woa-logo09.jpgKofferraum-Tetris, lange Autofahrt, Alkoholexzesse, Dosenbier, Met, laute Musik, Bandhuldigungen Schlammschlachten, kultige Leute, Fast Food, Dosenfutter… diese Liste lässt sich wahrscheinlich endlos weiter führen und was soll sie bedeuten? Sie läuft selbstverständlich auf Musikfestivals raus.
Eines der größten und wohl bekanntesten für die Metaller Fraktion reicht bereits soweit zurück, dass wohl einige der diesjährigen Besucher in der Anfangszeit des Festivals noch nicht geboren waren oder noch gepflegt die Windeln verschissen haben und ihre Eltern zur puren Verzweiflung getrieben haben. ZWANZIG Jahre hat das WACKEN OPEN AIR mittlerweile schon auf dem Buckel. Eine wahnsinnige Zeit wenn ihr mich fragt.
Was man in diesen 20 Jahren alles an Emotionen, an fabelhaften Erlebnissen, gigantisch geilen Setlisten und Bands, Freundschaften und Kontakten mit diesem Ort, diesem Festival – unserem Metal Mekka – in Verbindung bringen kann ist der Hammer, findet ihr nicht?
Für mich stellte Das Jubiläum im hohen Norden Deutschlands der erst vierte Besuch da. Andere Schreiberlinge von uns, wie beispielsweise unser werter Tutti, sind dagegen seit 1999 jährlich dabei. Eine saubere Leistung kann ich nur sagen und ein wahres Vorzeigeschild über die gute Organisation des Festivals. An dieser gibt es nämlich auch fast nichts mehr zu meckern und alles läuft so wie es sein soll.
Für mich persönlich wird schon fast zu viel Animation geboten und man sollte sich vielleicht ein wenig darauf besinnen, dass es sich um ein Musikfestival handelt und nicht so viel für nebenläufiges Entertainment vergeuden.
Aber wie dem auch sei: Neckbreaker wünscht dem WACKEN OPEN AIR ein wunderbares 20-jähriges Bestehen und von jenem wurde man auch nicht enttäuscht…

Donnerstag, 30.07.2009

Schandmaul (17:00 Uhr, Black Stage)
Was hätte man sich für eine bessere Zeit nehmen können, als den Wetter durchwachsenen Donnerstag um eine Truppe auf die Bühne zu schicken und ihre Geschichten erzählen zu lassen. Für mich persönlich gaben SCHANDMAUL den perfekten Einstieg in den Donnerstag. Das Wetter schien ab dem Auftritt zu halten, kein Tröpfchen Regen vermieste die  Show und so begann ein sonniger Abend. Doch ich bin mir ziemlich sicher, dass selbst wenn Regen eingesetzt hätte es effektiv niemanden gestört hätte, denn SCHANDMAUL gaben nicht nur einen tollen Auftritt zum Besten sondern auch das Gelände war bereits zahlreich mit Fans bestückt. Die Musiker aus dem Umland von München schafften es wieder problemlos ihr Publikum zu beherrschen und so wurde wirklich bis in die letzten Reihen mitgesungen, geschunkelt und getanzt. Passend zur Musik konnten sicherlich auch die Met-Stände sogleich ihren Umsatz erhöhen. Querbeet über die, mittlerweile doch beachtliche, Discographie der Folkexperten wurde ein schönes Set mit Songs wie „Wolfsmensch“,  „Drachentöter“, „Leb!“ „Mitgift“ oder „Lichtblick“  präsentiert. Selbstverständlich wurden auch alte Klassiker nicht vernachlässigt. In der Hälfte des Sets machte ich mich aber doch einmal rüber auf den Weg zur Party Stage um mir anzuschauen, was DAD denn so fabrizieren…(Sebastian)

D-A-D (17:00 Uhr, Party Stage)
…und das konnte sich wirklich sehen lassen. Eine absolut auf Show und Posing ausgelegte Hardrock Bombe wurde hier gezündet. Genau so muss schöner Rock sein! Wunderbarer Groove konnte jede Faser des Körpers durchziehen. Ärgerlich war in diesem Moment allerdings, dass SCHANDMAUL im Vergleich doch sehr laut waren, so dass man auf linker Seite der Party-Stage durchaus noch deren Sound mitbekommen konnte. Im Vergleich zur Black-Stage war auch insgesamt der Sound leider etwas schwammiger geraten, aber die Show von D-A-D machte das locker wieder wett. Frontmann Jesper Binzer der dänischen Kulttruppe wusste ganz genau wie er mit seinem Publikum umzugehen hatte. Selbst bei dem Titeltrack des aktuellen Albums „Monster Philosophy“ war die Menge außer Rand und Band. Ein schöner Auftritt der dänischen Rocker, bei welchem selbstverständlich Feuereinlagen, das nötige Posing, sowie Pyro-Hut, etc. nicht fehlen durften. (Sebastian)

Secret Show (JBO) (18:30 Uhr, Party Stage)
Dann war es an der Zeit den Special Act des Donnerstags zu enthüllen. Nach der Absage von THIN LIZZY wurde die einzuspringende Band geheim gehalten und selbstverständlich war das Interesse groß, welcher Ersatz denn nun gefunden wurde. Doch bereits Stunden vor dem Gig verbreiteten sich die Spekulationen, welche sich im Anschluss tatsächlich als korrekt erwiesen, wie ein Lauffeuer auf dem Festival- und Campinggelände. Wenn man sich den Merchstand angeschaut hatte sollte es aber auch nicht schwer gefallen sein den Act erraten zu können. Die rosa Shirts von JBO sind eben einfach zu auffällig.
Spätestens als die rosafarbenen Verstärker auf der Bühne aufgestellt wurden sollte jedem Hinterwäldler nun aufgefallen sein, wer den frühen Abend versüßen wird.
In gewohnter Blödelmanier bestiegen die Herren die Bühne und zelebrierten eine Show, wie sie mittlerweile jeder kennen sollte. Der Spaßfaktor im Publikum stieg stetig an und auch die Bierstände dürften einen deutlich höheren Andrang erfahren haben. Der Sound war aufgrund der Windverhältnisse und der übermäßigen Lautstärke auf der Black-Stage leider nicht so rosig ausgefallen, das schien die Meute vor der Bühne allerdings nicht wirklich zu stören.
Alles in Allem ein Auftritt wie man ihn gewohnt ist und wie er mit erhöhtem Alkoholspiegel auch durchaus Spaß zu machen vermag.
Allerdings kann ich es mir nun nicht verkneifen über den Special Act zu maulen. Nichts gegen JBO, aber als Ersatz für THIN LIZZY und in Anbetracht des 20 jährigen Jubiläums eine Band als Special Act zu deklarieren und geheim zu halten, welche sicherlich von jedem mindestens 3 mal gesehen wurde und welche auch auf dem Wacken nicht unbedingt das Erste mal spielt, ist einfach nur absolut dürftig. Das diesjährige Billing stellte sowieso schon jede Menge Bands zur Schau, die innerhalb der letzten drei Jahre ein oder mehrfach auf dem Wacken gezockt haben, da hätte man sich für das Jubiläum doch ein wenig mehr anstrengen können. (Sebastian)

