Zum 12. Mal öffnete das Wacken Open Air seine Tore. Und für diese Ausgabe des Festivals hatten die Veranstalter ein absolutes Hammer-Billing zusammengestellt. Dass das W:O:A alleine dadurch schon zum Höhepunkt des Jahres werden würde, war wohl schon lange vorher klar. Das Wetter spielte weitestgehend mit und so kamen die Besucher praktisch wie von selbst, am Ende waren es offiziell 27.500. Kritikpunkte waren lediglich die Verschiebungen in der Running Order (hauptsächlich von den am Donnerstag im Stau stehenden Crematory verursacht) und die üblichen Schwierigkeiten mit den Toiletten und der Security. Also eigentlich all das was Wacken in den vergangenen Jahren so ausgemacht hat :-) (Tutti)






alle Fotos innerhalb des Berichts vom W:O:A 2001 von Tutti
außer die Fotos von der Gummizelle, den Fans, Autogrammstunde, Chayenne + Tankard, Waschanlage, Schlammschlacht, The Traceelords, Soul Doctor und Chinchilla von Chayenne



Live Reviews vom 12. Wacken Open Air (02.08.)

Finntroll (18:00 Uhr, Double Mega-Stage II)
Wer sich vor dem Festival umgehört hat auf welche Band sich die meisten freuen, hat nicht selten den Namen Finntroll genannt bekommen. Dementsprechend war dann auch die Anzahl der Fans vor der Bühne. Die Humpa Black Metal Kombination ist einfach ungewöhnlich. Und ungewöhnlich kommt immer gut. Sänger Katla machte auch fleißig Stimmung. Nur der Rest der Band könnte noch etwas aus sich rausgehen. Da fiel Gastmusiker Jonne Järvela umso mehr auf, der zumindest hin und wieder über die Bühne rannte und ordentlich Party machte. Bei den Songs wurde natürlich auf beide Alben zurückgegriffen und der Hit "Jaktens Tid" durfte nicht fehlen. Ein guter Gig, auch wenn nur 30 statt der vorgesehenen 45 Minuten genutzt wurden. Und die Reaktionen der Fans verrieten, dass nicht nur ich das so gesehen habe. Das Wacken Open Air hatte schon früh einen ersten Höhepunkt. (Tutti)

Impotent Sea Snakes (21:00 Uhr, Double Mega-Stage II):
Bei den Impotent Sea Snakes steht sicher die Show im Vordergrund. Musikalisch war das definitiv nicht mein Fall. Ziemlich rockig, aber auch ziemlich durchschnittlich. Gerade ausreichend um als musikalische Untermalung zur Show herzuhalten. Die Show brach dann auch mit so ziemlich allen Tabus, äußerst freizügig ging es zur Sache. Außerdem gibt es nur wenige die eine Ami Fahne ans Kreuz hängen und beides anzünden. Konnte man sich sicher mal anschauen, aber auf Dauer nervte die Mucke und showmäßig schien sich einiges zu wiederholen. (Tutti)


W.A.S.P. (22:30 Uhr, Double Mega-Stage II):
Als Headliner des Vorprogramms am Donnerstag abend spielen nun WASP. Im Gegensatz zu den zuvor spielenden Impotent Sea Snakes steht bei WASP wieder die Musik im Vordergrund und nicht die Show darum, die allerdings auch nicht ohne ist. WASP können die schon angereisten Fans mit Ihrer Rockmusik durchaus begeistern und mit Titeln wie z.B. "Inside The Electric Circus", "Animal" oder "I Wanna Be Somebody" hat man einige der alten Klassiker ausgekramt. Ein neues Stück mit dem Titel "Beatball" haben uns WASP an diesem Abend auch gezeigt, das zeigt, dass sie an einem neuem Album arbeiten. "Beatball" passte leider gar nicht zu dem restlichen Programm und ich fand dieses Stück richtig schlecht. Nun aber zur der Show, die uns WASP präsentierten. So hatte der Sänger z.B. ein Pyroeffekt in Höhe seines Geschlechtsteils, oder der etwas eigenwillige Mikroständer stand in Flammen und der Sänger kreiste mit dem Mirkröstander rum. Zum Schluß des Auftritts kam der Sänger mit 2 Totenköpfe auf die Bühne. Er zeigte Sie dem Publikum und dann floss rote Farbe aus den Köpfen genau auf sein Gesicht und dann floss die Farbe an seinem Körper herunter. Zum Schluss gaben uns WASP noch eine Zugabe und dann war das Vorprogramm gelaufen. (Willy)



Live Reviews vom 12. Wacken Open Air (03.08.)

Deceased (10:00 Uhr, Double Mega-Stage I):
Thrash Metal aus den USA präsentierten uns Deceased, eine Band die schon 1991 ihr erstes Album veröffentlichte, gab Ihr bestes. Deceased, die in Europa keinen großen Namen haben, mussten schon um 10:00 Uhr dran. Mit Songs wie z.B. "Last Shadow" und "Down Get Down" haben sie uns einen eher mittelmäßigen Thrash-Vormittag beschert. Was die Musik dieser Band von den namhaften Thrash Metal Bands unterscheidet haben Deceased selbst gezeigt. Denn mit den Coverversionen von Voivods "Voivod" und Kreators "Tormentor" hat die Band bewiesen, dass sie durchaus gute Musiker sind, aber bei den eigenen Songs zu kompliziert ans Werk gehen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Coverversionen die Höhepunkte des Auftrittes von Deceased waren. (Willy)

Nightfall (11:15 Uhr, Party-Stage):
Griechische Bands waren bisher eher Mangelware auf dem Wacken Open Air. Und Nightfall gehören zweifelos mit zu dem besten was das Land am Mittelmeer derzeit zu bieten hat. Die Band tat den Fans den Gefallen und griff auch auf ältere Stücke von "Athenian Echoes" zurück, als die Band noch auf dunkleren Wegen wanderte. Damit dürften die Fans der ersten Stunden zufrieden gestellt worden sein. Und bei Stücken von den letzten Alben wie z.B. "Lesbian Show" waren sicher die Fans der "neuen" Nightfall zufrieden. Auch der Hit "Master, Faster, Sweet Desaster" vom aktuellen Album "Diva Futura" war im Programm. Ein guter Gig! (Tutti)

