Hooded Menace - Ossuarium Silhouettes Unhallowed

hoodedmenace ossuariumsilhouettesunhallowedHOODED MENACE ist eine weitere jener Bands, welche bisher unverständlicherweise an mir vorbeigegangen sind. Wie ich das immer schaffe – keine Ahnung. Auf jeden Fall habe ich jetzt einen Tip bekommen, habe mir das neue Album besorgt und endlich mal reingehört. Die neue Scheibe der Finnen, die auf den unglaublich sperrigen Namen „Ossuarium Silhouettes Unhallowed“ hört, wird von einem richtigen Hammer eröffnet.

Über 10 Minuten ist der Opener „Sempiternal Grotesqueries“ lang, schleppend beginnt man und nimmt nur sehr langsam Fahrt auf. Dafür gibt man sich aber von Anfang an atmosphärisch und in den schnelleren Passagen wird der Song dann richtig interessant. Hier kommt nie Langweile auf, immer wieder gibt es neues zu entdecken. Seien es kurze Passagen mit galoppierendem Takt, Gitarrensoli oder fast schon progressive Tempowechsel – hier passiert immer irgendwas. Wobei mir das Stück in den schnellen Passagen am besten gefällt – da, wo man diskutieren könnte, ob das überhaupt noch Doom ist.

„In Eerie Deliverance“ führt „Sempiternal Grotesqueries“ logisch fort, ist noch brutaler und insbesondere das Drumming sticht hier hervor. Jemma McNulty von COLTSBLOOD hat hier ein paar Spoken Words beigesteuert, die dem Song eine leicht unheimliche Note verleihen. Und diese Melodie, die bekommt man auch einfach nicht mehr aus dem Kopf. Damit erscheint der beste Song der Platte schon sehr früh auf dem Album. Das nehme ich jetzt einfach mal vorweg.

Das folgende „Cathedral Of Labyrinthine Darkness“ tritt da nochmal ordentlich auf die Bremse. Düster und böse schleppt es sich dahin, die Growls von Sänger Harri Kuokkanen lassen den Song noch dunkler wirken. Leider passiert ansonsten nicht wirklich viel in diesem Stück, lediglich die Drums stechen hier wieder heraus. So geht es zunächst auch bei „Cascade Of Ashes“ weiter, bei dem vor allem der Einstiegsgrowl begeistert. Nach einem Break nimmt man dann aber doch etwas Fahrt auf; Gitarren und Drums stehen im Vordergrund.

Beinahe schon leichtfüßig kommt im Gegensatz dazu „Charnel Reflections“ daher, das jedoch schnell wieder in das alte, schleppende Muster verfällt. Bis man auch hier wieder eine Wende hinlegt und dann richtig schön rockt. Leider fällt wird es danach aber wieder schleppend und der Song zieht sich dann doch etwas, auch wenn immer mal wieder gute Ideen darin stecken. Hier wäre der Song in einer kürzeren Version besser gewesen. Und ganz zum Schluss gibt es mit „Black Moss“ dann auch einen richtig kurzen Song, der mit seinem französisch anmutenden Akustikgitarren dann eher verwirrt, denn wie die jetzt ins Bild passen, ist mir nicht ganz klar.

„Ossuarium Silhouettes Unhallowed“ ist ein Album, das stark beginnt, dann aber leider das Niveau der ersten Songs nicht halten kann. Stellenweise erinnert man an GODGORY in deren ruhigeren Momenten, ist dann aber doch eine ganze Spur düsterer. Die Scheibe ist nicht schlecht, kann mich aber auch nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Während die ersten Songs noch abwechslungsreich sind, versinkt der Rest im schleppenden, dröhnenden Einerlei. Sicher gibt es auch dort immer wieder Ausreißer, aber im Großen und Ganzen ist es einfach nicht mehr so spannend. Schade, denn die ersten Songs mag ich sehr. (Anne)


Bewertung:

Anne6,5 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 41:27 min
Label: Seasons Of Mist
Veröffentlichungstermin: 26.01.2018

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