Wacken wächst und wächst. Das wird wohl niemandem entgangen sein. Die Besucherzahl bei der 18. Auflage des Kultfestivals im Norden sprengte wieder alle Rekorde und hatte zur Folge, dass dieses Jahr auch eine Neuerung auf dem Festival-Gelände vollzogen wurde: Die Party-Stage wurde komplett ausgelagert und auf einem neu erschlossenen Areal neben den beiden Hauptbühnen aufgebaut, was die Wege zwischen den beiden Bühnen deutlich verlängerte, erst recht, wenn bereits nachmittags ein Gedränge herrschte, das man von den Jahren zuvor nur von den Auftritten der Headliner her kannte. Positiv zu erwähnen ist auf jeden Fall, dass die Veranstalter alle Hebel in Bewegung gesetzt haben, um das von den wochenlangen Regenfällen durchweichte Gelände zugänglich zu machen. So wurde der Bühnenbereich mit breiten Filzbahnen, Stroh und Mulch ausgelegt, damit die Zuschauer nicht wieder im Schlamm versinken und auch das Camping-Gelände wurde in den Tagen zuvor mit einem Hubschrauber trockengeföhnt. Alles in allem Bemühungen, die zumindest dazu beitrugen, das Chaos, das sich zweifellos anbahnen musste, ein wenig zu minimieren und den Besuchern das Bestmögliche zu bieten. Tutti, Ryka, Kevin und Mika drängelten sich für Euch durch die Massen...(Mika)

Donnerstag, 02.08.2007

Blitzkrieg (17:00 Uhr, Black Stage)
BLITZKRIEG wollte ich immer mal live sehen, aber bisher hatte ich sie immer verpasst. Dieses Jahr hat es aber geklappt und die Briten enttäuschten nicht. Allen voran Sänger Brian Ross der mit seiner Stimme begeistern konnte. Beeindruckend was der bei Songs wie "Im Not Insane" und "Blitzkrieg" aus seinen Stimmbändern herausholt. Eine insgesamt ordentliche Eröffnung der großen Bühnen in diesem Jahr. Das Publikum war auch schon zahlreich vor Ort, hätte aber noch zahlreicher sein können wenn der Einlass früher erfolgt wäre. (Tutti)

Blitzkrieg

Rose Tattoo (18:15 Uhr, Black Stage)
Die Australier von ROSE TATTOO gehören mittlerweile fast zum Inventar von Wacken. Nach dem Tod von Bandchef Pete Wells hat sich die Band aus Down Under weiter aufgerafft und ein neues Album eingespielt und präsentieren sich reichlich motiviert auf dem Wacken Open Air. Ganz mein Fall ist der bluesige Rock'n'Roll der Australier zwar nicht, aber als Einstimmung in ein Festival-Wochenende durchaus geeignet. Das Publikum taut auch nach und nach auf und lässt sich in Stimmung bringen. Guter und entspannter Gig mit lässigen Ansagen von Fronter Angry Anderson. (Mika)

Rose Tattoo

Neaera (18:40 Uhr, Hellfest Stage)
Nachdem in den letzten Jahren die "Night to Remember" nie so meinen Geschmack getroffen hatte sollte sich dieses Jahr einiges ändern. Die Party Stage war nun rechts neben die True Stage gerückt und für den heutigen Abend in Hellfest Stage umbenannt. Auch Wacken kann und will sich wohl nicht vor dem Erfolg von allem was man so gemeinhin als Metalcore bezeichnet verschließen. Mit dabei waren dementsprechend zu recht früher Stunde bereits NEARA aus Münster. Sichtlich gut gelaunt ging vor allem Sänger Benjamin Hilleke ans Werk und vergaß nie zu betonen, wie sehr sich NEARA freuten auf einem so großen Metalfestival vertreten zu sein. Die fünf Jungs gaben ordentlich Gas mit Krachern wie "Let the tempest come" oder dem Ohrwurm "Walls instead of bridges". Das anwesende Publikum war bunt gemischt, doch auch der ein oder andere traditionelle Metalhead fand Gefallen an der Bühnenshow der bodenständigen Kombo, der man die Freude über die weitgehend positive Resonanz ansah. Zwar schafften es NEARA nicht ganz, den Funken überspringen zu lassen und reichten nicht an die Atmosphäre die sie bei kleineren Gigs erzeugen heran, allerdings wurde ordentlich gebangt und gefeiert. Mit den vorgestellten Songs vom neuen Album mit dem Namen Armamentarium zeigten NEARA klar, dass auch in Zukunft kein Auge trocken bleibt und es für die Band noch härter in Richtung Todesblei geht. (Kevin)

Neaera

Sodom (19:45 Uhr, Black Stage)
Wenn SODOM auf einem großen Festival spielen, dann steht immer etwas Besonderes an. Zumal die Thrasher auch gefühlte alle zwei Jahre irgendein Jubiläum zu feiern haben. In diesem Jahr heißt es '25 Jahre SODOM'. Offiziell wird das erst mit Shows am Jahresende gefeiert, aber in Wacken gab es schon mal mehr als nur einen Vorgeschmack. Angekündigt waren ein paar Gäste. Dahinter verbargen sich ehemalige SODOM-Mitglieder wie Grave Violator, Frank Blackfire, Michael Hoffman, Andy Brings und Atomic Steif. So wurde dann bei Songs wie "Blasphemer", "Proctelytism Real", "Christ Passion", "Magic Dragon" und und und immer wieder die Besetzung verändert. Das gipfelte darin, dass teilweise drei Gitarristen gleichzeitig auf der Bühne standen. Mit so einem satten Gitarrensound sieht man SODOM auch nicht alle Tage. Dazu gab es noch, wie es sich für eine Feier gehört und für SODOM ohnehin typisch ist, jede Menge Pyros. Starke Show!