Lacuna Coil (13:00 Uhr, Double Mega-Stage II):
Zum ersten Höhepunkt des diesjährigen Wacken Open Airs geht es mit Lacuna Coil. Eine Band mit ruhigen Songs, bei denen sowohl eine Frau als auch ein Mann singt. Lacuna Coil sind Ihrer Musik treu geblieben und können so auf eine feste Fanschar bauen (Im Gegensatz zu Theatre Of Tragedy). Die Band um Cristina Scabbia weiß das Publikum zu begeistern, ohne es jedoch richtig in Rage zu versetzen. Denn die Band spielte zwar ein paar ihrer bekannten Lieder z.B. "Senzafine", "When A Dead Man Walks" oder "1:19", andere gute Werke aus den den etwas älteren Tage mussten leider wegen der kurzen Spieldauer dran glauben und wurden deshalb nicht gespielt. Dennoch war der Auftritt der Italiener ohne große Durchhänger als gelungen anzusehen. (Willy)

Holy Moses (14:00 Uhr, Double Mega-Stage I):
Zu früher Mittagsstunde wurden bereits die Old School Thrash Metal Fans bedient. Sogar die Jungs von Desaster waren vor der Bühne zu sehen. Sabina kam diesmal ohne den peinlichen, am Mikro befestigten BH auf die Bühne, den sie beim With Full Force noch dabei hatte. Dafür gibt es schon mal einen Pluspunkt :-) Der hebt sich aber schon wieder dadurch auf, dass erstens ein paar pinke BH's auf die Bühne flogen und zweitens die gute Frau die gleichen Sprüche am Start hatte wie beim WFF ("Ihr seid aber auch alle alt geworden"). Die Setlist bestand aus dem was sich die Fans wünschten. Man konnte, wie auch schon vor dem WFF, auf der Seite von Bullet TV seine Wünsche äußern. Aktuelles Material gab es somit auch an diesem Tage bis auf "Master Of Disaster" nicht zu hören. Aber auch, oder gerade, die ollen Kamellen wie z.B. "To Drunk To Fuck" (zusammen mit Doro gesungen) oder "Devil's Dancer" erfreuen das Thrasher Herz. Holy Moses haben jetzt also auch in Wacken gezeigt, dass sie nichts verlernt hat. (Tutti)

Napalm Death (15:00 Uhr, Double Mega-Stage II):
Nun wurde es richtig voll vor der Hauptbühne, denn mit Napalm Death stand eine der ganz großen Bands an. Mit der obligatorischen Begrüßung "We are Napalm Death from Birmingham" knüppelte der Fünfer von der Insel los. Die Songauswahl war für ein Festival perfekt gewählt, quer durch sämtliche Schaffensperioden wurde alles geboten. Und Barney sprang, hüpfte und tanzte dazu in seiner unnachahmlichen Art über die Bretter. Einzig der leider nicht so gelungene Sound (teilweise war das Schlagzeug nur zu erahnen), verhinderte das dieser zu einem perfekten Auftritt wurde. Abschließend möchte ich sagen, dass ich es absolut richt und gut finde das Bands wie Napalm Death die Leute zum Widerstand gegen den rechten Rotz aufrufen und ich würde mir wünschen das dies noch viel mehr Bands machen würden. (Benjamin)

Nasum (17:30 Uhr, Party-Stage):
Eines der absoluten Highlights für Freunde der härteren Abteilung wurde der Auftritt von Nasum auf der Party-Stage. Die Band ist ja in den letzten Jahren so etwas wie ein Senkrechtstarter in der Grindcore-Szene geworden. Während ihres knapp über 40-minütigen Gigs schmetterten die Schweden einen Nackenbrecher nach dem andrern von ihren Alben "Industrislaven", "Inhale/Exhale" und "Human 2.0" in die Menge. Es gab wenig Ansagen, und da ihre Grind-Attacken dazu noch so kurz sind, dürften Nasum wohl locker über 20 Songs gebracht haben. Erkannt zu haben meine ich "Words To Die For", "Den Svarta Fanan" und "No Sign Of Improvement". Für einen Song übergab Jesper Liveröd seinen Bass an Shane Embury von Napalm Death, dem es richtig Spaß zu machen schien, schon wieder auf der Bühne zu stehen, hatten die Grind-Urväter von Napalm Death doch erst um viertel vor vier des selben Tages die Double-Mega-Stage verlassen... (Thomas)

Paul Di Anno (18:00 Uhr, Double Mega-Stage I):
Der Mann kam mit seinen Paul Di Anno's Killers und machte das, was wohl jedem Anwesenden am besten gefiel: Lieder aus seiner Zeit bei Iron Maiden spielen. Und das rockte! Ich stand ganz hinten in der Menge, hatte wegen der ledigen Überschneidung mit dem Gig von Nasum doch glatt die ersten Songs verpasst und erblickte um mich herum nur eine einzige feiernde und die guten alten Maiden-Texte gröhlende Meute. Ein echter Hammer, dieser Gig hat einfach Spaß gemacht! Es kamen die Klassiker "Murders In The Rue Morgue", "Prowler", "Killers", "Phantom Of The Opera", "Remember Tomorrow", "Sanctuary" und natürlich "Running Free". Mit "The Beast Arises" zockte man dann zwischendurch sogar mal einen(!) nicht-Maiden-Song. Paul schien zudem noch einen Besen an Kalauern betreffend Pop-Püppchen Britney Spears gefressen zu haben und ließ keine Gelegenheit aus, um es besagter Person (obwohl wahrscheinlich nicht anwesend...) verbal zu besorgen. Hatte was für sich. Zwar hätte Paul ruhig noch was länger rocken können (mir persönlich fehlten noch die genialen Nummern "Charlotte The Harlot" und "Purgatory"), aber diese dreiviertel Stunde ging völlig in Ordnung. Der "Nostalgie-Abend" hatte begonnen, sollten doch noch Overkill, Saxon und eine schier endlose, durchsoffene Nacht folgen... (Thomas)

Behemoth (18:45 Uhr, WET-Stage):
Einst waren Behemoth Marktführer der polnischen Black Metal-Szene, heutzutage frönen sie schnellem, technischem Death Metal. Der hat mich auf den letzten beiden Alben "Satanica" und "Thelema 6" jedoch noch nicht so richtig überzeugt. Nicht anders war es dann auf dem Wacken. Es ist zwar unverkennbar, dass die Jungs um Fronter Nergal ihre Instrumente sehr gut beherrschen, aber der Funke sprang nicht wirklich auf mich über. Fans der Polen werden zwar voll auf ihre Kosten gekommen sein, für mich war dieser Gig allerdings nicht sonderlich herausragend. (Kai)

