necrophobic markofthenecrogramNECROPHOBIC hatte ich 2007 (also vor einer gefühlten Ewigkeit) mal auf dem Summer Breeze gesehen. Offensichtlich haben sie damals aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, denn in der Zwischenzeit hatte ich die Band vollkommen aus den Augen verloren. Und eigentlich hatte ich sie auch jetzt gar nicht auf dem Schirm. Aber YouTube kann ja manchmal auch zu was gut sein, und so tauchte einer der Songs des neuen Albums irgendwann auf und den Song fand ich echt stark. Also ran an die neue Scheibe, um mal in das komplette Album reinzuhören.

Und ich werde nicht enttäuscht. Die mehr oder weniger runderneuerten NECROPHOBIC, die nun zum ersten Mal seit fünf Jahren ein neues Album auf den Markt bringen, machen von Anfang an keine Gefangenen. Ein Intro spart man sich komplett, von der ersten Sekunde an gibt es voll eins auf die Zwölf. Der Titelsong eröffnet das Album und groovt, dass es eine wahre Freude ist. Wer bei diesem Song die Füße stillhalten kann, dem ist nicht mehr zu helfen. Was für ein Einstieg in die Platte!

Da stellt sich nur die Frage, ob man das hohe Niveau auch über die gesamte Länge halten kann. Für den zweiten Song hat man sich jedenfalls das Intro aufgespart und so steigert sich „Odium Caecum“ erst langsam, bevor Anders Strokirks fiese Growls einsetzen und es auch instrumental richtig zur Sache geht. Den Groove des Openers erreicht man jedoch nicht. „Tsar Bomba“ tritt da wieder eher in die Fußstapfen von „Mark Of The Necrogram“ und prescht wild nach vorne. Nur um dann durch einen melodiösen, ruhigen Part ausgebremst zu werden, bevor man wieder allmählich Fahrt aufnimmt.

Auch „Lamashtu“ steigt langsam aus der Tiefe empor, um dann ordentlich abzurocken, ist jedoch im Vergleich zu den anderen Songs schon beinahe sperrig. Hier dürfen sich auch erstmals die Gitarren richtig austoben und in Sologefilde ausbrechen, bevor man wieder in das gewohnte Groovegewand zurückfällt.

Und das ist auch das Hauptproblem dieses Albums. Fast jeder Song ist für sich genommen ein geiles Brett. Aber wenn man sich das ganze Album am Stück anhört, dann fällt doch irgendwann auf, dass alle Songs nach dem gleichen Schema aufgebaut sind; Groovige Parts im mehr oder weniger immer gleichen Tempo wechseln mit ruhigen Parts und das ganze wird dann noch mit dem ein oder anderen Solo garniert. Aber nicht jeder Song, der groovt ist auch gleichzeitig ein guter Song. Da gehört dann schon noch etwas mehr dazu. Ich muss gestehen, dass mich die Platte auf Dauer dann stellenweise doch etwas langweilt.

Aber dann gibt es auch wieder Songs wie „Pesta“, die zwar absolut ins Gesamtkonzept des Albums passen, aber doch wieder ganz anders sind und die man schon fast proggig nennen kann. Und dann hauen NECROPHOBIC einen Song wie „Requiem For A Dying Sun“ raus, der zeigt, dass die Band sich doch nicht in ihrem Schema eingefahren hat, sondern man durchaus auch mal etwas ausbrechen und einen wunderschön düsteren Song zaubern kann. Und da macht man mit „Crown Of Horns“ gleich weiter. Was für ein Brett! Dieser Song geht sofort ins Ohr. Und auch „From The Great Above To The Great Below“ kann auf der ganzen Linie mit der richtigen Mischung aus Groove und Düsternis überzeugen.

Gänzlich untypisch klingt das Album dann mit dem atmosphärischen Instrumental „Undergången“ aus. Und ich muss sagen, dass mich die Schweden wirklich überrascht haben. Dafür, dass die in meiner Welt bisher quasi kaum existiert haben ist das hier ein verdammt starkes Album geworden. Wer auf Melodic Death mit ordentlich Groove steht, der sollte in diese Scheibe auf jeden Fall reinhören. (Anne)

Bewertung:

Anne8,5 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 48:14 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 23.02.2018

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