Napalm Death Coded SmearsSie sind die unangefochtenen Meister des Grindcore. An die 35 Jahre treiben NAPALM DEATH im Extremsektor ihr Unwesen. An Aufhören ist überhaupt nicht zu denken, das Jahr müsste sogar mehr Tage haben, damit Dauertouren und Studioaufenthalte überhaupt noch unter eine Kappe zu kriegen sind. Auch nach der bisher temporären Trennung von Langzeitmitgleid Mitch Harris bleibt ihm die Band treu, und gleichermaßen auch die Band ihrer musikalischen Kunst.

Bisher steht noch nicht fest, ob und wann mit einer Wiederkehr von Harris zu rechnen ist, jedoch steht fest, dass er nach wie vor zu NAPALM DEATH gehören wird, wenn auch nur im Hintergrund. Die Gründe dafür lassen wir hier bewusst außen vor.
So soll denn auch das neue Studioalbum zusammen mit Harris entstehen, ein in vielerlei Hinsicht schwieriges Unterfangen. Denn abgesehen von der dafür benötigten zeitlichen Abstimmung lässt der prall gefüllte Tourterminkalender der Grindväter kaum eine Zeitphase für Aufnahmen zu. Somit kann das nächste Album wie schon zuvor erlebt nur in mehreren kleinen Zeitabschnitten als Ganzes entstehen.

Um die Wartezeit zu verkürzen, hauen die Birminghamer Herzbuben nun einen mächtigen Zeitkiller raus. Über 90 Minuten rares und teils limitiert veröffentlichtes Material aus den letzten knapp eineinhalb Jahrzehnten wird hier auf Doppel-CD bzw. -LP rausgehauen, Veröffentlichungen von Singles, Splits und Bonusmaterial regulärer Alben finden sich hier in einer unchronologischen Reihenfolge, dabei gibt es zu jedem Song auch die entsprechende Info zur ursprünglichen Ausgabe.
Und wieder einmal wird klar, dass NAPALM DEATH niemals zulassen würden, ihre Fans zu enttäuschen oder gar schröpfen zu wollen. Als fleißiger Sammler aller Alben kenne ich vielleicht 10% der Songs auf „Coded Smears And More Uncommon Slurs“, denn die meisten stammen aus nicht-europäischen Versionen und Splits bzw. Singles, die aufgrund der hohen Nachfrage blitzschnell vergriffen waren, so dass sogar die Band selbst kein fertiges Exemplar jemals zu Gesicht bekam. Wenn man sich dann mal anschaut, wie viele Veröffentlichungen derart über die Jahre zusammen gekommen sind, dann ist die Wartezeit zwischen den letzten Alben nicht nur nachvollziehbar, sondern auch durchaus logisch und somit entschuldbar.

Wenn auch nicht alle der 31 Stücke ganz typisch NAPALM DEATH sind, so weiß man gleichzeitig aber, dass sich der sympathische Vierer nie zu sehr festgelegt hat und das Genre Grindcore bisweilen sehr weit ausstrapazierte.
Als jahrzehntelanger Fan kann ich mich nur freuen über eine derartige fast schon überfällige Compilation, denn die ein oder andere Perle wäre einem ansonsten verwehrt geblieben. Also mal wieder alles richtig gemacht im Hause NAPALM DEATH, bei der man die momentane Pause bestmöglich überbrückt hat. (Jochen)


Bewertung:

Jochen8,5 8,5 / 10


Anzahl der Songs: 15 (CD1) / 16 (CD2)
Spielzeit: 46:24 min (CD1) / 46:15 min (CD2)
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 30.03.2018

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