Nevermore (19:00 Uhr, Double Mega-Stage II):
Um 19 Uhr begannen Nevermore. Und gleich vom 1. Lied an glichen die ersten Reihen einem Schlachtfeld. Soweit ich überhaupt noch etwas sehen konnte, war die Stimmung am Überkochen und Warrel Dane (in etwas albernem Cowboyoutfit samt Hut) heizte sie noch zusätzlich an. "The Heart Collector" war dann doch eine nette, ruhigere Abwechslung inmitten der anderen Songs (wie der Coverversion "Sound of Silence"), gemischt von allen Alben, doch hauptsächlich von der neuen Scheibe. Zur Überraschung Aller spielten Nevermore dann tatsächlich noch alte Lieder von Sanctuary und schlossen u.a. mit "Dead Heart In A Dead World" einen gelungenen Gig ab. (Tris)

Overkill (20:00 Uhr, Double Mega-Stage I):
Also das die alten Speed und Thrash Metal Fans dieses Jahr in Wacken nicht auf ihre Kosten gekommen sind, kann man wirklich nicht behaupten. Overkill zeigten, dass sie zu den besten Live-Bands dieses Planeten gehören. Die Auswahl der Songs war vom allerfeinsten und bot mit "Deny The Cross", "Hello From The Gutter", "HammerHead", "In Union We Stand" und natürlich "Fuck You" jede Menge Klassiker. Dass dabei die Stimmung entsprechend gut war und die Security im Graben alle Hände voll zu tun hatte, versteht sich von selbst. (Tutti)

Therion (21:15 Uhr, Double Mega-Stage II):
Nicht überraschend versammelten sich beim Auftritt der schwedischen "Klassik meets Metal" Helden Therion eine große Masse an Publikum. Als Intro wurde gleich groß mit der Oper "Carmina Burana" aufgefahren. Dazu ein bischen Nebel und meine Gänsehaut ließ nicht lange auf sich warten. Der extra mit angereiste Chor war richtig klasse. Zuerst hatte ich ja befüchtet, dass die Chorstimmen wie letztes Jahr bei der Nightwish Sängerin nicht so gut rüberkommen würden. Aber ganz im Gegenteil. Die klassischen Stimmen waren super aufeinander abgestimmt! Mein persönlicher Favorit war allerdings der glatzköpfige Sänger. Schon von Anfang an, war ich von der Stimme begeistert. Als er dann noch das Iron Maiden Cover "Revelations" zum Besten gab, war auch das Publikum nicht mehr zu halten. Beeindruckend wie gut auch das Publikum bei seinen Animationsspielchen "jetzt-ruft-alle-HEY!" mitgemacht hat. Am ganzen Auftritt hab ich nix zu meckern! Ich benutze zwar nicht gerne das Wörtchen "Perfekt", aber wenn, dann würde es hierhin passen. (Chayenne)

Desaster (22:30 Uhr, Party-Stage):
Jawoll, jetzt ist es so weit! Die deutschen Black-Thrash-Helden Desaster werden für ihr jahrelanges Beackern der hiesigen Underground-Szene belohnt und dürfen auf dem Wacken zur besten Sendezeit ihr Können zum besten geben! Und dieses Angebot wurde dankend angenommen, denn vor der Party Stage hat sich eine gewaltige Menge Headbanger eingefunden, und das, obwohl auf der Mainstage mit Helloween namhafte Konkurrenz spielte. Angeheizt von der tollen Atmosphäre legte das Quartett aus Koblenz dann auch einen gewohnt engargierten Gig hin, bei dem keine Wünsche offen blieben. Gezockt wurden Songs von allen vier Outputs der Jungs, zu meiner freudigen Überraschung auch mal wieder "Devil’s Sword" vom Debüt. Aber auch alle anderen Stücke rockten gnadenlos! Gegen Ende gab es dann noch das Razor-Cover "Cross Me Fool", das frenetisch abgefeierte "Metalized Blood" und noch ein großes "fuck off" der braunen Brut, die sich in die Metalszene einzuschleichen versucht – lobenswert! Ich muss sagen, auch den x-ten Desaster-Gig, den ich gesehen habe, genoss ich vom Anfang bis zum Ende und übertreibe wohl nicht, wenn ich behaupte, dass dieser Auftritt einer der Highlights des W:O:A. 2001 war! (Kai)

Helloween (22:30 Uhr, Double Mega-Stage I):
Nun zum absoluten Höhepunkt, für mich (da mit Helloween's "Keeper Of The Seven Keys II" bei mir alles begonnen hatte). Helloween spielten allerdings nur einen durchschnittlichen Auftritt. Angefangen hatten sie mit "Power", bei dem das Publikum ein Teil des Solos mitgestaltete, hat sich die Band wohl bei Iron Maiden abgeschaut. Dann spielte die Band einige aktuellere Songs um später mit Klassikern wie "I Want Out", "Future World" oder "How Many Tears" den Abend zu verschönern. Bei dem Song "Departed" hat man ein wenig mit Pyroeffekten herumexperimentiert. Bei dem Solo zu "I Want Out" gab es für Roland Grapow symbolische Schläge vom Sänger Andi Deris und zum Song "Mirror Mirror" wurde vor dem Bühnenbild (Cover der aktuellen CD) der Schriftzug "Helloween" hochgezogen um ihn dann zum nächsten Lied wieder herabzulassen. Bei der Schlussnummer "How Many Tears" wurde noch einmal mit den Pyroeffekten gearbeitet um dann wieder die Bühne zu räumen. Mir persönlich haben einige gute Rocknummern gefehlt, konnten Helloween aber wahrscheinlich nicht spielen, da man ja nur eine begrenzte Spielzeit hatte.