Running Wild (20:15 Uhr, Black Stage)
Ein ganz besonderes Ereignis stand gleich am ersten Tag des Festivals an. Der allerletzte Auftritt von RUNNING WILD. Dafür wurde noch Verstärkung aus Hamburg geholt. Schauspieler von Hamburg Dungeon leiteten das Abschiedskonzert ein, die Einlage war aber eher überflüssig. Nach ein paar Minuten gab es dann aber die musikalische Vollbedienung für alle Fans. Ein gutes Best Of-Programm mit Klassikern wie "Port Royal", "Bad To The Bone", "Riding The Storm", "Soulless", "Prisoner Of Our Time", "Backhand Inn", " The Battle Of Waterloo", "Raging Fire", "Tortuga Bay", "Branded And Exiled", "Raise Your Fist", "Under Jolly Roger", etc. Zwischendurch gab es noch ein Drumsolo und einige Pyros rundeten den Auftritt schließlich ab. Dass es zwischendurch auf mal stärker anfing zu regnen deute ich mal so, dass sogar höhere Mächte traurig über den Abschied von RUNNING WILD von der Metalbühne waren. Guter Gig der aber durch einige starke Soundprobleme zu Beginn getrübt wurde.

Setlist:
- Intro
- Port Royal
- Bad To The Bone
- Riding The Storm
- Soulless Play Video
- Prisoner Of Our Time
- Black Hand Inn
- Purgatory
- The Battle Of Waterloo
- Drumsolo
- Raging Fire
- The Brotherhood
- Draw The Line
- Whirlwind
- Tortuga Bay
- Branded And Exiled
- Raise Your Fist
-----------------------
- Conquistadores
- Under Jolly Roger

(Tutti)
Running Wild

Heaven And Hell (22:30 Uhr, True Metal Stage)
Nachdem die Legende RUNNING WILD ihr Dasein auf den Bühnen dieser Welt für immer beendet hatte, ging es auf der True Metal Stage mit einer Band weiter, deren Wurzeln noch tiefer in die Vergangenheit zurück reichen als die der Hamburger Piratenfraktion. BLACK SABBATH mit Ronnie James Dio, seit einiger Zeit unter dem Banner HEAVEN AND HELL unterwegs, zeigten der versammelten Metaller-Gemeinde, dass man auch im Rentenalter noch Rockmusik der Extraklasse zelebrieren kann. Es ging performancetechnisch in den 75 Minuten auf der Bühne eher gediegen zu, aber die Spielkunst der Herren und vor allem der optimale Sound zogen auch den Letzten in der Menge in ihren Bann. Allen voran zeigte Gitarrengott Tony Iommi eine superbe Performance. Immer ein Grinsen auf den Lippen, mit sich und der Welt im Reinen wirkend, zockte er seine Riffs und Soli herunter, dass es eine Wahre Freude war. Auch Dio war bester Laune, er schien es gar nicht fassen zu können, dass HEAVEN AND HELL hier so abräumten. Aber sie taten es. Musikalisch gab es eine gute Mischung aus unsterblichen Perlen der ganz alten Scheiben ("Children of the Sea", "Heaven and Hell", "Die Young", "Falling off the Edge of the World"), einiger Sachen von "Dehumanizer" ("I", "Time Machine") bis zu "Bible Black" und "Follow the Tears" vom grandiosen neuen Album. Als Zugabe ließen sich HEAVEN AND HELL dann am Ende nicht lumpen, auch noch "Neon Knights" zu spielen, bevor sie die Bretter verließen, als würdiger Headliner einer „Night to remember“. (Thomas)
Heaven And Hell

Freitag, 31.07.2009

Napalm Death (11:00 Uhr, Party Stage)
Solide, aber etwas chaotisch ging es dieses Jahr im Universum von NAPALM DEATH zu, wie Frontmann Barney Greenway zugeben musste. Kurzfristig wurden die Birminghamer Urgesteine des Grinds von Samstag auf Freitag vorverlegt, was zu allem Überfluss noch eine Kürzung der Spielzeit bedeutete. Dem Briten-Vierer machte das jedoch gar nix, die Jungs zockten in den 40 Minuten eh mehr Songs als das Gros der anderen Bands auf dem Festival. Vor der Bühne hatte sich trotz Verlegung und gnadenlos früher Uhrzeit ein beachtlicher Mob gebildet, der die verdienten Recken gnadenlos abfeierte. Es gab eine ausgewogene Mischung aus alten und neuen Songs. Vom neuen Album wurde z.B. "On the Brink of Extinction" gespielt. Am meisten Bock machten aber natürlich Sachen wie "Suffer the Children", "Scum" und "The Kill". Als Zugabe gab es, wie konnte es anders sein, das DEAD KENNEDYS Cover "Nazi Punks Fuck Off". (Thomas)
Napalm Death

