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In zwei Wochen kommt die neue Offenbarung in Sachen melodischem, melancholischem, poetischem und gnadenlos kritischem California Punk, denn mit BAD RELIGION sind die Meister des Fachs mit "The Empire Strikes First" mal wieder schwer am Start.
Ich habe an dieser Stelle das Glück, ein Vorab-Review dieser großartigen Scheibe bringen zu können. Nachdem Gitarrist, Produzent und Songschreiber Brett Gurewitz seit der letzten Scheibe "The Process of Belief" (nach einer längeren Auszeit) wieder bei BAD RELIGION mitwirkt, steht das Flaggschiff des Punkrock endlich wieder für vollkommene Qualität (ebenfalls nach einer längeren Auszeit).
So erinnert die neue Platte an die guten alten Zeiten und so geniale Scheiben wie "No Control", "Against The Grain" und "Stranger Than Fiction". Den für Gurewitz zwischenzeitlich eingesprungenen Brian Baker (ex-MINOR THREAT) hat man gleich mit dabei behalten, so dass auch auf "The Empire Strikes First" ganz dekadent mit drei Gitarristen um die Wette harmoniert wird.

Und das vom Feinsten, denn auf der neuen Scheibe wird genau da weiter gemacht, wo auf "The Process of Belief" aufgehört wurde, nämlich mit durchweg sehr abwechslungsreichen, eingängigen, die gesamte Bandbreite des üblichen songtechnischen Spektrums der Kalifornier abdeckenden Stücken, jedes davon mit Ohrwurmcharakter und genialen Texten (wie immer). Die Struktur der Platte ist dem Vorgänger ziemlich ähnlich, das ist bei den Meistern des intelligenten Songwriting wohl kein Zufall. Nach einem kurzen Intro mit drei schnellen, kurzen und prägnanten Nummern in Form von "Sinister Rouge", "Social Suicide" und "Atheist Peace" losgelegt, bevor mit "All There Is" ein melodisches Stück mit tollem Gitarrensolo in der Mitte kommt.
Danach wird es ernst, denn "Los Angeles is Burning" ist der ultimative Höhepunkt der Scheibe. Simpel gehalten aber doch sehr einfallsreich, vor Harmonien strotzend und unheimlich eingängig kommt diese Ballade daher, die demnächst auch in visueller Form erhalten sein wird, da als Single ausgekoppelt mit zugehörigem Video auf MTV und Konsorten, watch out!
Auf der Platte geht es derweil weiter mit dem textlich recht krassem Ohrwurm-Titel "Let Them Eat War" (frei nach Marie Antoinette) und dem flotten und poppigen "God's Love", bevor der nächste Hammersong "To Another Abyss" kommt. Mit über vier Minuten das längste Stück der Platte, so grandios, dass mir die Worte fehlen. Sagen wir es mal so: Das Ding hätte sich auf "Recipe for Hate" nahtlos zwischen "Don't Pray on me" und "Skyscraper" eingefügt.
Weiter geht es mit dem schnellen "The Quickening" und dem groovigen Titelsong, dessen Refrain bei Konzerten wohl besonders gut vom Publikum mitsingbar ist, irgendwie eine Mischung zwischen "21st Century Digital Boy", "Sanity" und "Infected".
Danach neigt sich die Scheibe dem Ende zu und es kommen zwei exotische Stücke. Mit "Beyond Electric Dreams" folgt erst mal eine etwas aus dem Rahmen fallende, experimentelle Nummer, ist etwas gewöhnungsbedürftig aber dafür technisch ziemlich ausgefeilt.
Danach kommt "Boots Stamping on a Human Face Forever", eine ruhiges und gitarrenmäßig recht psychedelisches Stück, erinnert etwas an "American Lesion", die Soloscheibe von Greg Graffin.
Das Schlussstück "Live Again - The Fall Of Man" liegt mir leider noch nicht vor, aber in zwei Wochen steht die Scheibe ja in den Läden, und dann auch garantiert bei mir im Schrank, inclusive des letzen Tracks. Insgesamt ist "The Empire Strikes First" eine hervorragende BAD RELIGION Platte, die es ohne weiteres mit den eingangs genannten Perlen der umfangreichen Diskografie der Band aufnehmen kann. Machen wir es kurz, es gibt selbstverständlich die Höchstnote 10/10. (Thomas)


Bewertung: 10,0 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 39:42 min
Label: Epitaph Records
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