Setlist Helloween:

Power
Revelation
Mr. Torture
Eagle Fly Free
Steel Tormentor
Departed
I Want Out
Future World
Mirror Mirror
Dark Ride
Dr. Stein
How Many Tears

(Willy)

The Haunted (23:45 Uhr, Party-Stage):
Noch ein Highlight für die Thrash Metal Fans auf dem W:O:A. The Haunted heizten der Menge mit einer energiegeladenen Show ordentlich ein. An diesem Abend sah ich die Band zum ersten Mal live und war sehr angetan. Bei der Songauswahl kamen selbstverständlich Stücke von beiden Alben zum Zuge. Der Song "Hollow Ground" wurden den anwesenden Mädels gewidmet. Eine wahrhaft feine Geste :-) Guter Gig einer guten Band die in engen Clubs sicher noch besser rüberkommt. (Tutti)

Saxon (00:00 Uhr, Double Mega-Stage II):
The Eagle has landed again! Biff & Saxon sind zurück in Wacken! Und es war ein sehr guter Auftritt der New-Wave-of-British-Heavy-Metal-Legende, denn sie haben nun wirklich nichts verlernt. Von "Wheels Of Steel" über "Heavy Metal Thunder", "Dogs Of War", "Princess Of The Night", "Power And The Glory" und "Crusader" spielten sie fast jeden ihrer Klassiker. Auch einige neuere Sachen waren dabei. Das Publikum war beinahe am ausrasten und Saxon ernteten euphorischen Beifall. Für die Lightshow hatten sich die Organisatoren des Festivals, wie bei den anderen Headlinern auch, was besonderes einfallen lassen. Der riesige Saxon-Stahladler schwebte 5 mal 10 Meter groß und gespickt von hunderten heller Lampen über der Bühne und setzte gemäß dem Bandmotto natürlich einige Male zum Landeanflug an! Zum Schluß gab es dann natürlich noch "Denim And Leather" bevor Saxon mit riesiger Begeisterung verabschiedet wurden... (Thomas)

Exumer (01:00 Uhr, Party-Stage):
Der Gig von Exumer war als Dankeschön an die alten Fans gedacht. Und es wurde sowas wie eine kleine Zeireise in die 80er Jahre. Thrash Metal wie er klingen soll. Sänger Mem von Stein fegte über die Bühne, als wäre die Zeit nicht stehen geblieben. Nur der Rest der Band machte einen etwas eingerosteten Eindruck. Von den alten Thrashern dürfte aber kaum einer enttäuscht worden sein. Um das festzustellen reicht wohl ein Blick auf die Setlist (ohne Gewähr natürlich *g*). Der Publikumszuspruch hätte ruhig etwas größer sein können, aber die zeitgleich spielenden Saxon waren wohl doch eine zu große Konkurrenz.

Setlist Exumer:

Fallen Saint
Journey To Oblivion
Destructive Solution
Possessed By Fire
Cast Out (neu)
Sorrows Of The Judgement
Xiron Darkstar
Winds Of Death
A Mortal In Black
Symptom Of The Universe (Black Sabbath Cover)

(Tutti)

Dimmu Borgir (01:45 Uhr, Double Mega-Stage I):
Also die Norweger gefallen mir nun schon seit Jahre live nicht mehr so richtig. Zu zurückhaltend ist das Stageacting. Angesichts der "Größe" der Band war das auch an diesem Abend bzw. in dieser Nacht viel zu wenig. Und können die noch so viele Pyros auffahren. Die Songauwahl war dafür umso besser. Auch ältere Stücke wie "Master of Disharmony" fanden den Weg in die Setlist. Natürlich gab es neueres Material wie z.B. "Blessing Upon The Throne Of Tyranny" und die Hits der Norweger wie "In Death Embrace" und "Mourning Palace" waren ebenso vertreten. Musik hui, Live-Performance pfui. (Tutti)



Live Reviews vom 12. Wacken Open Air (04.08.)

Cryptopsy (11:00 Uhr, Double Mega-Stage II)
Nun gab es einen Weckruf der Spitzenklasse. Cryptopsy baten zum Morgenapell und alle Jünger des anspruchvollen Death/Grind kamen. Musikalisch und Technisch gibt es wohl kaum Bands die den Kanadiern das Wasser reichen können. Allen voran Schlagzeuger Flo Mounier, der bei den anwesenden Vertretern der Zunft für offene Münder am laufenden Band sorgte. Laut W.O.A.-Infoheft soll dies der letzte Gig mit Shouter Mike Disalvo sein. Sollte dies stimmen wäre es ein herber Verlust für die Band. Denn der wuchtige Sänger ging voll in den Songs auf und tobte immer wieder kreuz und quer über die Bühne und suchte oft die Nähe zum Mob im Moshpit. Ich finde perfekter kann ein Festivalmorgen nicht beginnen. (Benjamin)

The Deströyer 666 (11:15 Uhr, Party-Stage):
Protest! So eine schweinegeile Death-Thrash-Spikes-and-Leather-Prügelorgie wie einen Auftritt von Deströyer 666 feiere ich eigentlich am liebsten im Vollrausch ab, aber dieser Zustand ist um elf Uhr morgens nach drei durchsoffenen Wacken-Tagen definitiv nicht zu erreichen. Eher Katerstimmung, denn zahlreich waren die Metalheads ja nicht gerade vor der Bühne erschienen und viele waren wie ich auch noch nicht so ganz wach. Das hielt die Australier, die übrigens für die nächsten zwei Jahre in Europa weilen werden, jedoch nicht davon ab, einen guten und schnörkellosen Gig abzuliefern (Den Kalauer bring ich jetzt: 11 Uhr morgens MEZ ist in Australien ja auch 11 Uhr abends, also die beste Zeit zu rocken, von wegen JetLag und so, HAHAHA). Ein musikalisches Brett reihte sich an das andere, wobei natürlich einige Songs des aktuellen Albums "Phoenix Rising" zum Besten gegeben wurden. Um 12 Uhr mittags war der Spaß dann vorbei und ich fragte mich, wieso zum Teufel ich so früh auf die Beine musste um so einen guten Gig zu sehen. Nächstesmal lasst doch so'n Scheiss wie Subway To Sally, Nightwish und Therion in der Frühe zocken, da penn ich dann noch ne Runde meinen Rausch aus bis ich mir abends dann richtige Bands wie Deströyer 666 geben kann... (Thomas)