Setlist Sodom:
?
?
City Of God
Axis Of Evil
Blasphemer
Proctelytism Real
Christ Passion
Magic Dragon
Tarred And Feathered
One Step Over The Line
Wachturm (nur angespielt mit klatschendem Publikum als 'Schlagzeugersatz')
Get What You Deserve
Abuse
Genocide
The Vice Of Killing
Napalm In The Morning
Sodomy And Lust
Ausgebombt
The Saw Is The Law
Outbreak Of Evil
Bombenhagel

(Tutti)

Sodom

Hatesphere (21:55 Uhr, Hellfest Stage)
Die Dänen HATESPHERE bildeten quasi den Schlusspunkt des Hellfest-Programms, da nach ihrem Auftritt nur noch die Thrash Urgesteine Overkill warteten, die nicht so recht in dieses Konzept passen würden. Die fünf Dänen, die wirklich unermüdlich zu touren scheinen, gaben sich selbstsicher und routiniert und gingen wie erwartet richtig brutal ans Werk.
Präsentiert wurden hauptsächlich Songs der Alben "The Sickness Within" mit dem bekannten Titeltrack und "Ballet Of The Brute". HATESPHERE hatten die Meute im Griff, bretterten nur so durch die Setlist und hatten auch noch ein paar Songs der Brandneuen Scheibe "Serpent Smiles And Killer Eyes" im Gepäck. Ein würdiger Abschluss des gewagten, aber sichtlich geglückten Experiments namens "Hellfest Stage". (Kevin)


Saxon (22:00 Uhr, Black Stage)
SAXON gehören in Wacken schon zum Inventar. Ohne jetzt nachzusehen müssten Biff & Co. so ziemlich alle zwei Jahre in Deutschlands Norden aufschlagen. Auch dieses Jahr standen sie auf dem Billing und durften bereits am Donnerstag bei einer zweistündigen Show zeigen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Und die zwei Stunden zogen die Briten dann auch gnadenlos durch. Nur beim Song "747 (Strangers In The Night)" gab es in Form von Edguy Sänger Tobias Sammet jüngere Unterstützung. Auch SAXON griffen ein wenig in die Pyro-Kiste, aber doch recht sparsam und so stand jederzeit die Musik im Mittelpunkt. Starke Show bei deren Setlist wohl jeder zufrieden gewesen sein dürfte.

Setlist Saxon:
Heavy Metal Thunder
Let Me Feel Your Power
Dogs Of War
See The Light Shining
747 (Strangers In The Night)
To Hell And Back Again
Motorcycle Man
Red Star Falling
Witchfinder General
Solid Ball Of Rock
20,000 Ft
And The Bands Played On
Princess Of The Night
I've Got To Rock (To Stay Alive)
-----------------------
?
Denim And Leather
Crusader
Wheels Of Steel
?

(Tutti)

Saxon


Freitag, 03.08.2007

Suidakra (11:00 Uhr, Black Stage)
Obwohl SUIDAKRA die erste Band an diesem Freitag Morgen ist, herrscht vor der Bühne reger Betrieb. Wo zur Hölle kommen all die Leute her und wieso steht eine noch größere um diese Uhrzeit schon am Einlass und drängelt sich durch die Kontrollen? Die Band weiss ihre Chance zu nutzen und legt für die Anwesenden eine super Show hin, mit dem Schwerpunkt auf dem aktuellen Album "Caledonia". Stilecht zum Thema hat der sympathische Vierer auch einen Dudelsackspieler an Bord, der mit seinem prägnanten Sound deutlich hervorsticht. Mit ihrer motivierten Bühnenshow, den sympathischen Ansagen und noch einem umjubelte Skyclad-Cover im Gepäck stellen SUIDAKRA direkt einen starken Start in den Tag dar. (Mika)

