powerflo powerfloFür mein Empfinden verwenden Musikjournalisten inzwischen die Bezeichnung „Supergroup“ ein wenig zu inflationär. Wird doch mittlerweile jede neue Band, die aus Mitgliedern halbwegs bekannter Acts besteht, sofort mit dieser Bezeichnung belegt. Dabei verfügen die meisten dieser so genannten Startruppen über die Langlebigkeit einer Portion Fast Food und ihre Musik ist oft ebenso gehaltvoll wie eine Portion desselbigen. Mit POWERFLO ist nun die nächste Ansammlung bekannter Musiker am Start und auch hier wird schon wieder bereitwillig der Stempel mit der Aufschrift „Supergroup“ aus der imaginären Schublade gekramt.

Mit Sean Dogg (CYPRESS HILL) (Gesang), Rogelio „Roy“ Lozano (DOWNSET) (Gitarre), Billy Graziadei (BIOHAZARD) (Gitarre, Gesang), Christian Olde Wolbers (ex-FEAR FACTORY) (Bass) und Fernando Schaefer (WORST) (Schlagzeug) sind hier schließlich Namen vertreten, welche in Hip-Hop, Hardcore und Metal einen gewissen Status haben und alles andere als unbekannt sind.

Namen sind jedoch Schall und Rauch, zählt doch letztendlich nur die Musik. Sieht man sich jedoch die Bands an, in denen die Mitglieder von POWERFLO sonst ihre Brötchen verdienen, so ist eine gewisse Erwartungshaltung durchaus gerechtfertigt. Klar ist auch, dass bei einer solchen Mischung am Ende sicher kein Pop Album entstanden ist.

Wie klingt nun das selbst betitelte Debüt von POWERFLO?

Man könnte nun schreiben wie wenn man die Musik von CYPRESS HILL, DOWNSET, BIOHAZARD, FEAR FACTORY und WORST durch einen riesigen Fleischwolf drehen würde um zu sehen, was unten raus kommt und es dabei bewenden lassen. Allerdings würde man es sich damit dann doch ein wenig zu einfach machen. Einfach gesagt klingen POWERFLO auf „Powerflo“ wie eine Mischung aus CYPRESS HILL und BIOHAZARD. Höre ich hier jemanden „BODYCOUNT“ rufen? Nun der Vergleich trifft es schon recht gut, stimmt aber auch nur bedingt. Gehen doch die Songs von POWERFLO in eine deutlich härtere Richtung und orientieren sich viel mehr am Hardcore als Ice-T und Co.

Schon der Opener „My M.O.“ macht deutlich, in welche Richtung die insgesamt elf Stücke auf „Powerflo“ gehen und diese Richtung lautet volles Brett. Natürlich ist Sean Dogg kein Sänger im klassischen Sinn, dennoch passt sein harter Sprechgesang hervorragend zur Musik der Band und harmoniert sehr gut mit der Stimme von Billy Graziadei. Nummern wie „My M.O.“, „Resistance“ und „Victim Of Circumstance“ überzeugen auch voll und ganz, auch wenn man von POWERFLO keine spielerischen Kabinettstückchen erwarten sollte.

Dass der Klang des Albums richtig fett ist, sollte sowieso klar sein. Wer erwartet hat, dass POWERFLO mit ihrem Debüt ein wahres Überalbum vorlegen, dürfte vom Endergebnis letztendlich ein wenig enttäuscht sein. Auch Industrial Metal wie bei FEAR FACTORY ist hier nicht zu finden. Wer sich das Album zulegt, der bekommt damit mehr oder weniger Hardcore mit einem Rapper als Sänger.

Beurteilt man „Powerflo“ aufgrund dieser Tatsache, dann haben POWERFLO hier zwar kein Meisterstück aber dennoch ein echt gutes Debüt vorgelegt. (Matthias)


Bewertung:

Matthias7,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 34:44 min
Label: Dine Alone Records/New Damage Records/Caroline
Veröffentlichungstermin: 07.07.2017

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