Rise Against + Strike Anywhere + Rentokill (11.03.09 St. Ingbert, Mechanische Werkstatt)

Wer auf Gitarrenmusik steht kam in den letzten Jahren an einer Band mit ganz großer Sicherheit schwer vorbei: RISE AGAINST. Die Jungs aus Chicago haben seit ihrem Karrierebeginn nicht nur wegen ihrer politischen und tierrechtlichen Aktivitäten von sich reden gemacht, sonder nauch damit, dass sie mit kosntanter Qualität ein großartiges Album anch dem anderen rausfeuern, die sich gegenseitig an Tiefe und Melodie in keinster Weise nachstehen.
Um ihren neusten Streich "Appeal To Reason" amtlich unters Volk zu bringen, hat man sich dazu entschieden, ausgiebig zu touren und auch das schöne Saarland zu beehren, was man sich selbst als noch so großer Kostverächter in Sachen melodischem Punkrock nicht entgehen lassen kann - erst recht nicht mit zwei Hochkarätern wie STRIKE ANYWHERE und RENTOKILL im Vorprogramm. Der Abend verspricht großartiges und wird es aller Wahrscheinlichkeit nach halten; man muss nur noch an seine eigene Vernunft appellieren und hingehn!
 
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Als es pünktlich um 20 Uhr losgeht, stehen noch ein großer Haufen Leute vor der Tür, die irgendwie um Einlass betteln, obwohl die hütte gnadenlos überfüllt ist, was schon als Indikator für die Gier der Saarländer nach dieser Show gedeutet werden kann. RENTOKILL eröffnen den Abend mit ordentlich gespieltem melodischen Punkrock, wie man ihn in den 90ern so lieben und schätzen gelernt hat. Die Wiener spiele eun mehr als souveränes Set, das sich musikalisch gesehen and Bands wie RANDY oder GUTTERMOUTH orientiert, was dem vorhandenen Publikum nicht unbedingt zusagt, da es auch zum größten Teil schlicht und ergreifend zu jung ist, um sich mit dieser Art von Musik identifizieren zu können. Mit Songs wie "War In The Shadows" und "The Object" können die Ösis zwar nicht die ganze Halle in Brand setzen, jedoch einige Achtungserfolge unter den Anwesenden erzielen. Lediglich die eingestreuten Screamopassagen pissen kräftig an. Geht heutzutage nichts mehr ohne grenzhomosexuelles rumgekeife?

Nach 30 Minuten Alpenpower dürfen nach kurzer Umbaupause STRIKE ANYWHERE ran, die sich heute Abend von der technischen Seite leider nicht mit Ruhm bekleckern. Nicht, das es genügen würde, dass die Soundmannschaft recht unmotiviert zu sein scheint, nein, Frontmann Thomas hat irgendwie seine Kauleiste falsch gestimmt. Von vorne bis hinten zieht sich eine konsequente Schwäche im klaren Gesang durch das ansonsten energiegeladene Set, sodass höchstens Fans der Band, die wissen, zu was die Amerikaner fähig sind, Spaß am Gig haben.
Grandiose Songs wie "Sedition" können über die durchwachsene Darbietung von STRIKE ANYWHERE leider nicht hinwegtrösten, was die Anhänger der Band nicht davon abhält, in Reihe 5 schon einmal den ersten Pit des Abends loszutreten.
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Als STRIKE ANYWHERE die Bühne räumen, um Platz für die Headliner des Abends zu machen, mehrt sich der Andrang in der Halle nach vorne. Während der komplettem Umbaupause drängen sich wirklich restlos alle Anwesenden im Saal in Richtung Bühne, um guten Ausblick zu haben, was sich sofort an Klima und Luftfeuchtigkeit bemerkbar macht, was in einer so elend schlecht belüfteten Location noch stärker wiegt, als man es ohnehin schon kennt.
 
Pünktlich um 22 Uhr entern die Politmusiker ovn RISE AGAINST die Bühne und feuern mit "Drones" einen Song vom letzten Album "The Sufferer And The Witness" auf die Meute ab, die sich direkt von den gigantischen Hooklines des Fünfers infizieren lässt und mitgröhlt was die Stimmbänder hergeben.
Ohne Pause gibts direkt weiter auf die Nuss mit "Give it All", "State of The Union" und "Ready to Fall", was dr Kondition vor der BÜhne und erstrecht der auf der Bühne in keinster Weise irendeinen Abbruch tut.
Die durchgehend überdurchschnittliche Textkenntnis im Publikum tut zum diesmal guten Sound ihr übriges und die Atmosphäre nimmt die an, bei der man sich dazu hinreisen lässt, auch unter der Woche die Sau rauszulassen und einer Band zu huldigen, die es geschafft hat sich mit großen Melodien und noch größeren Texten in die Ohren einer enom breiten Hörerschaft zu spielen, wie man es sonst selten sieht.
Kracher wie "Life Less Frightening" und "Swing Life Away" runden das Set ab und so werden nach über einer Stunde Spielzeit die schwitzenden und müden Fans in die kalte Nacht entlassen, wobei sich alle sicher sein können das es jeden Cent des Eintrittspreises Wert war!
Erwähnen sollte man auch das soziale Engagement der aufgetretenen Bands: an den Merchandiseständen wurden Fairtradeartikel und biologisch produzierte Waren angeboten; und das zu den üblichen Preisen! Wäre jede Zeigefinger-Band so konsequent wie die heutigen Acts, wäre die Rocklandschaft um einiges verträglicher für unsere Gesellschaft. (Reini)
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