Suidakra

The Black Dahlia Murder (11:00 Uhr, Party Stage)
Was braucht es um nach einer durchzechten feuchtfröhlichen Nacht richtig wach zu werden? Richtig einen kleinen Fußmarsch zur Party-Stage wo auch schon das Empfangskomitee THE BLACK DAHLIA MURDER aus Michigan wartet. "Wake up you fuckin' pussies!" forderte Sänger Trevor, wie immer ein Energiebündel mit Bierbauch und Drei-Tage-Bart. Obwohl die Party Stage zu früher Stunde recht gut besucht war, wollte während der ersten paar Songs keine richtige Stimmung aufkommen. Aber THE BLACK DAHLIA MURDER gaben sich unermüdlich  und zockten sich durch ihr Programm mit Songs wie "Statutory Ape" (diesmal leider ohne Bühnenshow mit Mann im Affenkostüm) und präsentierten auch noch einen Song vom neuen Silberling "Nocturnal". Trevor und seine Mannen zeigten sich erstaunlich fit und spielfreudig und animierten durch ihre Bühnenpräsenz immer wieder zum mitfeiern. Als die Meute einigermaßen richtig geworden war, folgten auch gleich zur Belohnung einige der bekanntesten Songs der Band wie der Titeltrack von "Miasma" und das absolut nackenzerstörenden "Vulgar Picture". Jetzt gabs auch endgültig kein Halten mehr und es wurde gebangt was das Zeug hielt. THE BLACK DAHLIA MURDER spielten wie gewohnt einen technisch perfekten Mix aus Double-Bass Attacken und mörderischen Breaks. Vor allem Lead-Gitarrist --- wusste durch Melodiebögen und atemberaubende Soli zu glänzen. Nach "The Blackest Incarnation" schlossen die Ami-Knüppler ihr Set mit einem ihrer wohl besten Songs "Funeral Thirst", zum dem noch mal gebangt wurde was das Zeug hielt. THE BLACK DAHLIA MURDER wussten durch ihren kompromisslosen Mix aus High-Speed-Geknüppel und Moshparts sowohl die anwesenden Fans als auch alle Interessierten zu begeistern und dürften durch den Gig in Wacken einige Fans gewonnen haben. Die Songs vom neuen Album "Nocturnal" klangen zwar weniger nach tiefgreifenden Veränderungen als nach einem dritten Album im knallharten Stil des Fünfers, allerdings dürfte genau dieser Sound den wenigsten bereits langweilig geworden sein. (Kevin)

Amorphis (13:15 Uhr, True Metal Stage)
Oh Wunder, trocknes Stroh brennt. Leider sprach sich das bis nach Wacken erst rum als unmittelbar vor dem AMORPHIS Gig ein mittelgroßes Feuer ausbrach. Also musste das Publikum erstmal weg und die Running Order ein wenig aus den Angeln gehoben werden. Statt um 12 Uhr standen die Finnen schließlich um 13:15 Uhr auf der True Metal Stage. Geschadet hat es denen aber nicht. AMORPHIS ließen auch so das Publikum zu Songs wie "The Smoke", "Sign From The North Side" und "Black Winter Day" ausrasten. Netter Gig, wobei mir das alte Material immer noch eher zusagt. (Tutti)

Amorphis

Heaven Shall Burn, (14:00 Uhr, Party Stage)
Obwohl HEAVEN SHALL BURN sichtlich vom aufkeimenden und immernoch florierenden Metalcore-Trend profitieren und auch erst seit ihrem Album "Antigone" wohl wirklich jedem ein Begriff sind, sind die Jungs sicherlich nicht erst seit gestern im Geschäft, sondern blicken auf eine längere Bandgeschichte, sowie auf zahlreiche Gigs zurück. Mit dem 2007 erschienen Hammer-Album "Deaf to our Prayers" enterten HEAVEN SHALL BURN die Wackener Party Stage, die bereits um 14:00 Uhr bei brütender Mittagshitze mehr als gut besucht war. Los ging's mit einer souveränen Show, die allerdings, aufgrund der Windverhältnisse und kleineren technischen Problemen, soundmäßig etwas gewöhnungsbedürftig war. Unbeirrbar feuerten HEAVEN SHALL BURN schon zu Anfang "The Weapon They Fear" ins Publikum und sorgten für einen handfesten Moshpit vor der Bühne. Zwar wurde der Sound, zumindest ab 20 Meter vor der Bühne auch später nicht besser, jedoch spielten die Thüringer durchweg das Beste aus altem und neuem Songmaterial und hatten sichtlich Spaß. Sänger Marcus versuchte das Publikum immer wieder durch kleine Späßchen zu animieren, wurde aber auch ernst und rief zu Toleranz und zum Kampf gegen Rassismus auf. In der Tat war es erstaunlich wie HEAVEN SHALL BURN, die anscheinend vor nicht gerade wenigen angereisten Fans spielten, das Metallervolk in der Hand hatten. Nach kurzer Zeit gab es auf Verlangen vieler eine Wall of Death, anschließend auf Verlangen der Band einen Circle Pit um den Mischer herum. Gegen Ende der Show bildete sich ein Gang quer durch die Menge und Sänger Marcus schickte alle, die vorher in den vorderen Reihen gestanden hatten mit den Worten "Bringt mir einen vegetarischen Döner mit!" einmal quer über den Platz vor der Party-Stage. HEAVEN SHALL BURN zeigten klar, dass sie live immer wieder für positive Überraschungen gut sind und die Interaktion mit ihrem Publikum wirklich verstehen. (Kevin)

