thrashfest-tour-2010-flyer„Thrash is back" ist ein etwas abgedroschener Spruch, der zwar nach wie vor zur aktuellen Metal- Landschaft passt, aber nun wirklich keine Überraschung mehr darstellt. Was allerdings ein wenig überraschend erscheint, ist der massive Zulauf zum THRASHFEST 2010. Die Garage in Saarbrücken war eine ganze Weile nicht mehr so voll.

Die Überraschung schwindet aber, wenn man kurz darüber nachdenkt, wer sich auf dieser Festivaltour die Klinke in die Hand gibt, nämlich nicht weniger als die Elite der internationalen Thrash Szene! Die wohl zweitgrößte Thrashband der Welt (nein, METALLICA und MEGADETH nicht mitgezählt), KREATOR, die Mitbegründer des Bay Area-Sounds EXODUS, die wieder erstarkte Nummer 1-Liveband DEATH ANGEL und die im letzten Jahr massiv gehypten Hopefuls SUICIDAL ANGELS. DAS ist mal ein Package!

 

 

 

Viel gehypt, überall gespielt und nun versuchen SUICIDAL ANGELS mit ihrem neuen Album „Dead Again" auf eigenen Füßen zu stehen. Auf Platte ist das schon mal mit ein bisschen mehr Abwechslung durchaus gelungen. Live sieht die Sache DSC_2047_1aber ganz klar folgendermaßen aus: Perfekter Anheizer mit einer halben Stunde Spielzeit, aber länger muss nicht sein. So gut die Jungs auch sind, so mitreißend ihr straighter SLAYER-Thrash auch sein mag, eine ganze Stunde könnte sich wohl niemand die Griechen mit bleibender Begeisterung anschauen. Denn nach wie vor haben die ANGELS ein Problem: Knüppel-aus-dem-Sack, nicht mehr, nicht weniger. Reicht, um die Menge zu erwärmen, sogar um die Menge richtig anzuheizen, aber ich wage zu bezweifeln, dass die sympathischen Jungs damit noch viele Stufen auf der Leiter nehmen können.
Egal, die Meute ist begeistert, direkt zu Beginn schon ordentlich den Hintern versohlt zu bekommen und bringt dies auch Lautstärke mäßig zum Ausdruck. Die Band dankt es ihren Fans, in dem sie beim letzten Song einige Banger auf die Bühne beten, um mit ihnen zu feiern. Dass natürlich prompt der Mikroständer umgeföhnt wird, macht nix, der Spaß steht an oberster Stelle.
Mission perfekter Support erfüllt! (Bernie)

Nachdem die jungen Wilden bereits einen amtlichen Start hingelegt haben, gingen mit DEATH ANGEL die ersten Recken der Anfangstage deslive_20101130_2 Thrash Metal auf die Bretter. Die legendäre Combo aus der Bay Area startete mit einem spanischen Akustikgitarren-Intro und bereits beim zweiten Song ragten viele Fäuste gen Hallendecke. Mächtig gegroovt wurde mit "Buried Alive", bei dem schon einige Köpfe im Takt nickten. Von der neuen Scheibe "Relentless Retribution" präsentierte das Quintett unter anderem "Claws In So Deep", "Truce" und "River Of Rapture".
Auch wenn die Stimmung bereits ziemlich gut war, konnte man Defizite beim Sound feststellen. Besonders der markante Wechsel von Mark Osegueda´s melodischem Gesang und den aggressiven Kreisch - Vocals ging zum Teil leider etwas unter. Die Vocals waren im Vergleich zu den SUICIDAL ANGELS undifferenzierter abgemischt.
Doch die hungrige Meute ließ sich davon nicht beirren und so gab es bereits bei der zweiten Band des Abends einen kleinen aber feinen Moshpit. Die Gruppe heitzte dem Mob weiter ein, indem sie zum Beispiel den Opener des 2004 erschienenen Comebackalbums "Thrown To The Wolves", aber auch alte Klopper wie "Seemingly Endless Time" vom 1990er Album - Klassiker "Act III" rausfeuerte. Man merkt der Band bzw. Frontmann Mark Osegueda einfach die langjährige Erfahrung an und spürt, dass Sie Spaß an dem haben, was Sie tun. Deshalb hatten Sie das Publikum auch gut im Griff und legten einen tollen Auftritt hin. (Kevin)

