travelinjack commencingcountdownDie Berliner Band TRAVELIN JACK, die 2015 mit ihrem Album „New World“ debütierte, mag bis dato eher ein Geheimtipp der lokalen Szene gewesen sein, mit dem neuen Album „Commencing Countdown“ kann sich das schlagartig ändern. Man ist inzwischen nicht nur bei einem größeren Label untergekommen (Steamhammer), sondern die Band überzeugt auch auf dieser Platte, so wie man sich das als Musikliebhaber vorstellt.

Dabei schrecken das Make-Up der Bandmitglieder und die Pseudonyme der Musiker, namentlich Alia Spaceface, Flo The Fly, Steve Burner und Montgomery Shell, erst einmal ab, und man denkt an eine nicht ganz ernst zu nehmende Mischung aus KISS und STEEL PANTHER. In Wahrheit präsentiert sich hier aber eine Band, die natürlich Musik aus der „früher war alles besser“ Kategorie spielt, aber auf eine interessante Weise. TRAVELIN JACK bedienen sich nicht nur beim Classic Rock der Siebziger Jahre und sie schielen auch nicht zu stark in die Blues-Rock Ecke, weil da andere Bands gerade Erfolg mit feiern können.

Für mich klingt das zweite TRAVELIN JACK Album vor allem deshalb zeitgemäß und aktuell, weil diese Berliner Band neben viel von THIN LIZZY beeinflusster Musik auch Elemente aus dem Glam Rock und dem klassischen Rock n‘ Roll aufgreift. Die Band klingt dadurch eben nicht wie viele andere Bands, wenngleich man an der Eigenständigkeit durchaus noch arbeiten kann. TRAVELIN JACK gewinnen dadurch an Rotz und Gefährlichkeit. Da wo andere Bands lieb wirken, denkt man bei dieser hier an böse. Bestes Beispiel hierfür ist die Nummer „Miracles“.

Schauen wir uns die zehn Songs etwas näher an, dann kann man positiv festhalten, dass da nichts dabei ist, was irgendwie schlecht gemacht oder langweilig wäre, „Commencing Countdown“ wirkt wie aus einem Guss und wenn man das Album drittelt, findet man in jedem Drittel seine Highlights. Es mag sein, dass sich der Sommer so langsam verabschiedet, wenn er denn überhaupt da war, aber diese Platte hier eignet sich eigentlich perfekt für den Sommer, sie macht gute Laune, ohne dass TRAVELIN JACK eine Spaßkapelle wären.

Unter den zehn Songs finden sich dann so drei oder vier, die der Band besonders gut gelungen sind, am besten gefallen der kräftige wie melodische Opener „Land Of The River“, das zurückhaltende „What Have I Done“, bei dem die Frontfrau am ehesten im Mittelpunkt steht, sowie der Abschluss in Form des Ohrwurms „Journey To The Moon“, der eigentlich sogar als Bandhymne durchgehen sollte.
Sucht man hingegen den Heavy Song, der am besten geraten ist, dann wird man bei „Fire“ fündig, das ziemlich düster ausfällt.

Interessante Scheibe, interessante Band, demnächst übrigens unter anderem mit WUCAN auf Tour. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20168,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 42:30 min
Label: Steamhammer/SPV
Veröffentlichungstermin: 08.09.2017

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