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hexx wrathofthereaperEs darf durchaus bezweifelt werden, dass sich noch viele Fans an HEXX aus dem kalifornischen San Francisco erinnern. Gegründet wurde die Band eigentlich bereits 1978. Damals nannte man sich jedoch noch PARADOX. 1983 erfolgte dann die Umbenennung in HEXX. Im Gegensatz zu vielen Zeitgenossen aus der heimischen Bay Area betätigten sich HEXX in ihren Anfangstagen jedoch nicht im Thrash Metal, sondern zeigten sich eher vom klassischen Heavy Metal und Power Metal beeinflusst. Das Debüt „No Escape“ erschien 1984, also im selben Jahr wie „Ride The Lightning“ von METALLICA, beim legendären Label Shrapnel Records und wurde damals nur in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. Der Nachfolger „Under The Spell“ (1986) wurde dann von Roadrunner Records veröffentlicht. Mit den beiden EPs „Quest For Sanity“ (1988) und „Watery Graves“ (1990) entfernten sich HEXX stets ein Stück weiter von ihren musikalischen Wurzeln und ihre Musik entwickelte sich in eine extremere Richtung. Dies gipfelte darin, dass ihr 1991 bei Century Media erschienenes Album „Morbid Reality“ mit der ursprünglichen Richtung überhaupt nichts mehr zu tun hatte, sondern puren Death Metal enthielt.

Auffällig ist, dass die drei Alben und zwei EPs über insgesamt fünf verschiedene Plattenfirmen ihren Weg an die Öffentlichkeit fanden. Weiterhin kam es zu internen Querelen, sodass es den Kaliforniern damals erging wie zahlreichen Kapellen in dieser Zeit. Noch im Jahr des Erscheinens von „Morbid Reality“ löste man sich auf.

Mittlerweile sind sage und schreibe 26 Jahre vergangen und als ich hörte, dass am 15.09. ein neues Album der Künstler erscheinen wird, wollte ich das zunächst gar nicht glauben, doch mit „Wrath Of The Reaper“ legen Eddy Vega (Gesang), Dan Watson (Gitarre), Bob Wright (Gitarre), Mike Horn (Bass) und John Shafer (Schlagzeug) nun genau das vor. Doch was kann man nach all dieser Zeit von HEXX noch erwarten? Und was noch viel wichtiger ist, ist die Frage, welche musikalische Richtung sie auf ihrem vierten Album einschlagen.

Eins wird jedoch bereits beim die Scheibe eröffnenden „Macabre Procession Of Spectres“ klar. Nämlich, dass der Death Metal dort bleibt, wo er hingehört, und zwar in der Vergangenheit. Mit „Wrath Of The Reaper“ knüpfen HEXX genau da an wo sie vor 31 Jahren mit „Under The Spell“ aufhörten. Natürlich ist das Album aufgrund der modernen Produktion deutlich härter als die beiden Frühwerke, es enthält aber dennoch die Musik, für die die Truppe in den Achtzigern bekannt wurde und das ist nun einmal Power Metal der amerikanischen Prägung. So erinnert auf dem von Bart Gabriel (unter anderem CRYSTAL VIPER) produzierten Silberling vieles an Bands wie METAL CHURCH oder VICIOUS RUMORS. Was nicht zuletzt am Gesang von Eddy Vega liegt, welcher wie eine Mischung aus Rob Halford (JUDAS PRIEST) und dem leider 2005 verstorbenen David Wayne (METAL CHURCH) klingt. Der Gesang ist jedoch nicht das Einzige was hier an METAL CHURCH erinnert. Bei „Swimming The Witch“ gibt sich mit John Marshall ein ehemaliges Mitglied der Band aus Seattle die Ehre und sorgt damit für einen Höhepunkt des Albums.

Doch dies ist nicht das einzige Highlight der Scheibe. Auch „Screaming Sacrifice“, „Slave In Hell“, “Unraveled” und das leicht punkige “”Circle The Drain” wissen zu begeistern. Insgesamt ist unter den 11 Stücken auf der CD kein wirklich Schlechtes auszumachen. Das Wichtigste ist jedoch, dass „Wrath Of The Reaper“ auch nach mehrmaligem Hören nicht langweilig wird. Man kann mit Fug und Recht sagen, dass HEXX sich hier nach sehr langer Zeit mit einem rundum gelungenen Werk zurückmelden, dem hoffentlich noch viele weitere folgen werden. (Matthias)


Bewertung:

Matthias8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 50:23 min
Label: High Roller Records
Veröffentlichungstermin: 15.09.2017

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heavy heavy   power power  
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