Richtaste - Lights And Shades

richtaste_lightsandshades.jpg„Lights And Shades“ ist das zweite Album der Schweizer Band RICHTASTE, die im Jahr 2007 mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum einen ersten kleinen Schritt in Richtung Musikerkarriere gemacht hat. Wohlgemerkt einen kleinen, denn „Richtaste“ konnte 2007 nicht viel Aufmerksamkeit erhaschen, und ging nicht nur am Verfasser dieser Zeilen komplett vorbei. Von daher sind RICHTASTE für mich eine große Unbekannte, um so überraschter bin ich, als ich „Lights And Shades“ zum ersten Mal auflege.

Erwartet hatte ich eigentlich ein typisches melodisches Hardrock Album der Marke GOTTHARD, SHAKRA oder KROKUS (was kann man auch sonst von einer Schweizer Band erwarten), und nun muss ich erstaunt feststellen, dass RICHTASTE so ganz und gar nicht wie ein Schweizer Musikexport klingen. Vielmehr bewegen sich RICHTASTE irgendwo in der Schnittmenge aus amerikanischen Alternative- bzw. Radiorock Bands wie 3 DOORS DOWN und STAIND und deutschen Pop-Rock Bands der Marke REAMONN und LIQUIDO. Heißt, der Metalanteil beschränkt sich auf „Lights And Shades“ auf ein Minimum, dafür wird über die gesamte Spielzeit angenehm, aber irgendwie doch recht zahm, gerockt. Wer nur auf „hard & heavy“ steht, kann also einen großen Bogen um RICHTASTE machen, wer zur Abwechslung gerne auch mal ein paar locker-flockige Rocksongs auflegt, sollte „Lights And Shades“ mal antesten.

Im Laufe von etwa 55 Minuten kredenzen uns RICHTASTE nämlich 14 von solchen kurzweiligen drei- bis vierminütigen Songs, die sich im Grunde genommen alle auf das Wesentliche beschränken, und nach dem schlichten, aber nicht immer schlechten, „Vers Refrain Vers“-Schema aufbauen. Das hört sich jetzt nach Langeweile an, gerade bei der stattlichen Anzahl von 14 Songs, doch RICHTASTE schaffen es, vielen dieser Songs im „Kleingedruckten“ etwas Besonderes und Unerwartetes zu verpassen. Herausragend aus der Menge sind in meinen Ohren der Opener „Rocket Tom“, das stark von U2 beeinflusste „Where Can I Be“, das amtlich rockende „Supermen“, das für's Radio prädestinierte „Duke Of Westpoint“ sowie die abschließende Ballade „The Sea“.
    
„Lights And Shades“ mag bei seinem erstmaligen Genuss einen unspektakulären Eindruck machen, aber ich konnte feststellen, dass es mir mit jedem Durchgang besser gefallen hat, und so werde ich das zweite RICHTASTE Album mit Sicherheit von Zeit zu Zeit gerne wider auflegen. Klar ist „Lights And Shades“ kein Album für die Ewigkeit, aber für zwischendurch mehr als nett. (Maik)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 54:33 min
Label: Fastball Music
Veröffentlichungstermin: 15.05.2009  
Kategorie: CD-Reviews