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demonincarnate keyofsolomonIn den acht Jahren ihres Bestehens haben DEMON INCARNATE auf den ersten Blick bereits einige Veröffentlichungen, egal ob als CD, EP oder Vinyl, an den Start gebracht. Schaut man sich die Sache genauer an, dann fällt auf, dass die multinationale Band eigentlich erst so richtig mit dem selbstbetitelten 2015er Werk „Demon Incarnate“ in Fahrt gekommen ist, die Integration von Lisa Healey als Sängerin war sicherlich die richtige Entscheidung gewesen.

Nach dem Zwischenalbum „Darvaza“ steht nun das zweite Full-Lenght-Album der MKII Besetzung der Band in den Startlöchern, es lautet auf den Titel „Key Of Solomon“ und soll für die Band der nächste Schritt in die richtige Richtung sein.
Das dies der Fall ist, merkt man als Hörer eigentlich bereits bei den ersten Hörversuchen, wenngleich sich am Sound der saarländischen Band ebenso wenig geändert hat, wie beim wieder einmal recht düster daherkommenden Coverartwork.

Geboten wird immer noch recht straight gehaltener Doom/Stoner Metal, der den Siebziger Jahren und Bands wie BLACK SABBATH, TROUBLE und THE OBSESSED huldigt, wobei auffällig ist, dass sich die Band mit zunehmender Reife auch eine gewisse Eigenständigkeit zulegen konnte. Diese kommt vor allem daher, dass die Songs sehr geradlinig gehalten werden, man verzichtet auf drogeninspirierte musikalische Eskapaden wie sie die Vorbilder zuweilen im Repertoire hatten. Die neun Songs, darunter zwei Instrumentalstücke, bringen es gerade mal auf 37 Minuten Spielzeit, da bleibt nicht so viel Freiraum, sich bedingungslos auszutoben, man läuft aber auch nicht Gefahr sich zu verzetteln.

DEMON INCARNATE haben bei den Stücken mit Gesang nahezu immer eine nette Hookline mit dabei, so dass man sich die Songs auch gut einprägen kann. Das ist sicherlich einer der positiven Aspekte von „Key Of Solomon“, man erkennt, dass die Band in Sachen Songwriting gewachsen ist, auch Sängerin Lisa agiert verglichen mit den beiden Alben zuvor, eine Spur zielgerichteter und abwechslungsreicher. Wie eingangs erwähnt, es geht alles in die richtige Richtung, dabei passen auch die beiden Instrumentals gut ins Gesamtbild, die nicht wie Fremdkörper wirken.

Wer es lieber extremer mag, der wird von „Key Of Solomon“ vielleicht etwas enttäuscht sein, zwar bewegen sich DEMON INCARNATE noch nicht im Mainstream, aber das Material ist definitiv zugänglicher geworden, mit dem grandiosen „Beyond And Below“ sowie dem Titelstück hat die Band sogar zwei kleine Hits mit dabei, aber auch andere Songs wie der Opener „In Vessels“ oder der Albumabschluss „Pillars Of Sand“ sind wirklich richtig gut geraten. Oder um es zu verallgemeinern, die aktuellen Songs sind schon stark zugeschnitten auf den Gesang der Sängerin Lisa, der Gesangsanteil ist jedenfalls recht hoch für diese Art der Musik. Macht ja nix, soll eben nur erwähnt werden.

Warum es jetzt „nur“ 8 Punkte gibt, fragt man sich vielleicht? Die Antwort darauf ist relativ einfach, ich habe den Eindruck, dass DEMON INCARNATE auch auf „Key Of Solomon“ noch nicht ihr Maximum erreicht haben, außerdem fehlen der Band nach wie vor so die letzten zehn Prozent dessen, was Musik zu etwas ganz außergewöhnlichem werden lässt. Dazu agiert die Band, trotz der erwähnten Verbesserungen, noch etwas zu vorhersehbar. Ein gutes und kurzweiliges Album ist und bleibt „Key Of Solomon“ natürlich trotzdem und DEMON INCARNATE sind im gleichen Atemzug natürlich auch eine Bereicherung für die nationale Musikszene. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20168,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 37:00 min
Label: FDA Rekotz
Veröffentlichungstermin: 23.03.2018

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