kadavrik_WWTTBAAusnahmslos jeder, der Metal mag, dürfte irgendwann schon einmal den Traum gehabt haben, in einer Band zu spielen. Schnell hat man sich mit ein paar Freunden einen Satz billiger Instrumente gekauft, um einem kleinen „Bandprojekt“ Leben einzuhauchen. Doch Leider muss der gemeine Autodidakt sich innerhalb kürzester Zeit eingestehen, dass er sich alles wesentlich leichter vorgestellt hat, als es ist. Unzählige Bands sind so wohl auseinander gegangen, ehe sie richtig loslegen konnten.
Doch rückt gerade diese Abbrecherquote jene Bands, die sich zwar alles selber beibringen mussten, aber dennoch ordentliche Musik machen, in ein ganz spezielles Licht
KADAVRIK ist eine solche Band. Mit ausverkauften Demos, Konzerten mit EISREGEN, KAMPFAR und Co. sowie zahlreiche gute Kritiken konnten sie bereits aller Welt beweisen, dass man durchaus ohne Unterricht seine Instrumente sehr gut erlernen kann.
Nun, nach etwas über fünf Jahren Bandsbestehen, veröffentlichen die Westdeutschen mit „Wine Will Turn To Blood Again“ ihr zweites Full-Length-Album. Auf diesem gibt es feinen, erfrischend vielseitigen Melodic Death/Black Metal mit aufwändig reifen Kompositionen.

 

vitruvius_vitruviusTrotz aller internationaler Vernetzungen mahlen die Mühlen im Musikbusiness ab und an recht langsam. Das erste VITRUVIUS Album zum Beispiel wurde bereits in den Jahren 2008 und 2009 aufgenommen und in den bekannten New Yorker Sterling Sound Studios gemastert, erfährt aber erst jetzt dank des deutschen Labels Dott Music eine Veröffentlichung. Da darf man gespannt sein, denn VITRUVIUS brechen gleich zwei Tabus, sie sind eine Prog Band aus Mexiko und haben mit Dulce Robles eine Sängerin in ihren Reihen, die in jeder Gothic-Formation eine gute Figur abgeben würde.

Maxxwell - AllinZu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich MAXXWELL nicht kannte. Was für ein Fehler! Bereits nach den ersten Tönen nimmt dich dieser Sound gefangen und lässt einen bis zum Schluss nicht mehr los. Für mich gibt es da überhaupt keinen Zweifel, „All In“, das zweite Album der Eidgenossen aus Luzern, ist bis jetzt eindeutig das Highlight des Jahres.

joyless_WithoutSupportAls ein enorm untypischer Abkömmling der steinalten norwegischen Kult Black Metal Band FORGOTTEN WOODS, drehen JOYLESS seit 1996 ihre Runden im europäischen Underground.
Dass sich Nebenprojekte mit der Zeit entwickeln, weil die Musiker einfach ihre Erfahrung in anderen musikalischen Gefilden erweitern möchten, lässt sich noch verstehen. Dass in diesen jedoch eine gänzlich andere Richtung eingeschlagen wird, ist jedoch nicht so leicht nachvollziehbar. Immerhin wird bei JOYLESS anstelle eines bedrückenden Schwarzmetalls ein melancholisch poppiger Folk Rock geboten, der wie von der Reinkarnation Janis Joplins auf einem psychedelischen Horror-Trip gemacht wirkt.
Nun veröffentlichen die Norweger ihr drittes Full-Length-Album, das es als Nachfolger des genialen „Wisdom & Arrogance“ (2000) schwer haben wird, allen Erwartungen standzuhalten.

Before_The_Dawn_-_Deathstar_RisingIn diesem Jahr geht es bei BEFORE THE DAWN Schlag auf Schlag. Gleichzeitig fiel mir die EP „Decade Of Darkness“, welche als letztes Überbleibsel der Cyclone Empire Ära veröffentlicht wurde, und das Nuclear Blast Debüt „Deathstar Rising“ in die Hände. Hier kommt eine Veröffentlichungsreihe, welche jedem Fan eine wahre Freude ins Gesicht treiben dürfte. Die Anhänger aus ihrem Heimtland Finnland haben über das neue Album schon längst entschieden und so konnte es bisher auf Platz 8 der finnischen Album-Charts einsteigen. Ein riesiger Erfolg, wenn man bedenkt dass kurze Zeit davor die EP sogar Platz 1 erstürmte. Doch stellt sich die Frage wie das neue Album denn so ausgefallen ist. Wird es dem Charakter der EP Folgen und bietet eher popige, eingängige Songs oder dominiert wieder der melodic-Deathmetal im Hause Saukkonen?