UFO (11:45, True Metal Stage)
Nach dem absolut wuchtigen Napalm Tod sollte vor ENDSTILLE und RETROSPECT ein gar vorzügliches Kontrastprogramm aufgefahren werden. Ich weiß ja nicht ob es nur mir so ging, aber als die ersten Klänge von UFO ertönten freute ich mich tierisch und bekam sofort Lust mich mit Hut und Sonnenbrille auf ein Pferd zu schwingen, zur True-Stage zu traben, ein wenig der Musik zu lauschen und dann der Sonne entgegen zu reiten. Geniales Gänsehautfeeling konnte mich übermannen. Wunderbarer alter Rock mit teils Blues- und teils Countryelementen, gibt es einen besseren Start in den Tag? Der Sound hätte absolut nicht besser sein können, weshalb ich einfach mal ein riesiges Lob an die Soundleute aussprechen muss, denn dieser war nicht nur bei UFO, sondern gesamt über das 20. Wacken Open Air gesehen überwiegend ein absoluter Hochgenuss! Und so wurden wohl die Soundleute und selbstverständlich auch UFO bereits zu so früher Stunde mit einem großen Publikum belohnt. Wacken scheint doch aus vielen Frühaufstehern zu bestehen. UFO sind seit ihrer Gründung im Jahre 1969 nun schon etliche Jahre im Geschäft, können dementsprechend mit einer wahnsinnigen Discographie aufwarten, welche in diesem Auftritt nicht vernachlässigt wurde. So wurden beispielsweise nicht nur Songs des aktuellen Albums „The Visitor“ gespielt, sondern auch Tracks die weit zurück reichen, wie „I´m a Loser“ von dem 76er Album „No Heavy Petting“. Überpünktlich verließen die Engländer ehrwürdig die Bühne. Schade, ein paar Songs hätten die Herren echt noch spielen können... (Sebastian)

Endstille (13:00 Uhr, Black Stage)

Es wurde ernst auf der Black Stage, die Artillerie begann aus allen Rohren zu feuern, der Sturmangriff stand kurz bevor. Krieg? Ach iwo, ENDSTILLE gaben ihr Stelldichein auf dem Wacken und ballerten so richtig drauf los, dass es wohl nur Fans des rasend schnellem Black Metal gefallen konnte. Die meisten anderen rannten aber immerhin nicht gleich von dannen, sondern sahen der Prügelorgie interessiert zu. Doch was war das? Warum machte Fronter Iblis seine Ansagen heute auf Englisch? Des Rätsels Lösung offenbarte sich schnell, denn Iblis ist raus und die Kieler zocken ab jetzt mit einem neuem Sänger, namentlich Mannevond von KOLDBRANN. Der machte seine Sache gut und man darf gespannt sein, was die Zukunft mit ihm bei ENDSTILLE bringt. Die Jungs sind live mittlerweile sehr routiniert und haben sich in den letzen Jahren zu Recht in die Speerspitze des deutschen Black Metals gespielt, obwohl es an führende Bands des Genres wie MARDUK oder GORGOROTH noch nicht ganz heran reicht. (Thomas)

Retrospect (13:00 Uhr, Party Stage)
Mit RETROSPECT betrat eine thailändische Band die Wackener Bretter. Eher eine Seltenheit, dass man eine Band aus diesem Teil der Erde zu sehen bekommt. Allerdings frage ich mich wirklich, warum der Vierer nicht für die W.E.T.-Stage geplant war. Vielleicht hatte man wohl einen Zulauf wie 2006 bei den japanischen DIR EN GREY erwartet, doch leider war das weit gefehlt. Als die Jungs anfingen zu spielen waren so wenig Leute vor der Bühne wie bisher bei keiner Band die ich auf dem Wacken je gesehen habe. Vor der Bühne standen vielleicht fünf Reihen und nahezu jede Person die sich dahinter befand, fand es durchaus attraktiver zu sitzen. Womöglich war dies wirklich die bessere Alternative, denn das dargebotene Material konnte mich leider keineswegs überzeugen. Für mich persönlich waren es DIR EN GREY in extrem lahm. Sowohl cleaner Gesang, melodische Riffs und anschließende Core-Ausflüge wurden dargeboten. Allerdings muss man den Jungs zugestehen, dass sie trotz geringer Publikumszahl sehr motiviert die Bühne unsicher machten und eine durchaus routinierte Show ablegten. (Sebastian)

Gamma Ray (14:15 Uhr, True Metal Stage)
Für Freunde melodischeren Klängen bahnte sich auf der Hauptbühne ein wahres Schmankerl an. Die Fans durften sich für GAMMA RAY, die Band um Kai Hansen, fertig machen. Der wunderbare Powermetal Start in den Tag durfte beginnen. Direkt steigt die Stimmung im Publikum maßlos an. Voranstürmende Riffs und marschierende Double Bass bahnen sich den Weg durch die Massen um schließlich in groovende Melodielinien überzugehen. Genau das sind GAMMA RAY wie man sie liebt. Diese Herren wissen auch wirklich ganz genau, wie sie ihr Publikum beherrschen. So halten sie die Stimmung die ganze Zeit auf dem Höhepunkt und hauen einen geilen Song nach dem anderen raus. Selbstverständlich durften auch die HELLOWEEN Songs nicht fehlen, die auch von GAMMA RAY regelmäßig gezockt werden. Hier sollen doch einmal „Future World“, welches sich in dieser Live Fassung von der Melodie von „In The Hall Of The Mountain King“ bediente und selbstverständlich der Klassiker „I Want Out“. Was will man da noch mehr? Ganz einfach, ein Song vom kommenden Album, welches bisher nicht einmal im Kasten ist. „To The Metal“ hieß das Stück, wenn ich mich nicht ganz verhört habe und lässt auf einen weiteren GAMMA RAY Kracher hoffen! (Sebastian)

Walls of Jericho (15:30 Uhr, Black Stage)
Auch wenn die nachfolgende Band den gleichen Namen wie das Debüt-Album der Powermetaller HELLOWEEN trägt, so hat die Musik die nun dargeboten wurde gänzlich NICHTS damit zu tun. Sofort wurde losgerumpelt und Frontfrau Candace versetzt einfach immer wieder in Erstaunen. Wie diese Frau abgeht ist doch einfach nur der pure Terror. Sie betritt die Bühne und sowohl sie, als auch die komplette Meute vor der Bühne, welche sich mehr als zahlreich eingefunden hat, sind völlig außer sich. WALLS OF JERICHO haben sich zu einer wahren Institution gemausert und so ergab sich ein wahres Schlachtfeld vor der Bühne. Nach dem ersten Song forderte Candace bereits einen wahnsinns Circle Pit und ich glaube sie wurde nicht enttäuscht. Scheiß die Wand an fiel das Ding riesig aus. Einen solchen Pit hab ich bisher nur bei EXODUS oder letztes Jahr UNEARTH in Wacken erlebt. HAMMER!!! Endlich mal ein richtig wuchtiger Schlag und Mordsbewegung auf und vor der Bühne! WALLS OF JERICHO ging der Gig sichtbar gut ab und selbst Candace konnte die Aufruhr vor der Bühne nicht glauben, so dass sie letztlich noch ein „Is that really happen out there?“ herausbringen musste. All zu viel wurde nicht mal von der aktuellen Scheibe gespielt. Von diesem Schmuckstück wurden auf jeden fall „Feeding Frenzy“ und zum krönenden Abschluss des Gigs den Titeltrack des aktuellen Outputs „The American Dream“. (Sebastian)
 

