Nach 4 langen Jahren des Wartens rollt der britische Panzer endlich wieder!
BOLT THROWER sind auf Zerstörungs-Mission durch Europa, um ihr Ende 2005 erschienenes Hammeralbum „Those once loyal“ zu supporten.
Eintrittspreise um die 13 Euro sorgten dafür, dass am 4. Februar das Ex-Haus in Trier zum Bersten gefüllt ist, ausverkauft mit über 500 Zahlenden. Unterstützt von einem selten geilen Package mit NECROPHAGIST, NIGHTRAGE und MALEVOLENT CREATION brachten die Briten an diesem kalten Tag den Konzertsaal zum Überkochen Den Anfang machten die Deutschen NECROPHAGIST. Zu Sagen, dass die Mannen um Bandchef Muhammed Suicmez einen technisch guten Auftritt ablieferten wäre wohl die Untertreibung des jungen Jahres. NECROPHAGIST können zweifelsfrei als die DREAM THEATER des Death Metals bezeichnet werden, mit einem Plus an Geschwindigkeit, dass die Köpfe nur so brummen. Bei klarem Sound wird hier chirurgisch exakt geholzt, wahnwitziger Speed, virtuose Saitenfrickeleien, Skalpellschnitt-Breaks. Dass auf der Bühne bis auf ein wenig Gebange kaum Bewegung aufkommt wundert nicht bei dem Anspruch des Dargebotenen. Was wundert, ist, wie zum Teufel sich ein menschliches Gehirn die an die Komplexität mathematischer Formeln erinnernden Riffs merken kann. Besonders viel passiert auch im Publikum nicht, die Band erntet zwar mehr als Höflichkeitsapplaus. Aber was bleibt nach dieser Lehrstunde in wahnwitziger Instrumententechnik sind offen stehende Münder und offen stehende Fragen, wie man überhaupt so spielen kann.



Das Verhalten des Publikums ändert sich allerdings bei NIGHTRAGE. Die Multi Kulti Truppe aus Griechenland, Schweden und wasweißichwoher ist schon um einiges massenkompatibler als die Deutschen. Der melodische Schweden Death weiß durchaus zu überzeugen und nach einer kurzen Anlaufphase darf sich die Band schon über die ersten Moshpits freuen. Die Freude hält sich allerdings bei den plötzlich in der ersten Reihe aufgetauchten 16 jährigen Mädels etwas in Grenzen, als sie vom ersten Pit fast auf die Bühne geschleudert werden. Die Bewegung im Publikum ist aber schnell von geringer Bedeutung, als die Mädels die ersten Blicke von NIGHTRAGE Sänger Jimmie Strimell erhaschen können und sich giggelnd darüber freuen. Dass wir hier allerdings gottlob nicht auf einem Tokio Hotel Konzert sind machen Nackenbrecher wie „Being nothing“ oder „Tremor“ mehr als deutlich. Neu-Sänger Strimell macht seine Sache passabel, agiert mit dem Publikum und kreischt sich die Seele aus dem Leib. Trotzdem kann der gute Mann nicht ganz überzeugen, passt er doch gar nicht wirklich ins Bild mit seiner Hardcore Erscheinung und seinem Gesang. Es könnte die Frage aufkommen, ob da jemand mit dem neuen Sänger auf einen noch fahrenden Zug aufspringen möchte.
EX-AT THE GATES Sänger Tompa, der die beiden Alben der Band einsang, wird an manchen Stellen doch etwas vermisst. Genauso wie Gus G., der griechische Gitarrenhexer, der normal die Axt bedient, glänzt leider durch Abwesenheit. An seiner Statt übernimmt NECROPHAGIST Klampfer Christian Muenzner die zweite Gitarre und behauptet sich auch bei diesem Auftritt meisterlich. Ein wahres Wunder an Energie und Können. Im Grossen und Ganzen ein solider Auftritt und ein guter Support, bleibt abzuwarten, wie sich die Band weiter entwickelt.



Auch bei den Old School US-Deathern von MALEVOLENT CREATION gab es vor der Tour einen Rundumschlag in Sachen Line-up. Bandkopf Phil Fasciana warf im Laufe der letzten Monate die komplette Band raus (Gitarrist Rob Barett ging zurück zu CANNIBAL CORPSE) und steht in Trier mit Nigelnagel neuer Besetzung auf der Bühne, bis auf eine Ausnahme. Ur-Sänger Brett Hoffmann bedient wieder das Mikrofon, wenn auch vorerst nur für diese Tour.
Line-Up hin oder her, MALEVOLENT CREATION reißen in den ca. 45. Auftritt buchstäblich die Bude auseinander. Vor der Bühne gibt’s einen ständigen Moshpit, der das Thermometer auf unerträgliche Höhen treibt. Ein wahres Inferno aus wütendem Death Metal und einem Pulk sich umherschubsender schwitzender Menschen. Die Fans sind durchweg begeistert, Hoffmann und die neue MALEVOLENT Besetzung machen ihre Sache äußerst zufrieden stellend und Songs wie „Malevolent creation“ und „The will to kill“ sind ohnehin Paradebeispiele für Old School US Death Metal.



Zum Einstimmen auf die Headliner des Abends haben sich die Offiziellen eine BLACK SABBATH Live Scheibe ausgesucht. Anscheinend sollen die Zuschauer etwas aufgelockert werden. Besser ist das, wenn man weiß, was auf einen zukommt.
Mit „At first light“ steigen die Briten ein und der Panzer rollt alles gnadenlos nieder.
BOLT THROWER entfachen Krieg in Trier! Bombeneinschläge, knietiefe Panzerspuren im Morast, die totale Zerstörung. Wie eine Planierraupe bahnt sich der Bolzenwerfer seinen Weg durchs Publikum, das die Briten mit euphorischer Begeisterung empfängt. Sänger Karl Willets ist entweder stramm wie zehn Matrosen oder hat einfach nur ne ordentliche Ladung Hummeln im Hintern. Auf jeden Fall merkt man ihm an, wie glücklich er ist, den Bolzen wieder persönlich werfen zu dürfen. Über eine Stunde Auftritt und das breite Grinsen in seinem Gesicht ist nicht weg zu bekommen. In stetem Kontakt mit den Fans growlt er sich durch Göttergaben wie „Cenotaph“ und „ 4th crusade“. Dass die Einsätze nicht immer perfekt sitzen interessiert hier niemanden, das Ex-Haus kocht! Temperaturen am Siedepunkt schaffen einen wahren Hexenkessel und die über 500 nassen BOLT THROWER Anhänger sind nach diesem Inferno rundum zufrieden.

Ein sehr geiles Konzert mit einem sehr geilen Package zu sehr geilen Preisen. Wer diese Tour verpasst hat, sollte sich schleunigst eine Karte für die im April folgende zweite BOLT THROWER Tour besorgen!

Setlist Bolt Thrower: (ohne Gewähr und ohne zeiltiche Reihenfolge)
- At first light
- Entrenched
- Mercenary
- World eater (angespielt)
- Cenotaph
- The Killchain
- Those once loyal
- 4th crusade
- When cannons fade
- No guts – no glory
------------------------
- Contact – Wait out
- …for victory



Weitere Bilder findet ihr in unserer Gallerie.

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