disotempelEs gibt sie leider immer noch, die „Fachleute", die mit der Art Musik, wie TEPHRA sie praktizieren, so gar nichts anfangen können, und ich spreche jetzt nicht vom persönlichen Gusto, sondern von der Zuordnung an sich. Jedenfalls ist die Einteilung „Gothic Romantic" keinesfalls zutreffend, aber wie nennt man diese Mucke jetzt denn eigentlich?
Bezeichnungen gibt es viele, zutreffen tun aber nur die wenigsten, aber genau das ist es, was dieses Genre ausmacht: Man lässt sich nicht in ein Schema pressen, man nimmt sich von jedem Tellerchen ein Häppchen und würzt nach eigenem Geschmack nach. Dementsprechend ist nun auch der dritte offizielle Release „Tempel" der Herren aus Braunschweig entstanden.

20110308_00PAGANFEST, THRASHFEST, HEIDENFEST, NECKBREAKER’S BALL und jetzt auch noch die POWER OF METAL Tour, so langsam aber sicher haben die Veranstalter von Rock The Nation für jedes Subgenre ihre eigene Tour parat. Das Motto fünf oder zuweil auch noch mehr Bands ähnlicher Couleur auf Rundreise durch Europa zu schicken, stößt zwar nicht bei jedem Fan auf Gegenliebe, weil selbst die Headliner nur mit mageren 60 Minütchen abgespeist werden, aber erfolgreich sind die Festivaltourneen immer, auch die POWER OF METAL Tour mit SYMPHONY X, NEVERMORE, PSYCHOTIC WALTZ, MERCENARY und THAUROROD macht da keine Ausnahme, wie die beiden Neckbreaker Schreiberlinge an einem winterlich kalten Faschingsdienstag in Luxemburg miterleben durften.

Mehrfach-Wertung der Redaktionwhitesnake_forevermoreWas darf Liebe alles? Kann Liebe alles verzeihen? Und ich musste David Coverdale und seiner weisen Schlange schon so einiges verzeihen. Sei es der Rauswurf von John Sykes nach dessen Jahrhundertleistung auf  "1987", die Rekrutierung von Steve Vai, der "Slip Of The Tongue" kaputt dudelte oder auch das sehr maue "Restless Heart". Vergessen darf man auch nicht wie einen der Meister all monatlich wegen seines COVERDALE/PAGE-Projektes vertröstete, um das Werk am Ende hoffnungslos überzuproduzieren. Über den schwachen Auftritt beim 90er SuperRock versucht man ebenso das Mäntelchen des Schweigens zu hüllen wie über den Bang Your Head-Eklat.
Aber alles ist vergessen wenn man den vielen Klassikern lauscht die "The Cov" uns geschenkt hat, wenn er so starke Soloscheiben wie "Into The Light" veröffentlicht oder mitreißende Gigs abliefert. Noch größer war die Freude als WHITSNAKE 2008 mit "Good To Be Bad" nach elf Jahren wieder neues Material unter das Volk brachten. Ja, und ich habe es geliebt, weil wahre Liebe ewig hält! Wie fällt meine Beziehung zu "Forevermore" aus, funkt es da auch?

folgedemwind_InhaleTheSacredPoisonNach BLUT AUS NORD kommt nun FOLGE DEM WIND, und setzt die Reihe der französischen Bands, deren Namen aus drei deutschen Wörtern zusammengesetzt wurden, fort. Dabei machten letztere einige interessante Namenswechsel im Laufe der Jahre durch. Zunächst 1999 unter dem Namen MOLOCH gegründet, entschied diese „Kunst-Black-Metal-Band“ sich für einen deutschsprachigen Namen, der weder auf ein Transparent, noch auf ein T-Shirt passen dürfte: DIE WAHRHEIT STEHT IM BLUT. Man hatte wohl ein Einsehen, und beschränkte sich auf den weit weniger sperrigen Namen FOLGE DEM WIND.
Trotz der respektablen Bestehenszeit von 12 Jahren zählt die Diskographie lediglich eine Demo und ihr Full-Length-Debüt. Erst jetzt kommt ihr Zweitlingswerk „Inhale The Sacred Poison“ auf den Markt, das nun erstmal aus dem Schatten der genialen Demo „Hail The Pagan Age“(2005) kriechen muss.