Vintersorg (12:30 Uhr, Party-Stage):
Vintersorg haben sich inzwischen eine ordentliche Fanschar "erspielt". Die guten Live-Qualitäten der Schweden sind daran sicher nicht schuldlos. Aber auch was die Songs angeht haben die Burschen um Mastermind Vintersorg inzwischen einiges auf Lager. Die Fans durften sich u.a. an "Svälvinter", "Ödemarkens Son", dem Uriah Heep Cover "Rainbow Demon", "När Alver Sina Runor Sjungit" und natürlich an dem unvermeidlichen Klassiker "Till Fjälls" (zum Abschluss) erfreuen. Ein guter Gig, der Appetit auf die anstehende Tour machte. (Tutti)

The Traceelords (12:30 Uhr, WET-Stage):
Auf der Nachwuchsbühne spielten nun die Traceelords aus Hagen. Den Sänger und Gitarristen kennen so manche noch aus alten Sodom Zeiten, Andy Brings. Die Gruppe ist auch auf der ersten Unerhört CD vom Rock Hard zu hören, damals aber noch unter dem Namen Andy Brings Band, was aber Ärger in der Gruppe gab, dann hieß die Gruppe Andi And The Traceelords und heute sind es dann nur noch die Traceelords. Die Traceelords spielen eine Mischung aus Rock und Heavy. Auf dem Wacken Open Air haben sie ihren Auftritt mit dem Song "Start It With A Kiss Stop It With A Gun" begonnen, welches auf dem Album der Traceelords "Sex Money Rock´N´Roll" wiederzufinden ist. Die Traceelords sind bei den rund 100 bis 150 Zuschauern, welche sich den Auftritt angesehen haben, gut angekommen und es würde mich nicht wundern, wenn wir diese Band bald mal auf einer der etwas größeren Bühnen wiedersehen würden. Zum Abschluss hauten sie uns noch den guten alten Boney M Klassiker "Daddy Cool" um die Ohren, um dann die Bühne wieder zu verlassen.

Setlist The Traceelords:

Start It With A Kiss, Stop It With A Gun
Lucky Bastard Land
She´s 24
Feel Like Charlie Brown
I Want You (Kiss Coverversion)
All I Really Need
I´ve Sold My Soul ...
Sex Money Rock´N´Roll
See You When I See You
Daddy Cool (Boney M Coverversion)

(Willy)

Krisiun (13:45 Uhr, Party-Stage):
Wie ist es eigentlich möglich ein derart präzises Geknüppel zu bieten? Egal, Krisiun können das. Die Brüder Kolesne und Alex Camargo legten wie die Feuerwehr los und kannten keine Gnade. Songs wie "Vengeance Revelation" und "Master Of Souls" (?), um mal zwei der gespielten zu nennen, zeigen die ganze Klasse der Brasilianer. Live sind sie derzeit an Präzision und Geschwindigkeit nahezu unerreicht, höchstens Cryptopsy kommen da noch ran. Dass bei so einer Band die Stimung vor der Bühne entsprechend ist versteht sich von selbst. Allerspätestens jetzt dürften die Wacken Gemeinde aufgewacht sein. (Tutti)

Chinchilla (13:45 Uhr, WET-Stage):
Gegen 14:00 Uhr betraten Chinchilla die relativ kleine Bühne der WET-Stage. Rund 100 Leute hatten sich im Zelt versammelt um den Stuttgartern zu lauschen. Die Atmosphäre im WET - Zelt war dennoch gut. Anfängliche Mikro-Probleme des Sängers wurden mit Humor genommen. Die Songs u.a. "Freedom" und "Madness" von ihrem neuen gleichnamigen Album "Madness" konnten sich echt hören lassen. Ich würde sagen eine Mischung aus klassischem Heavy Metal mit einigen Power-Einflüssen. Teilweise haben die Songs schon schöne Melodien die zum Schunkeln einluden und auch gut in den "easy listening" Bereich tendieren. Während des Konzertes konnte ich auch eine super gelaunte Truppe am Kicker-Tisch beobachten. Chinchilla sind echt gut angekommen. Leider konnte ich von dem Konzert nur die erste Hälfte lauschen, da auf der Party-Stage auch noch die Band Soul Doctor "auf mich wartete". (Chayenne)

Soul Doctor (15:00 Uhr, Party-Stage):
Soul Doctor kannte, glaube ich, fast keiner der Zuschauer. Allerdings hatten sich vor der Party-Stage schon deutlich mehr Leute versammelt. Ich tippe auf ca. 300. Trotz klarem Publikumsvorteil fand ich ehrlich gesagt, die "familiäre" Stimmung bei Chinchilla besser. Warscheinlich hatte Soul Doctor den Frischluft-Vorteil. Nun denn. Die Jungs von Soul Doctor haben klasse Rock gespielt und auch auf der Bühne wurde ordentlich Körpereinsatz geboten und abgerockt. Die Gitarrensoli kamen auch echt locker rüber. Einige Songs hatten zwar Bon Jovi Charakter, aber war troztdem echt ok und passte zum Gesamtbild! Als letzter Song wurde der Titel "Soul Doctor" vom gleichnamigen aktuellen Debüt-Album gespielt. (Chayenne)

Crematory (16:00 Uhr, Double Mega-Stage I)
Auf ihrer Abschiedstour machten Crematory nun Halt in Wacken. Für diese Band mussten die Veranstalter extra das Programm umgestalten, da Crematory es nicht geschafft hatten, am Donnerstag pünktlich zu erscheinen. Crematory fingen mit dem Song "Eternal" an, um dann gleich mit den Klassikern nachzulegen. Mit "Shadows Of Mine", "Tears Of Time" und "Ist Es Wahr" haben sie das Beste gleich zu Anfang gespielt und das Publikum in der Hand. Vor "Ist Es Wahr" gab der Sänger noch einen Dank an die Presse für die stets schlechten Kritiken ab. Zum Schlusssatz gab das Mikro dann den Geist auf und er bekam ein neues Mikro. Dieses funktionierte allerdings auch nicht so richtig, so dass bei dem darauffolgendem Song "Temple Of Love" einige Lücken im Gesang aufgetaucht waren und er daraufhin das Mikro von der Bühne schmiss um nun das Konzert mit einem 3. Mikro zu Ende zu führen. Mit dem Song "Perils Of The Wind" beendeten Crematory dann das Konzert und ziehen nun weiter um der Welt zu sagen, dass es Crematory in Zukunft nicht mehr geben wird.

