Rhino Bucket + Sin City + Bonafide (23.02.13, Zweibrücken)

Sin City Am 23.02.2013 feierten SIN CITY in der Festhalle Zweibrücken ihr zwanzigjähriges Bestehen. Gemeinsam mit den befreundeten Bands RHINO BUCKET, THE MILESTONES und BONAFIDE wurde in der gut besuchten Festhalle in Zweibrücken ein wahres Rock'N'Roll Fest gefeiert.

 

THE MILESTONES

 

Nach kurzer Ansprache von Pank, dem SIN CITY Drummer, ging es pünktlich um 20 Uhr mit den Finnen THE MILESTONES los. Durch ihren rockig bluesigen Sound hatte die Band die Menge bereits nach dem ersten Song gut im Griff. Die Gruppe um den charismatischen Sänger Olavi Tikka bot einen schönen Mix aus Country, Blues und Rock'N'Roll. Sehr gelungen waren vor allem die Mundharmonikaeinsätze, die zur richtigen Würze der jeweiligen Songs beitrugen. Auch wenn die Band nur 45 Minuten spielte, konnte sie einen sehr guten Eindruck hinterlassen, ich werde sie jedenfalls im Auge behalten. Auch Fans der oben genannten Genres dürften hier voll auf ihre Kosten kommen. Gitarrist Tomi Julkunen könnte übrigens glatt der Bruder von Malcom Young sein.

The MilestonesThe Milestones

BONAFIDE

Nach 15minütiger Umbaupause starteten die Schweden BONAFIDE pünktlich um 21:00 Uhr mit ihrem Set. Optisch erinnerte zumindest Bassist Martin Ekelund sehr stark an 80er Glam Rock Bands, bereits nach dem ersten Song war aber klar, dass die Band mit dieser Stilrichtung eher wenig am Hut hat. Allein schon die Tatsache, dass Sänger Pontus Snibb der vollbärtige Bruder von Bon Scott sein könnte, zeigt wie nah BONAFIDE am Hard Rock sind. An sehr vielen Stellen erinnerte sein Gesang so stark an den alten AC/DC Frontmann, dass es einen fast umhaute. Eine gute Stimme allein macht aber noch keine gute Band aus, bei BONAFIDE stimmte aber auch der Rest. Hier bekam der Hard Rock Fan das geboten, was er von einem Abend voller Rock'N'Roll erwartet. Dabei strahlte die Band fast schon eine so starke Energie wie AIRBOURNE aus. Ähnlich wie THE MILESTONES kamen auch BONAFIDE sehr gut beim Publikum an und hatten sichtlich Spaß auf der Bühne. Gegen Ende des Sets wurde noch ein Medley von den unterschiedlichsten Hard Rock Legenden wie z.B. ROSE TATTOO, CREAM, LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE, TED NUGENT zum Besten gegeben, und auch einen Ausflug zum Mischpult ließ sich Mr. Snibb nicht nehmen. Während Drummer Niklas Matsson ein kleines Schlagzeugsolo a là MOTÖRHEADs "Overkill" einlegte, fotografierte der Rest der Band freudig das Publikum mit den Handykameras. Zum Abschluss gab es noch den Hit „Fill Your Head With Rock", bei dem das Publikum zum Mitsingen eingebunden wurde, anschließend schloss sich vorerst der rote Vorhang. Ein durch und durch gelungenes Konzert, welches der Band sicher einige neue Fans beschert hat. Schade nur, dass ich nirgendwo einen Merch-Stand der Band gefunden habe, das aktuelle Album hätte sicher nicht nur mich interessiert.

