Throwdown - Venom & Tears

throwdown_-_venom_and_tears.jpgAls Straight-Edge Metal-Coreler Ende der Neunziger gegründet, orientieren sich THROWDOWN aus Texas mittlerweile ganz und gar Richtung Metal. Die ersten beiden Platten "Haymaker" und "Vendetta" waren noch mit vielen Hardcore-Elementen durchzogen, die mittlerweile aber fast gänzlich verschwunden sind. Geblieben sind jedoch der Groove und die Breakdowns, die nahezu jeden Song prägen.
Großes Vorbild sind dabei PANTERA, deren Stil in jedem Stück ziemlich  stark kopiert wird. Vor allem der Gesang von Dave Peters klingt fast 1:1 zum Anselmo´schen Organ.
Natürlich hat man einen weitaus größeren Anspruch als nur ein simples Plagiat zu sein. "Venom & Tears" soll den internationalen Durchbruch markieren, nachdem in den Staaten schon einige Toureen mit Szenegrössen wie SOULFLY, LAMB OF GOD und AS I LAY DYING absolviert worden sind.

Aufgrund der frappierenden Ähnlichkeit zu Phil Anselmo´s Shouting musste ich beim ersten Track erst einmal sicher gehen, dass es sich tatsächlich um einen anderen Sänger handelt. Auch musikalisch lässt sich beim Opener "Holy Roller" die Ähnlichkeit zu "Rise" nicht leugnen! Schnelle Parts wechseln zwischen Stampf-/Groove-Parts ganz in Manier der alten Heroen. 

"Day of the Dog" lässt es midtempo-lastig angehen, um dann im Chorus mit Background-Shouting ein charmantes "Fuck you!" auszurufen. Ansonsten bis auf das Solo eine eher durchschnittliche Nummer. "S.C.U.M." ballert da schon wieder thrash-mässiger aus den Boxen, die Breakdowns sind fies und zäh, ob das Dimebag (R.I.P.) besser hinbekommen hätte, wage ich zu bezweifeln! Das folgende "Americana" könnte glatt als Band-Hymne durchgehen, hier schimmern besonders deutlich noch die Hardcore-Roots hervor.

Das knapp gehaltene und ruhige Instrumental "Cancer" markiert die Mitte der Scheibe, um dann mit "Hellbent (On War)" wieder Gas zu geben: Hier gibt´s Metal Core in Perfektion mit allem Schnick-Schnack: Stampfender Rhythmus, fette Riffs und Background-Shouts zum Mitgröhlen. Dick! So angepisst, wie sich Dave desöfteren anhört, gab es für ihn wohl auch "No Love"...auch hier passen sämtliche Trademarks zusammen. Der Titeltrack offenbart sogar ein rockiges Riff und melodiösen Gesang, die beides ebenso DOWN gut zu Gesicht gestanden hätte.

Der textliche Faden wird beim Stampfer "I´ll never die a poisoned Death" quasi fortgeführt und endet bei "I,Suicide" in einem HATEBREED-mässigen Hardcore-Inferno, dass sich gewaschen hat - nur der zu routinierte Wechsel zum Groove stört ein wenig. Das unspektakuläre "Godspeed" beendet zusammen mit dem SEPULTURA-Cover "Propaganda" das Stahlgeschoss. Letzteres wurde zwar als Cover gut gewählt, bietet aber ausser simplem Nachspielen keine Innovationen und ist daher verzichtbar.

Gerade im amerikanischen Metal Core werden die Haare immer länger und somit die Musik immer metallischer. Der Trend geht zum treueren Publikum und somit zu den stabileren Verkaufszahlen. AS I LAY DYING, UNEARTHund wie sie alle heissen, haben es vorgemacht und so ziehen auch THROWDOWN nach. Ob das Ganze "ehrlich" in diesem Sinne ist, soll einmal dahingestellt bleiben.

Ich tue mir auch mit "Venom & Tears" immer noch etwas schwer. Das Dingen ist technisch einwandfrei herunterzockt und auch produziert, allenfalls der Drum Sound könnte etwas fetter sein. Aber die stilistische Anlehnung geht mir etwas zu weit, was EKTOMORF für SEPULTURA bzw.SOULFLY sind, sind THROWDOWN zu PANTERA.

Eigentlich ganz gut, aber dann doch zu uneigenständig, um den Hut komplett zu ziehen...so bleibt es nur bei einem Tool-Time-Wink und sieben Punkten. (Brix)


Bewertung:  7 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 52:37 min
Label: Trustkill/SPV
Veröffentlichungstermin: August 2007

 

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