Rockklassiker-Bühne (auf der anders als der Name suggeriert auch Newcomer-Bands spielten).

Eine weitere Besonderheit gilt es zu erwähnen: Die Bands, die auf diesem Festival spielen haben, mit Ausnahme des Mittwochs, in aller Regel mehr als eine Stunde Spielzeit. Ich kann mich im Kontrast dazu an Festivals erinnern, wo ganze Sets in 30 Minuten gequetscht werden mussten.  Zahlreiche Acts werden für die Daheimgebliebenen online live ins heimische Wohnzimmer gestreamt.

Die Haupt-Zielgruppe dürfte so bei 35+ liegen,aber auch der Rocknachwuchs ist vertreten. Das Festival gilt dem Hörensagen nach als entspanntes und freundliches Festival, bei dem man sich bezüglich aggressiver Festivalbesucher keine Sorgen machen müsse. Einen Beitrag dazu mag leisten, dass Hartalkohol auf dem regulären Festivalgelände strengstens verboten ist: Ausschließlich mit  Bier und Wein darf man vorlieb nehmen.

Der Eintrittspreis liegt bei 2.700 Kronen (rund 270 Euro) für alle Tage – was ebenfalls für schwedische Verhältnisse ein sehr moderater Preis ist. Immerhin darf man nicht vergessen, dass das Durchschnittseinkommen dort deutlich über dem deutschen liegt. Insgesamt sind die Preise für schwedische Verhältnisse generell moderat. Wer nicht auf hochprozentiges verzichten möchte hat die Möglichkeit für den doppelten Bereich ein VIP-Ticket zu erwerben: Im VIP-Bereich (von dem der Pressebereich ein Teil ist) gibt es alles was das Herz begehrt (und Plastikkarte oder Geldbeutel hergeben). Zusätzlich sorgen hier DJs für die musikalische Unterhaltung, zahlreiche Sitzgelegenheiten laden hier zum Verweilen ein und mit etwas Glück hält sich hier auch zwischenzeitlich mal die Lieblingsband auf.

Auffällig ist weiterhin, dass auf dem gesamten Festivalgelände das Mitbringen von Campingstühlen erlaubt ist: Wem gegen Ende des Festivals die Puste ausgeht, oder es einfach generell richtig gemütlich mag, kann so ganz gechillt sitzend dem Geschehen auf den verschiedenen Bühnen folgen.

Wer sich nicht in einem der zahlreichen und doch sehr günstigen Cottages in der Umgebung einmieten möchte, dem stehen im Umfeld des Festivalgeländes mehrere Campingplätze zur Verfügung. In Schweden wird darüber hinaus auch das „Jedermannsrecht“ hochgehalten: Eine Nacht darf überall, auch auf Privatgrundstücken, gecampt werden. Wer lieb fragt, darf sein Lager unter Umständen jedoch auch für die gesamten Festivaltage in einem Vorgarten aufschlagen.

Für das leibliche Wohl ist auf dem gesamten Festivalgelände bestens gesorgt, ob in Form von Fast Food, Slow Food oder vegetarisch/veganen Alternativen. An den zahlreichen Süßigkeiten-Ständen kann auch jederzeit das Zuckerlevel auf dem gewünschten Pegel gehalten werden. Kostenlose Wasserspender und ausreichend saubere und hochwertige Toiletten, in der Regel ohne lange Wartezeiten, sowie durchgängiges Wasserreichen direkt vor der Bühne komplettieren das Festivalvergnügen. (Manu)

Das diesjährige Festival fand statt vom 7. Juni bis zum 10. Juni 2017, wobei das zweite Wochenende im Juni traditionell der Termin ist, weil man oft vor Ort den Nationalfeiertag am 6. Juni musikalisch begeht. (Manu)

Line-Up

Aerosmith - In Flames - Scorpions

Alter Bridge - Amorphis – Apocalyptica - Artch - Art Nation - A Tribute To Led Zeppelin - Black Ingvars - Black Star Riders - Bob Wayne & The Outlaw Carnies – Candlemass – Carcass – Clutch - Coheed And Cambria – Corroded - Dare - Dead Sleep - Edguy - Electric Boys - Emma Varg - Fates Warning - Gotthard - Grand Magus - Grave Digger - Great King Rat – Hardline - Heavy Tiger – Helix - Ian Hunter And The Rant Band - Iced Earth – Kings X – Kix - Knogjarn - Leading Light – Lionheart - Little Steven And The Disciples Of Soul - Lost Society - Lucifer's Friend – Merciless - Metal Church – Ministry – Motvind - Mustasch – Myrkur – Nifelheim – Nocean - Phil Campbell & The Bastard Sons – Picture - Primal Fear – Primus – Ratt – Rhapsody - Rival Sons - Rob Tognoni - Rockklassiker Allstars - Running Wild – Sator – Saxon – Svartanatt - Skeleton Birth - Stacie Collins - Steel Panther - Supralunar - Sweden Rock Symphony Orchestra - The Brandos - The Dead Daisies - The Haunted – The Unguided - Thunder – Thyrfing - Va Rocks – Venom – Veonity – Voivod - Warlock – Wintersun - Wishbone Ash

Anreise
Wie sollte es auch anders sein, kaum ist man an der letzten Ausfahrt vorbei, steht man mitten im Stau, der nicht gemeldet wurde. Geschehen irgendwo in Nordhessen, wo  Radio Bob scheinbar die Verkehrsnachrichten um die halbe Stunde vergas. Davon ließen wir uns nicht die Laune verderben und hörten uns schonmal warm für die kommenden vier Tage. Als nächstes Malheur stellte der Verfasser dieser Zeilen fest, dass er sein Festivalgrundnahrungsmittel Gummibärchen zuhause vergessen hat. Also musste unterwegs nachgekauft werden, da fiel ihm vom skandinavischen Haribo-Ableger die Sorte "Krudtugler" in die Hände, die ohne groß nachzudenken gekauft wurde. Wie sich heraus stellen sollte, wirkte der leichte Eukalyptus-Menthol-Anteil Wunder in der pfälzischen Stimme, die in Sölvesborg arg geschunden wurde, demnächst also immer an Bord.
Es war schon spät, als unsere Abgesandten vor Ort ankamen, etwas außerhalb von Sölvesborg, zwischen "Mitten Im Nirgendwo" und dem Meer rechts ab. Die "Fairytale Cottage" entpuppte sich als gelbe Hütte mit nebenan stehenden Gesindehaus, darin gab es ein kleines Bad und ein großes Wohnzimmer, so wie einen Wintergarten. Es sollte aber vor allem der Kaminofen sein, der uns am nächsten Tag große Dienste leistete. In die Hütte reinzukommen war gar nicht so einfach, denn der Schlüssel, der an einem süßen roten Häschen befestigt war, wollte links herum gedreht werden. Nach all den Hindernissen schlug die Redaktion dort ihr Lager auf. (Pfälzer)

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