edguy monumentsMan kann EDGUY ja vieles vorwerfen, aber nicht, dass sie ihren Fans billigen Scheiß andrehen würden. Und jetzt, zum 25jährigen Jubiläum ist eine Best-Of ja quasi ein Muss. Und da gibt es dann von den Hessen eben nicht nur eine x-beliebige Best-Of, lieblos in 20 Minuten zusammengestellt, sondern eine Best-Of mit diversen Boni. Zum einen gibt es gleich 5 neue Songs, dann einen uralten, bisher unveröffentlichten Song und im Booklet Unmengen von peinlichen Fotos aus 25 Jahren Bandgeschichte. Leider liegen mir die schlimmen Fotos nicht vor, so dass ich hier weder warnen noch Entwarnung geben kann. Auch beim Cover hat man sich Mühe gegeben; wer genau hinschaut entdeckt so manche Anspielung auf die Cover der einzelnen Alben.

Doch nun zum wichtigsten, der Musik. Die Scheibe beginnt mit den fünf neuen Songs und der Opener „Ravenblack“ erinnert in den ersten Takten nicht wirklich an EDGUY, sondern eher an ICED EARTH. Aber dann wird doch schnell klar um wen es sich hier handelt. Das Stück entwickelt sich dann zu einem typischen EDGUY-Song mit schönem Mitsingrefrain, während der Song in den Strophen eher so klingt als sei es ein Überbleibsel der letzten AVANTASIA-Scheibe.

Anschließend begeistert „Wrestle The Devil“ mit dem Titel entsprechenden harten Gitarren. Dafür ist mir persönlich der Rest des Songs dann doch eine Spur zu poppig geraten. Da hatten EDGUY doch schon deutlich bessere Songs. „Open Sesame“ hat dann einen leichten SCORPIONS-Einschlag, kann aber sowohl mit den etwas extravaganteren Gesangslinien, als auch mit den Gitarren- und Drumsparts überzeugen. Alleine, er ist ein wenig sperrig. Trotzdem aber ein richtig guter Song.

„Landmarks“ ist ein schöner flotter Song, der einfach nur typisch EDGUY ist und an dem es eigentlich nichts auszusetzen gibt und der gegen Ende immer besser wird. Auch „The Mountaineer“ beginnt vielversprechend. Und das hält er auch: Tolle Melodien, ein schöner Ohrwurmrefrain, was will man mehr? Ich glaube zwar nicht, dass einer dieser Songs zu den zukünftigen Klassikern der Band gehören wird, aber ein tolles Gimmick für die Best Of sind sie allemal und für Fans auf jeden Fall interessant.

Und dann geht es an das eigentliche Best-Of der Platte, das – wie der Name schon sagt und was ja auch Sinn der Sache ist – einen bunten Querschnitt durch das bisherige Schaffen der Band bietet. Ich persönlich hätte mir zwar ein wenig mehr Songs der „Vain Glory Opera“ und „The Savage Poetry“ gewünscht, aber gut, das sehen andere vielleicht anders. Insgesamt hat man es aber schon geschafft, von allen Alben die bekanntesten rauszupicken. Vielleicht wäre es aber auch reizvoll gewesen, einige Songs zu nehmen, die live eher selten bis gar nicht zum Einsatz kommen. Aber das sind jetzt Details, über die man sich nicht streiten muss.

Den Abschluss der Platte bildet „Reborn In The Waste“, das bisher unveröffentlicht war und noch aus den Demozeiten der Band stammt. Und auch genauso klingt. Auch wenn es sicher im Studio noch etwas aufgehübscht wurde. Für Fans sehr interessant, auch wenn es kein Song ist, der einen vom Hocker haut. Höchstens vor Überraschung, wenn man die doch etwas ungewohnte, noch sehr unausgebildete Stimme von Tobias Sammet hört. Schon ein Wahnsinn, was aus dieser Band geworden. Das hätte man damals nicht gedacht. Schon gar nicht bei den echt fiesen Keyboardparts. Hölle!

Alles in Allem liefern EDGUY hier eine schöne Best Of für Fans, und solche, die es werden wollen (sofern sie nicht durch die Fotos im Booklet abgeschreckt werden). Durch unveröffentlichte bzw. neue Songs hat man das Ganze auch für die Fans, die schon alles haben, interessant gestaltet und damit eigentlich alles richtig gemacht. (Anne)

Bewertung:

Anne8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 28
Spielzeit: 150:15 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 14.07.2017

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