Therion (14:30 Uhr, True Metal Stage)
Sicher einer der Höhepunkte des Festivals war der Gig von THERION. Nicht einfach nur weil die Schweden gutes Songmaterial haben, sondern weil sie genau dieses auch verwendet haben. Ein Haufen Klassiker statt zu sehr auf das neue - meiner Meinung nach eher schwache - "Gothic Kabbalah" zu setzen. So reihte sich starker Song an starken Song. Egal ob "Schwarzalbenheim", "The Blood Of Kingu", das geniale "Secrets Of The Sphinx", "Ginnungagap" oder der Klassiker "Cults Of The Shadow". Ganz nebenbei war dieser Auftritt die Feuertaufe für den neuen Sänger Thomas Vikström der seine Sache sehr ordentlich machte und schon voll in die Band integriert wirkte. Optisch gab es eine brauchbare Bühnendeko, so standen die Sängerinnen teilweise ordentlich hinter ein paar Zaunattrappen :-) Toller Gig der es auf jeden Fall verdient gehabt hätte abends mit amtlicher Lichtshow ausgestattet zu werden. (Tutti)

TherionTherion

Possessed (15:30 Uhr, Black Stage)
Auch wenn es nicht die Originalbesetzung war, das war schon nicht verkehrt was POSSESSED da auf der Black Stage boten. Jeff Becerra verstärkt mit einigen Jungs von Sadistic Intent macht auch so Spaß. Bei Stücken wie "The Exorcist" "Tribulation", "Confessions", "My Belief", "Beyond The Gates", "The Heretic" und" Death Metal" schlug das Herz eines jeden Death Metal Fans der alten Schule höher. Die Performance war auch tight genug um das ganze authentisch wirken zu lassen. Sauber! (Tutti)

Possessed

Grave Digger (16:15 Uhr, True Metal Stage)
GRAVE DIGGER sind live immer eine Macht. Wenn ich auch von Platte nur wenig mit den deutschen Urgesteinen anfangen kann, lasse ich mich doch gerne immer wieder von der guten Laune vor und auf der Bühne anstecken, besonders, wenn GRAVE DIGGER Klassiker wie "Rebellion", "Excalibur" oder "Morgana LeFay" ins Publikum hauen. Genau das machen GRAVE DIGGER dann auch, nachdem sie mit "Liberty Or Death" den Auftritt starten. Neben dem laut mitgesungenen Rebellion beweist sich auch das groovige "Silent Revolution" vom aktuellen Album als echter Live-Hit, bevor dann mit "Heavy Metal Breakdown" der Vorhang wieder fällt. (Mika)

Turbonegro (17:30 Uhr, Black Stage)
Die Anzahl an Jeansjacken, "Turbojugend"-Aufnähern und schrägen Outfits nimmt drastisch zu, bevor die Törtchen von TURBONEGRO die Bühne entern. "Guten Abend, sind sie geil?" so die Begrüßung von Fronter Hank von Helvete, die auch ungefähr das Niveau der kommenden Stunde beschreiben kann. Die Norweger rocken sich rotzig durch ihr Programm in dem es von fragwürdigen und anzüglichen Zoten nur so wimmelt, besonders Blickfang Hank verschafft sich am meisten Aufmerksamkeit, so dass zumindest Anhängern der Band der Auftritt gut gefallen wird. So richtig will der Funke aber selbst bei dem unvermeidlichen "I Got Erection" nicht überspringen. (Mika)

Turbonegro

J.B.O. (18:45 Uhr, True Metal Stage)
Ganz anders dagegen J.B.O. Die Rosa Armee Fraktion aus Franken fackelte nicht lange und liess nach dem Opener "Rock Muzik" vom der gleichnamigen EP mit "Verteidiger des wahren Blödsinns" gleichen einen Mitsing-Klassiker auf die feierwütige Meute vor der Bühne los. Klar dass bei der kurzen Spielzeit von nur einer Stunde auf viel Drumherum verzichtet wird und man sich auf die Gassenhauer konzentriert. So gibt es neben dem Evergreen "Ein guter Tag zum Sterben" (der ausnahmsweise im Set nach vorne rutscht), "Jetzt kommt ne Party" und "Ein Fest" auch ein Medley-Feuerwerk aus "La Le Lu" und dem "Kuschelmetal" und "Mei Alde is im Playboy drin", "Bolle" und "Ejaculatio Praecox", die allesamt angespielt werden, bevor das Ganze dann in "Schlaf Kindlein, schlaf" mündet, das für eine Menge kreisende Matten sorgt. Alles in Allem eine sehr rund und rosa Sache. An die Partystimmung eines Clubgigs der Franken reicht das Ganze natürlich nicht heran, aber J.B.O. sind auch auf einem Festival immer wieder eine willkommene Abwechslung! (Mika)

J.B.O.

