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Der Titel lässt es erahnen - Frontiers Records haben vor, aus INFLUENCES & CONNECTIONS eine Reihe von Veröffentlichungen zu machen, in denen diverse Bands ihre Hits zusammen mit ihren Vorbildern / Weggefährten, etc. neu auflegen dürfen.
Den Startschuss feuern MR. BIG ab - die Jungs um Bassist Billy Sheehan verstanden es immer, melodiöse Rocksongs zu schreiben - leider beschränkte sich der große Erfolg hierzulande weitestgehend auf die beiden Herzensbrechernummern "To Be With You" und "Wild World" in den 90ern - und nachdem Gitarrist Paul Gilbert Ende der 90er der Band den Rücken kehrte, war nach zwei weiteren (ausschließlich in Japan veröffentlichten) Alben mit Neubesetzung Ritchie Kotzen 2002 dann endgültig Schicht im Schacht.
Insofern dürfte sich mit diesem Album wohl die letzte Gelegenheit für Fans bieten, die Songs von MR. BIG noch einmal von den Bandmitgliedern - zwar nicht live, aber immerhin in aufgefrischter Version präsentiert zu bekommen.
Und die Unterstützung, die das Quartett bekommt, kann sich sehen lassen - die Liste reicht von Joe Lynn Turner (z.B. Ex-RAINBOW) und Glenn Hughes (z.B. Ex-DEEP PURPLE) über Yngwie Malmsteen und Marty Friedman (MEGADETH) bis zu Steve Lukather und Keanu Reeves (!).

Die 13 Songs (es gibt auch eine limited edition, auf der als 14. Titel ein SIMPLE MINDS-Cover "Alive And Kickin'" drauf ist) klingen allesamt "generalüberholt" und mitunter arg vom Original entfernt.
So dümpelt der Opener "Mr. Big" beispielsweise größtenteils vor sich hin, bevor es endlich ein wenig rockiger zur Sache geht. "Take Cover" empfiehlt sich als eingängiger Rocker, "Colorado Bulldog" gibt sich reichlich progressiv, was für Gastsänger Joe Lynn Turner reichlich ungewöhnlich ist. Bei "Wild World" gelingt das Kunststück, den Titel sowohl noch ein wenig ruhiger, aber zugleich auch abwechslungsreicher als das Original zu spielen, wenngleich er sich nach wie vor gerade so an der Grenze des Schmalzlimits befindet.
Dafür rockt dann "Price You Gotta Pay" mit Sänger Glenn Hughes umso mehr, bevor "Promise Her The Moon" wieder rapide auf Balladenniveau herabsinkt - das reißt auch die charismatische Stimme von HEART-Sängerin Ann Wilson nicht mehr auf's Gewinnertreppchen.
Ein wenig ZZ TOP-Feeling kommt beim schnellen "Addicted To That Rush" - bevor "Just Take My Heart" unter das schnulzigste BONFIRE-Niveau fällt.
Äußert eingängig rockend präsentiert sich dann "Shine" - unter Unterstützung von DOGSTAR - das sind Sänger Bret Domrose und Bassist Keanu Reeves (jaja, genau der Typ von Matrix :).
Noch einen Zahn kann das Album mit "Crawl Over Me" zulegen um dann mit der kommerziell erfolgreichsten Nummer "To Be With You" wieder viel zu viel Gas wegzunehmen - da kann sich Ritchie Kotzen als Sänger noch so abmühen.
Entschädigen können dann "Green-Tinted Sixties Mind" als solide Rocknummer und "Daddy, Brother, Lover, Little Boy" - erneut mit Joe Lynn Turner - in der Version könnte es auch ohne weiteres von einem RAINBOW-Album stammen.
Tja... wenn da mal die vielen Balladen nicht wären… MR. BIG (& special guests) haben sich ordentlich Mühe mit dem Album gemacht - der Großteil der Tracks rockt amtlich - aber warum erfolgreiche Balladen noch mal kräftig durch die Bremse geschickt wurden, entzieht sich mir.
Die Idee, mit INFLUENCES & CONNECTIONS eine neue Serie an "Tributes" ins Leben zu rufen ist gar nicht so übel - aber beim nächsten Mal bitte noch etwas durchdachter.

Anspieltipps: "Addicted To That Rush", "Shine", "Daddy, Brother, Lover; Little Boy" (Naglagor)

Bewertung: 7,0 / 10



Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 59:36 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 19.01.2004
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