Nevermore (16:45 Uhr, True Metal Stage)
NEVERMORE sind live immer eine Bank und das unterstrichen die Jungs aus Seattle auch an diesem frühen Nachmittag. Mit "This Sacrament" stieg die Band in das Programm ein und sorgten während des gut einstündigen Gigs für grandiose Stimmung und immer größer werdende Moshpits. Eine gut zusammengestellte Setlist bei der auch der Klassiker "The Heart Collector" mal wieder zum Zuge kam, war daran sicher nicht unschuldig. Beim abschließenden "Born" forderte Frontmann Warrel Dane (der an diesem Tag stimmlich nicht in allerbester Form war) zum Crowdsurfen auf, was die Fans sich nicht zweimal sagen ließen und für reichlich Beschäftigung bei der Security sorgten.

Setlist:
- This Sacrament
- The River Dragon Has Come
- Dead Heart In A Dead World
- Enemies Of Reality
- The Heart Collector
- Narcosynthesis
- The Seven Tongues Of God
- Inside Four Walls
- I, Voyager
- Born

(Tutti)
Nevermore

Airbourne (18:00 Uhr, Black Stage)
AIRBOURNE werden von Vielen als die größte Entdeckung der Rockmusik in den letzten Jahren gehandelt. Bei ihrem zweiten W:O:A-Auftritt konnte sich nun ein großes Publikum davon überzeugen, dass an dieser Einschätzung wirklich was dran sein könnte. Die Mannen um Frontsau Joel O’Keeffe haben live echt was drauf und bieten für ihr junges Alter eine exzellente Bühnenshow. Der Vierer hatte sichtlich Spaß und traf dazu noch genau den Nerv des Publikums. Vor der Bühne war mindestens genau so viel Bewegung wie darauf. Der musikalische Schwerpunkt lag bei den Australiern natürlich auf ihrem viel gelobten Zweitling und aktuellem Longplayer "Runnin’ Wild". Die Band hat mit ihrem furiosen Auftritt meine Erwartungen aufs höchste Übertroffen, denn Kracher wie "Too Much, Too Young, Too Fast", "Cheap Wine & Cheaper Women" oder "Diamond in the Rough" kommen erst richtig gut rüber, wenn man sie live hört. Den Höhepunkt schlechthin bildete dann Joel, der nicht nur mehrmals im Fotograben zusammen mit den Fans in der ersten Reihe abrockte, sondern es sich nicht nehmen ließ, am Bühnengerüst 15 Meter nach oben zu klettern und in luftiger Höhe ein Gitarrensolo zu zocken. Und das auch noch nach einigen Schlucken aus der Pulle mit dem guten alten Tennessee Whiskey. Hut ab vor soviel Übermut und Spielfreude. (Thomas)
Airbourne

Hammerfall (19:15 Uhr, True Metal Stage)
Für die Powermetalfreunde stand kurz nach GAMMA RAY bereits der nächste Klassiker auf dem Pflichtprogramm. Die Schweden von Hammerfall durften die Bretter besteigen und starteten ihre Setlist mit „Blood Bound“ vom 2005er Album „Unbent, Unbowed, Unbrike“. Wieder breitete sich sofort eine Wahnsinnsstimmung, wie bei den vorherigen Powermetalkollegen auf der True-Stage, aus. Nach „Renegade“ wurde es aber endlich einmal Zeit ein Stückchen vom aktuellen Output darzubieten. Mit „Hallowed Be My Name“ wurde auch genau der richtige Track dafür gewählt, was von dem Publikum, wie bei jedem Song, mit einem kräftigen Applaus belohnt wurde. Zum Abschluss des Tracks gab es noch eine Arschpräsentation von Drummer Anders Johansson in die Kamera, so dass sich die „Leinwandgucker“ freuen durften. Leider hielt es mich nicht mehr allzu lange vor der Truemetal-Stage, denn schon bald machte ich mich auf den Weg um den Thrashern von WHIPLASH zu huldigen. HAMMERFALL gaben schließlich noch Songs wie „Last Man Standing“, „Glory To The Brave“ und zum krönenden Abschluss selbstverständlich „Hearts on Fire“ von sich. Powermetalfans sollten an diesem Tag in kürzester Zeit wohl wirklich gut bedient worden sein. (Sebastian)

Whiplash (20:05 Uhr, W.E.T. Stage)
Als wir in der W.E.T. Stage ankamen waren WHIPLASH leider schon am zocken gewesen. Anscheinend haben die Jungs ein wenig früher angefangen als eigentlich angedacht. Aber wie dem auch sei, hier wurde ein Thrashpaket der Extraklasse serviert. Die mittlerweile zum zweiten Mal auferstandenen Thrasher haben eine ordentliche Bombe gezündet. Pfeilschnelle Riffs wurden hier auf die Menge gebratzt. Viel los war jedoch leider nicht. Vielleicht ¼ des Zeltes war belegt, was nun wirklich nicht berauschend ist. WHIPLASH scheinen entweder auch nach einer solch langen Zeit noch ein Geheimtipp zu sein oder die Anzahl der Thrash Fans war auf dem 20. Wacken Open Air nicht zahlreich gesät. Die Leute haben jedenfalls was verpasst. Nach kleinem Set, unter anderem mit den beiden „Power and Pain“ Songs „Stage Dive“ und „Nailed To The Cross“ verließen die Herren aus New Jersey 10 min vor offiziell angegebenen Ende die Bühne. Schade, denn es hatte gerade richtig Bock gemacht. (Sebastian)

Nervecell (21:15 Uhr, W.E.T. Stage)
Für Freunde des Death Metals war das Programm in diesem Jahr eher bescheiden. Aber bei genauerem Blick in die Running Order war doch die eine oder andere Perle auszumachen, z.B. NERVECELL. Die Band aus den Emiraten hatte zudem auch noch den Exotenbonus auf ihrer Seite. Aber nicht nur das, auch musikalisch konnte die Band aus dem mittleren Osten absolut überzeugen. Mit Oldschool Death Metal und einer Menge Blastbeats brachten sie das leider nur gut zu einem Drittel gefüllte Zelt zum kochen. Songs wie "Human Chaos", "Vicious Circle Of Bloodshed" und "Existence Ceased" lassen die Band mit den westlichen Death Metal Größen durchaus mithalten. Gut ins Programm passt auch das Bolt Thrower Cover "Where Next To Conquer". Tolle Vorstellung! Und die großartige Stimmung und die größeren Moshpits zeigten, dass ich mit dieser Meinung nicht alleine bin.

