Um eins vorneweg zu sagen: CREMATORY sind CREMATORY. Auf
„Pray" behalten die inwzischen schon alten Hasen ihre Eigenständigkeit bei und
man wird zu keiner Zeit zum Gedanken kommen, man habe es nicht mit CREMATORY zu
tun.
Die Band verabschiedet fast komplett von den, bei den Vorgängeralben noch
vorhandenen elektronischen Industrialelementen und kehren wieder zu harter
Gitarrenarbeit zurück, welche in gewohnter und geliebter Manier von schmucken
Keyboardparts umspielt werden.
Der Opener „When Darkness Falls" gibt einen vorerst seelenruhigen Start ins
Album. Ein von Echos und Delays geprägtes Intro leitet hin zu einem gewohnt
eingängigen Refrain, der vom Wechselgesang von Felix und Matthias lebt. Beide
Stimmen haben ihren überaus hohen Wiedererkennungswert beibehalten und es gibt
nach wie vor an beiden keinen Makel festzustellen. Viel besser hätte die Band die Einführung in
das Album gar nicht können gestalten. (Und ja, es darf auch hier geheadbangt
werden.)
Bei „Left The Ground" präsentiert sich die Band von einem HIM-artigen Keyboard
getragen. Die Verse setzen sich wegen ihrer fantastischen Melodien wunderbar im
Gehör fest und der bombastisch gestaltete Refrain macht auch nichts verkehrt.
Zwischenstand: Bereits nach dem zweiten Song stellt sich volle Begeisterung
ein.
Jedoch folgt im weiteren Verlauf der CD schnelle Ernüchterung. Die Songs
klingen zwar, wie schon betont, nach CREMATORY aber wiederholen sich auch
entsprechend. Die einzelnen Tracks gleichen sich untereinander sehr und man hat nach den
ersten beiden Titeln eigentlich schon alles gehört, was es hier auf dieser Platte zu hören gibt. Keineswegs qualitativ
schlecht, jedoch eintönig präsentiert sich hier die Speerspitze des deutschen
Gothic-Metals und außer einigen Gassenhauern wie dem Titeltrack oder „Burning
Bridges" kommt alles als Einheitsbrei daher und man fühlt sich schnell
gelangweilt.
Schade. „Pray" ballert zuerst sehr vielversprechend aus den Boxen, überholt
sich dann aber schnell selbst und schafft es nicht irgendein Feeling
aufkommen zu lassen. Ich hoffe, CREMATORY finden bei der nächsten Platte zu
alter Größe zurück, für Fans jedoch wird sich „Pray" als Lückenfüller eignen,
um sich die Zeit zum nächsten großen Album der Legende zu überbrücken.
Neueinsteigern sei nach wie vor das Debut "Transmigration" oder zur Übersicht
des Gesamtwerkes die Liveplatte „Liverevolution" zu empfehlen.
"Pray" wird neben der normalen VErsion im Jewelcase auch als Digipack
mit Bonustracks und Multimediapart und einer fetten exklusiv-Box bei
Emp erscheinen, die allerlei Goodies enthält (Poster, Lanyard, usw...).
(Reini)
Bewertung: 6,5 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 48:15 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 01.02.2008
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