Sepultura + Legion Of The Damned + Flotsam And Jetsam (24.02.2014, Saarbrücken)

Sepultura2014saarbrückenflyerMit "The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart" haben SEPULTURA Ende des letzten Jahres einen Longplayer veröffentlicht, dessen Titel nicht gerade einfach zu merken ist. Auf der aktuell laufenden Europatour zum Album ist das Motto um einiges unkomplizierter: das lautet nämlich einfach Thrash Metal mal vier! Mit im Gepäck haben die Brasilianer nämlich LEGION OF THE DAMNED, FLOTSAM And JETSAM, sowie MORTILLERY. Am Sonntagabend, dem 24.02.2014 bekamen die Besucher der Saarbrücker Garage auf´s Maul.

MORTILLERY
Den Slot des Openers bekamen die jungen Kanadier/innen MORTILLERY. Mit zwei starken Scheiben im Gepäck ging´s jetzt zum ersten Mal über den großen Teich auf den alten Kontinent. Mit dem simplen aber effektiven Nackenbrecher "Maniac" startete das Quintett in ihren Set. Der mit Gangshouts der beiden Gitarristen Alex Gutierrez und Daniel Kent Quinlan unterstützte Chorus brennt sich schnell in den Hirnwindungen fest. Leider haben sich um 18 Uhr noch nicht so viele Leute eingefunden, um den Newcomern eine Chance zu geben. Doch der Truppe, die gleich mit doppelter Frauenpower aufwarten kann, ging das am Allerwertesten vorbei und schlägt sie schlugen auch mit "Sacrifice" vom Debutalbum "Murder Death Kill" ordentlich Alarm. Besagter Track hat einen coolen Old-School-SLAYER-Part, der zum moshen prädestiniert ist. Generell kann man ihren Thrash Metal getrost der alten Schule zuordnen. Gewürzt ist die Chose mit punkiger Attitüde und Rotzigkeit in den Riffs, aber auch mit dezenten traditionellen schwermetallischen Anklängen. Der I-Punkt auf dem Ganzen ist aber Frontfrau Cara McCutchen, die sich mit ihrem garstigen Keifgesang, der stellenweise an Mark Osegueda von DEATH ANGEL erinnert, keinesfalls hinter ihren männlichen Kollegen verstecken muss. Aber die Frau kann nicht nur fies klingen, sondern auch melodisch singen und hohe Screams meistert Sie ebenso. Miranda Wolfe machte am Viersaiter ebenfalls eine gute Figur und unterstützte Drummer Kevin Gaudet mit einem fetten Fundament. Der neue Song "Radiaton Sickness" knüpft da an, wo die aktuelle Platte "Origin Of Extinction" aufgehört hat und macht Lust auf mehr. Lediglich etwas mehr Bewegung auf der Bühne könnte es noch geben, dann werden beim nächsten Mal noch mehr neue Fans gewonnen. Aber einige der bereits anwesenden Besucher hatten definitiv ihren Spaß!

Setlist MORTILLERY:
Maniac
Creature Possessor
Sacrifice
Radiation Sickness
No Way Out
I Am Destruction

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Mortillery-Fotos von Michael Hoffmann (www.black-angel.eu)

FLOTSAM AND JETSAM
Direkt nach den vergleichsweise jungen Hüpfern folgten mit FLOTSAM AND JETSAM die alten Hasen. Vielen sicherlich bekannt als die erste größere Band des ehemaligen METALLICA-Bassers Jason Newsted, sind die melodischen Thrasher der zweite Act des Abends. Bereits zum Anfang der Show hatten sich einige Besucher mehr eingefunden. Die Band gab mächtig Gas, ganz egal ob die beiden Sechssaiter, die sich die Leads teilten, der irgendwie nett wirkende, aber stehts aktive Basser Michael Spencer, oder der sehr agile Erik "AK" Knutson hinterm Mikro. Die spitzen Schreie saßen und die passenden Posen ebenso. Als er bei "Hammerhead" dann noch einen Metallhelm aufsetzte passte alles wie die Faust auf´s Auge. Die aus Phoenix, Arizona stammenden Speed-Metaller haben gerade erst ihr nicht mehr erhältliches Zweitwerk "No Place For Disgrace" neu eingespielt und so kam besonders die Old-School-Fraktion auf ihre Kosten.

