mevadio_freshkilldaily.jpgGanz schön was los im Staate Dänemark in Sachen Heavy Metal. Nach VOLBEAT, HATESPHERE, RAUNCHY, MNEMIC, MERCENARY und einigen anderen, macht sich nun eine weitere hoffnungsvolle Band auf den Weg, internationales Terrain zu erobern. Die Rede ist von MEVADIO, die eigentlich an Stelle der unnötigen deutschen Kapelle den Namen MADSEN tragen müssten, denn 4 der 5 Bandmitglieder tragen diesen Nachnamen. Die Zeiten, in denen die Heavy Rocker PRETTY MAIDS oder die durchgeknallten D.A.D. die alleinigen Aushängeschilder der dänischen Szene waren, sind definitiv vorbei. Und auch musikalisch haben MEVADIO deutlich mehr Gemeinsamkeiten mit ihren Kollegen der zweiten Generation. Sprich auf "Fresh Kill Daily" regiert modern vorgetragen und produzierter Thrash Metal mit Mini Metalcore Einschlag wie ihn auch Bands wie die bereits genannten HATESPHERE und MNEMIC oder auch SOILWORK spielen. Das heißt tief gestimmte Gitarren treffen auf einen Sänger, der gekonnt zwischen harschem Geshoute und klarem Gesang wechselt, in Songs, zu denen man sowohl Bangen als auch Moshen oder Hüpfen kann. 
Heißt auf der anderen Seite aber auch, dass MEVADIO weniger mit dem Bay-Area-Thrash und Bands wie EXODUS oder TESTAMENT zu tun haben, auch wenn sie letztere bereits auf Tour begleiten durften.


Eröffnet wird "Fresh Kill Daily" vom heftig-flotten Doppel "The Abuser’s Manual" und "Ultimate Human Virtues", die beide als Paradebeispiele für modernen, groovigen Metal durchgehen. Ansonsten regiert größtenteils mittleres bis gemäßigt schnelles Tempo, Geschwindigkeitsrekorde sucht man auf "Fresh Kill Daily" vergeblich. Lediglich in "My Sweet Cage" wird zwischenzeitlich mal so richtig drauflosgebolzt.
Das an dritter Stelle positionierte "Norma Jean", dessen großartigem Refrain man sich nur schwer entziehen kann, hätte auf jeder SOILWORK Platte ein Highlight abgegeben, und ist der mit Abstand herausragende Song von "Fresh Kill Daily". Dieses hohe Niveau halten MEVADIO aber noch nicht über die gesamte Distanz. Mit dem ebenfalls flotten "The Propaganda", dem Midtemposong "Director’s Cut" oder dem zu eindimensionalen Albumabschluss "Project New Start" sind auch ein paar Songs dabei, die zwar keine Ausfälle sind, denen aber etwas die songschreiberische Klasse und Konsequenz fehlt.
Aber keine Sorge, Futter wie der Anspieltipp "5 Necessary Kills" oder das mit einem schönen Spannungsbogen ausgestattete "7 Deadly Songs" (cooler Titel), heben das Album in den empfehlenswerten Bereich. 

Sänger Kruger schreit sich größtenteils in verschiedenen Formen die Seele aus dem Leib, bei einigen Stücken setzt er auch seine klare Stimme ein, was für Abwechslung sorgt. Und in dieser Hinsicht muss man MEVADIO zu Gute halten, dass sie nicht versuchen, jeden Song nach dem IN FLAMES Muster zu verweichlichen, sondern dieses Mittel mit Bedacht einsetzen. Die Kehrseite der Medaille ist aber, dass daher bei einigen Songs von "Fresh Kill Daily" die richtig großen Refrains fehlen, so dass das Album den ein oder anderen Umlauf benötigt.  
Ähnliches gilt für die Riffs von Ivan und Thomas Madsen. Absolut solide Kost, an der es wenig auszusetzen gibt, die man bei anderen Bands aber auch schon inspirierter gehört hat.
Der Sound von "Fresh Kill Daily" ist sehr druckvoll geraten, was nicht verwundert, wenn man sich einmal anschaut, wer das Album produziert hat. Na klar, Tue Madsen (wie konnte es auch anders sein). Heißt aber gleichzeitig auch, dass das Album über diesen typischen dumpfen Drumsound verfügt, der sicherlich nicht jedem munden wird. 
  
Auch wenn MEVADIO auch auf ihrem Zweitwerk immer noch ein Stückchen fehlt, um in die Armada der führenden Modern Thrash Metal Bands aufzusteigen, sollten Fans der oben genanten Bands auf jeden Fall einmal mindestens ein Ohr für "Fresh Kill Daily" riskieren! (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 43:17 min
Label: Drugs
Veröffentlichungstermin: 23.05.2008

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