Setlist
:
- ?
- Human Chaos
- Vicious Circle Of Bloodshed
- Existence Ceased
- Where Next to Conquer (Bolt Thrower Cover)
- Demean
- Demolition

(Tutti)
Nervecell

Motörhead (21:45 Uhr, True Metal Stage)
Die alten Männer können es immer noch. Lemmy hatte zwar leider von der Laune her einen seiner schlechteren Tage, aber trotzdem war der Auftritt von MOTÖRHEAD eine gute Sache. Im ersten Teil des Sets gab es einige alte Perlen der Marke "Stay Clean" und "Metropolis" zu hören, bevor von der neuen Platte "Rock Out" und "The Thousand Names Of God" gezockt wurden. Von den Ansagen her beschränkte sich Lemmy auf kurze, knappe und prägnante Einzeiler. In der Mitte des Sets gab es ein fulminantes Drumsolo von Mickey Dee, es war das lauteste und nach meinem Dafürhalten das beste auf diesem Festival. Ohnehin war die Lautstärke bei MOTÖRHEAD mal wieder scheckheftgepflegt, aber das kennt man ja von den alten Haudegen. Wer zur Hölle sind eigentlich MANOWAR? Aus der Klamottenkiste gab es dann noch einige Sahnestücke der Marke "Another Perfect Day" und "Going To Brazil". Der Spaß nahm sein Ende mit "Killed by Death", dabei gab es freundliche Unterstützung der FUEL GIRLS, einer weiblichen Strippertruppe, die sich zwar nicht blank machten, aber dafür lustige Kunststücke mit brennenden Fackeln darbieten. Etwas schwach das Ganze, wie auch Lemmy sich augenscheinlich dachte. Er ließ die Damen stehen und verzog sich von der Bühne. Hinten raus gab es als Zugabe dann noch "Ace of Spades" und "Overkill", wieder ohne die Damen. (Thomas)

Insidious Disease (22:25 Uhr, W.E.T. Stage)
Eine echte Allstar Death Metal Band stand als nächstes auf der W.E.T. Stage. Bestehend aus Bassist Shane Embury (NAPALM DEATH), Sänger Marc Grewe (Ex-MORGOTH), Gitarrist Silenoz (DIMMU BORGIR), Schlagzeuger Tony Laureano (Ex-NILE) und Gitarrist Jardar (Ex-OLD MAN'S CHILD) hat die Combo diese Bezeichung durchaus verdient. Eingestiegen wurde gleich mal mit dem MORGOTH-Cover "Isolated", bei zu dem Zeitpunkt aber noch dürftigem Sound. Im weiteren Verlauf folgten noch einige Eigenkompositionen die sich als Midtempo Oldschool Death Metal entpuppten. Müsste man mal genauer auf einer hoffentlich anstehenden Veröffentlichung hören. Die Stimmung im Publikum war jedenfalls nicht ganz so großartig wie bei NERVECELL zuvor. Daran konnten auch die leuchtenden Kontaktlinsen von Frontmann Marc nichts ändern. Die hatte er vermutlich noch aus seiner MORGOTH-Zeit in der Schublade liegen. Nicht uninteressant, auf das geplante erste Album der Band darf man auf jeden Fall gespannt sein. (Tutti)
Insidious Disease

Sarke (00:45 Uhr, W.E.T. Stage)
Wenn man nach der Beschreibung im Programmheft geht, könnte man glauben SARKE werden das nächste große Ding im Black Metal. Davon erscheint mir die Band aber noch ein Stück entfernt. Mit ihrem Slowmo oldschool Black Metal a la CELTIC FROST konnte die Formation nur verhaltene Reaktionen ernten. Der Gastauftritt von Tom G. Warrior beim abschließenden CELTIC FROST-Cover "Dethroned Emperor" änderte daran auch nur unwesentlich etwas. Eigene Songs wie "Cult Ritual", "Frost Junkie", "Old", "Dead Universe" kamen live jetzt erstmal weming spannend rüber. (Tutti)
Sarke

Amon Amarth (2:00 Uhr, Black Stage)
Zum Abschluss des Festivalabends stachen die Wikinger von AMON AMARTH in See. Diesmal nicht nur unbedingt metaphorisch  gemeint, denn auf der Bühne war zur Dekoration ein großes Schiff aufgebaut, auf welchem sich später auch noch Krieger mit ihren Schwertern bekämpfen sollten. Nehm ich das doch auch gleich mal vorweg: Bei allem Respekt aber diesen Schaukampf hätte man sich wirklich sparen können. Beschäftigen wir uns da lieber mit dem Wesentlichen, dem absolut famosen Auftritt von AMON AMARTH. Den Startschuss gaben die Schweden mit dem gleichnamigen Track des neuen Wahnsinnsalbum „Twilight Of The Thundergod“ gefolgt von dem zweiten Song der Scheibe „Free Will Sacrifice“. Was ein Startschuss in die Setlist. Zu Schade, dass der Sound an diesem Abend scheinbar nicht wirklich wollte. Gerade bei dem darauf folgenden wuchtigen „Asator“ wäre ein guter Sound fabelhaft gewesen. Aber dennoch konnten die Schweden mit ihrer unglaublich routinierten Show und einer genialen Setlist mitreißen. Die Fans wussten AMON AMARTH würdig abzufeiern und mit dem allseits beliebten „Death In Fire“ verließen sie auch um Punkt 3 Uhr die Bühne. Wie immer fabelhaft!

