Was macht eine Band, die schon seit über zehn Jahren aktiv ist, aber die ganze Zeit über irgendwie nicht so richtig einen Fuß auf den Boden kriegt?
Ganz klar - sie ändert mal eben den Namen, nimmt ein Hammeralbum auf und ist umgehend in aller Munde.
So geschehen bei MESSIAH'S KISS und ihrem Debütalbum "Prayer For The Dying" vor zwei Jahren.
Nun legen die Dinslakener nach - kurz und bündig ist das neue Werk "Metal" betitelt - völlig konsequenterweise, denn sie sagen selbst von sich, dass sie sich nichts aus irgendwelchen Trends machen, sondern "ihr Ding" in Form der Achtziger-Jahre-Musik von MAIDEN, PRIEST, ACCEPT & Co. durchziehen - also eben genau "Metal".

So ein Debüt der Extraklasse weckt natürlich hohe Erwartungen für den Nachfolger - zumindest was das Cover-Artwork angeht, werden diese auch umgehend erfüllt.

Satte 14 Tracks (abzüglich In- & Outro...) finden sich auf "Metal" - angeführt vom Orgel-lastigen Intro "Execrate", welches nahtlos in den ersten Kracher "Uncaging Rebellion" mündet - da legen MESSIAH'S KISS gewohnt kräftig los - Sänger Mike Tirelli (Ex-HOLY MOSES) in blendender Verfassung und Mucke, die die Bezeichnung Heavy Metal aus jeder Note bläst.
Das ungewohnt kurze (keine drei Minuten) "Believer" nimmt nur zu Anfang etwas das Tempo raus und ist extrem straight angelegt - und mit dem klassischen "Mitgröhl"-Refrain sicher ein Kandidat für die nächsten Live-Auftritte.
"Metal 'Til We Die" tritt mehr auf die Bremse und entpuppt sich als eingängiger Mitstampfer und auch beim nachfolgenden rasanten "Fight Or Fall" zeigen sich MESSIAH'S KISS von ihrer besten Seite - ein weiteres Mal überzeugt Sänger Mike Tirelli und auch die Instrumentalfraktion in Form der Gitarristen Georg Kraft und Alexander Hitz sowie Drummer Eckhard Ostra und Basser Wayne Banks sind perfekt aufeinander eingespielt - und blendend von Rainer Hänsel und Nikolo Kotzev (!) produziert.
Abgesehen vom nervig sägenden Beginn liefert auch "Holy Waters" wieder ein fettes Brett an Riff und eingängigen Refrain nebst Chören ab.
Bei "Angels" klingt es ein wenig so, als hätten sie "Thunderball" vom eigenen Debüt gecovert - nichtsdestotrotz verbucht der Song ein weiteres Plus auf dem Punktekonto - ebenfalls das äußerst abwechslungsreiche "Hell Or Victory".
Mit "Tears In The Rain" versuchen sich MESSIAH'S KISS einmal an einer Ballade - trotz einer größtenteils überzeugenden Gesangsleistung Tirellis dümpelt die Nummer nur vor sich hin - ganz im Gegenteil zu den beiden folgenden "Run And Hide" sowie "Road To Exxtasy" bei denen sich Kraft & Co. wieder auf ihre Stärken besinnen - und auch mit "Blackhawk" zeigen sie, dass sie durchaus markante langsame Songs zu Werke bringen können.
Den kompositorischen Leckerbissen bietet zum Abschluss "The Edge Of Eternity" in sieben Minuten - hier ist alles vertreten.
Das befremdliche Outro "Dog Idols" hätte man dann aber besser weggelassen...

"Metal" ist eine grundsolide CD - leider kein Überhammer, aber enttäuscht haben MESSIAH'S KISS auf keinen Fall. Positiv ist der Trend zum "eigenen Sound" - denn auf dem Erstling hatten die Jungs bisweilen doch sehr nah an ihren Vorbildern gelegen.

Anspieltipps: "Uncaging Rebellion", "Fight Or Fall", "The Edge Of Eternity" (Naglagor)

Bewertung: 8,5 / 10



Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 54:37 min
Label: SPV / Steamhammer
Veröffentlichungstermin: 26.04.2004
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