Setlist Crematory:

Eternal
Shadows Of Mine
Tears Of Time
Ist Es Wahr
Temple Of Love (Sister´s Of Mercy Coverversion)
I Never Die
Fly
Fallen
Take
Endless
Perils Of The Wind

(Willy)


Subway To Sally (18:00 Uhr, Double Mega-Stage I):
Subway To Sally betraten die Bühne. Ein Bühnenbild mit einem großen weißen Engel unterstütze das neue Outfit der Band. Nach ein, zwei Liedern war alles nur noch ein wahnsinniges Gedränge und die Crowdsurfer schienen bei Liedern wie "Das Messer", "Veitstanz" oder "Die Schlacht" nicht mehr aufzuhören. Ewas enttäuschend war die Tatsache, dass Subway to Sally Lieder wie "Traum vom Tod II" oder "Unterm Galgen" nicht spielten - vielleicht weil diese auch auf dem Livealbum "Schrei!" zu hören sind. Aber glücklicherweise fehlte dann doch nicht das obligatorische "Julia und die Räuber". (Tris)

Annihilator (17:30 Uhr, Party-Stage):
Einem glücklichen Zufall habe ich es zu verdanken, dass ich Annihilator, die ja auf Grund von Staus zu ihrer regulären Spielzeit nicht vor Ort waren, nicht verpasst habe. Nun war ich gespannt auf Annihilator mit Joe Camoe als neuen Sänger und einer aktuellen Platte im Gepäck die mir immer noch saures Aufstoßen bereitet (wie dazumal "Set the World on Fire" -bähh). Doch wie nicht anders zu erwarten, war der Gig ein Erfolg auf der ganzen Linie. Das Joe Camoe ein Frontmann der Spitzenklasse ist, weiß man ja spätestens seit dem letztjährigen Liege Lord-Gig hier in Wacken. Er harmonierte hervorragend mit dem, wie immer wild agierendem, Jeff Waters. Es machte richtig Spaß den beiden beim rumflachsen auf der Bühne zuzuschauen. Die Songs vom neuen Album, die man neben Alltime-Classics wie z.B.: "Alice in Hell , Never, Neverland oder W.T.Y.D." spielte fielen überhaupt nicht ins Gewicht und konnten prima zu Bier holen genutzt werden, damit man keins der Highlights verpasst. (Benjamin)

Tankard (18:45 Uhr, Party-Stage):
Die Frankfurter Thrash Metal Legende Tankard geben sich nun die Ehre und spielen in Wacken auf. Tankard beginnen Ihren Auftritt mit dem "Alien". Ich sehe die Band nun schon auf dem zweiten Hard Union Open Air und Gerre scheint mir hier etwas gelöster zu sein als auf dem With Full Force. Vor dem Song "Chemical Invasion" fragt Gerre das Publikum, ob es Lust hätte eine Coverversion zu hören, im Publikum blieb es Stumm und Gerre sagte, daas sie nun eine Coverversion spielen, und zwar "Chemical Invasion" von Tankard. Nach dem Intro zu dem Song fragte Gerre ob es welche im Publikum gäbe die schon mal Chemobier getrunken hätten, einige meldeten sich und Gerre schmiss ein T - Shirt in die Richtung, dies wiederholte er dann auf der anderen Seite der Bühne auch noch und in der Mitte. Dann fragte er ein 4. Mal nach und es meldeten sich immer noch welche in der Hoffnung es gäbe noch ein Shirts von Gerre, aber dann ging es mit dem Lied weiter. Zum Abschluss erklang der Titel "Empty Tankard" bei dem Sabina Classen von Holy Moses mitgesungen hatte.

Setlist Tankard:

Alien
Zombie Attack
Morning After
Space Beer
Tattoo Coward
Maniac Forces
Chemical Invasion
Alcohol
Freibier
Empty Tankard

(Willy)

Naglfar (18:45 Uhr, WET-Stage):
Hmm, so eine richtig gute Idee war das irgendwie nicht vom Veranstalter, den Naglfar-Gig von der Party- auf die WET-Stage zu verlegen, denn die Schweden haben inzwischen eine ziemlich große Fangemeinde. Und da die Band nun nicht gerade häufig in hiesigen Gefilden spielt, platzte das Zelt schon eine viertel Stunde vor Beginn aus allen Nähten. Das führte zu einer Luftfeuchtigkeit von annähernd 100 % und einem Sauerstoffgehalt von ca. 0 %, das alles bei saunahaften Temperaturen. Ideale Bedingungen für Fans und Band also. Aber was soll’s, da muss man durch! Glücklicherweise wurden einige Wandteile des Zeltes geöffnet, so dass wenigstens ein wenig Luftzirkulation stattfand. Kommen wir also zum Gig selbst. Der war in meinen Augen etwas durchwachsen, was allerdings in erster Linie am ziemlich schlechten Sound lag, der viel zu schwammig war, um die filigranen Gitarrenläufe voll zur Geltung kommen zu lassen. Außerdem war Sänger Jens Rydén auch nicht ganz so stimmgewaltig, wie ich ihn von den beiden Alben kenne. Den Fans war’s aber egal, sie feierten die fünf Death-Blacker ordentlich ab, so dass auch die Musiker ihren Spaß an der Sache hatten. Es wurde übrigens der neue zweite Gitarrist vorgestellt, und das ist kein geringerer als Marcus Norman alias Vargher von Bewitched. Trotz der beschriebenen Mankos war es insgesamt ein guter Auftritt, der von dem Knaller "Horncrowned Majesty" beendet wurde. (Kai)

In Flames (20:15 Uhr, Double Mega-Stage I):
Nachdem ich bei Nevermore einiges abgekriegt hatte, wollte ich bei In Flames dann doch nicht unbedingt nach vorne. Dank des nach hinten abschüssigen Geländes vor der Double Mega Stage sah ich dann allerdings so gut wie gar nichts mehr :-( Musikalisch gesehen war der In Flames Gig wie immer ziemlich genial. Eine "etwas" verrückte Anfangsmelodie und ein Querschnitt durch die gesamten Alben, von "Episode 666" über "Embody The Invisible" bis zu "Only For The Weak". Der Auftritt wurde übrigens mitgeschnitten und wird wohl Teil eines In Flames-Livevideos werden. (Tris)

