Drucken

persefone aathmaPERSEFONE machen keine halben Sachen. Und deshalb mache sie auch keine kurzen Scheiben. Auch wenn „Aathma“ mit knapp einer Stunde Spielzeit da noch zu den kürzeren Alben der Band gehört. Nach vier Jahren des Wartens und einigen Besetzungswechseln gibt es nun endlich wieder etwas Neues von den Andorranern zu hören. Nach dem letzten Album „Spiritual Migration“ sind die Erwartungen bei mir ziemlich hoch, muss ich zugeben. Mal sehen, was die Band dieses Mal zu bieten hat.

Eindrucksvoll ist schon das Doppelintro, bestehend aus „An Infinitesimal Spark“ und „One Of Many…“, aus denen man im Grunde auch einen einzigen Song hätte machen können, denn beim Hören merkt man nicht, wo der eine aufhört und der andere anfängt. Sehr sanft, fast schon sphärisch geht man zu Beginn von „Aathma“ zu Werke, bevor es dann schon gegen Ende von „One Of Many…“, spätestens aber bei „Prison Skin“ richtig zur Sache geht.

Schon dieser Song macht klar: PERSEFONE brauchen sich vor den Größen der Progszene keineswegs zu verstecken. Längst sind sie selbst zu einer Hausnummer im Progbereich geworden und mittlerweile regelmäßig auf Tour (leider nie in der Nähe, aber was nicht ist, kann ja noch werden). Die Songs auf diesem Album leben, wie generell die Stücke der Band, vom Wechselspiel zwischen harten Growls und tollem Cleangesang, zwischen sphärischen Parts und schnellen Gitarrenläufen. Dabei kann man auch mal richtig brutal Richtung Death Metal gehen, wie z.B. bei „Spirals Within Thy Being“ oder „Stillness Is Timeless“. Aber auch bei den eher ruhigen Songs wie „Cosmic Walkers“ kann die Band überzeugen.

Das Herzstück der Scheibe bildet jedoch der Titelsong „Aathma“, der insgesamt fast 20 Minuten lang ist, auf dem Album jedoch in vier Teile unterteilt ist. Hier erhält man auch Unterstützung von der Sängerin Merethe Soltvedt sowie Øystein Landsverk, seines Zeichens Gitarrist bei LEPROUS, mit denen PERSEFONE bereits auf Tour waren. „Aathma Part I. Universal Oneness“ ist elektronisch angehaucht, episch und erinnert instrumental zunächst etwas an die letzten ANATHEMA-Alben, bevor der Song dann richtig düster und intensiv wird.  

„Aathma II. Spiritual Bliss“ ist eher ruhig, langsam, sphärisch, mit Spoken Words von Merethe Soltvedt, mit Gesang geht man ansonsten eher sparsam um. Das Stück entwickelt sich zu einem angenehm rockigen Song, der schließlich mit einem Klavierpart ruhig ausklingt. Bevor dann „Aathma III. One With The Light“ wie Donner über den Hörer hereinbricht und nach heftigen Parts mit harten Drums und Growls sich zu einem entspannten Song mit cleanen, geradezu beschwörenden Vocals entwickelt. „Aathma Part IV. …Many Of One“ ist dann wieder ganz ruhig. Meeresrauschen geht über in Klavierklänge, dazu die schöne Stimme von Merethe Soltvedt, die dem Song eine sehr zarte und sanfte Note verleiht. Zum Ende schließt sich dann der Kreis zu den beiden Introsongs.

Alles in allem haben PERSEFONE wieder einmal ein großartiges Album abgeliefert, das man nur weiterempfehlen kann. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber der Sechser muss sich wirklich vor keiner der namhaften Bands der Szene verstecken. Bleibt nur zu hoffen, und ich wünsche es der Band ganz ehrlich, dass sie bald zu diesen Größen gehört.  (Anne)

 

Bewertung:

Anne8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 63:43 min
Label: ViciSolum Productions
Veröffentlichungstermin: 24.02.2017

Submit to FacebookSubmit to Twitter
death death   progressive progressive  
Anmelden