Setlist:
- Twilight Of The Thundergod
- Free Will Sacrifice
- Asator
- Varyags Of Miklagaard
- Rune To My Memories
- Guardians Of Asgard
- Live For The Kill
- Victorious March
- Pursuit Of Vikings
- Cry Of The Black Bird
- Death in Fire

(Sebastian)

Pentagram (02:15 Uhr, W.E.T. Stage)
Nachdem Frontmann Anton "Behemoth" Reisenegger erklärt hatte, dass sie keine Doom Metal Band seien dürfte auch dem letzte klar gewesen sein wo hier der Hase lang lief. Oldschool Death Metal stand auf dem Programm und das auch noch der besseren Sorte. Zu schade, dass das Zelt der W.E.T. Stage nur noch zu gut einem Drittel gefüllt war. Aber die Chilenen ließen sich davon nicht beirren und gaben verstärkt mit dem CRIMINAL Basser Juan Francisco Cueto für den vor einigen Jahren verstorbenen Alfredo "El Bey" Peña Vollgas. Songs wie "Demented" und "Temple Of Perdition" ließen die Fans, von denen auch einige aus Chile kamen, ausrasten. Toller Auftritt zu später Stunde der einfach nur mehr Publikum verdient gehabt hätte, zumal sich die Band extra für diese Show wieder zusammengetan hat. Insofern dürfen sich alle Freunde gepflegtem Death Metals die diesen Gig verpasst haben mal kräftig in den Hintern beißen. (Tutti)
Pentagram

Samstag, 01.08.2009

Suidakra (12:00 Uhr, Party Stage)
Bereits zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren dürfen die Monheimer Melodic-Deather eine Bühne des Wacken Open Airs besteigen. Während sie im Jahre 2006 noch fatalerweise auf die W.E.T. Stage verfrachtet wurden, war direkt im Jahr darauf schon die Black-Stage die richtige Wahl für die Herren. Dieses Mal war die Party-Stage für sie reserviert und somit hätten die Deutschen ja schon fast alle Bühnen durch. Im Vergleich zum letzten Auftritt haben die Jungs aber endlich wieder ein Album mit im Gepäck und „Crógacht“ sollte auch Live keine Enttäuschung werden, wie ich feststellen musste. Routiniert spielten sich SUIDAKRA nach vorne. Mit „Isle of Sky“, „Conlaoch“ und „Shattering Swords“ wurde auch genügend von dem neuen Silberling präsentiert. Natürlich kam aber auch der instrumentale Hit „Dad Man´s Reel“ nicht zu kurz. Den Abschluss machten die Musiker mit „The IXth Legion“ vom 2006er „Caledonia“ Album. Ein wunderbarer Auftritt, jedoch konnten sie den 2007er Gig leider nicht toppen. Das wäre aber auch unglaublich schwer gewesen, da noch einen drauf zu setzen.

Setlist:
- Wartunes
- Isle of Sky
- Darkane Times
- Conloach
- Dead Man´s Reel
- Gates Of Nevermore
- Shattering Swords
- The IXth Legion

(Sebastian)

Rage (13:00 Uhr, True Metal Stage)
RAGE hatten sich für ihren diesjährigen Auftritt auf dem W:O:A etwas Besonderes für ihre Fans ausgedacht, sie spielten fast den kompletten Set mit der Unterstützung von Gastsängern. Schließlich gab es das 25-jährige Bandjubiläum zu feiern. Los ging es für Peavy, Viktor und Andre noch ohne Verstärkung mit dem Opener "Carved in Stone", doch dann kam in Form von Hansi Kürsch von BLIND GUARDIAN schon der erste Stargast, um mit den Jungs den Song "Set this World on Fire" zu spielen. Hansi blieb noch für ein weiteres Lied, an das ich mich leider grad nicht erinnern kann, und wurde dann abgelöst von Jen Majura, die in letzter Zeit öfter mit den Jungs auf der Bühne steht. Mit ihr gab es "Lord of the Flies" und ebenfalls einen weiteren, mir grad partout nicht einfallenden Song zu hören. Zusammen mit Schmier von DESTRUCTION gab es dann "Prayers of Steel" und "Going Down" und mit Eric Hecht von SUBWAY TO SALLY den Song "Gib Dich nie auf". Schließlich wurden in der Normalbesetzung noch "All I Want" und "Soundchaser" gespielt. Peavy war mal wieder super gelaunt und hatte sichtlich Spaß am Auftritt. Leider gab es für Viktor kein Gitarrensolo. Das war zwar Schade, aber auf Grund der fürchterlich großen Dichte an Highlights im Set leicht zu verschmerzen. (Thomas)

Cathedral (14:15 Uhr, Black Stage)
Als erste Band des letzten Tages standen für mich CATHEDRAL auf dem Programm. Die Doom-Veteranen sind live schließlich immer überzeugend. Nicht anders war es an diesem Tag, denn Frontmann Lee Dorrian war nicht nur in großartiger Form, sondern schien auch bestens gelaunt. Aber nicht nur ein ausgesprochen ausdrucksstarker Lee Dorrian machte den Auftritt so stark, sondern vor allem das Songmaterial. Bei den Stücken "Soul Sacrifice", "North Berwick Witch Trials", "Cosmic Funeral", "Ride" und dem Klassiker "Hopkins (Witchfinder General)", war die Stimmung bereits gut, die Reihen hätten aber gerne noch etwas gefüllter sein dürfen.

Setlist:
- Soul Sacrifice
- North Berwick Witch Trials
- ?
- Cosmic Funeral
- Night Of The Seagulls
- Corpse Cycle
- Ride
- Hopkins (Witchfinder General)

(Tutti)
Cathedral

Testament (15:30 Uhr, True Metal Stage)
Einer der ganz großen Höhepunkte, vielleicht sogar der Höhepunkt des Festivals stand am Samstagnachmittag auf der True Metal Stage: TESTAMENT. Die Bay Area Thrasher zeigtem dem Nachwuchs mal eben wie ein amtlicher Thrash Metal Gig auszusehen hat. Im Gegensatz zum Auftritt auf dem Rock Hard Festival 2008 mit zwei Gitarren und zudem mit ordentlichem Sound räumten die Veteranen gnadenlos ab. Gitarrist Alex Skolnick zeigte also wieder seine Fingerfertigkeit und auch Frontmann Chuck Billy war bestenr Laune. Kein Wunder, so wie die Band abgefeiert wurde. Nicht zuletzt dafür verantwortlich war auch die wieder mal starke Setlist mit einer Art Best Of-Programm quer durch fast alle Scheiben. Der Auftritt war dann nicht mehr zu toppen.