Culprit (21:15 Uhr, Party-Stage):
Mit Culprit steht nun eine von denen Bands auf der Bühne, von denen ich nie gedacht hatte das ich sie mal Live zu sehen bekomme. Aber das Wacken machts möglich. Culprit, deren 1983 erschienendes, einziges Album "Guilty as Charged!" zu den Klassikern des US-Metals zählt, konnten voll überzeugen. Sie ließen ein richtiges Metal-Feuerwerk auf der Bühne abbrennen. Geboten wurde fast das gesamte "Guilty as Charged" Album, natürlich mit dem Oberhammer "Players". Das Quartett, im Gegensatz zu Originalbesetzung war nur noch ein Gitarrist mit dabei - der aber mit seiner Spielkunst locker ausglich, strotzte nur so vor Spielfreude und zum Schluss gab es noch eine lustige Geste: Bassist und Gitarrist verließen vor dem letzten Song die Bühne um kurz darauf, bekleidet mit dem Trikot der deutschen Nationalelf, das letzte Lied zu spielen. (Benjamin)

Nightwish (21:30 Uhr, Double Mega-Stage II):
Nachdem ich im letzten Jahr leider nicht so begeistert vom Nightwish Auftritt war, bin ich diesmal etwas vorsichtiger an die Sache gegangen. Ich habe mich nicht vor die Bühne mitten ins Gequätsche gestellt, sondern diesmal etwas seitlicher und weiter hinten. Und das war auch glaube ich gut. Das Publikum war wie auch letztes Jahr höchst zahlreich erschienen. Die anfänglichen Sekunden vom ersten Lied "The Kinslayer" waren komisch. Meiner Meinung nach hatte der Gitarrist einen Stomausfall. :o) Aber das war schnell behoben. Insgesamt war der Sound dieses Jahr wesentlich besser. Auch Tarjas Stimme kam diesmal wesentlich kräftiger rüber. So habe ich es zumindest empfunden. 2. Lied war "She´s My Sin" ebenfalls vom Wishmaster-Album. Vom 5. Song war ich sehr begeistert. Das Gary Moore Cover von "Over The Hills And Far Away" von der gleichnamigen neuen EP kam mega geil rüber. Nach Song Nr. 6, "Come Cover Me" setze dann leider etwas Regen ein. Aber das tat der guten Stimmung nicht weh. Beim 8. Song war ich mir sicher, dass meine Gebete erhört wurden. :o) Wie sehr hatte ich mir schonmal gewünscht die traumhafte Balade "Sleeping Sun" live zu hören. Und täätäää, da war sie. Den Song hatte Nightwish vorher noch nie live in Deutschland gespielt. Aller erste Sahne. Die Stimme ist einfach "göttlich". *schwärm* Naja, leider war der Auftritt dann auch schon fast vorbei.... Zugabe war "Wishmaster". (Chayenne)


Opeth (22:30 Uhr, Party-Stage):
Opeth Fans wurden in der Vergangenheit nicht gerade mit Gigs ihrer Faves überschüttet. Und dass es eine Menge von den Fans gibt konnte man an diesem Abend sehen. Sänger und Gitarrist Mikael Akerfeldt strahlte bei seinen Ansagen eine Ruhe aus, dass es schon fast unheimlich war. Songs gab es natürlich nicht so viele, da die ja allesamt Überlänge besitzen. Geboten wurden aber u.a. "White Cluster" vom "Still Life" Album, "Advent" vom "Morningrise" Album und "The Drapery Falls" vom aktuellen Album "Blackwater Park". Dass solche überlangen Songs trotzdem live so fesseln können hätte ich nicht gedacht. Hoffentlich müssen wir nicht wieder so viele Jahre auf einen Auftritt der Schweden warten. (Tutti)

Hammerfall (22:45 Uhr, Double Mega-Stage I):
Zum vierten Mal in fünf Jahren Bandgeschichte spielen Hammerfall nun auf dem Wacken Open Air. Auf der Bühne hat man eine Burg als Bühnenbild gewählt. Am Anfang war die Brücke geschlossen und die Band fing an zu spielen. Dann senkte sich die Brücke und es war das Schlagzeug und die zwei Gitarristen zu sehen. Als die Brücke ganz unten war, kamen der Bassist und später auch der Sänger auf die Bühne und spielten den Titel "Templars Of Steel". Bei dem Song "Let The Hammer Fall" kam der Krieger (Von den Plattencovern) auf die Bühne um mit einem Thorhammer auf die Bühne zu schlagen. Zur Mitte des guten Auftrittes von Hammerfall spielten sie das Instrumentalstück "Raise The Hammer", wobei das Schlagzeugsolo am Anfang des Liedes etwas länger dauerte und der Drummer die Snare anzündete. Zum Schluss des Auftritts kam dann noch einmal der Krieger auf die Bühne und dann gingen Hammerfall auch von dieser ohne eine Zugabe zu spielen.

Setlist Hammerfall:

Templars Of Steel
Legacy Of Kings
Way Of The Warrior
At The End Of The Rainbow
Steel Meets Steel
Let The Hammer Fall
Raise The Hammer
Destined For Glory
Heeding The Call
Renegade
Hammerfall

(Willy)

Death SS (23:45 Uhr, Party-Stage):
Death SS sind nicht gerade Stammgäste auf deutschen Bühnen. In Italien sind sie schon lange Kult, in Deutschland eher noch sowas wie ein Insider Tipp. Trotz dieses Umstandes und den parallel spielenden Motörhead hatte sich doch eine stattliche Anzahl Fans vor der Bühne eingefunden, dabei auch viele Italiener. Die Show war so wie man sie erwarten durfte - nämlich besonders. Einige Pyros, eine Leinwand zur visuellen Unterstützung oder die Lady in Latex die während "Scarlet Woman" Steve Sylvester auspeitschte fallen wir da spontan noch ein. Die hervorragende Show war es aber nicht mal, die mich diesem Gig entgegenfiebern ließ wie keinem anderem auf dem diesjährigen W:O:A. Nein, das hervorragende Songmaterial der Italiener trieb mich vor die Bühne. Leider war die Spielzeit mit 45 Minuten viel zu knapp bemessen für eine Band mit so einer Klasse. Dass da leider nicht alle guten Songs der Horror Metaller den Weg in die Setlist fanden versteht sich so von selbst. Auf "Kings Of Evil" und "Where Have You Gone?" wartete die Menge vergeblich. Fast jede andere Band hätte Schiffbruch erlitten wenn solche Klassiker fehlen, aber nicht so Death SS. Songs wie "Let The Sabbath Begin" (zum Auftakt), "Baphomet" "Scarlet Woman", "Cursed Mama", "Ishtar", "Baron Samedi", "Vampyre" und "Heavy Demons" die zum Teil aus Zeitgründen in ein Medley verpackt werden mussten sind allesamt Hits. Das Programm war so eng gesteckt, dass der gute Steve Sylvester sogar auf Ansagen verzichtete. Einfach krass, einfach genial. Am Ende wurden dann noch, wie es sich für eine kultige Formation gehört, die Instrumente zertrümmert. Für mich der beste Gig beim diesjährigen Wacken Open Air. Und würde Metal-Deutschland mal aufwachen, würde die Band dort spielen wo sie hingehört - auf die Mainstage ... und mit einer längeren Spielzeit. (Tutti)