Before The Dawn - Decade Of DarknessSeit nunmehr über zehn Jahren treiben die Finnen von BEFORE THE DAWN ihr Unwesen im Bereich des melodic-Death-/Darkmetals. Was zunächst als Solo-Projekt des Masterminds Tuomas Saukkonen (DAWN OF SOLACE, BLACK SUN AEON, …) begann entwickelte sich schließlich zu einer ausgereiften Band, welche mittlerweile bereits fünf Alben und auch eine DVD aufweisen kann. Die Musik der Finnen erfreut sich auch immer mehr der Beliebtheit der Metalhörerschaft und der Fankreis nimmt stetig zu. Da wundert es schließlich auch niemanden mehr, dass BEFORE THE DAWN von dem renommierten Label „Nuclear Blast“ einen Vertrag bekommen. Im Zuge des Labelwechsels hat der bisherige Vertragspartner „Cyclone Empire“, welcher eine solche Band sicherlich nur schweren Herzens gehen ließ, vor Release des neuen Albums bei Blast noch eine EP der Band veröffentlicht. „Decade Of Darkness“ heißt das gute Stück und so sollen die letzten zehn Jahre in guter Erinnerung bleiben. Im Heimatland Finnland wurde die Scheibe bereits Ende letzten Jahres veröffentlicht und stürmte dort recht zügig auf Platz 1 der Charts. Eine starke Leistung würde ich sagen und Rechtfertigung genug das Teil mal genau unter die Lupe zu nehmen…

cover_artwork_unseen160Der Titel von Album Nummer sieben passt nicht gerade zu akustischen Eindrücken, aber ungehört ist die Musik ja auch nicht gerade. Eher unerhört.

Aber von Anfang an: THE HAUNTED haben 1998, zwei Jahre nach der Gründung aus Überresten von AT THE GATES, einen Meilenstein in Sachen Thrash vorgelegt. Das Debütalbum bot frischen, wegweisenden Thrash Metal anno 90er, mit vielen schwedischen Finessen, einem herrlich angepissten Sänger namens Peter Dolving und einem schiebenden drückenden Sound, den man schon als vermisst ansah.

13 Jahre später nun geht die Entwicklung einen Weg, den bestimmt nicht nur ich sowohl vorausgesehen als auch befürchtet haben: THE HAUNTED streifen die letzten Erinnerungen an die glorreichen Anfangstage ab und präsentieren sich in einem neuen Gewand. Und mit neu meine ich neu. Jetzt noch musikalischer. Jetzt noch emotionaler. Jetzt noch abwechslungsreicher. Jetzt noch besser?

 

eberhardschner_FlashbackWer sich etwas traut, fällt oft auf die Fresse. Gerade in der Musik gibt es unzählbar viele Wagnisse, die hoffnungslos in die Hose gegangen sind, doch sind es gerade diese Avantgardisten, die dafür sorgen, dass sich die Musik weiterentwickeln kann.
Jemand, dem definitiv einiges zu verdanken ist, dürfte der nun über 70 Jahre alte Stuttgarter EBERHARD SCHÖNER sein. Als einer der ersten verband er elektronische Synthesizerklänge mit Elementen der klassischen Pop- und Rockmusik. Dabei machten ihn vor allem seine Werke als Filmmusiker (für u.a. „Der Alte“ oder „Derrick“) oder Komponist des deutschen Beitrags der Expo 1970 bekannt.
Dass EBERHARD SCHÖNER auch eine ganz konventionelle musikalische Laufbahn in der Oper einschlug, das durch ein Violine- und Chorleitungsstudium fundiert ist, hört man. Auf jedem seiner Werke klingt eine orchestralisch opernhafte Harmonie mit, die Rückschlüsse auf sein Können ziehen lassen.
1978 veröffentlichte er sein Album „Flashback“, das als eines unter enorm vielen Releases die Diskographie dieses renommierten Künstlers bereichert. Zusammen mit u.a. Sting (Sänger und Basser von The Police), Olaf Kübler und seinem Orchester wird auf dem Nachfolger von „Trance-Formation“ alles abgedeckt, was musikalisch zu dieser Zeit irgendwie denkbar war. Nun, über 30 Jahre nach der Ersterscheinung wird dieses Werk wiederveröffentlicht.

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