Setlist:
- For The Glory Of...
- The Preacher
- The New Order
- Over The Wall
- Practice What You Preach
- More Than Meets The Eye
- The Persecuted Won't Forget
- Burnt Offerings
- Into The Pit
- Disciples Of The Watch
- D.N.R. (Do Not Resuscitate)
- 3 Days In Darkness
- The Formation Of Damnation

(Tutti)
Testament

Borknagar (16:45 Uhr, Party Stage)
Eins meiner persönlichen Highlights des 20. Wacken Open Airs waren BORKNAGAR. Bereits im Vorfeld freute ich mich extrem, die Norweger endlich einmal zu Gesicht zu bekommen und mir eine volle Breitseite aus Blackmetal, Progressive und Rock geben zu lassen. Wie ich schnell feststellen musste, sollte ich nicht enttäuscht werden. Absolut geniale Kompositionen, ruhige Melodielinien, die dennoch von einer mehr als saftigen Double Bass hinterlegt wurden. Wahnsinnig gut. Den Einstieg machten die Norweger mit „Oceans Rise“ um anschließend in das dritte Bandwerk zurück zu reisen und mit „Universal“ ein weiteres Schmankerl herauszuhauen. Das Drittlingswerk „The Archaic Course“ stand in der Setliste sowieso recht weit vorne. Nicht nur „Universal“ wurde hiervon zum Besten gegeben sondern auch direkt im Anschluss „The Black Token“ und schließlich auch noch „Ad Noctum“. Eine geniale Setlist, für welche ich dieses mal aber leider keine Gewähr gebe:

Setlist:

- Oceans Rise
- Universal
- The Black Token
- Future Reminiscence
- Ad Noctum
- Colossus
- The Genuine Pulse
- The Dawn Of The End

(Sebastian)
Borknagar

Heaven Shall Burn (16:45 Uhr, Black Stage)
Die Ost-coreler haben sich in den letzten Jahren mit den supremen Outputs "Deaf to our Prayers" und "Iconoclast" ein ganzes Stück auf dem Markt nach oben gezockt und durften nun zur besten Sendezeit auf der Hauptbühne ran. Zwar hatten HSB die Bürde, direkt nach den furiosen TESTAMENT auf die Bretter gehen zu müssen, aber das schreckte die Jungs nicht wirklich ab. In sympathischer Manier und einheitlich in roten Hemden gekleidet zogen HSB ihr Brett vom Stapel, dass es nur so krachte. Das Augenmerk lag klarerweise auf den Songs der letzten beiden Platten, aber die richtigen Überkracher waren letztlich einmal wieder die Klassiker "Voice of the Voiceless" und "The Weapon they fear". Bei ersterem dirigierte Fronter Marcus es einen riesigen Circlepit um den Soundturm herum, bei dem gut und gerne 1000 Mann mitmachten. Das hatte optisch schon was, Hut ab! (Thomas)

Trouble (19:00 Uhr, W.E.T. Stage)
Wieso diese Doom-Legend ins Zelt verfrachtet wurde ist mir ein Rätsel, aber man muss ja nicht alles verstehen. Am fehlen von Urgestein Eric Wagner kann es aber eher nicht gelegen haben, denn sein Nachfolger Kory Clarke konnte ihn gut vertreten. Und Songs wie "The Eye", Assassin", "Touch The Sky", "Trouble Maker" und "At The End Of My Daze" ließen die Doom-Herzen ebenfalls höherschlagen. Dazu gab es mit dem Stück "Hunters Of Doom" schon mal einen Ausblick auf das nächste Album und wenn der Rest der Scheibe qualitativ ähnlich gelagert ist, dann aber schon mal vorgemerkt das Teil. (Tutti)
Trouble

Pain (19:15 Uhr, Party Stage)
Ich war im Vorfeld wirklich gespannt auf den Auftritt des schwedischen Elektrometal-Geschwaders um Peter Tägtgren. Wie würde die eigenwillige Musik der Band auf einer so großen Bühne rüber kommen? Die Antwort hieß leider: Etwas lahm und nur mit Abstrichen genießbar. Bei PAIN herrschte so gut wie Null Bewegung auf der Bühne und die Inszenierung des Ganzen war eher mau. Zwar gab es Pyrotechnik, doch fortwährend immer nur denselben Effekt. Flammensäulen. Eine Stunde lang Flammensäulen. Vielleicht habe ich zu viel erwartet und tue den Jungs unrecht, aber PAIN konnten mich wirklich nicht im Geringsten begeistern. Der Sound war zwar akzeptabel, aber für eine Synthie-Band wie PAIN recht drucklos. Die Auswahl an Songs ließ dagegen nichts zu wünschen übrig. Stampfer wie "It's Only Them", "Same Old Song", sowie "Dancing With the Dead" wurden von der Fangemeinde mit Begeisterung mitgesungen. Die Zugabe "Shut your mouth" war schließlich der Höhepunkt eines eher unspektakulären Gigs. (Thomas)

Volbeat (20:30 Uhr, True Metal Stage)
Die Senkrechtstarter der letzten Jahre sind ganz klar VOLBEAT. Wie kommt es eigentlich, dass eine Band, die eigentlich gar nicht zum Metal zu zählen ist, in der Gunst der Metaller durch die Bank weg so weit oben steht? Das weiß wahrscheinlich keiner so genau, aber Fakt ist: Die Jungs aus dem Staate Dänemark haben auch die Bastion Wacken im Sturm genommen und abgeräumt ohne Ende. Von so vielen Kehlen wurden die Refrains keiner anderen Band auf dem W:O:A dieses Jahr mitgeschmettert. Und das obwohl der Sound von VOLBEAT an diesem Tag echt seine Macken hatte. So viel Mühe sich die Techniker auch gegeben haben mögen, glasklarer Sound ist definitiv was anderes. Unter dem Strich steht aber ein Dickes Plus für die Rock’n’Roll-Performance von VOLBEAT. Yeah yeah. (Thomas)

