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Desultory Through Aching AeonsIch weiß nicht, was diese Schweden an sich haben, aber ich bin immer begeistert, wenn sie ein neues Album raushauen, denn nach dem ersten Durchgang weiß ich bereits, dass ich nicht enttäuscht werde. So auch bei „Through Aching Aeons“, dem mittlerweile fünften Langeisen von DESULTORY. Auch wenn ich erst beim dritten Album „Swallow The Snake“ den Einstieg fand, wuchs mir diese Combo doch schnell ans Herz.

Damals, 1996, war es ja gerade in Schweden modern, den Todesmetallsound in etwas kommerziellere Bahnen zu lenken und einem Stil namens Death‘n‘Roll zu frönen. Was ENTOMBED ins Leben gerufen hatte, wurde von einigen Mitstreitern aufgenommen, kurz- oder auch langfristig. DESULTORY besannen sich aber schon beim nächsten Album wieder zu ihren Wurzeln, nachdem man eine längere Pause einlegte. Mit „Counting Our Scars“ war wieder der Death Metal an der Regierung, aber gewohnt schwedenlastig, melodiös und brutal zugleich.

Nun ist Album Nummer fünf am Start, was auch gleichzeitig das letzte Lebenszeichen der Band sein soll. Sehr schade, denn „Through Aching Aeons“ ist ein wahres Meisterwerk geworden. Aber wenn es am Schönsten ist, soll man ja bekanntlich aufhören. Auch wenn man nicht wirklich viel Neues auf der letzten Rillensammlung findet, so killen die neun Songs doch sehr präzise.
Selten habe ich soviel Spaß im Angesicht des Todes. Mit dem gewohnten Schwedensound geht es parallel krachig-schnell und verschnörkelt-melodiös zu, punktgenau, höchst abwechslungsreich und einfallsreich. Hier ist von allem etwas dabei, hier gibt es eigentlich nur Höhepunkte. Wie schon erwähnt hat man keinesfalls ein neues Genre kreiert, aber die Art und Weise, wie hier komponiert wurde, lässt mein dunkles Herz höher schlagen. Vor allem, was Johan Bolin hier am Bass mit einem superben Monstersound abliefert, ist erstklassig.

Diese Platte spielt sich einfach nicht ab, man wird des Hörens nicht müde, man will immer noch mal eine Rotation durchmachen, und selbst wenn man meint, man kennt schon alles, fallen einem immer mal wieder unbemerkte Elemente auf, die „Through Aching Aeons“ so interessant machen. Zusammen mit einem Arsch-auf-Eimer-Sound zu dem kraftstrotzenden Gekehle von Gitarrist Klas Morberg ist dieses Abschiedswerk bisher eines der Highlights aus dem traditionellen Death Metal diesen Jahres. Hoffentlich werden diese Talente auf anderen Wegen weitergetragen. (Jochen)

 


Bewertung:

Jochen9,0 9 / 10


Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 44:00 min
Label: Pulverised Records
Veröffentlichungstermin: 23.06.2017

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death death  
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