laguns madeinmilanWer hätte das gedacht? Nach einigem Hin und Her, wer die “wirklichen” L.A. GUNS sind, wurde der langjährige Rechtsstreit schließlich vor einigen Jahren zu Grabe getragen. Nun veröffentlicht die aktuelle Inkarnation der L.A. GUNS, die letztes Jahr ihre Platte “The Missing Peace” veröffentlicht haben, ein Live-Album. Und zumindest ich hätte nicht mit dieser Stärke gerechnet, “Made In Milan” ist richtig gut geworden.

Mitunter mag das natürlich auch an meiner Vorliebe für den Sänger Phil Lewis liegen, der die alten Gassenhauer der Marke “No Mercy” und “Electric Gipsy” immer noch richtig gut darbietet. Mit diesen beiden Songs startet die knapp 70-minütige Live-Scheibe, und zumindest ich hätte mir keine besseren Songs als Opener vorstellen können. An diesem Punkt muss ich allerdings hinzufügen, dass ich nicht mit allen Werken der L.A. GUNS vertraut bin und ihr selbstbetiteltes Album nach wie vor am Besten finde.

Das soll aber nicht bedeuten, dass Songs wie “Killing Machine” (1994) oder “Speed” (2017) nicht rocken können. Auch diese Nummern, und hierbei ganz besonders letzterer Song, gehen sehr gut ins Ohr und grooven live ordentlich. Dass die Band Bock auf ihre Musik und das Konzert hat, hört man ihr deutlich an. Von der ersten bis zur letzten Minute gibt die Band ordentlich Gas, was neben der guten Songauswahl zusätzlich zu dem wirklich gelungenen Live-Album beiträgt.

Der Sound ist roh, aber nicht zu roh und gibt einen guten Eindruck davon, wie es vor Ort wohl geklungen hat. Es kommt auf jeden Fall sehr viel Live-Feeling auf, und darum geht es letzten Endes. Des Weiteren ging und geht es bei Live-Alben auch immer darum_ zu zeigen, wo eine Band sich gerade in ihrer Karriere befindet. Wenn ich das ein wenig auf die L.A. GUNS und ihre nicht gerade wenig turbulente Karriere projiziere, kommt das Gefühl auf, als hätte die Band noch einiges zu sagen. Ich für meinen Teil bin jedenfalls positiv von dieser Veröffentlichung überrascht und werde die L.A. GUNS in den nächsten Jahren nicht mehr aus den Augen verlieren.

“Live in Milan” ist ein sehr gutes Live-Album, das auch Fans der ersten Stunde erreicht. Phil Lewis ist nach wie vor überraschend gut bei Stimme, und insgesamt gibt die Band ein sehr gutes Bild ab. Sollten sie mal auf Tournee sein, werde ich auf jeden Fall versuchen, eines der Konzerte zu besuchen, und das nicht nur wegen den Klassikern vom Debüt, sondern auch wegen den modernen Stücken. (Pascal)


Bewertung:

Pascal8,0 8 / 10


Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 66:00 min
Label: Frontiers Records 
Veröffentlichungstermin: 23.03.2018

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