Allen/Lande - The Revenge „The Battle“ hieß 2005 der erste Streich von ALLEN / LANDE. Die beiden hochkarätigen Sänger – Mr Allen bei SYMPHONY X und Mr Lande lange Zeit bei MASTERPLAN, in letzter Zeit eher Solo unterwegs – landeten mit ihrem Melodic Metal-Projekt einen Überraschungserfolg. So war es fast nur eine Frage der Zeit, bis der zweite Streich folgen würde – und nun ist es soweit, dass „The Revenge“ auf die Fangemeinde losgelassen wird.

Wieder haben sich Allen / Lande die Unterstützung von Songwriter und Multi-Instrumentalist Magnus Karlsson gesichert. Und dieses Mal soll es sogar noch ein wenig härter und knackiger werden – das klingt vielversprechend… Das Konzept aus „The Battle“ haben die beiden Akteure jedenfalls 1:1 übernommen: Wieder gibt es ein Dutzend Songs, davon die Hälfte als Duett und die übrigen sechs Songs brüderlich untereinander aufgeteilt. Der Titeltrack „The Revenge“ startet denn auch als gesangliches Duett in das Album – zunächst ein verhaltener Start, bis die Nummer nach dem ersten Refrain ihren Weg gefunden und ordentlich aufgedreht hat. Völlig außer Frage steht auch hier die gesangliche Spitzenleistung der beiden Shouter.

Magnus Karlsson beweist insbesondere bei den sechs Duetten eindrucksvoll sein songwriterisches Talent, indem er jeden einzelnen Track zu einem kleinen Kunstwerk werden lässt – zugegeben: bisweilen brauchen die Songs ein wenig Anlaufzeit, aber wenn dann eine Nummer wie „Victory“ erst einmal Fahrt aufgenommen hat, werden keine Gefangenen mehr gemacht.
Die progressiven Elemente und Frickeleien, die man bei Karlsson und Allen erwartet, sind zwar latent vorhanden, halten sich aber erfreulich zurück, so dass die Songs darunter nicht leiden. Den Spagat zwischen Melodic-Bereich und knackigem Riffing schafft „Just A Dream“ mit Leichtigkeit und auch das majestätische „Wake Up Call“ verbucht massig Punkte auf der „Haben“-Seite.
Mit „Who Can You Trust“ liefern die beiden Shouter eine Powerballade der Referenzklasse ab, um mit „When Time Doesn´t Count“ nochmal eine Ecke ruhiger, aber mitnichten weniger druckvoll aus dem Album zu gleiten.

Das Material, was die beiden Herren einzeln zu Gehör geben, ist einen Hauch durchwachsener. Allen kann mit „Obsessed“ zwar wieder gesangliche Klasse demonstrieren, aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die Nummer ein wenig zu synthetisch gestrickt wirkt. Deutlich mainstreamig geht es mit „Will You Follow“ zu, bevor mit „Gone Too Far“ auch eine speziell für Mr Allen zugeschnittene Powerballade nochmal auftrumpfen kann.

Jorn Lande beginnt seinen „Solo“-Part mit dem seicht hereinplätschernden „Master Of Sorrow“ und demonstriert eindrucksvoll, dass seine leicht rauchige Stimme für die etwas ruhigeren Momente deutlich mehr Charisma entwickelt, als die von Russell Allen. Erfreulich ist, dass Lande auch Steigerungsfähigkeit beweist, wenn „Master Of Sorrow“ im weiteren Verlauf aufdreht. „Her Spell“ erweist sich als von Anbeginn durchzugsstark, dafür kann sich „Under The Waves“ trotz intensiven Drumparts nicht wirklich hervortun.

„The Revenge“ ist zu einem äußerst vielseitigen und abwechslungsreichen Album geworden, das in der Tat zu „The Battle“ noch eine kleine Steigerung aufbieten kann. Die Konstellation Allen/Lande mit ihrem Songwriter Magnus Karlsson meldet sich überzeugend zurück und bietet mit „The Revenge“ ein Dutzend Songs, deren Intensität man sich nur schwer entziehen kann.

Note: 8,5 / 10

Anspieltipps: „Victory”, „Wake Up Call”, „Who Can You Trust”

VÖ: 11.05.2007

Spielzeit: 63:33 min
Titel: 12
Label: Frontiers Records

(Naglagor)
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