Lacuna Coil (20:00 Uhr, Black Stage)
Von rosa zu schwarz, von Manowar-Verarsche zu Metal moderner Bauart. LACUNA COIL fahren eine solch massive Soundwand, wie ich sie an diesem Wochenende nicht mehr gehört hab. Zwei Gitarristen und Synths von Band, dazu die energetische Live-Show der Band, bei der wirklich jeder mächtig in Bewegung ist, machen den Auftritt der Italiener wieder einmal zu einem beeindruckenden Spektakel. Nicht zuletzt Frontfrau Christina Scabbia zieht mit ihrer ganz und gar nicht aufgesetzt wirkenden Performance alle Blicke auf sich und setzt die neuen Songs vom aktuellen Album "Karmacode" sehr gut in Szene. Gemeinsam mit ihrem männlichen Gegenpart hält sie das Publikum bei der Stange, so dass es nach jedem Song und auch besonders beim Depeche Mode Cover "Enjoy The Silence" lauter Jubel ertönt. Tolle Band! Schade nur, dass LACUNA COIL sich bereits eine Viertelstunde früher ohne weitere Zugabe verabschieden. Über die Gründe kann man da nur spekulieren. (Mika)

Lacuna Coil

Blind Guardian (21:15 Uhr, True Metal Stage)
Denn BLIND GUARDIAN fangen entsprechend eine Viertelstunde früher an und reizen ihre Spielzeit dagegen voll aus. Von der aufwändigen Kulisse mit einer großen LED-Wand abgesehen gibt sich die Band selbst ansonsten wieder sehr bodenständig, agiert nur wenig und überzeugt durch die Songauswahl. Nach dem Intro-Doppelpack "War Of Wrath" und "Into The Storm" gibt es eine nette Best-Of-Show mit "Welcome To Dying", "Nightfall", "The Script For My Requiem" oder "Time Stands Still (At The Iron Hill)" die aber auch natürlich neue Songs vom aktuellen Album wie "Fly" und "Otherland" beinhaltet. Am meisten für Stimmung sorgen wieder einmal die Songs "Valhalla" und der überwiegend vom Publikum gesungene "Bard's Song", während die wohl größte Überraschung im Set der Song "Traveller In Time" sein dürfte, für den die Krefelder wohl ganz tief in ihrer Songkiste gekramt haben dürfen. Coole Show, wenn nur Fronter Hansi Kürsch nicht immer so fertig aussehen würde...(Mika)

Enslaved (20:00 Uhr, Party Stage)
ENSLAVED und Party passen nicht so richtig zusammen. Entsprechend gingen die Norweger dann auf der Party Stage auch zur Sache. Mit einer unglaublichen Energie trat die Band an um die Bühne - ach was das ganze Festivalgelände zu erschüttern. Dafür hatten die Skandinavier auch die richtige Munition im Gepäck. Stücke wie "Bounded By Allegiance", "Jotunblod", "Loke", "Return To Yggdrasill" und der Klassiker "Slaget I Kogen Bortenfor" verfehlten ihre Wirkung nicht. Dabei konnte die Formation mit ihrer energiegeladenen Vorstellung das Publikum voll mitreißen und wurde völlig verdient abgefeiert. Ganz stark und sicher einer der Höhepunkte des Wochenendes. (Tutti)

Enslaved

Belphegor (22:20 Uhr, W.E.T. Stage)
Abgesehen davon, dass die W.E.T Stage dieses Jahr angesichts der Besucherzahl des Festivals um einiges zu klein schien, war das Zelt bei BELPHEGOR schon vor Beginn mehr als voll, so dass sich einige Interessierte das Ganze bei entsprechend miesem Sound von draußen ansehen mussten. Die vier Österreicher um Sänger und Gitarrist Helmuth waren ja auch in den letzten Jahren fleißig gewesen und hatten ihre Jünger konstant mit satanischen Silberlingen versorgt, die neben guten Songs auch noch vor Blasphemie nur so strotzten. Besonders das neue Album "Pestapokalypse IV" hatte durchweg gute bis sehr gute Kritiken einheimsen können und sollte nun live präsentiert werden. Zum Auftakt gab es erst mal Klassiker vom "Goatreich Fleshcult"-Album. BELPHEGOR schufen durch sehr guten Sound und technisch perfektes Zusammenspiel schon in den ersten Minuten eine ausgelassen diabolische Stimmung im Zelt. Zwar verließen alle diejenigen, die sich augenscheinlich etwas sanftere Klänge erwartet hätten, blitzartig die W.E.T Stage, jedoch nur um für die aufrückenden Schwarzmetaller Platz zu machen, die bis jetzt abseits gestanden hatten. BELPHEGOR schienen sich der Stärke ihres neuen Machwerks wohl bewusst und präsentierten zuerst "Hell's Ambassador" und später im Set auch noch das düstere "Bluhtsturm Erotika". Auch die etwas schwer verständlichen und relativ sinnfreien Ansagen von Sänger Helmuth konnten die Stimmung nicht im mindesten trüben. Die vier Botschafter der Hölle fackelten wahrlich 45 Minuten lang ein Feuerwerk aus mitreißenden Black Metal Songs ab und zeigten, auch durch ihr neues Album mit leichten Death Metal Einschlag, alle Fassetten ihres Könnens von düster schweren Parts immer wieder hin zu infernalischen Blastattacken. Alles in allem waren sich die Anwesenden wohl einig, dass BELPHEGOR kaum mehr als Geheimtipp zu handeln sind und wohl zumindest in Zukunft zweifellos auf die Black Stage gehören. (Kevin)

