kidrock sweetsouthernsugarEs gibt Dinge im Leben, die kann man einfach nicht beeinflussen. So sollte die Kritik zur neuen KID ROCK Scheibe schon seit zwei Monaten erledigt sein. Das Album erschien ja bereits am 03.11.2017. Leider erschien es lange so, als wäre der Silberling auf dem Postweg zwischenzeitlich irgendwo abhandengekommen. Umso größer war dann meine Verwunderung, als „Sweet Southern Sugar“ dann doch noch im Briefkasten lag. Wohlgemerkt 7 Wochen nach dem Versand. So lange brauchte die Post in Hannover um meine korrekte Anschrift zu ermitteln. Dabei kann man schon froh sein, dass die Post sich die Mühe überhaupt gemacht hat. Nun aber zum nicht mehr ganz so frischem und auch nicht mehr ganz so neuem Werk aus dem Hause KID ROCK.

Der gute Robert James Ritchie, wie der Musiker mit bürgerlichem Namen heißt, hat sich in den letzten Jahren nicht gerade viele Freunde gemacht. Das liegt auch daran, dass er 2012 im Präsidentschaftswahlkampf in den USA die konservative Republikanische Partei unterstützte und auf dem Nominierungsparteitag auftrat. „Born Free“ wurde der Titelsong der Romney-Wahlkampagne. Bei der Präsidentschaftswahl 2016 unterstützte Kid Rock aktiv den republikanischen Kandidaten und späteren Wahlsieger Donald Trump und verkaufte nach der Wahl T-Shirts mit Trump-Aufdrucken in seinem Webshop. Mittlerweile hegt Ritchie jedoch eigene politische Ziele und bewirbt sich wohl 2018 für die Republikaner um den Sitz seines Heimatstaates Michigan im US-Senat.

Hier soll es jedoch nicht um die politischen Ansichten oder Ambitionen des Künstlers gehen, zu denen man stehen kann, wie auch immer man will, sondern nach wie vor um die Musik. Hier muss man sagen, dass in diesem Bereich von KID ROCK seit „Born Free“ (2010), welches sofern man es nach den Maßstäben eines Country- und nicht eines Rockalbums bewertet, das letzte wirklich gelungene Album war, mit „Rebel Soul“ (2012) Standardkost und mit „First Kiss“ (2015), dessen Titelsong noch dazu nichts anderes als „Summer Of 69“ mit anderem Text war, ein erschreckend schwaches Werk erschien.

„Sweet Southern Sugar“ ist nun also die bereits elfte Platte von KID ROCK. Diese beginnt mit „Greatest Show On Earth“ wie man es von KID ROCK und den Seinen gewohnt ist. Der Song könnte auch aus der Feder von LYNNYRD SKYNNYRD stammen und hat den üblichen großmäuligen Text, den man in dieser Art von Dutzenden anderen Liedern, die unter dem Namen KID ROCK veröffentlicht wurden, kennt.

Auch der Rest von „Sweet Southern Sugar“ ist nicht sonderlich aufregend. Bietet er doch die gewohnte Mischung aus Southern Rock, modernem Country und auf Radiotauglichkeit getrimmten Balladen. Die einzigen Ausnahmen sind hier „I Wonder“ das sich anhört wie eine übrig gebliebene PRINCE-Nummer und die Hip Hop-Parodie „Grandpa’s Jam“, deren Lyrics alles andere als jugendfrei sind.

Mit „Sweet Southern Sugar“ erhält man einmal mehr eine recht gefällige KID ROCK-Scheibe, die nicht wirklich schlecht ist, die aber auch keine besonderen Höhepunkte aufweist und eher dahinplätschert. Innovation geht definitiv anders. (Matthias)

Bewertung:

Matthias6,0 6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 43:03 min
Label: Top Dog
Veröffentlichungstermin: 03.11.2017

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