King Bathmat - Dark Days

kingbathmat darkdaysKING BATHMAT lagen lange auf Eis. Das letzte Album „Overcoming The Monster“ erschien vor ziemlich genau 4 Jahren, seitdem ist nichts mehr passiert. John Bassett, der Mann hinter KING BATHMAT, war jedoch nicht untätig, sondern wandte sich lieber anderen Dingen zu, wie seinem Soloalbum, schrieb mal eben so drei komplette Alben seines Projektes ARCADE MESSIAH und dann auch noch ein Synthwave-Album unter dem Namen SACRED APE. Und im Grunde hatte ich mich schon damit abgefunden, dass von KING BATHMAT wohl doch nichts mehr kommt.

Bis John dann ankündigte, dass er doch noch einmal ein KING BATHMAT-Album veröffentlichen wird. Zum einen, weil ihn viele Leute (ich bestimmt auch mal) immer wieder danach gefragt haben, zum anderen aber auch, weil er einige Songs geschrieben hatte, die einfach nicht zu ARCADE MESSIAH passten und eben nach KING BATHMAT klangen. Einziger Wermutstropfen: Das Album gibt es nur als Download, nicht als physische Ausgabe. Sehr schade, aber vielleicht wird das in der Zukunft ja doch noch was. Die letzte ARCADE MESSIAH-Scheibe gab es ja zunächst auch nur als Download, mittlerweile gibt es sie dann doch in limitierter Auflage.

Gleichzeitig sind KING BATHMAT aber auch zusammengeschmolzen. War es einst eine komplette Band, so besteht die Truppe derzeit nur noch aus Mainman John Bassett, der neben dem Gesang auch bis auf die Drums alle Instrumente eingespielt hat und dem Drummer Bernie Smirnoff.

„Dark Days“ ist, wie der Name schon unmissverständlich klar macht, ein sehr düsteres Album geworden, das aber trotzdem nicht die KING BATHMAT-Trademarks vermissen lässt. Die Scheibe wird vom Titeltrack eröffnet, bei dem Johns sanfte, klagende Stimme im Vordergrund steht, die hervorragend mit den Keyboardmelodien harmoniert. Darauf folgt mit „Tis Pity She’s A Whore“ auch schon der härteste Song des Albums, der insbesondere in den Strophen begeistern kann. Thematisch ist er übrigens an das gleichnamige Theaterstück von John Ford aus dem 17. Jahrhundert angelehnt und ist einer meiner Favoriten auf diesem Album.

Leicht jazzig wird es dann bei „Magnet To Pain“. Hier können vor allem die Basslinien (ja, die Basslinien!) überzeugen, aber auch die typischen KING BATHMAT-Trademarks wissen zu gefallen. Es ist wirklich beeindruckend, welche Soundwände John Bassett hier hochgezogen hat. „Feathers“ erinnert am ehesten an Johns Soloscheibe „Unearth“, es ist ein ruhiger, unaufgeregter Song, der irgendwo zwischen Akustik und Elektro pendelt und in vielen rein instrumentalen Phasen eine schöne Stimmung schafft, die an die alten KING BATHMAT-Scheiben erinnert. Hier kann man sich einfach nur zurücklehnen und genießen.

Auch „Nihilist“ beginnt sehr ruhig und spährisch, plätschert lange vor sich hin, bevor man dann das Tempo etwas anzieht und einen locker rockenden Song schafft, der wie schon „Feathers“ vor allem von den langen Instrumentalpassagen lebt. Der Gesang ist hier mehr oder weniger nur schmückendes Beiwerk. Dieses Stück ist auch wieder ein typischer KING BATHMAT-Song und man versteht schon, warum John diese Titel nicht unter dem Namen ARCADE MESSIAH veröffentlichen wollte. So sanft, wie der Song begonnen hat, so sanft endet er auch und da steht man nun leicht bedröppelt, weil das Album so kurz ist. Dabei gefällt mir gerade die leicht düstere Färbung dieses Albums sehr gut. Aber John Bassett hat ja angekündigt, dass es in Zukunft vielleicht immer mal wieder ein kleines KING BATHMAT-Album geben wird. Darauf freue ich mich jetzt schon, auch wenn mir Johns andere Veröffentlichungen fast genauso gut gefallen. (Anne)

Bewertung:

Anne8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 31:56 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 30.06.2017

Kategorie: CD-Reviews