Obituary - Darkest Day

Mehrfach-Wertung der Redaktionobituary_-_darkest_day.jpgManche Bands sind aus dem Rumpelsektor einfach überhaupt nicht mehr wegzudenken. Eine dieser wahren Institutionen sind sicherlich die legendären OBITUARY. Mit den damaligen Alben „Slowly We Rot“ und „Cause Of Death“ haben die damals jungen Burschen Meilensteine gesetzt. Auch heute sind sie trotz jahrelanger Pause und anschließender Wiedervereinigung noch immer eine heiß gehandelte Band.
Nach „Frozen In Time“ und „Xecutioner´s Return” schlagen OBITUARY nun mit dem dritten Aufschrei nach der Reunion zu. „Darkest Day“ heißt das gute Stück und wie mir Trevor Peres, seines Zeichens Gitarrist, bereits in dem Interview nach der „Full Of Hate“ Tour versicherte, soll die Scheibe gewohnt hart sein, aber auch genügend neue Ideen und Inhalte verarbeiten. Seit diesem Gespräch freu ich mich also bereits auf diese Scheibe und bin sehr gespannt was effektiv dabei rumgekommen ist.

Mit „List Of Dead“ geben die alteingesessenen Herren aus Tampa, Florida einen zügigen Einstieg in das neue Werk. Für OBITUARY Verhältnisse wird das Gaspedal erst einmal ein wenig angezogen und in den ersten Sekunden darf schon ein kleines Gitarrensolo die Membranen der Lautsprecher verzücken. Ich muss zugeben, dass gerade der erste Song sich sehr schnell im Hirn manifestiert und er direkt ins Blut übergeht. Sollte das Album in dieser Form und vor allem dieser Energie weitergehen, kann man sich absolut glücklich schätzen. Zunächst hat es auch den Anschein als ob es mit dieser Qualität weitergehen würde. Track Nummer 2 kommt zwar zunächst deutlich langsamer und groovender daher, macht aber später wieder ein bisschen mehr Druck und bringt mehr Elan hinein. Im Vergleich zu „List of Dead“ wurde hier aber leider schon deutlich nachgelassen.

Damit sind meiner Meinung nach aber auch schon die Glanzstücke dieses Albums gefunden. So leid es mir tut das zu sagen, aber der Rest ist einfach nur reines Mittelmaß. Es ist einfach genau das was man von OBITUARY gewohnt ist, genau das was man einfach seit Jahren erwartet. Die Herren aus Tampa sind einfach einem gänzlichen Trott verfallen und scheinbar hat sich akute Ideenlosigkeit breit gemacht. In dem oben angesprochenen Interview sagte Trevor zu mir, dass es eine gewohnte OBITUARY Scheibe wird, welche aber auch mit neuen Ideen bestückt sei. Wo sind sie? Ich für kann für mich persönlich kann keine neuen Elemente finden. Kann nichts finden was nicht schon mal da gewesen wäre. Kann nichts finden was unglaubliche Innovation in die Musik hineinbringt.

Versteht mich nicht falsch, ich will jetzt nicht sagen, dass das Album unterirdisch schlecht wäre. Es ist nur einfach genau das Selbe wie jedes andere Album. Der 100 Prozent identische Stil, eben genau der gleiche Deathmetal den die Jungs noch immer produziert haben. Dementsprechend macht sich sowohl bei dem Durchlauf des Albums, als auch bei der Position von „Darkest Day“ innerhalb der Discographie, einfach akute Langeweile breit.
Die Platte ist mit ganzen elf Tracks bestückt, wovon die meisten wirklich nur vor sich hindümpeln. Selbst der Gesang von John Tardy, welcher früher von Einzigartigkeit nur so strotze und einfach etwas ganz Besonderes war, hat sich über diese lange Zeit der Bandexistenz einfach so im Ohr festgesetzt, das selbst dieser einfach absolut nichts Besonderes mehr darstellt.

Während die Herren nach ihrer Reunion zeitweise auch enorme Liveschwierigkeiten hatten und auch dort in keinster Weise überzeugen konnten, so haben sie sich dahingehend doch wieder akut gebessert. Im letzten Jahr auf dem Party San Open Air, sowie auf der diesjährigen Full Of Hate Tour konnten OBITUARY problemlos unter Beweis stellen, dass sie wahre Legenden im Deathmetal sind und haben einiges weg gehauen. Live sind sie einfach wieder eine absolute Macht!!! Was aber das Produzieren von neuen Alben angeht, so scheinen sie nicht mehr so ganz auf der Höhe zu sein. Sorry, aber ein wenig Experimentierfreudigkeit und Innovation kann man auch von alteingesessenen Legenden erwarten. Dahingehend würde man sich wohl lieber an BOLT THROWER orientieren und nur noch ein Album herausbringen wenn man sich ganz sicher ist, dass dieses besser als die Vorgänger ist.

Um es noch einmal kurz zusammen zu fassen. Wahre Fans von OBITUARY kommen sicherlich auf ihre Kosten und werden das Album geil finden. Ansonsten ist „Darkest Day“ aber genau das was man erwartet hat und bietet einem wirklich nichts Neues. Es ist keinesfalls ein schlechtes Album, aber auch keineswegs ein überragendes. Eben einfach nur ne mittelprächtige CD… (Sebastian)

Bewertung: 6,5 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 41:43 min
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 15.06.2009

Wertung der Redaktion
Brix Mika Holger Maik Reini Bernie Pfaelzer
7 6,5 6,5 6,5 6,5 7 7
Kategorie: CD-Reviews