live_20101130_3Die Beziehung zwischen Saarbrücken und EXODUS ist eine ganz spezielle. In den letzten Jahren haben die Bay Areaner das gute alte Roxy (R.I.P.) zweimal in Schutt und Asche gelegt und dafür werden sie auch zurecht heiß und innig geliebt!
Zumindest vom Großteil der Bangerschaft, ein kleiner, aber wehrhafter Teil behauptet nach wie vor steif und fest, dass EXODUS eine der langweiligsten Bands des Genres sind. Was sagt man dazu? Folgendes: „wer keinen Thrash mag, soll nicht auf ein Thrashkonzert gehen!". Denn wenn EXODUS eins sind und immer waren, dann der Inbegriff des Bay Area Thrash Metals, Punkt und Aus!
Mittlerweile auch stark auf den 30jährigen Geburtstag der Band zulaufend, haben die Jungs (bzw. die Herren) ein ums andere Mal bewiesen, dass sie auch nach so langer Zeit noch richtig Gas geben können. Seit der Rückkehr von Drummer Tom „dicke Arme" Hunting und der Verpflichtung von Altmeister Lee Altus sind EXODUS schlicht unschlagbar! Von den zwei „Exhibition"-Alben kann man halten, was man will, die Band tritt live MÄCHTIG Arsch!! Rob Dukes ist und bleibt ein großartiger, motivierter und stimmgewaltiger Frontmann, der seinesgleichen sucht und gibt an diesem Abend mit seinen Kollegas wieder alles, was irgendwie geht! Scheiß auf die „Wall of Death" und die Aufforderungen nach einem Circle Pit, wir sind verteufelt nochma im Jahre 2010 und nicht mehr Mitte der Achziger. Wer einen Account auf Facebook hat, soll die Klappe halten. Das Set hätte prinzipiell ein paar mehr olle Kamellen enthalten können, da die neuen Songs für ihre Brutalität und Geschwindigkeit etwas lang daherkommen, aber was soll's, Spaß macht's trotzdem! Einzig „Piranha" hat wirklich wirklich schmerzhaft gefehlt, dafür waren „Toxic Waltz" und „Lesson In Violence" umso schöner. Arschtritt, courtesy of EXOfuckingDUS!!

live_20101130_4

Was soll man noch über KREATOR schreiben, was nicht schon tausendmal zuvor geschrieben wurde? Wenn nicht das Dach der Halle einkracht, sich einer der Musiker fies auf die Schnauze legt oder irgendwas explodiert, kann man nur wiederholen, was andere bereits zu Hauf gemeldet haben: KREATOR sind eine MACHT! Hat jemand die Band seit „Violent Revolution" schon mal ernsthaft schlecht gesehen? Kann man sich kaum vorstellen, oder?
Auch an diesem Abend in Saarbrücken gibt es nichts anderes zu vermelden als immer der gleiche, wenn auch positive Sermon, dass KREATOR einfach großartig sind! So langweilig das auch zu schreiben ist, so erfreulich ist das für die vielen Hundert vor der Bühne, die überragende Qualität für ihr Geld geboten bekommen. Die Legende aus Essen zeigt schnell, wer hier auf diesem Fest das Sagen hat, breitet gigantische Seitenbanner aus und enthüllt die Metallstufen, die zum hochgebockten Drumkit führen, jede strategisch wichtige Position mit Mirkos versehen, so dass Mille sich auf der Bühne ein wenig sportlich betätigen kann.
Mit etwas matschigem Gitarrensound begonnen, artet der folgende Gig in ein Heimspiel sondergleichen aus, das frenetisch bejubelt wird. Mit den Klassikern der Band aus fast jeder Ära (der ein oder andere Song von „Cause for conflict" wäre wirklich mal schön) wie das obligatorische „Phobia", „Tormentor" als bekannter aber immer wieder mitreißender Zugabeteil, „People of the lie" und die neuen „Hordes of chaos" und „Run amok run" ist jeder einzelne in der Halle auch recht einfach zu überzeugen.
Die immer gleichen Ansagen gehören einfach dazu, wenn man sich auch mal ab und zu ein wenig Abwechslung wünscht. Wahrscheinlich würde man sie aber vermissen, wenn sie plötzlich nicht mehr da wären... also auf geht's, alle zusammen: „It's tiiiiime.... tooo raiiiiiiiise.... the flaaaaag of haaaaaaaaaaaaaaaaaaaaate".

Schonmal wo gelesen? Das kommt davon, wenn man als Band einfach immer volle Leistung bringt! (Bernie)

Setlist KREATOR:

violent revolution
hordes of chaos
phobia
terrible certainty
betrayer
voices of the dead
enemy of god
destroy what destroys you
run amok run
endless pain
people of the lie
pleasure to kill
coma of souls
pestilence
flag of hate
tormentor

Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden

Neckbreaker auf Facebook

nb recruiting 2015

nb forum 2015

nb gallery 2015