Dimmu Borgir (23:00 Uhr, Black Stage)
Auf den Auftritt von DIMMU BORGIR war ich doch sehr gespannt. Das aktuelle Werk "In Sorte Diaboli" ist schließlich alles andere als schwach. Glücklicherweise war die Band an dem Abend gut drauf und geizte auch nicht mit Spielfreude. Einen schwarzen Strauß feiner Songs hatten die Norweger mit "A Succubus In Rapture", "The Serpentine Offering", "The Chosen Legacy", "The Insight And The Catharsis", "Spellbound (By The Devil)" und "Mourning Palace" zudem ebenfalls im Gepäck. Abgerundet wurde der damit ja ohnehin schon gute Gig durch einige - zum Glück nicht zu inflationär eingesetzte - Pyros (vor allem gegen Gigende). Tolle Vorstellung die auch einigen gefallen haben dürfte die nicht unbedingt der Schwarzkittelfraktion angehören. Daumen hoch! (Tutti)

Samael (02:00 Uhr, Party Stage)
Sogar ein paar Minuten vor zwei Uhr begannen SAMAEL ihren Auftritt. Scheinbar hatten die Schweizer es besonders eilig. Dabei zeigte die Band, dass man auch auf der etwas kleineren Party Stage eine amtliche Show hinlegen kann. Besonders lichttechnisch wurde das volle Programm gefahren. So sehr, dass die im Hintergrund auf einer Leinwand gezeigten Bilder gar nicht mehr so richtig zur Geltung kamen. Sicher etwas schade, aber dafür ging davor die Post ab. Natürlich standen bei Songs wie "Solar Soul", "Reign Of Light", der Klassiker "Baphomet's Throne", "Ave!", "On Earth" und "Slavocracy" eher die letzten beiden Alben im Brennpunkt. Aber gerade live wissen die neueren Stücke sowieso zu gefallen. Die zu diesem Zeitpunkt eher frostigen Temperaturen waren für eine Stunde wie vergessen. Super! (Tutti)

Samael

 

Samstag, 04.08.2007

Sacred Reich (12:50 Uhr, True Metal Stage)
Für die Thrasher der alten Schule gab es nur ein kleines absolutes Pflichtprogramm an diesem Wochenende. Der Auftritt von SACRED REICH gehörte aber mit Sicherheit dazu. Bei sehr sommerlichen Temperaturen ging es bei Songs wie "American Way", "Administrative Decisions", "One Nation" und "Ignorance" schwer gerade auf die Zwölf. Toller Gig der (natürlich) keine besonderen Showelemente aber eine tighte Performance bot. Sauber! Und ganz nebenbei auch eindeutig gelungen ist das Black Sabbath Cover "War Pigs". (Tutti)

Moonspell (13:55 Uhr, Black Stage)
Bei solchen Temperaturen dürften sich die Portugiesen von MOONSPELL wie zu Hause gefühlt haben bei ihrem allerersten Auftritt in Wacken. Jedenfalls gaben die Jungs ordentlich Gas und griffen zu meiner Freude auf eine ganze Reihe an alten Klassikern wie "Opium" "Full Moon Madness", " und natürlich auf das unvermeidliche "Alma Mater"  zurück. Guter Gig mit den entsprechenenden Publikumsreaktionen. Etwas mehr Dunkelheit hätte der Stimmung aber sicher auch nicht geschadet. (Tutti)

Moonspell

Stratovarius (14:45 Uhr, True Metal Stage)
STRATOVARIUS sind im Moment vielleicht stärker denn je. Ganz offensichtlich hatten die tierschen Streitereien in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass die Band sich wieder mehr zusammenschweisst und so präsentieren sich die 5 Herren aus Finnland spielfreudiger denn je. Mit "Hunting High And Low" eröffnet die Band auch gleich mit einem Klassiker, der das Publikum voll mitgehen lässt. Besonders auch Keyboarder Jens Johansson sitzt wieder der Schalk im Nacken und so albert der sympathische Tastenwizard permanent hinter seinen Keyboards herum. Bei der Songauswahl gibt es neben Pflichtsongs wie "Speed Of Light", "Eagleheart" oder "Black Diamond" auch ein paar Überraschungen wie "Distant Skies", das überlange "Visions" und mit "Last Night On Earth" auch schon einen Ausblick auf das im nächsten Jahr erscheinende Album. (Mika)

Stratovarius

Dir En Grey (16:00 Uhr, Black Stage)
Die Japaner DIR EN GREY fallen danach vollkommen aus der Rolle. Nach dem heftig technolastigen schrägen Intro, das immer mehr Neugierige vor die Bühne lockte, legt die "Speerspitze" im Visual-Kei mit ihrem modernen Metal ziemlich energetisch los. Besonders der Sänger gehört in die Kategorie "Ausraster" und wechselt immer wieder zwischen cleanem Gesang, Kopfstimme, Shouts und irrem Kreischen hin und her, während sich der Rest der Band heftig den Arsch abgroovt.So ganz zünden will die exzentrische Show bei mir aber nicht, auch nicht, als der Front-Hopser sich eine Blutkapsel zerbeißt (zumindest hoffe ich mal, dass es nur Kunstblut war) und sich die Suppe im Gesicht verschmiert. Pfui Deibel...
Die volle Teenie-Bonus-Punktzahl gibt es aber für den überwiegend weiblichen Kreisch-Chor, als der Sänger dann auch noch obenherum blank zieht. Naja...da waren Despair's Ray letztes Jahr doch tausendmal besser anzuschauen. (Mika)