Machine Head (21:45 Uhr, Black Stage)
Wenn die Oaklander Thrashgiganten von MACHINE HEAD die Bühne betreten, war es klar, dass auf dem Festivalgelände die Hölle los sein wird. Im Normalfall kümmert sich unser werter Brix um die Berichterstattung dieser Band, aber da jener nicht vor Ort war, übernehme ich das doch in diesem Falle durchaus gerne. Es ist immer und immer wieder ein faszinierendes Schauspiel sich die Amis live anzuschauen. Eine solch mitreißende Show bietet wahrlich nicht jeder. Dass ich hier nicht nur aus subjektiver Sicht frohlocke wird schnell klar wenn man sich das Publikum an dem Abend anschaut. Bis in die letzten Reihen des Festivalgeländes wurden die Menschen animiert, die Hände gingen nach oben, es wurde mitgesungen und das Haupthaar geschüttelt. Phänomenal!!! Den Einstieg gab es, wie schon so oft, mit dem Paukenschlag „Imperium“. Ein Song, der auf die Massen so wirkt, als würde man literweise Energydrinks über dem Wacken Open Air abwerfen. Die Meute ist hellwach und die Bombe geht sofort, gänzlich ohne eine Zündschnur, in die Luft. Mit „Ten Ton Hammer“ im Anschluss gab es sogleich den nächsten Schlag in die fiese Schnauze. Meine Fresse, was für ein Brett. Spätestens ab „Aesthetics Of Hate“ vom aktuellen Killeralbum „The Blackening“, empfand ich den Gig noch um einiges stärker als vor einigen Wochen in der Rockhal in Luxemburg (Neckbreaker berichtete ). Gegen Ende der Setliste gab es für das 20. Wacken Open Air noch einmal ordentliches Gänsehautfeeling. „Halo“ heißt das gute Stück, welches für dieses verantwortlich war. Ein absolut starker Gig, einer starken Band für ein unfassbares Publikum. Sänger und Gitarrist Robert Flynn war sichtlich beeindruckt und wollte schon fast gar nicht mehr die Bühne verlassen. Den Gesichtern der Fans zu urteilen, hätten MACHINE HEAD auch ruhig noch einige Songs auf der Bühne bleiben können. WAHNSINN!!!

Setlist (ohne Gewähr):
- Imperium
- Ten Ton Hammer
- Beautiful Morning
- None But My Own
- Aesthetics Of Hate
- Old
- Bulldozer
- The Burning Red
- Struck A Nerve
- Halo
- Davidian

(Sebastian)

Enslaved (21:45 Uhr, Party Stage)
Die einsetzende Dunkelheit spielte ENSLAVED eindeutig in die Karten und so kam die Show der Norweger ganz ordentlich zur Geltung. Als Backdrop hatten die Nordmänner eine Leinwand installiert auf der zu den Songs entsprechende Filme und Bilder gezeigt wurden. Somit wurden Songs der Marke "Ruun", "Ground", "The Watcher", "Return to Yggdrasil" und natürlich mein persönlicher Höhepunkt "Allfadr Odhinn" stimmungsvoll in Szene gesetzt. Toller Gig der auch gut besucht war. Verdient hatten es ENSLAVED auf jeden Fall.

Setlist:
- To The Coast
- Fusion Of Sense And Earth
- Ruun
- As Fire Swept Clean The Earth
- Ground
- The Watcher
- Return To Yggdrasil
- Allfadr Odhinn
- Isa

(Tutti)
Enslaved

Saxon (23:05 Uhr, True Metal Stage)
Wenn SAXON in Wacken spielen dann war das bis jetzt immer ein großartiges Erlebnis. Warum also sollte das 2009 anders werden? Eben, zumal die Fans die Setlist durch eine Wahl selbst zusammenstellen konnten. Die britischen Heavy Metal Urgesteine hauten den zigtausenden Anwesenden fast zwei Stunden (wenn ich mich nicht verguckt habe, waren es genau 110 Minuten) ein Programm um die Ohren das sich gewaschen hat. Klassiker reihte sich an Klassiker, eine Band in Bestform und eine Show bei der mit Feuer und Pyros wahrlich nicht gegeizt wurde. Ein absolut würdiger Headliner des letzte Tages und das dürfte auch Wacken-Veranstalter und Bandmanager Thomas Jensen so sehen, der für eine kleine Gesangseinlage bei "Killing Ground" von Biff allerdings nur mit erheblichen Nachdruck überzeugt werden konnte. Tolle Vorstellung und das die Herrschaften zum Wacken-Jubiläum auch den Adler im Gepäck hatten versteht sich ja wohl von selbst.

Setlist:
- Battalions Of Steel
- Let Me Feel Your Power
- Lionheart
- Strong Arm Of The Law
- Killing Ground
- Metalhead
- Wheels Of Steel
- Unleash The Beast
- Dogs Of War
- Rock `N`Roll Gypsy
- Rock The Nations
- Motorcycle Man
- Forever Free
- Solid Ball Of Rock
- Crusader
- Power And The Glory
- Princess Of The Night
- Heavy Metal Thunder
- Live To Rock
- 747 (Strangers In The Night)
- Stallions Of The Highway
- Denim And Leather

(Tutti)

Gwar (00:55 Uhr, Black Stage)
GWAR habe ich schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr live gesehen. Viel geändert hat sich bei den Amis aber nicht, noch immer regiert der Splatter und musikalisch eher Durchschnittsware. Wobei die Musik ja sowieso mehr die Begleitung der Splatterorgie ist. Und von letzterem hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen. Zwischendurch wurde die Show etwas langatmig und, wenn alle auf der Bühne anfangen durcheinander zu reden/schreien, sogar konfus. Für die Splatterfreunde gab es natürlich trotzdem einiges, wie ein zerrissenes Baby, Michael Jackson (er lebt also doch noch...) wird das Gesicht weggerissen, eine Blutkanone usw. Aber mit zunehmender Spieldauer verbrauchte sich die Show etwas. Musikalisch gab es halt ebenfalls wenig neues, sogar der Klassiker "Crack In The Egg" war im Programm. Schön die Band mal wieder gesehen zu haben und mein persönlicher Abschluss des Festivals, der unterm Strich durchaus gelungen war. (Tutti)


Alles in Allem ein wunderbar organisiertes Festival und gelungenes 20-jähriges Jubiläum. Das Billing war für meinen Geschmack zwar etwas lahm für ein solches Ereignis, allerdings waren die letzten Jahren mit wahnsinns Acts wie AT THE GATES, CARCASS, IMMORTAL, IRON MAIDEN, AVANTASIA etc. einfach verdammt schwer zu toppen.
Für alle die das diesjährige Wacken wegen des Ausverkaufs nicht besuchen konnten sei doch aber noch mal die zusätzlichen Veranstaltungen Ende August ans Herz gelegt. Hierfür scheint es noch Karten zu geben, also Urlaub nehmen, Karte kaufen und zu WACKEN ROCKS SEASIDE oder WACKEN ROCKS SOUTH fahren, welche beide ebenfalls mit einem gigantischen Billing auffahren. Viel Spaß damit und noch einmal vielen Dank an die Wackenveranstalter für die schöne Zeit am Anfang August. (Sebastian)
 

Diese und weitere Bilder zu diesem Festival gibt es in unserer Galerie!

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