Eröffnet wird "Fresh Kill Daily" vom heftig-flotten Doppel "The Abuser’s Manual" und "Ultimate Human Virtues", die beide als Paradebeispiele für modernen, groovigen Metal durchgehen. Ansonsten regiert größtenteils mittleres bis gemäßigt schnelles Tempo, Geschwindigkeitsrekorde sucht man auf "Fresh Kill Daily" vergeblich. Lediglich in "My Sweet Cage" wird zwischenzeitlich mal so richtig drauflosgebolzt.
Das an dritter Stelle positionierte "Norma Jean", dessen großartigem Refrain man sich nur schwer entziehen kann, hätte auf jeder SOILWORK Platte ein Highlight abgegeben, und ist der mit Abstand herausragende Song von "Fresh Kill Daily". Dieses hohe Niveau halten MEVADIO aber noch nicht über die gesamte Distanz. Mit dem ebenfalls flotten "The Propaganda", dem Midtemposong "Director’s Cut" oder dem zu eindimensionalen Albumabschluss "Project New Start" sind auch ein paar Songs dabei, die zwar keine Ausfälle sind, denen aber etwas die songschreiberische Klasse und Konsequenz fehlt.
Aber keine Sorge, Futter wie der Anspieltipp "5 Necessary Kills" oder das mit einem schönen Spannungsbogen ausgestattete "7 Deadly Songs" (cooler Titel), heben das Album in den empfehlenswerten Bereich.
Sänger Kruger schreit sich größtenteils in verschiedenen Formen die Seele aus dem Leib, bei einigen Stücken setzt er auch seine klare Stimme ein, was für Abwechslung sorgt. Und in dieser Hinsicht muss man MEVADIO zu Gute halten, dass sie nicht versuchen, jeden Song nach dem IN FLAMES Muster zu verweichlichen, sondern dieses Mittel mit Bedacht einsetzen. Die Kehrseite der Medaille ist aber, dass daher bei einigen Songs von "Fresh Kill Daily" die richtig großen Refrains fehlen, so dass das Album den ein oder anderen Umlauf benötigt.
Ähnliches gilt für die Riffs von Ivan und Thomas Madsen. Absolut solide Kost, an der es wenig auszusetzen gibt, die man bei anderen Bands aber auch schon inspirierter gehört hat.
Der Sound von "Fresh Kill Daily" ist sehr druckvoll geraten, was nicht verwundert, wenn man sich einmal anschaut, wer das Album produziert hat. Na klar, Tue Madsen (wie konnte es auch anders sein). Heißt aber gleichzeitig auch, dass das Album über diesen typischen dumpfen Drumsound verfügt, der sicherlich nicht jedem munden wird.
Auch wenn MEVADIO auch auf ihrem Zweitwerk immer noch ein Stückchen fehlt, um in die Armada der führenden Modern Thrash Metal Bands aufzusteigen, sollten Fans der oben genanten Bands auf jeden Fall einmal mindestens ein Ohr für "Fresh Kill Daily" riskieren! (Maik)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 43:17 min
Label: Drugs
Veröffentlichungstermin: 23.05.2008
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