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burningwitches burningwitchesOb sich diese schweizerische Band bei der Wahl ihres Bandnamens vom WARLOCK Klassiker „Burning The Witches“ hat inspirieren lassen, ist aktuell nicht bekannt, es wäre auf jeden Fall naheliegend. Weit vom WARLOCK Sound sind diese Mädels aus der Alpenrepublik jedenfalls nicht entfernt und für eine All-Female-Band trifft man mit diesem Bandnamen auf jeden Fall auch einige Klischees, was bei der Vermarktung hilfreich sein dürfte.

Ich unterstelle nach dem Hören des selbstbetitelten Debüts auf jeden Fall einmal, dass es die fünf Musikerinnen Ernst meinen und wirklich mit Leib, Herz und Seele Heavy Metal machen wollen und halbe Sachen machen sie erst recht nicht. Aufgenommen hat man „Burning Witches“ zusammen mit Schmier (DESTRUCTION) und V.O. Pulver (GURD, POLTERGEIST), die dem Album einen ordentlichen Sound verpasst haben. Klischees hin oder her, wie beispielsweise das Albumcover oder Songtitel der Marke „Metal Demons“ oder „Creatures Of The Night“, verweichlicht klingt hier nichts. Ähnlich wie bei WARLOCK und den ersten DORO Alben fallen die Songs durchaus melodisch aus, man geht fast durchweg mit einem rauen Charme zu Werke wie im Opener „Black Widow“, der Power Metal Nummer „Creatures Of The Night“ oder im moderner gehaltenen „The Dark Companion“.

Der Balladenanteil fällt mit eins aus elf auch vernünftig aus, wobei ich wirklich sagen muss, dass das ruhige Stück „Save Me“ handwerklich, kompositorisch und gesanglich tatsächlich das Highlight eines Albums ist, das man gut und gerne hören kann. Vom Namen her ist „We Eat Your Children“ der coolste Titel, leider ist die Nummer selber dann nicht mehr ganz so überzeugend wie die Highlights der Scheibe, auch „The Deathlist“ offenbart Schwächen.

Da fehlt den Musikerinnen, die vorher bereits in vielen anderen Bands gespielt haben (unter anderem ATLAS & AXIS, SURRILIUM) vielleicht dann aktuell noch die letzte Portion an Erfahrung in Sachen Songwriting, was umso deutlicher wird, wenn man sich beispielsweise die aktuelle ACCEPT Platte staunend zu Gemüte führt, da liegen dann in allen Belangen schon Welten dazwischen oder um auch eine jüngere Band zu nennen, die einen vor kurzem im gleichen Genre aus den Socken gehauen hat: STRIKER!

Zählt man eins zu eins zusammen, dann ist „Burning Witches“ ein ordentliches Debütalbum, bei dem die positiven Aspekte ein klares Übergewicht haben, ein Anwärter auf die Jahres-Top-Ten ist das Debüt von BURNING WITCHES dann aber noch nicht, dazu fehlen in allen wichtigen Belangen (Sound, Songwriting, Kreativität, Eigenständigkeit) noch jeweils die letzten paar Prozentpunkte. Von daher müsste ich, um hier mehr als sieben Punkte vergeben zu können, Bonuspunkte vergeben dafür, dass das Album von fünf Frauen realisiert worden ist. Das sollen gerne andere machen, es wäre nicht gerade ein fairer Akt. (Maik)


Bewertung: 

Maik 20167,0 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 45:15 min
Label: BW Records/Non Stop Music
Veröffentlichungstermin: 29.05.2017

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heavy heavy   power power  
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