Motörhead (00:00 Uhr, Double Mega-Stage II):
Everything Louder Than Everyone Else! Ich glaube, Motörhead hat man an diesem Abend bis Helgoland gehört, so laut wie die Anlage bei dem Gig aufgedreht war. Aber das muß bei den Göttern des Rock'n'Roll ja wohl auch so sein! Pünktlich um 12 ging die Sirene an und es wurde mit "We Are Motörhead" gestartet. Seitdem die Jungs diesen Song haben, brauchen sie wenigstens nicht lange überlegen, was sie als Opener spielen sollen. Ich versuche an dieser Stelle mal die Tracklist wieder zu geben, natürlich ohne Garantie auf Vollständigkeit, also auf alle Fälle gezockt wurden:

We Are Motörhead
I'm So Bad (Baby I Don't Care)
Shoot You In The Back
Over Your Shoulder
Civil War
Metropolis
Ramones
God Save The Queen
Born To Raise Hell
Sacrifice
Orgasmatron
Iron Fist
Killed By Death
Bomber
Ace Of Spades
Overkill

Die beiden letztgenannten Lieder wurden als Zugabe gespielt. Bei "Bomber" (wie auch bei den Zugaben) wurden dem während des Gigs über der Bühne hängenden, aus zwei 10 Meter langen, mit Lampen bestezten Traversen und vier Scheinwerfer-Propellern bestehenden Deko-Bomber einige Flugmanöver abgerungen. Eine gelungene Lightshow. Alles in allem war es ein supergeiler Gig und Motörhead ein würdiger Headliner des Festivals. Nun war das Wacken ja leider schon fast vorbei, immerhin sollten noch Sodom spielen, und die machten natürlich da weiter, wo Motörhead aufgehört hatten... (Thomas)

Die Apokalyptischen Reiter (01:00 Uhr, Party-Stage):
Der Auftritt der Apokalyptischen Reiter, dem personifizierten Kult aus Thüringen, stand ersteinmal unter dem Zeichen Motörheads. Lemmy & Co waren auf der Mainstage nämlich mit so einer Lautstärke am Start, dass die Reiter kaum dagegen ankamen, besonders die Keyboard-Passagen gingen vollends unter. Das war aber auch schon das einzige Problem bei diesem Gig. Vor der Party-Stage hat sich, angesichts der Tatsache, daaa nebenan Motörhead spielten, eine sensationell große Kulisse angesammelt, die ihre Helden nach allen Regeln der Kunst abfeierten. Die Reiter hatten dann auch selbst einen riesigen Spaß annen Backen, selbst Dr. Pest entlockte es das eine oder andere Lächeln. Seit ich die Ostdeutschen das letzte Mal gesehen habe, hat sich vor allem optisch viel getan: Basser Volk-Man hat inzwischen eine ordentliche Matte, während Shouter/Gitarrist Eumel mit seiner Glatze und Schlafanzug-Outfit etwas an Knokarthor erinnerte. Gespielt wurden hauptsächlich Songs vom letzten Album "All You Need Is Love", das letzte Stück jedoch war die sehnlichst erwartete inoffizielle Genre-Hymne "Metal Will Never Die", die dann auch von zig-tausend Kehlen mitgegröhlt wurde. Pünktlich zu diesem Kleinod hatte dann auch übrigens Motörhead fertig gelärmt! Somit waren die Apokalyptischen Reiter für mich einer der Highlights des Festivals, und mit dieser Meinung stehe ich wohl nicht allein! (Kai)

Sodom (01:45 Uhr, Double Mega-Stage I)
20 Jahre Sodom, Kinners wie die Zeit vergeht. Der Gig beim Wacken Open Air sollte sowas wie eine Geburtstagsfeier werden. Dementsprechend wurden auch alle Kerzen angezündet, will sagen, mit Pyros wurde wirklich nicht gespart. Leider wurde der Gig nicht ganz das was ich mir davon versprochen hatte. Zum Auftakt fiel erstmal das Mikro aus. Dann gab es kaum Gäste auf der Bühne, sieht man mal von Grave Violator ab, der das Trio bei den Songs "Blasphemer" und "Outbreak Of Evil" unterstütze. Alles in allem ein wenig enttäuschend, aber dafür zünden die neuen Songs wie zu alten Zeiten. (Tutti)

Setlist Sodom:

Code Red
Remember The Fallen
Sodomy And Lust
Wachturm
The Saw Is The Law
Agent Orange
Augebombt
Napalm In The Morning (neu)
M 15 (neu)
Aber Bitte Mit Sahne
Blasphemer
Outbreak Of Evil
Stalinhagel

(Tutti)

Mägo De Oz (02:15 Uhr, Party-Stage):
Mitten in der Nacht spielten dann noch Mägo De Oz. Eine für mich total unbekannte Band aus Madrid. Da die Bandbeschreibung mich allerdings neugierig machte, hab ich mir die Jungs mal angeschaut. Und es hat sich gelohnt. Die Mischung aus Irisch Folk und Metal war echt nicht schlecht gemacht. Gut, man darf sich hier keine harten Gitarrenriffs vorstellen, sondern eher die softeren Metalklänge. Die Lieder waren oft auf spanischer Sprache. Für den ersten Moment gewöhnungsbedürftig aber ok. Einige Leute dort, konnten sogar Texte mitsingen! Wow! Aber es wurde nicht nur mitgesungen, sondern auch ordentlich das Tanzbein geschwungen. Zum Ausklang des abends war´s echt dufte. (Chayenne)

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