Dir En Grey

Secrets Of The Moon (16:30 Uhr, W.E.T. Stage)
Leider mit gerade mal 30 Minuten war die Spielzeit von SECRETS OF THE MOON sehr knapp bemessen. Der Band reichte das dann auch gerade mal um einen groben Abriss ihrer herausragenden Songs zu spielen, allen voran natürlich das geniale "Ordinance". Mit einer satten Performance (sieht man mal von Gitarrist A.D. ab) ging es auch optisch zur Sache. Guter Gig der das Zelt wie selbstverständlich zum kochen brachte. Einmal mehr hat die Band unterstrichen wo die Zukunft im Black Metal liegen könnte. Hoffentlich demnächst mal mit mehr Spielzeit. (Tutti)

Secrets Of The Moon 

The Vision Bleak (17:20 Uhr, W.E.T. Stage)
Auch THE VISION BLEAK musste mit äußerst schmalen 30 Minuten auskommen. Viel zu knapp natürlich. Da lohnt es sich kaum die Kostümierung anzulegen. Für fünf Songs hat es aber immerhin noch gereicht und davon mit "By Our Brotherhoof With Seth" immerhin auch ein Song vom kommenden Meisterwerk "The Wolves Go Hunt Their Prey". Das Ding kommt auch live äußerst amtlich rüber und muss sich auch hinter einem Klassiker wie "Carpathia" nicht verstecken. Guter Gig, aber halt leider viel zu kurz. (Tutti)

The Vision Bleak

Norther (18:45 Uhr, Party Stage)
NORTHER, juhu...endlich wieder NORTHER live! Irgendwie lange her, dass ich die Finnen auf der Bühne sehen durfte. Statt dessen aber Blondschopf Petri schon drölfzig Mal mit seiner anderen Band Ensiferum. Also wurde es mal wieder Zeit für Children Of Bodom-lastigen Finnen-Metal. Und die Hüftsteifigkeit, die ich den Finnen noch vor einiger Zeit live vorgeworfen habe, hat sich inzwischen auch erledigt. Fronter Petri merkt man seine Live-Routine mittlerweile deutlich an, er ist vollkommen lässig und kommuniziert viel mit dem Publikum und auch der Rest der Band lässt sich von der positiven Stimmung anstecken. Mit "Blackhearted", "Midnight Walker", "Of Darkness And Light", "Day Zero" und "Death Unlimited" gibt es Songs aus der kompletten Schaffensphase der Finnen und die Mischung aus treibendem Death/Thrash mit melodisch-frickeligen Keyboard- und Gitarrensoli funktioniert nicht nur bei ihren Landsmännern von Children of Bodom. Ein paar Perlen vermisst man natürlich bei den Songs und ich kann mich auch nach wie vor nicht mit dem Gesang von Gitarrist Kristian Ranta anfreunden, aber was soll's? Mit "Frozen Angel" gab es auch schon einen Ausblick auf die demnächst erscheinende EP. (Mika)

Norther 

Type O Negative (20:15 Uhr, True Metal Stage)
Auftritte von TYPE O NEGATIVE sind immer eine schmale Gratwanderung aus genialen Shows mit schrägem Humor oder der puren Enttäuschung. Kaum einer konnte nach dem Gig definitiv sagen, in welche Sparte der Auftritt auf dem diesjährigen Wacken 2007 fällt, denn zu weit auseinander gingen die Meinungen. Dabei hatte die Band mit "We hate everyone" und "Kill You Tonight" zwei echte Kracher am Start, mit denen zumindest ich im Leben nicht gerechnet hätte. Mastermind Pete Steele, stilecht mit Priester-Kragen sah aber permanent reichlich fertig aus, füllte sich wie gewohnt mit Rotwein und Jägermeister ab und "segnete" zwischendurch damit auch noch Mitstreiter Kenny Hickey, der das gar nicht so witzig fand. Humor oder einfach nur panne? Neben zwei neuen Songs gab es dann auch noch "Love You To Death" für all die Gothic Girls im Publikum und die Klassiker "Christian Woman" (in der Vollversion mit allen drei Parts) und "Black No. 1", bevor sich die Band viel zu früh von der Bühne verabschiedete und bei den Anwesenden ein zwiespältiges Gefühl hinterließ. (Mika)

Type O Negative 

Immortal (21:45 Uhr, Black Stage)
Definitiv keine Gefangenen machten IMMORTAL dann. Sicher war der Gig der wiedervereinten Norweger von vielen sehnlichst erwartet worden. Enttäuscht wurde dann wohl auch niemand. IMMORTAL fuhren das volle Programm auf. Eine ganze Reihe starker Songs wie "The Sun No Longer Rises", "Sons Of Northern Darkness", "Tyrants", "One By One", "Wrath From Above", "Unholy Forces Of Evil", "Unsilent Storms In The North Abyss", "At The Heart Of Winter", "Battles In The North" und "Blashyrkh (mighty Ravendark)" brachten die zahlreich erschienenden Fans zum ausklinken. Daneben gab es noch eine opulente Pyroshow und natürlich die obligatorische Feuerspuckeinlage von Abbath bei "Unholy Forces Of Evil". Auf jeden Fall ein echter Höhepunkt den man nicht verpasst haben sollte. (Tutti)

