temperance movement deeper cut 11007Zwei Jahre sind seit der Veröffentlichung von "White Bear" vergangen. Mit "A Deeper Cut" legt die Band nun ein Album vor, welches sehr tiefgründig ist und einen völlig eigenen Stil aufzeigt.

Konnte man "White Bear" und das selbstbetitelte Debüt-Album noch ohne Probleme dem Hard- und Blues-Rock zuschreiben, ist es mit "A Deeper Cut" schon schwieriger. Die Band hat ihren Stil grundsätzlich nicht gänzlich runderneuert, dennoch ist die Platte anders geworden. Ruhiger und bedenklicher gehen die Musiker ans Werk, was nicht bedeuten soll, dass die gesamte Platte langsam und nachdenklich stimmt. Es gibt neben dem vorab veröffentlichten Stück "Caught In The Middle" auch noch andere, die etwas flotter ausfallen ("Love And Devotion", "The Way It Was And The Way It Is Now"). Fakt ist aber, dass die Band deutlich zurückhaltender vorgeht, und das kannte man bisher anders. Diese Tatsache könnte je nach Erwartungshaltung der Fans auch nach hinten losgehen. Im Endeffekt ist "A Deeper Cut" aber ein großartig in sich geschlossenes Werk geworden, das so viele Facetten der Band präsentiert, dass es einfach Spaß macht der Band zuzuhören, wie sie ihrer Kreativität freien Lauf lässt. Und damit bin zumindest ich keineswegs von dieser Platte enttäuscht, viel eher positiv überrascht.

Das Titelstück zählt für mich schon jetzt zum Anwärter auf "Ballade des Jahres", es ist einfach unglaublich wie viel Gefühl Phil Campbell in seine Stimme legen kann. Neben den grandiosen Riffs und dem besonderen Stil der Band entsteht so etwas wirklich Einzigartiges. Auch wenn die Platte wie eingangs erwähnt anders ist, ist sie es nicht zu sehr, dass es für den Zuhörer und Fan befremdlich wirkt. Die Band entwickelt sich, und das schlägt sich in ihrer Musik nieder. Ob dies nun am Ausstieg des Gitarristen Lukas liegen mag oder auf andere Punkte zurückzuführen ist, ist nicht überliefert. Auch die Einflüsse der Band sind stets herauszuhören, es wirkt aber nicht ganz so sehr wie eine Hommage an die Siebziger und Sechziger, eben eher so, wie Classic Rock zum jetzigen Zeitpunkt in der Welt zu klingen hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass hier niemand wirklich enttäuscht sein wird, das Album benötigt zwar ein paar Anläufe, aber bei derart viel Tiefgang dürfte das kaum verwunderlich sein.

THE TEMPERANCE MOVEMENT klingen auf "A Deeper Cut" erfreulich anders und haben ihren eigenen Stil gefunden. Es ist fast nicht möglich diese Platte mit Genres zu belegen, letzten Endes ist sie einfach verdammt abwechslungsreich geworden und bietet alles, was der Classic-Rock und Blues-Fan lebt und liebt. Gelungener Einstieg ins Jahr, hoffentlich werde ich die Band endlich mal live sehen. (Pascal)


Bewertung:

Pascal8,5 8,5 / 10


Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 43:10 min
Label: Earache / Warner Music
Veröffentlichungstermin: 16.02.2018

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