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LEGION OF THE DAMNED

Das deutlich zahlreicher anwesende und weniger reservierte Publikum war nun bereit für LEGION OF THE DAMNED. Nachdem es eine Zeit lang ruhiger um die Holländer geworden war, kehrten sie im Januar nicht nur mit ihrer neuen Platte "Ravenous Plague", sondern gleich mit zwei Gitarristen statt einem zurück. Somit durfte man gespannt sein, wie sich das auf die Liveperformance der Niederländer auswirken würde. Mit gleich fünf Nummern von der aktuellen Scheibe zeigte man sich selbstsicher und zufrieden mit dem neuen Material. Genauso traten die Legionäre um Frontkeifer Maurice Swinkels und Drum-Tier Erik Fleuren auch auf. Die Männer an den Äxten grimmassierten böse und schleuderten massenweise Schädelspalter-Riffs in die Menge. Neuerdigns gibt´s jetzt auch mal das ein oder andere Gitarrensoli, aber LEGION OF THE DAMNED haben live schon mit einer Gitarre mächtig gedrückt und tun das auch jetzt. Ihre simplen, brachialen Stücke inklusive KREATOR-typischen zwei-dreisilbigen Songnamen zwingen einen förmlich dazu, den Kopf zu schütteln.
Bei Titeln wie "Summon All Hate", "Cult Of The Dead" oder der Bandhymne "Legion Of The Damned" muss man einfach mitgrölen. Die hungrige Meute ließ sich auch problemlos in den Malstrom hineinreissen und so wurde diese Show zum Siegeszug für die Legion.

Setlist LEGION OF THE DAMNED:

Mountain Wolves Under A Crescent Moon
Son Of The Jackal
Ravenous Abominations
Summon All Hate
Pray And Suffer
Doom Priest
Death´s Head March
Cult Of The Dead
Armalite Assassin
Legion Of The Damned

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SEPULTURA
Zum Beginn des Headliner-Gigs war die Halle dann auch gut gefüllt, aber auch nicht so sehr, dass man ständig mit einer Bierdusche rechnen musste. SEPULTURA starteten ihr Konzert mit einem Eröffnungsdoppel vom aktuellen Langspieler "The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart". Der Abrissbirne "Trauma Of War" folgte mit "The Vatican" eine abwechslungsreiche Nummer, die schwarzmetallische Erhabenheit mit durchschlagender Brutalität kombiniert. Shouter Derrick Green hat sich die Rastamähne inzwischen abrasiert und sieht mit kahlem Schädel noch um einiges bedrohlicher aus. Er tobte wie von der Tarantel gestochen über die Bühne und schwitzte dabei wie ein in der Sauna. Paulo Xisto, der Mann, der für die tiefen Töne sorgt, wirkte mit seinen kurzen grauen Haaren irgendwie sonderbar, ließ aber in Sachen Stageacting und spielerischem Niveau genau wie Mastermind Andreas Kisser an der Sechssaitigen nichts anbrennen.
Trotzdem wäre eine zweite Gitarre wirklich nicht schlecht, gerade dann, wenn Kisser soliert, würde eine weiterriffende Zweitklampfe den Sound bereichern. Der Neuzugang hinter der Schießbude - Eloy Casagrande - senkte mit seinen erst 23 Jahren den Altersdurchschnitt der Band enorm und verdrosch sein Schlagzeug präzise und mit viel Schmackes. Das weltmusikalische und von Kisser vorgetragene Stück "Da Lama Ao Caos" machte live Spaß und gab Derrick Green die Möglichkeit, sich an seinen Floortoms auszutoben. Den meisten Zuspruch bekamen wie zu erwarten war, die Klassiker "Refuse / Resist" und "Arise". Aber auch bei den Zugaben "Ratamahatta" und "Roots Bloody Roots" ging´s im Publikum ordentlich ab. Das Feuer der Brasilianer übertrug sich auf die crowdsurfende und pogende Garage. Der Sound und vor allem der Gesang hätte bei allen vier Bands etwas differenzierter sein können, doch ansonsten hatten Fans gepflegter Thrash-Kost an diesem Abend keinen Grund zum meckern. (Kevin)

Setlist SEPULTURA:
Trauma Of War
The Vatican
Kairos
Propaganda
Impending Doom
Manipulation Of Tragedy
Convicted In Life
Dusted
The Age Of The Atheist
Desperate Cry
The Hunt
Spectrum
Da Lama Ao Caos
Innerself
Territory
Refuse / Resist
Arise
-------------------------
Ratamahatta
Roots Bloody Roots

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