Immortal 

In Flames (23:15 Uhr, True Metal Stage)
Gleich nach dem Opener kündigt Fronter Anders Friden den besten IN FLAMES Gig aller Zeiten an und legt damit die Messlatte von sich aus schon verdammt hoch. So richtig wollen die Schweden diesem Anspruch aber nicht gerecht werden. Zwar glänzt die Band an sich durch eine absolut professionelle und agile Performance mit viel Pyro-Effekten und den sympathischen Ansagen des reichlich benebelten Anders, allerdings beschränken sich die Songs neben wenigen Klassikern wie "Only For The Weak" und "Pinnball Map" hauptsächlich auf Songs vom aktuellen Album "Come Clarity" weshalb sich die Euphorie nicht nur bei mir in Grenzen hält. (Mika)

In Flames

Cannibal Corpse, (Samstag Black Stage 0:45 Uhr)
Auch alle Jahre wieder gern in Wacken gesehen sind CANNIBAL CORPSE, die dieses Jahr einen exzellenten Platz im Billing genossen und zum krönenden Abschluss für alle Freunde extremer Klänge die Black Stage nach Immortal vollständig auseinander nehmen durften. Gespannt standen demnach auch nach Mitternacht noch ein ganzer Haufen Headbanger auf der Festival Area, um eine der größten Death Metal Bands live zu erleben.
CANNIBAL CORPSE ließen alle Formalien beiseite und begannen ohne Begrüßung sofort mit dem schleppenden Intro von "Unleashing The Bloodthirsty". Sichtlich erfreut über die souveräne Live Performance der Band so wie den wirklich traumhaften Sound zeigten sich anwesenden Wacken-Jünger und verschiedene Moshpits entstanden bereits in den ersten Minuten.
Der Fünfer aus Tampa, Florida, nach dem Ausscheiden von Jack Owens an der Klampfe verstärkt durch Rob Barrett, hatte eine Setlist im Gepäck die trotz begrenzter Spielzeit fast keine Wünsche offen ließ. Vom neuen Album "Kill" folgte sogleich "Murder Worship" sowie später der Brecher "Make Them Suffer". George "Corpsegrinder" Fisher reduzierte seine Ansagen auf ein absolutes Minimum und ließ stattdessen zwischen den Songs jeweils eine halbe Minute Schweigen, was etwas seltsam anmutete. Die Urgesteine unter den Brutalos waren jedoch keineswegs zu müde oder zu faul sondern lieferten eine kraftvolle Bühnenshow, begleitet von mittlerweile vier im Takt kreisenden Mähnen, die immer wieder deutlich machten, woher Corpsegrinder's beachtliche Nackenmuskulatur stammt.
Es folgte das mörderisch groovende "Decency Defied" sowie "Born In A Casket" und "Covered With Sores". Fans der älteren Alben wurden belohnt mit den Klassikern "Fucked With A Knife" und dem, live nicht so oft zu bewundernden Schocker "I Cum Blood".
Nach dieser Songauswahl herrschte beste Stimmung und die ersten Nackenkrämpfe stellten sich ein, als Oberkannibale Fisher dann doch noch ans Mikro trat, um allen treuen Fans und Freunden der blutrünstigen zu verkünden "The bullshit is over!". Jawohl, die seltsame und sinnfreie Bestimmung, die es CANNIBAL CORPSE untersagte Lieder der ersten Alben zu spielen, scheint außer Kraft. Und so wusste jeder Kenner, was unweigerlich folgen musste: Das langersehnte "Hammer Smashed Face", zu dem die Matten sogar noch bis zum Biergarten kreisten. CANNIBAL CORPSE zeigten sich zwar nicht gerade kommunikativ ihrem Publikum gegenüber, boten aber eine geballte Ladung an guten Songs, die, noch über gewohnt hohem Level, in technischer Perfektion dargeboten wurden. Zum Abschied gab es noch ein weiteres Highlight: "Stripped, Raped And Strangled" von "The Bleeding". CANNIBAL CORPSE werden nicht umsonst als eine der brutalsten Livebands gefeiert, sondern verteidigen ihren Titel als Vorreiter des Brutal Death Metals auch nach über 15 Jahren noch mit roher Gewalt. (Kevin)

Was bleibt da noch abschließend zu sagen? Alles in Allem wohl wieder ein gelungenes Festival. Leider blieben für uns besonders einige Bands auf der W.E.T.-Stage auf der Strecke, da man sich kaum durch die unglaubliche Menschenmasse wühlen konnte, ohne von jeder Band immer das Meiste zu verpassen. Und genau der Punkt "Menschenmasse" dürfte für viele dazu führen, skeptisch nach vorne ins Jahr 2008 zu blicken, wenn dann Iron Maiden sogar eine exklusive Show in Wacken spielen sollen. Vielleicht miete ich mir dann einfach einen Hochsitz am Rande des Geländes und genieße die Shows der Bands mit einem Fernglas...oder so. (Mika)

Die Bilder des Festivals findet Ihr wie immer in unserer Galerie. Alle Bilder von Tutti und Ryka.

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