BonafideBonafide

SIN CITY

Nach einer kurzen Umbaupause öffnete sich der Vorhang erneut, und SIN CITY legten lost. Da SIN CITY nicht nur ihr zwanzigjähriges Bestehen zu feiern hatte, sondern auch den Release des neuen Albums „Thirteen", wurden auch einige neue Songs, unter anderem die neue Single „Come to Hell", vorgestellt. Beim AC/DC Cover von „It's A Long Way To The Top" kamen sogar echte Dudelsäcke zum Einsatz. Diese hatten zwar leider kleinere Soundprobleme, da sie gegen Ende des Songs zu leise waren, was die Stimmung aber nicht abbrechen ließ. Sehr gelungen war auch die Vorstellung von „Let There Be Rock" samt einem Spurt durch die Menge von Gitarrist Eule, auf den Schultern eines „Whole Lotta Roadies". Endstation Soundboard, dort wurde dann ähnlich dem Original ein längeres Solo gespielt. Mit „Chewin The Fat" spielte die Band sogar ein Cover von AIRBOURNE. Die Band zeigte sich sehr gut gelaunt, und Sänger Porty Portner wechselte gekonnt zwischen deutschen und englischen Ansagen. Auch Drummer Lars "Dr. Pank" Lunova konnte sich einige Zwischenrufe nicht verkneifen. Die Fans bedankten sich bei der Band durch tosenden Beifall, etwas, was sich SIN CITY nach so langer Zeit auch redlich verdient haben. Welche Band hält heute schon 20 Jahre durch? Allein dies zeigt schon, welcher Elan dahintersteckt. Nach ca. einer Stunde war das Set beendet, und die Bühne wurde für RHINO BUCKET geräumt. SIN CITY zeigen auch nach 20 Jahren keine Müdigkeit, und Gitarrist Eule versprüht nach wie vor die Energie eines Angus Young. Das präsentierte neue Songmaterial erinnert sehr stark an AC/DC und hinterlässt einen guten Eindruck.

Sin CitySin City

RHINO BUCKET

Rhino Bucket

Auch wenn RHINO BUCKET an diesem Abend der Headliner waren, bekamen sie diesen Status zumindest seitens der Besucher nicht. Nachdem SIN CITY ihr Set beendet hatten, verließen viele der Zuschauer die Festhalle, und nachdem RHINO BUCKET gegen 23:40Uhr ihr Set begangen, war die Festhalle nur noch etwa zur Hälfte gefüllt. Sehr schade für die Band, auch wenn RHINO BUCKET größer sind als SIN CITY, so wäre es hier vielleicht besser gewesen, die Band vorher spielen zu lassen. Denn sicher wird nicht nur der späte Zeitpunkt für das Verschwinden einiger Anwesenden der Grund gewesen sein, sondern auch das Feiern des Jubiläums zusammen mit der Band nach deren Show. Nichtsdestotrotz spielten RHINO BUCKET ein 1A Set, ziemlich zu Beginn wirkte Basser Reeve Downes noch etwas verärgert. Was wohl unter Anderem daran lag, dass zwei angetrunkene Fans kurz die Bühne stürmten. Nach den ersten 20 Minuten legte sich dieser Eindruck aber, und die Band startete voll durch. Geboten wurden 90 Minuten feinster Hard Rock, das Set beinhaltete das komplette erste Album und einige Live-Klassiker.

 

Rhino BucketDas Quartett hatte einen brachialen, fast schon zu lauten Sound und schüttelte die verbliebenen Besucher ordentlich durch. Ein Problem blieb allerdings das ganze Konzert über bestehen, durch den zu lauten Gesang von Georg Dolivo konnte ein Nicht-Kenner der Band fast nichts verstehen. Showmäßig bot die Band etwas weniger als SIN CITY oder BONAFIDE, darum sollte es aber auch nicht gehen, schließlich haben RHINO BUCKET andere Qualitäten. Mit Sicherheit wird dies allerdings auch einer der Gründe gewesen sein, weshalb sich der Saal mehr und mehr leerte. Gegen 01:10 Uhr beendete die Band ihr Set und stieg in die Aftershowparty mit SIN CITY ein.

 

20 Jahre Sin CityAlles in allem ein sehr gelungenes Fest, welches SIN CITY jederzeit gerne wiederholen können. Allerdings bleiben einige Kritikpunkte bestehen, etwas mehr Abwechslung bei der Bandauswahl hätte sicher nicht geschadet. Keine Frage, der Abend stand natürlich auch im Zeichen von AC/DC. Auf Dauer und gerade bei 4 Bands, welche dann von 20:00 Uhr bis ca. 01:00 Uhr spielen, wird es irgendwann aber auch dem härtesten AC/DC Fan zu viel. Getroffen hat es an der Stelle wohl am meisten RHINO BUCKET, die gegen Ende vor weit weniger Publikum spielten als die Vorbands. Des Weiteren hätten die Getränkepreise etwas fairer sein können, 3 Euro zuzüglich 2 Euro Pfand für ein Bier ist doch etwas viel. Hierauf wird die Band selbst aber eher weniger Einfluss gehabt haben. (Pascal)

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